The Witch

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The Witch

William wird samt Familie von einer Siedlung im neu entdeckten Amerika verbannt. Sie lassen sich auf einer Lichtung nieder und wollen sich fortan alleine durch’s Leben schlagen. Als eines Tages Thomasin auf den kleinen Samuel aufpassen soll und dieser spurlos verschwindet, befürchtet die Mutter der Familie schon, dass sie verflucht sind. Währenddessen behaupten die kleinen Kinder mit dem schwarzen Ziegenbock sprechen zu können und eine Hexe im Wald gesehen zu haben. Die Familie droht zu zerreissen und ihren Glauben zu verlieren.

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“The Witch”, der “überraschungs Horrorhit” von diversen Festivals. Und ja, man sieht warum und er ist auch definitiv erfrischend anders. Ich persönlich fand ihn ja eher weniger richtig gruselig, aber durchaus ziemlich creepig und mit einer absolut fantastischen, düsteren Atmosphäre. Nach dem wirklich sicken und gruseligen Opening des Films merkt man aber schnell, dass es hier viel mehr um die Familie und deren Glauben geht, anstatt um die tituläre Hexe ansich. Das ist aber nicht schlimm, denn an Amosphäre und Furcht mangelt es dem Film dennoch nicht. Alleine das Setting mit seinen grauen Bildern vor diesem bedrohlich wirkenden Wald ist und generell die Epoche im 16. Jahrhundert, das ist schon einen Look wert. Die Bilder sind wundervoll eingefangen und gerade Nachts bei Kerzenschein entsteht eine bedrückende Atmosphäre. Auch wenn die Momente des Horrors eher selten sind, so hat man doch die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl. Naja und dann, etwas später, wenn der Horror die Familie schlussendlich heim sucht, dann wirds aber auch ganz schön sick creepy, ey. Ein schönes Beispiel von weniger ist mehr. Das Ende fand ich dann auch wirklich gut und der fehlende Pen ist wirklich nur der Mitte zuzuschreiben, wo es mir persönlich einfach ein bisschen zu wenig Horror gab. Ka.

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I Saw The Devil

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I SAW THE DEVIL

Geheimagent Soo-hyun muss mal wieder arbeiten, als seine Frau Ju-yeon auf dem Land eine Reifenpanne hat. Ein gelber Bus hält neben ihr und es steigt Kyung-chul aus, der sie auch direkt aus dem Auto raubt, zusammen kloppt und zuhause fein säuberlich zerstückelt. Soo-hyun findet das natürlich eher nicht so prickelnd, ja sogar richtig scheiße und beschließt den Mörder seiner Frau zu finden. Und wenn er ihn gefunden hat, dann wird er leiden müssen.

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“I Saw The Devil” ist ein “Rachefilm”, der ziemlich zur Sache geht, aber nie die Grenze von nötiger Gewaltdarstellung hin zur unnötigen Gewaltdarstellung überschreitet. Das Gezeigte ist aufgrund des düsteren, realistischen Settings heftig aber nie kommt in einem das Gefühl hoch, dass die Szene nun unnötig gewesen wäre. Immerhin gibt es außer der Gewalt kaum weitere Charakterbeschreibungen der beiden Hauptcharaktere. Das ist ein wenig schade, denn beide bleiben ziemlich blass, wobei Choi Min-sik (of Oldboy fame) wesentlich differenzierter rüber kommt, als der aalglatte, sunny boy Lee Byung-hun. Imho ist er für die Rolle ein klein wenig zu sexy und geschniegelt. Nichts desto trotz zeigt er wo der Hammer, bzw. das Messer hängt und weiß seinem Gegenüber ordentlich zuzusetzen.

Und das macht er ziemlich oft und ziemlich lang. Der Film geht 2,5 Stunden und schon ab Minute 30 wundert man sich rein Story technisch, “was da nun noch kommen soll”. Und tatsächlich, es kommt gar nicht mehr soviel. Keine Veränderungen in den Charakteren, der Umgebung oder dem Verlauf der Suche nach dem Mörder. Alles wird in den ersten 30 Minuten sozusagen “klar gemacht” und dann heißt es 2 Stunden lang nur noch “quälen”. Damit wird dann leider auch der Zuschauer ein wenig gequält, denn der Film hätte imho mind. 30 Minuten kürzer ausfallen können. Nichts desto trotz wusste er zu fesseln und einen bei der Stange zu halten.

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Wirklich super ist die Cinematography mit ihren düsteren Settings und den tollen Einstellungen aber leider schafft es die Musik nicht, auch nur ansatzweise irgendwie aufzufallen. Ich weiß schon gar nicht mehr welche Art von Musik überhaupt drin vor kam, aber von einem Hammersoundtrack wie von “Memories Of Murder” ist der Film leider meilenweit entfernt. Das ist ein wenig schade, denn das hätte unter Umständen das Gesamtpaket noch einmal ordentlich aufwerten können. So bleibt’s dann aber doch nur ein sehr brutaler, sehr langer Revenge Flick, der aber immerhin auf handwerklicher Ebene überzeugen kann und seine Gewalt wohl überlegt und dosiert hat.

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