Red Cliff II

RED | CLIFF | 2
JOHN WOO – HK 2009

Der Angriff durch Cao Cao steht kurz bevor. Im Lager Cao Caos ist jedoch eine Epidemie ausgebrochen. Hunderte seiner Soldaten starben. Gewissenlos wie er ist, schickt er die Leichen rüber zu der Allianz von Liu Bei und Sun Quan. Die Soldaten ahnen nicht, dass die Leichen eine tödliche Seuche bergen. Die Epidemie bricht nun auch dort aus. Liu Bei entschließt sich zum Rückzug. Sun Quan muss Cao Cao nun alleine entgegen treten.

Klingt ziemlich spannend. Ist es aber nicht. Liu Bei verabschiedet sich früh im Film aber irgendwie ahnt man schon, dass es das nicht gewesen sein kann. Dann kommen noch ein paar glückliche Umstände dazu und schon ist alles bereit für die alles entscheidende Riesenschlacht, auf die ich mich so gefreut habe. Viel Boote, dadurch viel Holz, viel Feuer und viele Tote. Das sollte ein ziemliches Fest werden. Dachte ich. Das Problem ist aber, dass es gar nicht so wuchtig ausgefallen ist, wie ich mir erhofft habe. Sicher, die guten bastelten sich tolle Böller, Bomben und brennende Pfeile, aber da man nunmal mit Booten unterwegs ist, fehlt etwas der… naja… der Drive eben. Es gibt riesige Explosionen, aber die vermischen sich mit auffallenden CGI (wtf), viel Dunkelheit und undurchschaubarem Menschengewusel. Die Kämpfe von Mann zu Mann sind zwar ganz in Ordnung aber konnten auch hier nicht wirklich viel reissen. Es spielt nunmal im uralten China und nicht während der Mao Revolution. Man vermisst eben den “Rumms”.

Eine ziemliche Schande, denn auch der Rest der Geschichte konnte mich dann kaum noch vom Hocker hauen. Es gibt Twists hier, Überraschungen da und viel nichtssagendes in die Kamera schauen darf natürlich auch nicht fehlen. Tony Leung Ciu-Wai und Takeshi Kaneshiro machen ihren Job nachwievor gut, aber… tjo… keine Ahnung einfach? Bei Red Cliff I gab’s ja wenigstens noch so eine Art Aufbruchstimmung. Wenn man die Horden von Menschen sieht, die Cao Cao versammelt hat, dann will man die endlich kämpfen sehen. Bei Red Cliff II dann verflog das aber recht schnell und es beschleicht einen das ungute Gefühl, dass es auch hier nicht richtig rummst. Das nimmt dem Film dann trotz 2,5 Stunden Laufzeit einfach die nötige Epik. Auch storymäßig ist der Film alles andere als episch, da die Charaktere sich weder wandeln, noch interessant werden und überhaupt spielt sich ja alles in wenigen Wochen ab.

Die Bilder sind immerhin nachwievor richtig klasse. Satte Farben, dank Blu-ray tolle Schärfe und das immer mit dem richtigen Blick für Bildkomposition. Ob Nahaufnahmen von Gesichtern, Landschaftsaufnahmen, die Kämpfe oder Blutspritzer. Alles ist sehr ästhetisch eingefangen worden und verliert die kompletten 5 Stunden (RC1 nun mit einberechnet) nie den Wiedererkennungswert. Der Soundtrack jedoch steckte ein paar Takte zurück und gab sich sehr zurückhaltend. Gerade die eingängige Titelmelodie hätte ich gerne noch ein paar mal öfter gehört, aber irgendwie hat es nicht sollen sein. Sehr verwunderlich.

So muss ich Red Cliff 2 leider Gottes nur 2 Pimmel geben, da irgendwie die Luft raus war aus dem Ganzen. Zusammen kämen beide Filme evtl. noch auf 2,5 Penen, aber mehr nicht.

