The Host

elend, 12.11.2006

The Host Südkorea 2006

Wenn man als Fan asiatischer Filme einen eben solchen im Kino schauen kann, noch bevor er auf DVD released ist, dann ist das schon etwas besonderes. Mein Kinobesuch war auch in der Tat etwas besonderes. Leider nicht nur wegen dem koreanischen Film The Host.

Review Kino:

Die Besonderheiten fangen schon an, bei der ca. 1-stündigen Hinfahrt in das Kino, da The Host natürlich nicht landesweit gezeigt wurde, sondern nur beim Asienfilmfest (Frankfurt, Bonn, München). Aber zuerst zu den positiven Besonderheiten. Es waren erstaunlich viele Leute da. Anfangs zählte ich 30, als der Film los ging und ca 50, als der Film zuende war. Es waren unter den Besuchern auch überraschend viele Koreaner. Ansonsten ist noch positiv zu erwähnen, das in meiner unmittelbaren Nähe niemand saß, der ein Bier trank oder lame Chips fraß.

Tja. Negativ fiel mir dann die andere Hälfte des Publikums auf. Alle, die nicht koreanischer Abstammung waren oder aus Ludwigshafen kamen, hatten anscheinend einen Dachschaden. Die Palette reichte von alter Herr mit noch älterer Dame, welche komischerweiße Koreanisch sprach, aber nicht so aussah. Langhaariger Typ, der ohne Freunde in’s Kino geht. Kurzhaariger Fettsack, der ohne Freunde in’s Kino geht. Bis zur… “Asien Filmfest Clique”. Oh man.

Der erste: Einfach nur fett, wie scheiße.
Der zweite: Häßlich, wie die Nacht.
Der dritte: Häßlich wie die Nacht, Schuppen und ganz offensichtlich der Anführer, denn er gab die Kommandos, laberte und teilte unterschwellig mit, wann gelacht werden durfte.
Der vierte: Bebrillter Herr mit Freundin.
Die fünfte: Häßliche Freundin.
Der sechste: Typ, der ohne Freunde in’s Kino geht, aber sich anscheinend schon beim ersten Film (Die hatten alle Festival Tickets und schauten ALLE Filme) mit der Clique anfreundete, allerdings trotzdem eine Reihe hinter ihnen saß.

Mit einem Sitz Abstand links von mir.

Oh man. Ich sag euch. Diese Leute waren krank und sind eine Schande für alle, die gerne Filme schauen. Sicher, es waren Fans. Sie kannten sich aus. Sie laberten vor Filmbeginn über ca. 3264 Filme. Von Hong Kong über Japan bis nach Korea. Aber leider hatten sie ganz offensichtlich ein Problem mit Humor. Sie lachten über ca. JEDEN ansatzweise lustigen Moment. Und sie lachten HEFTIG. Ich meine, der Film hatte seine lustigen Momente. Ich musste schmunzeln und zweimal lachen. Aber sie lachten ja über jeden gefickten Dreck. Und der Herr links von mir. Ihm reichte es anscheinend nicht total laut los zu lachen. Nein, er musste auch noch die Armlehne, sowie den Fußboden mit seiner Faust und seinem Fuß zerstören indem er beim Lachen ständig da drauf donnerte. Das ganze Kino vibrierte, wenn “Die Clique” lachte.

Zum KOTZEN, sag ich euch.

Aber nun zum Film. Den der lief ja neben dem abartigen Gelächter der Clique trotzdem weiter.

Review Film:

In einer US Militärbasis in Korea befiehlt ein US Offizier einem koreanischen Untergeordneten mehrere Liter Formaldehyd in den Han River zu kippen. Ein Jahr später schwimmt ein komischer Mutant im Fluß. Gang-du arbeitet dort in einem Kiosk und blah, seine Tochter wird natürlich von dem Monster mitgenommen und Gang-du hätte sie eigentlich gern wieder. Zusammen mit der kompletten Family kommen sie aber alsbald in Sicherheitsverwahrung, da man befürchtet, das sie mit dem Mutant in Kontakt kamen und nun einen Virus in sich tragen. Tjo, sie brechen aus und jagen das Monster.

So weit, so gut. Die Story, nichts neues. Das Monster, nichts neues. Einzig und allein der Humor in diesem Film ist erfrischend und vernichtend zugleich. Es ist einfach fast schon eine Komödie, anstatt ein Monster- oder gar Horrorfilm. Ich hatte damit teilweise sehr ein Problem. Abwechselnd sieht man lustige Szene, ernste Monsterszene, lustige Szene und am Schluss sogar beides. Jemand stirbt und in der selben Szene etwas lustiges. Das machte es mir sehr schwer in der Sterbeszene auch nur ansatzweise mitzufühlen. Und so, wie die gedreht war, sollte man das auch.

Tjo. Ansonsten war er immerhin nicht langweilig und wirklich lustig teilweise. Das Monster war auch toll animiert. Aber irgendwie fehlte mir da etwas. Die “social commentary” bekam ich erst gar nicht mit. Keine Ahnung, ob das zu unterschwellig für mich war. Evtl. hat es was mit der Regierung zu tun, die Giftgas gegen das Monster einsetzn will oder mit dem Obdachlosen Vater und seinem Sohn, die Essen klauen um zu überleben. War mir eigentlich auch egal, da man dauernd nur schmunzeln musste.

Und wenn man gerade schmunzelt, dann kann auch keine Spannung aufgebaut werden, finde ich. Somit war der Film nichtmal wirklich spannend. Einzig und allein der ein oder andere Tod überraschte und hielt einen noch im Sitz. Er war jetzt zwar nicht langweilig aber… ach… man kann ihn mal im TV schauen. Keine Ahnung. Irgendwie… ich würd mir jetzt keine DVD von ihm holen. Evtl. eine super dicke Edition mit lustigem Gimmick, aber… sonst… eher nicht.

Ich vergeb’ jetzt, nach dem etwas Zeit vergangen ist, trotzdem mal 3 Penen anstatt der ursprünglich geplanten 2 (!), da er als lustiger Monsterfilm eigentlich hervorragend funktioniert und ich wohl nur aufgrund des Hypes mal wieder etwas anderes oder gar zuviel erwartete.

Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen

Trailer:
Koreanisch: http://youtube.com/watch?v=lSodY145Yyk
Englisch: http://youtube.com/watch?v=hJnq9sm4Zxk