TRIP WORLD
Nintendo Game Boy | 1992
Oh Gott! Die Maita-Blume ist gestohlen worden. Sie ist das Symbol des Friedens in Trip World und ohne sie herrscht das reinste Chaos. Die Menschen streiten sich nur noch und selbst Gräser und Blumen sind wild und bösartig geworden. Wir müssen die Maita-Blume finden und der Trip World ihren Frieden wieder zurück bringen…
Oah geil, SunSoft, oah ja, geil ooaaahhhhhh. Meister der Grafiken und des Sounds auf dem Game Boy als auch auf dem NES. Trip World ist ein relativ unbekanntes Spiel von SunSoft und bietet einem einfach mal mit die dickste Grafik, die man jemals auf dem guten Game Boy sah. Die Vordergründe sind kontrastreich und detailliert und sogar die Backgrounds sehen absolut grandios aus. Dazu kommt schnelles, flüssiges (Parallax) Scrolling und wundervolle Animationen. Das kann sich echt sehen lassen. Auch das Intro ist aller erste Sahne mit mehreren Ebenen Parallaxscrolling, tollen Effekten und Animationen sowieo. Das beste daran ist aber, dass dabei die Grafik nicht überladen ist und man jederzeit klar Feind und Hintergrund gut unterscheiden kann und sich in den Levels immer sofort zurecht findet. Klar, dass bei SunSoft der Sound da nicht minder geil ist und so bietet Trip World einen sehr tollen Soundtrack, der ordentlich chipping klingt, die Fähigkeiten des Game Boys voll ausnutzt und hier und da mit einer tollen Melodie aufwarten kann.
Das Spiel ansich ist ein… ja… was ist es denn. Eigentlich würde ich sagen ein Jump’n'Run, aber viel passender wäre die Beschreibung Scheiße. Man hüpft mit einem kleinen Kneul, auch Yakoboo genannt, durch die insgesamt 5 kurzen Levels und… ja… das ist das Hauptproblem bei dem Spiel; man macht einfach nichts. ~_? Ich bin ja ein Freund von dicker Grafik und brauche nicht unbedingt das perfekteste Gameplay der Welt, aber Trip World bietet ja sogar mir zu wenig. Die paar Gegner, die in den Levels freudig herum hüpfen, die lassen sich alle überspringen, bzw. ignorieren und ansonsten hat man nichts zu tun. Es gibt nichts einzusammeln, keine Türen zu öffen, kein gar nix. Nach ein paar Minuten oder gar Sekunden ist man dann beim Boss und das war’s. Stage fertig. Also da frage ich mich echt, was das soll. So uninspiriert sah ich ja noch kaum ein Game. Andere Spiele klauten wenigstens gute Features von anderen, aber Trip World hat lediglich ein sehr sophisticated Verwandlungssystem, welches man halt leider nie braucht. Man kann sich in einen Fisch verwandeln, um im Wasser schneller voran zu kommen und natürlich auch in ein Flugteil, um etwas zu fliegen. Das macht man dann im ganzen Spiel einmal und das war’s. Ansonsten hat man als Standard “Waffe” nur einen Fußtritt, was das Treffen der Gegner ohnehin sehr schwierig gestaltet. Dass man die Gegner dann auch noch nach belieben rumschubsen kann, diese dann – anscheinend sogar gepowered von einer Physikengine!? – wild durch die Stages fliegen, hilft da auch nicht weiter. So sind die Bosse dann leider auch teilweise recht schwierig, weil man sie gar nicht gescheit treffen kann. Der Rest vom Spiel ist allerdings super einfach und so sieht man schon nach 10 – 15 Minuten den Abspann.
Völlig krank! Ein kürzeres, leichteres und uninspirierteres Spiel ist mir ja noch nie unter die Finger gekommen. Eine Schande um die grandiose Grafik, die durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.