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People’s Hero

People’s Hero
derek yee | HK 1987

Zwei Kleinkriminelle (Tony Leung Chiu-Wai und noch ein anderer, total sicker?!) wollen eine Bank überfallen. Kurz vor Feierabend gehen sie in die Bank. Als der sicke Kumpel da einen seiner Epilepsieanfälle kriegt, scheint die Aktion schon zu scheitern. Beide beschließen zu gehen. Tony Leung merkt dabei nicht, wie in seiner McDonald’s Tüte (Njam) Fanta (Igitt) ausläuft und die Tüte, in der auch seine Waffe liegt, aufweicht. Die Waffe fällt heraus, alle schauen ganz verdutzt und dann geht alles ganz schnell. Es fällt ein Schuss, ein Polizist ist getroffen und Tony Leung völlig überfordert mit der Situation. Wenn er wüsste, das der gemeingefährliche Sunny Koo (Ti Lung mit hurengeiler Brille) unter den Geiseln ist.

“People’s Hero” hätte auch als Theaterstück funktioniert. Mit fast nur einem Schauplatz, der Bank, erinnert es stark an’s Theater und andere Bankraubfilme (?). Da ein Film dieser Art ohne großartige Schauspieler und ebenso gut gezeichnete Charaktere einfach hoffnungslos langweilig ist, tat Derek Yee sein bestes und arbeitete sehr wahrscheinlich ganz doll viel und hart am Drehbuch. Seine Wahl den Film unter anderem mit Tony Leung Chiu-Wai (Welcher für die Rolle eine Auszeichnung bekam), Ti Lung und Tony Leung Kar-Fai zu besetzen war schon einmal recht gut. Dem Drehbuch fehlt allerdings noch das ganz kleine Quentchen zu einem großen Film. Ti Lung und Tony Leung Chiu-Wai werden zwar ausreichend beleuchtet, das heißt ihre Motive werden klar und ihre Charaktere schaffen es Sympathien zu wecken. Gerade anfangs ist noch unklar, wer nun eigentlich “People’s Hero” ist und somit gut und böse. Die Geiseln selbst hätten imho etwas mehr beleuchtet werden können. Man kann sie zwar alle gut außeinander halten, aber würde eine sterben, wäre uns das eigentlich egal. Das wurde bei “Space Travelers” z. B. etwas besser gelöst. So fehlt dem Film dann leider ein klein wenig Spannung.

Ich war die ganze Zeit zwischen 3 und 4 Penen hin und her gerissen, aber der sicke Soundtrack und das nice Ende retten den Film vor dem 3-Penen Rating. Gerade der Soundtrack sorgt am Schluss für die passende Stimmung. “People’s Hero” ist für Tony Leung Chiu-Wai und Kar-Fai Fans gleichermaßen interessant, da man sie nur selten so jung vor der Kamera sah.

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Bullet In The Head

BULLET IN THE HEAD
john woo | hong kong | 1990

Hong Kong 1967. Die drei Freunde Ben (Tony Leung Chiu-Wai), Frank (Jacky Cheung) und Paul (Waise Lee) leben in ärmlichen Verhältnissen, sind aber relativ glücklich, da sie einander haben. Nichts kann ihre Freundschaft brechen. Als Ben beschließt seine durchaus sehr sexy aussehende Freundin zu heiraten, macht sich Frank auf, um sich Geld zu leihen. Das anstehende Hochzeitsbankett will schließlich auch bezahlt werden. Leider fällt Frank – kaum das Geld in der Tasche – direkt in die Hände von Ringo, der ihm erst einmal ordentlich eine Flasche gegen den Kopf knallt, da Frank ihm eigentlich noch Geld schuldet. Blutend beim Hochzeitsbankett angekommen, kann Ben nicht weiter zusehen und zusammen suchen sie Ringo auf. Es kommt zum Kampf und Ringo stirbt. Aus den Freunden sind nun Mörder geworden.

John Woo ist ja eigentlich total overrated. Zwar ist er für geniale Filme wie The Killer oder A Better Tomorrow mitverantwortlich, aber die Filme davor konnte man in die Tonne treten und die Filme danach erst recht. Von seinen Hollywood Eskapaden mal ganz zu schweigen. Aber dafür sind die wenigen guten Filme von ihn dann auch wirklich gut. Bullet In The Head ist einer von ihnen. Ursprünglich war BITH, wie ich ihn von nun an nennen werde, als A Better Tomorrow Teil 3 geplant, aber aufgrund von Streitigkeiten mit Tsui Hark oder was weiß ich, kam es nicht dazu. ABT 3 wurde ein hurenlamer Film und BITH ein ziemlich geiler Streifen über die Freundschaft dreier Hong Konger Jungs, die in den Wirren des Vietnamkrieges auf die Probe gestellt werden soll.


