DEADPOOL
Tja, nachdem sich der Staub dann jetzt hoffentlich komplett gelegt hat, wollte ich mir dann das “Phänomen” Deadpool auch mal antun und gucken, was denn so unglaublich nice an dem Streifen ist. Immerhin hat er ja alle anderen R-Rated Movies einstimmig aus dem Wasser geblasen und ist mit mehr als 750 Millionen Dollar Einspielergebnis weltweit (Stand Ende März) nun der erfolgreichste Film, der in den Staaten eine Restricted-Bewertung erhalten hat. Das ganze ist dann auch dementsprechend simpel gehalten, mit viel Blut und Kopfschüssen und Schwertern, die in anderer Leute Körpern stecken. Und natürlich allerhand DEADPOOL-Shenanigans. Najo.
Story: Ryan Reynolds ist irgendwie Auftrags-Irgendwas, lernt ne heiße Frau kennen, kriegt Lungenkrebs, geht zum Antagonisten Ajax, der ihn mit nem Serum injiziert, was Mutantengene zum Leben erwecken soll. Ajax ist aber voll das Arschloch und lässt Reynolds richtig leiden. Das findet der gar nicht gut und verbringt den Rest des Films damit, Ajax zu finden und ihn um die Ecke zu bringen. Nebenbei muss er sich aber auch noch um seinen Ladyfriend kümmern, weil der von Ajax natürlich entführt wurde.
Ich hatte nicht viel erwartet und war letztendlich auch nicht sehr viel mehr positiv überrascht. Ja, der Film ist natürlich brutaler als alle anderen Superheldenflicks, aber ich finde, das macht ihn nicht unbedingt besser. Sehr viel komödisches Moment steckt in den Metzelszenen IMO nicht. Die hätten ohne das Blut genauso gut funktioniert. Da funktionieren die 4th-Wall-Breaks von Deadpool schon um einiges besser und waren genau die Stellen, die mich tatsächlich am meisten unterhalten haben. Unter anderem deswegen, weil Ryan Reynolds seine Sache als Deadpool einfach unglaublich gut erledigt. Der Typ ist in der Rolle echt geil aufgegangen und macht aus Deadpool genau den Charakter, den man halt auch so aus den Comics kennt: Einen besserwisserischen und um keine Aktion verlegenen cocksuren Antihelden, den wenig kümmert, bis es halt um seine Schnalle geht. Das könnte man jetzt als ein bisschen einseitig bezeichnen, aber hätte man Deadpool irgendwelche tieferen Charakterzüge verpasst, wäre das ganze sicherlich hart in die Hose gegangen. Denk ich. Deadpool ist halt eindimensional und das ist auch ganz okay so.
Ansonsten kann man auch schon nicht mehr viel erzählen. Es gibt zwei Cameos von Colossus und, dings, Negasonic, weil für mehr wohl keine Kohle da war und hin und wieder echt gute Anspielungen auf die Comics selbst, was alle Comicleser natürlich in helle Aufregung versetzt haben sollte. Alle anderen fragen sich, warum auf dem Kaffeebecher Rob L steht und haben genau die Tatsache aber in den nächsten 5 Sekunden wieder vergessen.
War okay. Halt ein Superheldenfilm(!!!!!) in brutal und stellenweise ganz witzig.