Star Trek
2009 | USA | J.J. ABRAMS
Jops, Spoiler sind vorhanden aber jetzt nicht total krank, dass ich erklären würde um was es genau geht. Wenn man den Trailer gesehen hat, erfährt man hier lediglich 1-2 Namen und kennt ein paar unbedeutende Szenen.
“Eh.. hallo?? penance? Verwechseltest Du gerade den Titel bei Deinem Review? Ja, es muss so sein. A..aber wenn nicht? Herrgott nochmal, ist denn jetzt nur noch Scheisse in Deinem Hirn, Du krankes Schwein? Hast Du etwa tatsächlich vergessen wie unglaublich schwul Star Trek Filme sind??? Lutschst Du jetzt plötzlich auch Schwänze oder was?! >:O” Nein, natürlich nopes. Die Wahrheit ist eine ganz Andere..
Story
Der kleine James Tiberius Kirk rast mit einem Oldtimer durch die Gegend, schlägt sich als Teenager gerne in Bars und versucht zu landen wo man halt landen kann, bis ihn Captain Pike, ein Freund seines Vaters, der vor 25 Jahren 800 Leben rettete, indem er sich kamikazemäßig in ein romulanisches Schiff katapultierte, darauf aufmerksam macht, dass er mehr aus seinem Leben machen könnte. Nach kurzer Überlegung nimmt Kirk die Herausforderung an und tritt der Sternenflotte bei. In seiner Ausbildung lernt er “Pille” kennen und lieben aka Freundschaft. Ansonsten macht er sich allerdings mit seiner direkten Art bei den meisten Kadetten erstmal unbeliebt. Für viel Reibereien bleibt aber keine Zeit, denn die Bedrohung ist da und nach und nach werden sich alle dem Ernst der Lage bewusst..
Kritik
Ich hasse Star Trek. Und nicht nur so ein bisschen. Nein. Sondern so richtig viel! Es gab bisher keinen Film den ich gesehen hab und bei Jesus Christus, ich will auch keinen sehen! Der ganze technische Scheiss.. diese stets erhabene Crew ohne Ecken und Kanten.. die 5minütigen Diskussionen, ob der Protonentorpedo jetzt abgefeuert werden soll oder nicht.. geht gar nicht. Naja, soviel zu meiner persönlichen Vorgeschichte. Doch im Gegensatz zu den anderen Filmen geht es diesmal um nicht weniger, als die Zukunft des gesamten Star Trek Universums. Was also bitte bewegt ausgerechnet MICH dazu in den neuen Star Trek Film zu gehen? Die Hoffnung auf den Tod des Franchise? Ich würde gerne “JA DOCH!!!” sagen aber so war es nopes.
Die Antwort ist ganz einfach: J.J. Abrams. Das mag sich mittlerweile natürlich total fanboymäßig anhören aber damit hat das nichts zu tun. Vielmehr dachte ich mir das Gleiche wie Paramount, die ihm Kohle gaben. Denn egal ob “Lost” oder “Cloverfield”.. Abrams zeigte bisher immer, dass er neue Blickwinkel und sogar neue Welten erschaffen kann. Storytechnisch wie auch visuell. Dass er mit Star Trek so gut wie nichts zu tun hatte bevor er das Projekt bekam, ist meiner Meinung nach etwas Positives. Er musste sich nicht alle 95435739 Running Gags, Anekdoten und sonstige Dinge merken, die unbedingt in jedem Teil vorkommen müssen und konnte so wirklich neuen Wind in das schwächelnde Franchise bringen, was sogar von Hardcorefans als bitter nötig angesehen wurde. Als ich also schließlich den Trailer mit diesem bombastischen Orchester, den dicken Spezialeffekten und die frischen, sympathischen Charaktere sah, wusste ich, dass ich mir das mal angucken muss.
Natürlich bedeutet ein anderer Weg nicht zwangsläufig, dass das gut sein muss. Gerade heutzutage sind doch alle Filme mehr oder weniger einfach nur noch Scheisse und legen ein Actionverhalten an den Tag, wie es lächerlicher nicht sein könnte. Gott sei Dank bestätigt sich das mit diesem Film nicht ein weiteres Mal. Mit dem Tod von Kirks Vater beginnt er. Und hier wurde auch gleich klargestellt, was sich hauptsächlich (Gott sei Dank) verändert hat: Die Geschwindigkeit. Mit einer bildgewaltigen Schlacht geben die ersten 10 Minuten den Takt vor, dem der Film von nun an ohne Unterlass folgen wird. Das Krachen und Donnern, die schnellen Kamerawechsel, interessante Perspektiven und kranke Soundeffekte machen deutlich, wie die Zukunft aussehen wird. Vorbei mit blablabla. Hier wird gehandelt!