(Links: Das Hochzeitsbankett von Ben und dessen super süßer Freundin | Rechts: Die Ereignisse am Tiananmen Platz inspirierten Woo zu dieser Szene.)

So lässt sich der Film fast in zwei Teile teilen. Einmal die Geschehnisse in Hong Kong (Wenn auch kurz) und einmal die Action in Vietnam. Anfangs könnte man noch meinen einen der zahlreichen Hong Konger Bloodshedfilme zu schauen, aber schon mit der Ankunft in Vietnam wird klar: Jetzt wird’s sick. BITH ist imho mit der emotionalste und dadurch auch der brutalste Film von John Woo. Gerade die Szenen in Vietnam lassen, im Hinblick auf die realen Hintergründe, ein mulmiges Gefühl in einem zurück und wissen, trotz Jacky Cheungs Overacting, wo sie einen treffen müssen. Hier bekommen John Woos Zeitlupen eine ganz andere Funktion. Die Coolness ist plötzlich weg und musste den Platz tauschen mit blankem entsetzen. Auch der exorbitante Einsatz von Blut wirkt hier eher für die Aussage anstatt der Optik, geschweige denn Coolness. Krieg ist ernst, Krieg ist brutal, Krieg ist erbarmungslos. Das wollte John Woo zeigen und genau das kommt rüber. Dabei wirken die Szenen gottseidank nicht aufgesetzt, sondern passen sich relativ gut in den Handlungsstrang ein. Außer Krieg in Vietnam, gibt es da noch die schon angesprochene Freundschaft der drei Hong Kong Chinesen. Diese bekommen wir unmittelbar mit, da es fast keine Minute im Film gibt, ohne mindestens zwei der Freunde im Bild zu haben. Wir sahen sie zusammen in Hong Kong, als noch alles in Ordnung war. Ja, sogar Waise Lee durfte etwas lachen. Wir erleben ihre Flucht nach Vietnam, die Schießereien, die Flucht in Vietnam vor den Soldaten des Vietcongs. Bis zur 131sten Minute kleben wir an den drei Jungs und können nicht anders, als mit ihnen mitzufühlen, sie zu verstehen und sie zu mögen.


(Links: Die Schießerei in der Bar ist einfach die dickste | Rechts: Simon Yam als teils gayer, aber trotzdem cooler ex-CIA Agent.)

Das ist sicherlich nicht nur dem Drehbuch zu verdanken, sondern auch zu einem großen Teil den Darstellern, die alle vier Veteranen des Hong Konger Kinos sind. Vier? Genau. Simon Yam ist noch dabei und spielt so homoerotisch er nur kann. A… ab… absolut überzeugend. Einzig und allein Jacky Cheung fällt hin und wieder durch sein absolut krankes Overacting negativ auf, aber evtl. passt es auch zum Charakter. Wer weiß. Gerade am Schluss sehen einige Szenen dank ihm leider etwas unglaubwürdig aus. Der Rest, Tony Leung Chiu-Wai und Waise Lee, sind geil wie eh und jeh und trotz dem etwas unpassendem Setting für einen Tony Leung Chiu-Wai fügt dieser sich nahtlos in das Geschehen ein und überzeug mal wieder auf ganzer Linie.

Die Inszenierung der Schießereien ist, wie von Woo eben gewohnt, ziemlich nice, ziemlich detailliert, ziemlich dreckig, ziemlich blutig, ziemlich abgefahren. Einzig und allein der Angriff der Amerikaner wirkt etwas komisch und lässt zusammen mit dem Ausrutscher des Soundtracks eher “Missing In Action” oder “Rambo” Stimmung aufkommen, was meiner Meinung nach nicht so recht passt. Ansonsten ist der Soundtrack aber recht gelungen. Es gibt wieder ein schönes Main Theme, welches auch bis zum Ende ausgequetscht wird, wo es nur geht. Aber hätte schlimmer kommen können.

