THE SPARROW JOHNNIE TO , HONG KONG
Vier Freunde verdienen sich ihren Unterhalt in Hong Kong als Taschendiebe. Dabei bilden die vier ein eingespieltes Team und erleichtern die Hong Konger mit einstudierten Tricks um ihr Hab und Gut. Alles wird sich ändern, als eines Tages – wie sollte es auch anders sein – eine Frau in das Leben der vier stolpert. Diese bringt deren Leben dann auch gehörig durcheinander.
Halt! Bitte weiter lesen. Die Story klingt auf den ersten Blick so unglaublich 08/15 und langweilig, dass man direkt auf seinen Wohnzimmertisch kotzen möchte, aber wir haben es hier immerhin mit Johnny To zu tun. Und ja, Johnnie To schafft es mal wieder zu überraschen. Zu einem belanglosen Geplänkel zwischen den Taschendieben und der Tussi kommt es erst gar nicht, statt dessen weiß Johnnie To uns mit der Vergangenheit der Frau zu fesseln. Diese ist anfangs ziemlich mysteriös und hält uns locker bei der Stange. Dabei ist The Sparrow dennoch ein ziemlich… wie soll man sagen… seichter Film. Die Story ist trotz “Überraschung” recht seicht, es passiert nicht wirklich viel und einzig und allein die To typische Inszenierung vermag uns hier zu fesseln.
Das ist aber auch gut so. Genauso wie man manchmal Musikstücke hört, deren Text man nicht versteht, oder die gar keinen erst haben, so kann man sich auch locker mal einen Johnnie To Film mit seichter Story anschauen, da bei Johnnie To halt alles andere stimmt. Von der musikalischen Untermalung, über die Kameraarbeit, bis hin zu kleinen Szenen, wie die, in welcher die vier Taschendiebe nach der ersten Begegnung mit der mysteriösen Frau Fahrrad fahren. Das alles entlockt einem ein kleines Grinsen und beschert überhaupt ein positives Gesamtgefühl, ohne dass man genau definieren kann, warum eigentlich. Von Johnnie Tos restlichen Filmen ist The Sparrow definitiv am einfachsten und eben seichtesten, aber deswegen heißt das bei einem To noch lange nicht, dass man ihn sich deswegen nicht anschauen müsste.
Bei Namen wie Simon Yam, Lam Suet und Lam Ka Tung kann man zudem schon im Vorfeld von hervorragend schauspielerischer Leistung ausgehen. Besonders Kelly Lin, die Frau im Bunde, ist mega cute und überzeugt, soweit ich das beurteilen kann, auf voller Linie. Schade, dass Lam Suet nicht mehr sagen durfte.
Tjo, irgendwie gibt’s nicht viel zu sagen über The Sparrow, da man ihn einfach “erleben” muss. Ja fast schon “fühlen”. Klingt ziemlich gay und klischeehaft, ist aber so.