Doch bevor sich die Enterprise auf ihre erste Reise begibt, tritt erstmal die Charaktererzählung, die Story und der Humor in den Vordergrund, der den späteren Verlauf immer mal wieder auflockert aber nie total albern wirkt. Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt sehr gut. Man merkt die Unbändigkeit die noch auf den jungen Kadetten lastet und sie verwirrt oder ratlos erscheinen lässt. Reaktionen die jeder nachvollziehen kann und die Truppe so näher an den Zuschauer bringt. Der junge Kirk ist noch aufbrausend und kompromisslos spontan, während sich Spock meistens unter Kontrolle hält und den ruhigen Gegenpart darstellt. Und Uhura ist.. sexy. Einige Synchronstimmen gefallen mir nicht wirklich aber dafür kann der Film ja nix. Sobald die Enterprise dann abgehoben hat, ist zwar nicht Schluss mit all dem aber die Handlung ist straff und direkt. Es geht rund und das soll bis zum Ende auch nicht abebben. Dafür sorgen Action auf Plattformen, in Maschinenräumen, auf der Brücke, Planetenoberflächen, dem Weltraum usw. usw. auch wenn ich die Szene auf dem Eisplanet total unnötig fand. Ich hasse solche “Da mussten wir ums verrecken noch was reinbringen” Momente. Aber was solls.
Denn bis zum Schluss stehen die Zeichen auf gute Story, auch wenn sie vor Logikfehlern nur so wimmelt. Darüber hat man aber eh keine Zeit nachzudenken, denn die Weltraumszenen beeindrucken mit einer solchen Effekthascherei, dass ich mir während des Films einen neuen “Wing Commander” von Abrams wünschte. =( Meine Fresse.. das sah jetzt schon ziemlich hurengeil aus und hatte mit alten Star Trek Szenen so gut wie gar nichts mehr zu tun aka geil. Die Passagen waren mir zwar immer zu kurz aka die Priorität war eben auch nicht darauf ausgerichtet.. aber das was man sieht, ist nicht mehr und nicht weniger als fett. Richtig scheisse geil fett. Fett wie mein Penis! Allein die Kameraarbeit machte mich einfach nur geil auf mehr. Ganz zu schweigen von einigen, tatsächlich künstlerischen Momenten, wenn sich etwa die Crew vom Weltall aus mit Fallschirmen im Rucksack auf einen Planeten stürzt und man lediglich fast nur das Atmen der Protagonisten hört. Erinnerungen an “2001″ werden wach und stellen die Szene damit sofort auf eine ganz andere Stufe.
Das Einzige was ich dem Film ankreiden muss, ist die fehlende Größe die der Trailer vermittelt. Die Musik ist da, die schauspielerische Leistung garantiert vorhanden und über die Optik muss man kein Wort verlieren. Aber das ganz große Gefühl, das Epische.. davon ist nicht genug vorhanden. Wenn Vulkan in die Luft fliegt, sterben 6 Milliarden Menschen. Aber die $150.000.000 Produktionskosten haben wohl nicht gereicht, um wenigstens ein paar bevölkerte Städte oder Landschaften oder Menschenmassen dieser Welt zu zeigen, denen jetzt gleich allen der Gar aus gemacht wird. So ist es nicht möglich auch nur ansatzweise mitzufühlen. Wer Armageddon gesehen hat weiss was ich meine. Dieses Problem gilt auch für das Finale, denn plötzlich war es dann einfach da und ich hatte mir noch etwas mehr erhofft. Besonders was den “bösen” Charakter “Nemo” aka den Captain des rumolanischen Schiffes angeht. Er muss leider blass bleiben und hat keine Chance dem Zuschauer seine Situation richtig klar zu machen. Dafür rummst es allerdings am Schluss nochmal gewaltig, ergo -> penance glücklich.
Fazit
Also ist der Relaunch von Star Trek geglückt? Wenn man den Verkaufszahlen glauben will, schon. Sicherlich ist nicht der blockigste Blockbuster aller Zeiten mit unglaublichem Tiefgang und noch nie dagewesener Dramaturgie.. aber ein Treppchen darunter ist es schon: Eine unterhaltsame Story mit sympathischen Darstellern, einer guten Mischung Humor und einer großen Portion Action mit wirklich saudicken Effekten. Der nächste Teil darf gern kommen.