Sway

ゆれる ~Sway~
Japan 2006

Erfolgreicher, arroganter – und natürlich in Tokyo lebender Photograph – kehrt anlässlich des Todestages seiner Mutter in seine ungeliebte, langweilige Heimatstadt zurück, wo Konflikte mit seinem Vater, seinem Bruder und seiner Ex-Freundin natürlich vorprogrammiert sind. Als letztere jedoch stirbt und er als einziger Zeuge sagen kann, ob sein Bruder der Schuldige war, offenbaren sich die wahren Abgründe in der Beziehung der beiden Brüder…

Yureru ist einer dieser typischen, langsamen Intellektuellen-Flicks mit spärlicher musikalischer Untermalung, wie sie vor allem die Japaner gerne mal machen. Der ganze Film hat eine schwere, melancholische Stimmung und lässt viel Interpretationsspielraum. Vieles wird nicht ausgesprochen, sondern anhand der Bilder ausgedrückt.

Sowas ist sehr oft zum Kotzen und kann sehr anstrengend sein, aber hier funktioniert’s, ich mochte den Film . Die Schauspieler wissen zu überzeugen und zeichnen sehr vielfältige Charaktere, die weder wirklich liebenswert, noch komplett verabscheuungswürdig sind. Besonders Jô Odagiri gefiel mir als der augenscheinlich kalte und abgestumpfte Photograph aus der Großstadt, der aber mehr durch seine unterdrückten Emotionen geleitet wird als ihm lieb ist. Erwähnenswert is auch Yoko Maki, die die undankbar kurze Rolle der im Provinznest zurückgelassenen Ex hat. Trotz des schnellen Ablebens ihrer Figur, stellt sie sehr gut die Bedeutungslosigkeit und Leere, die in der fast 30 Jährigen herrschen, heraus. Aber auch der Rest des Besetzung macht seinen Job mehr als gut.

Optisch wird auf viele lange Kameraeinstellungen und auf Symbolik gesetzt, insgesamt also eher unspektakulär. Die wenigen Musikparts hingegen fand ich sehr nice! Grooviger Jazz, der oft sogar sehr passend und stimmig eingesetzt wird (Vor allem bei der dreisten Bitte um Sex, wo plötzlich alle Instrumente aussetzen und nur die Drums weiterspielen… XD).

Fazit: Tjo, was soll ich sagen? Es is sicher kein Übermeisterwerk, was jeder mal gesehen haben muss und den Twist am Ende könnte man auch mit “WTF?!” abtun, aber wie bereits oben gesagt: ich mochte den Film schlicht und einfach. Die gesamte Thematik (Familien-/Geschwisterproblematik, Provinzlifestyle vs. Großstadtlifestyle) wurde gut umgesetzt und ich kann einfach nichts negatives sagen. Von daher volle 5 Erektionen! Wir sind hier ja nicht bei Computerbild und müssen jetzt Prozentzahlen ausrechnen oder “Movie of the Year” Awards vergeben! >:O

Pen Pen Pen Pen Pen