So ist der Penenabzug einzig und allein Jacky Cheung zu verdanken, welcher einfach zu over the top ist. Ansonsten überzeugt BITH auf ganzer Linie und lässt einen so schnell nicht los. Definitiv John Woos bester Film, bevor er sich dazu entschied in Hollywood nur noch Kotze auf Zelluloid zu bannen.

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Tokyo Raiders

Tokyo Raiders
HK 2000 | Jingle Ma

Die Story… also… die checkte ich nicht ganz so sehr. Tony Leung Chiu-Wai ist Privatdetektiv in Tokyo. Kelly Chen will einen Japaner heiraten, der aber nicht zur Hochzeit erscheint. Gleichzeitig nervt sie der Innenarchitekt (Ekin Cheng) ihres neuen Heimes, der gern das Geld für seine Arbeit hätte. Wie die zwei, also Ekin Cheng und Kelly Chen, nun auf Tony Leung treffen, habe ich vergessen, bzw. verdrängt. Irgendwie arbeiten dann alle zusammen, dann doch wieder nicht, dann gibt’s einen Twist hier, einen Twist da und tjopes. Eine Fake Explosion am Schluss.


(Links: Kelly Chen ist die Königin von Hong Kong | Rechts: Titten verprügeln)

Toyko Raiders ist einer dieser Chinese New Year Filme, die in Hong Kong so beliebt (?) sind. Sie warten oft mit ganz vielen, bekannten und beliebten Stars auf, fast keiner Story und viel Action. Das ist ansich nicht schlecht. Bei Jackie Chan hat das schon sehr oft, sehr hervorragend funktioniert. Nur ist hier leider die Action ganz einfach langweilig. Das die Hauptdarsteller alle nicht wirklich kämpfen können, fällt hier ziemlich krass auf. Vor allem die Eröffnungssequenz mit einem regenschirmschwingenden Tony Leung ist doch arg gewöhnungsbedürftig. Als fiele ein kämpfender Tony Leung in Tokyos Straßen nicht schon genug auf, entschied man sich noch dazu diese merkwürdige Szene mit lateinamerikanischen… “Klängen” inklusive Gesang zu unterlegen. Die Musikbegleitung bessert sich später leider gar nicht. Oft gibt’s eine Mischung aus “Techno” der Marke Mortal Kombat und einfallslosem Elektrogefurze.


(Links: Booom! Diese Explosion war sogar echt | Rechts: Tony Leung hat die geilste Brille der Welt.)

So langweilt man sich dann eher von vorne bis hinten und lediglich die überaus geile Kelly Chen und der spätere Gastauftritt von Cecilia Cheung stellen die Höhepunkte des Films dar. Interessant ist da aber noch die Szene, in der Tony Leung eine Art Guitar Hero spielt. Im Jahr 2000 wohlbemerkt. Er hält eine Plastikgitarre, die lediglich mit dem TV verbunden ist, in der Hand und fuchtelt wild um sich. Leider sieht man nicht viel von der Grafik, diese schien aber noch geil 2D zu sein. Aus den Credits las ich ab, das es von Konami ist. Ich hab aber gar keinen Plan wie es heißt. Sad schade.

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Confession Of Pain

CONFESSION of PAIN

Bong (Takeshi Kaneshiro) und Hei (Tony Leung Chiu-Wai) sind Kollegen bei der Hong Konger Polizei. Gemeinsam sind die gerade an einem Fall eines Vergewaltigers dran, welchen sie in der Weihnachtsnacht 2003 gottseidank noch rechtzeitig stellen können. In der gleichen Nacht jedoch, entdeckt Bong seine Frau mit dilletantisch aufgeschnittenen Pulsadern zuhause auf ihrem Bett liegend.

3 Jahre später. Bong partete die Hong Konger Polizei und ist nun Privatdetektiv. Und Alkoholiker. Während Hei Karriere machte und mittlerweile heiratete. Eines Tages wird der Vater Heis Braut und sein Butler brutal ermordet. Standardmäßig ist Hei automatisch Verdächtiger. Seine Frau bittet Bong um Hilfe. Er soll den Fall aufklären.

