The Butterfly Effect | 2004 | USA | ERIC BRESS, J. MACKYE GRUBER
2004 war ja ein sickes Jahr. Vom Wetter her zumindest. Es war im Sommer nämlich einfach so gar nicht wie 2003, als wir Nachts (!) zur Premiere von Terminator 3 fuhren und es einfach 33°C hatte. Meine Güte war das der geilste Sommer ever oder was??? Anyway.. 2004 wars kalt und es könnte daran gelegen haben, dass Georgen Bush eines Morgens zu blöd war sich die Schuhe zu binden oder auf die Klobrille gepinkelt hat. Aber dazu gleich mehr.
Story
Der sieben jährige Evan leidet unter Blackouts, während denen er nicht weiss was er tut. Seine Mutter geht mit ihm in eine Klinik aber auch Jahre später haben die Aussetzer noch nicht aufgehört. Mit 13 Jahren erfährt Evan ein traumatisches Erlebnis als er sich mit seinen Freunden Kayleigh, Tommy und George einen üblen Scherz erlaubt der nach hinten los geht. Der Blackout soll allerdings für lange Zeit der Letzte sein. Einige Jahre vergehen bis wieder einer auftritt, als Evan aus einem seiner Tagebücher vorliest die er als Kind schrieb. Zu seiner Verwunderung merkt er allerdings, dass er die Erinnerungen beeinflussen kann und sie die Gegenwart dementsprechend verändern. Getrieben von der Vorstellung dadurch jedem seiner Freunde ein besseres Leben bescheren zu können, ändert er diverse Schlüsselmomente seiner und der anderen Kindheit. Mit fatalen Folgen.
Kritik
Die sogenannte Chaos-Theorie besagt, dass der Schlag eines Schmetterlings genügen könne, um auf der anderen Seite der Welt einen Wirbelsturm zu entfachen. Einfach ausgedrückt heisst das, dass schon die simpelste Änderung der Vergangenheit enorme und unvorhersehbare Veränderungen in der Gegenwart/Zukunft bewirken kann. Und so geschieht es auch hier. Denn bei allem was Evan versucht, irgendwas ist immer falsch und meist noch viel schlechter als vorher.
Aber ich will da auch nicht zu viel verraten. Im Prinzip ist das nämlich eine ganz einfache Sache: Wer den 2 (?) Jahre vorher erschienenen ‘Donnie Darko’ so richtig richtig lame fand (ich), der wird ‘The Butter Fly Effect’ wohl besser finden. Wer ‘Donnie Darko’ hingegen nice fand oder sogar zu einem der tiefgründigsten Filme der letzten Jahre zählt, der wird.. .. ist leider dumm.
Das allererste und bis jetzt einzige Werk von Eric Bress und J. Mackye Gruber, ist sympathisch, cool, witzig und ziemlich traurig (im positiven Sinne). Die Geschichte beginnt mit der totalen Verwirrung die aber niemals so krank wird, dass man gerne abschalten würde. Im Gegenteil. Man sehnt sich nach Antworten. Und bis zu diesen unterhält der Film mit einer intelligent aufgebauten Geschichte die trotzdem noch Zeit lässt, dass man auf die wildesten Dinge spekulieren kann. Langeweile kommt also zu keinem Zeitpunkt auf.
Das liegt auch an der Optik. Anfangs sieht man den typischen Vorort einer amerikanischen Stadt, in der Kinder wohlbehütet aufwachsen. Satte Farben, weiches Bild. Später verblasst das alles, die Konturen werden dunkler.. es geht bergab. Der andere Grund wieso man gespannt ist, sind die verschiedenen Alter der Protagonisten und deren Entwicklung in diesen Welten. Und da war ich von Ashton Kutcher ja begeistert. Als ich den Film das erste Mal vor em 4 Jahren sah erwartete ich nicht viel und ich hatte auch gar keinen Bock drauf ehrlich gesagt. Ich kannte Ashton nur aus ‘punk’d’ und strich ihn damit von meiner Liste ansatzweise ernst zu nehmender Schauspieler. Und dann wurde ich eines Besseren belehrt. Am Anfang noch der typische coole Typ eines Colleges, muss er sich bald mit den Realitäten auseinandersetzen die er generiert hat und das macht er für meine Begriffe ziemlich solide. Aber eigentlich spielen sie alle ziemlich gut. Selbst die Kinder in seiner Jugend sind so plausibel, dass ich an jeder Stelle des Films auch noch weitere 30 der rund 109 Minuten genossen hätte. Man nimmt den Charakteren ihre Sorgen, Freude, Trauer, Geisteskrankheit ab, auch wenn die deutsche Synchronisationsstimme des kindlichen Evan ziemlicher crap ist. Sie passt keinen Meter zu dem was man da sieht.
Stilistisch gesehen nimmt sich der Film Gott sei Dank nicht zu viel raus.. Keine total kranken Kamerafahrten oder irgendwelche Elemente die da jetzt noch unbedingt rein mussten, damit alles noch unrealer wirkt. Ich muss jetzt nochmal auf ‘Donnie Darko’ zu sprechen kommen, bei dem mir das nämlich ständig so vor kam. Nach dem Motto “Hm, okay er hat diese Träume aber wer soll ihm das sagen? Ein Typ? Nein da muss noch… ah ja! Wir machen einen krank aussehenden Hasen draus! HUAHUE!!???! Und dann machen wir noch nice Special Effects rein mit denen der Zuschauer einfach nicht rechnet. Wie geil wir sind!?!? =P” Aka.. tjo. Ka wieso den Film jeder so toll fand. Ich fand ihn so langweilig, dass ich noch nicht mal Review drüber schrieb!? Anyway.. wer auf solche bekloppten Möchtegern-cool-Mittel verzichten kann/will ist bei ‘The Butterfly Effect’ bestens aufgehoben. Was man allerdings nicht machen sollte, ist den Film unter logischen Aspekten zu betrachten. Da kann der Film nämlich nur verlieren und dafür wurde er wohl auch nicht gemacht.
Fazit
Ich weiss nicht wieso der Film in der Presse verrissen wurde. Aber was soll ich seit ‘Waterworld’ noch darüber sagen. ‘The Butterfly Effect’ glänzt durch eine spannende und schnell erzählte Geschichte, die an den richtigen Passagen packend oder traurig, vor allem aber in dieser Art etwas Neues ist. Hätte ich das Ende der US-Kinoversion gesehen oder das des Director’s Cut, hätte der Film nur 4 penen bekommen. Aber zu meiner Verwunderung hatte ich Glück und schaute unwissentlich das Ende, dass mich auch heute noch berührt. Deshalb:
Ich find den Film richtig geil.