plague dogs / die hunde sind los
Snitter und Rawf sind Versuchshunde in einem Testlabor. Als ein Mitarbeiter, welcher die Tiere immer füttert, eines Tages Rawfs Tür nicht richtig schließt, gelingt es den beiden zu entkommen. Doch aus der Welt des Versuchslabors kommen sie direkt in die nächste, eventuell noch schlimmere. Snitter macht sich auf die Suche nach neuen Herrchen und muss dabei mit seinen Stimmen im Kopf klar kommen und Rawf ist alt und schwach und glaubt eigentlich so gar nicht wirklich an “Herrchen”. Er kennt nur die “Weißkittel” aus dem Versuchslabor. Zusammen machen sich beide auf eine hoffnungslose Suche.
Dass die Produzenten von “Watership Down” als nächstes nicht mit einer Disneykopie oder einem Friede-Freude-Eierkuchen Film auwarten war ja abzuwarten. Dass “The Plague Dogs” aber derart niederschmetternd und ein Schlag in die Magengrube wird, hätte ich nicht gedacht. Schon die ersten 5 Minuten machen einem eigentlich klar, dass die Lage der Hunde aussichtslos ist. Zu jeder Zeit an jedem Ort. Über dem kompletten Film hängt eine Glocke der Hoffnungslosig- und Traurigkeit, wie ich sie bisher in einem Animationsfilm nur selten erlebt habe. Natürlich ist es nicht der erste Animationsfilm in welchem z. B. Blut und Tiermorde gezeigt werden, aber immer wenn man denkt, dass es schon deprimierend genug ist, kommt eine noch schlimmere Szene. Eine Szene im Speziellen – ich verrate nichts – hat mich dann doch sehr überrascht und etwas vom Hocker gehauen. Dabei bleibt der Film Gott sei Dank überwiegend realistisch.
Was sich mitunter auch auf die Charaktere auswirkt. Snitter wurde im Versuchslabor zwar am Gehirn operiert und hört seit dem “Bienen umher summen” aber das hält ihn nicht davon ab, an das Gute im Menschen zu glauben. Er hatte schon einmal ein “richtiges Herrchen” und weiß, dass nicht alle Menschen so sind. Oder der Fuchs, der wie der typische Bösewicht eingeführt wird sich im Verlaufe des Filmes aber als wesentlich vielschichtiger erweist. Auch die Menschen sind hier keine Bösewichtschablonen sondern sorgen sich eher um ihre Schafe und andere Mitmenschen.
Während man “Watership Down” als Kind noch verkraften kann, so ist von “The Plague Dogs” in jedem Fall abzuraten. Was der Film mit einem 6-jährigen Kind anstellt mag ich mir gar nicht erst vorstellen. xD
Animationstechnisch war ich auch positiv überrascht. Jetzt darf man natürlich hier nicht die besten Animationen der Welt erwarten, aber gerade im Vergleich mit “Watership Down” hat sich einiges getan. Die Hunde bewegen sich flüssig, realistisch und hin und wieder gibt es dann sogar noch etwas beeindruckende Szenen zu sehen. Die Hintergründe sind überwiegend liebevoll gezeichnet und wollen gar nicht so sehr “hyperrealistisch” sein und lassen so noch etwas “Handwerk” erkennen. Ich glaube man kann den Film animationstechnisch auf die gleiche Stufe wie Felidae stellen. Überhaupt steht dem Film das “Unperfekte” einfach perfekt. Musikalisch hätte ich mir fast etwas “mehr” erhofft, aber das, was es zu hören gibt, klingt wunderschön deprimierend und fügt sich nahtlos in die Geschehnisse ein. Einzig die Titelauswahl bei den Credits ist etwas unglücklich, meines Erachtens.
Ach die Credits… das Ende… ich könnte schon wieder weinen.