Keine gute Idee…


(Links: Tony Leung hat immer einen Gesichtsausdruck zwischen “Ich hab was zu verbergen!” und “Ich liebe meine Frau!” drauf. | Rechts: Takeshi Kaneshiro gefällt mir am besten, wenn er besoffen ist.)

Nach Infernal Affairs… ach, lassen wir den Quatsch. Es spielt keine Rolle, was die Regisseure, ein kleiner Prozentsatz des Casts und das Produktionsteam vorher zusammen machten. Wen interessiert das denn? Confession Of Pain ist schlicht und ergreifend nur Mittelmaß. Mit opulenten Bildern, wie sie nur Hong Kong bietet, und dem Vorstellen der zwei Hauptcharaktere fängt der Film vielversprechend an. Geil, Tony Leung, geil Hong Kong, geil Polizeithriller, geil geil geil!!! Aber leider macht der Film gleich im ersten Drittel einen großen Fehler. Er nimmt das Ende vorweg. Das wäre ansich gar nicht so schlimm, da zwar wir nun vom Ende wissen, aber Bong, der den Fall ja untersucht, noch nicht. Das hat durchaus noch Potential, um etwas Spannung aufzubauen, aber leider schafft das Alan Mak irgendwie nicht. Die Szenen plätschern hier so vor sich hin und eigentlich wissen wir ja schon von allem. Selbst der Twist am Ende bleibt wenig schockierend oder gar überraschend. So verschenkte Confession Of Pain leider viel Potential.


(Links: Takeshi Kaneshiro denkt nach, während Shu Qi wahrscheinlich an Modemagazine denkt. | Rechts: Heis Frau. Sie trinkt später noch viel Whiskey mit Bong.)

Was Confession Of Pain also von schlechten Filmen abhebt ist ganz einfach das handwerkliche Geschick, mit dem man vorging. Die Bilder sind grandios, jede Szene sieht einfach genial aus und man möchte sich einfach jetzt sofort super Spaß in den Flieger setzen und nach Hong Kong düsen. Der Nebencast mit Chapman To und einer Nintendo DS spielenden Shu Qi, verkleidet als Beergirl (San Miguel), kann auch Symphatien sammeln. So ist es nicht wirklich die Story, sondern deren filmische Umsetzung, die uns während des Films etwas gähnen lassen. Es fehlt ganz einfach die Geschwindigkeit und vor allem Spannung. Krass, wie unterschiedlich Filme sein können. Verglichen mit Infer…

SCHEISSE. Jetzt ist’s mir doch raus geruscht. Egal jetzt. :/

Verglichen mit Infernal Affairs sind für mich als Laien gar nicht soo viele Unterschiede zu erkennen. Es gibt suspicious dreinschauende Tony Leungs, mysteriöse Musik bei schwerwiegenden Enthüllungen, geheimnisvolle Zeitlupe, Farbfilter, einen komplexen Plot und viel Misstrauen innerhalb der Polizei, etc. blah blah.

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The Longest Nite

The Longest Nite (Hong Kong 1997, Patrick Yau)

Die verfeindeten Triadenbanden des Mr. K und Mr. Lung beginnen nach Jahren des Krieges endlich mit Friedensverhandlungen. Lame, das gerade jetzt das Gerücht auftaucht, es sei ein Kopfgeld auf Mr. Lung ausgesetzt und somit ein Attentat geplant. Noch lamer, das das Gerücht besagt, das Kopfgeld wurde von Mr. K gesetzt. Sam, seines Zeichens korrupter Bulle, der für Mr. K arbeitet, wird darauf angesetzt für Ruhe in Macau zu sorgen. Alle sollen doch bitte die Füße still halten, damit es nicht zur sprichwörtlichen Explosion kommt. Ausgerechnet jetzt kommt ein sicker Glatzkopf namens Tony in die Stadt. Will er Mr. Lung umlegen? Wer ist er? Warum verpisst er sich nicht einfach? Wichser.

Das Hollywood dem Zuschauer gerne alles ganz genau erklärt, dürfte bekannt sein. Oft wirkt das einfach lame in Filmen. Oft denkt man sich nur: !”Oh ja, danke für den Hinweis. Denkt ihr, ich bin blöd?”. Da bevorzuge ich ganz ehrlich gesagt Filme, in denen nicht immer alles auf Anhieb offensichtlich ist. Nicht alles vom Regisseur vorgekaut und mit einem großen Pfeil darauf hingewiesen wird. Aber im Fall von The Longest Nite ging mir das etwas zu weit. Selbst nach dem zweiten male Anschauen raffe ich noch nicht alles. Trotz seiner Linearität (Die Geschichte spielt sich komplett in einer titelgebenden Nacht ab) fühlt man sich immer noch unsicher, was da nun eigentlich vor sich ging. Man weiß jetzt mehr über Sam und Tony und kann nun sogar Leute von Mr. K und Mr. Lung außeinander halten, aber trotzdem fehlen einem Fragmente um ruhigen Gewissens sagen zu können: “Ach so. Ja klar!” Und das mag ich ganz einfach nicht. Also bleibt der Film als Ganzes mir verschlossen. Was ich zu bewerten vermag sind einzelne Szenen. Bruchstücke. Momente.

Und die sind als durchweg gelungen zu beschreiben. Der Film ist tatsächlich mit einer der düstersten Filme Hong Kongs. Jeder ist böse. Selbst dein vermeindlicher Freund und Helfer, die Polizei, bieten wenig positives, an das man sich hangeln könnte. Hier werden Hände mit Ketchupflaschen unbrauchbar gemacht, die neusten Foltermethoden ausprobiert, Menschen erschossen und kopflose Leichen in den Wohnungen der Leute platziert. Und dazwischen nicht etwa ein Lichtblick, nein, viel mehr eine weitere Enttäuschung. “Was, nichtmal auf die kann man sich verlassen?” So geht es den ganzen Film über, bis zum bitteren Ende, an dem manche sich eventuell etwas allein gelassen fühlen dürften.

Persönlich gefiel mir am meisten die Kameraarbeit. Vor allem die Szene in der Zelle und mehrere Szenen in den Straßen Macaus. Dunkle Straßen und Gassen erfahren durch die, dank der Neonreklame der Casinos in grelle Rot- und Blautöne getauchten, Straßen Macaus eine willkommene Abwechslung ohne jemals fröhlich oder gar einladend zu wirken. Einzig der Soundtrack kann da nicht mithalten. Weder die Komposition, noch die technische Ausführung können begeistern (Midi?). Zudem wird in vielen Szenen einfach Giorgo Moroders “The Chase” aus dem Midnight Express Soundtrack nachgespielt. Das passt zwar im Grunde, ist aber leider einfach nur geklaut und lächerlich. Der Sound macht da keine Ausnahme. Offensichtlich stand nur das “Hollywoods Most Famous Sound Effects” Archiv in einer abgespeckten Version (Auf einer 3,5 ” Diskette) zur Verfügung, denn Schüsse und Schläge klingen grausam. Das wäre ja noch zu verstehen (mangel an Budget), aber warum Triadenopa und Publikumsliebling Wong Tin-Lam sich selbst synchronisiert, wie ein Faultier auf Schlaftabletten, ist mir ein Rätsel.

Bleibt das Fazit: die undurchsichtige Story, der lame Soundtrack, die noch lameren Sounds und vor allem das ungute Gefühl, nichts kapiert zu haben am Schluss, bringen mich nur zu 3 Penen, für diesen Film. :Q

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The Longest Nite

The Longest Nite (Hong Kong 1998)

Sam (Tony Leung Chiu-Wai) ist ein korrupter Cop, der die Triadenbanden von Mr. K und Mr. Lung mehr als Freunde denn als Feinde sieht. Die eigentlich verfeindeten Banden beginnen gerade mit Friedensverhandlungen, als der mysteriöse, doch mächtige Mr. Hung ein Kopfgeld auf Mr. K aussetzt und die Triadenwelt zur Explosion bringt. Da tritt auch noch der zwielichtige Tony (Lau Ching Wan) auf den Plan, Sam findet eine Leiche in seiner Wohnung und muss hilflos mit ansehen, wie er in einen Strudel des Verbrechens gerät.

Böse Zungen behaupten ja, dass die komplette Milkyway-Filmographie von The Longest Nite-Regisseur Patrick Yau in Wahrheit auf das Konto von Johnnie To geht. Der sollte sich mit Yau auch noch später, bei Where A Good Man Goes in die Haare kriegen und kurzerhand dort auch offiziell den Regiestuhl für sich beanspruchen. 2000 drehte Yau dann noch The Loser’s Club, dessen Qualität mit “seiner” Milkyway-Crime-Trilogie so gut wie gar nichts mehr am Hut hatte und die Gerüchte damit bestätigen dürfte.

Beim Anblick von The Longest Nite wirkt diese Tatsache allerdings alles andere als überraschend: Die sorgfältig durchleuchteten Szenen, eleganten Kamerafahrten und opulenten Bilder sind ein unverwechselbares Markenzeichen Johnnie Tos. Ein Großteil des Films spielt sich (logischerweise) bei Nacht ab, die vorherrschenden Farben sind blau und schwarz und treffen damit die Grundstimmung perfekt. The Longest Nite ist ein bitterböser Film, dessen von Verrat und Intrigen gespickte Story man als Zuschauer ebenso unverständlich und hilflos verfolgt wie sein Protagonist Sam. Hier gibt es keine pflichtbewussten Cops (von denen Sam ebensowenig einer ist) und keine ehrenhaften Triaden. Wörter wie “Loyalität” und “Treue” wurden auf den Straßen Macaus längst kaltblütig von “Geld” und “Macht” überfahren.

Wie schon gesagt, die sich um Sam entfaltenden Ereignisse sind beinahe unmöglich im Detail nachzuvollziehen, irgendwie undurchsichtig. Dem Film tut das keinen Abbruch. Man ist genug beschäftigt, zu sehen, wie Sam langsam kapiert, dass auch er nur zum Spielball der Triaden geworden ist und verzweifelt einen Ausweg sucht. Lau Ching Wan als Tony übt auf Zuschauer wie Sam eine unglaubliche Ausstrahlung aus, das zwischen ihm und Tony Leung entstehende Psychoduell sucht im HK-Kino immer noch seinesgleichen und muss sich allenfalls mit der Performance von Lau Ching Wan (huch!) und Francis Ng in Full Alert messen. Obwohl ihre Charaktere scheinbar auf unterschiedlichen Seiten stehen, ähneln sie sich weit mehr, als sie sich zugestehen würden – diese Facette der Geschichte drückt sich im Showdown mit der Subtilität eines Holzhammers aus.
Ansonsten tauchen natürlich auch Routiniers wie Lam Suet auf und vermögen auch im Bereich der Nebendarsteller die Leinwand angemessen auszukleiden.

Die eingestreuten Shootouts sind solide Kost, leiden aber unter dem schlechten Sounddesign und der unpassenden Musik. Wie wir alle wissen, war das bei Milkyway um diese Zeit noch ein bisschen das Problem. Klanglich macht der Film längst nicht so eine gute Figur, ist den Bildern in dieser Hinsicht alles anderes als ebenbürtig, aber es ist auszuhalten. Gut, dass die Schießereien nicht Mittelpunkt des Geschehens in The Longest Nite sind. Wir haben es eher mit einer Art Noir-Krimi zu tun, pechschwarz vom Anfang bis Ende. Apropos Ende: Das ist selbstverständlich unangenehm wie ironisch und führt die Story konsequent zu einem glaubwürdigen Schluss. Ein ärgerliches, bösartiges Ende, man wird es vielleicht hassen. Und genau darum geht’s: Wenn man mit einem bitteren Nachgeschmack die DVD aus dem Player holt, hat The Longest Nite sein Ziel erreicht. Einen düstereren, nihilistischeren Triadenfilm wird man in Hong Kong (vielleicht Dog Bite Dog mal ausgenommen) nicht mehr finden.

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