Deathgasm
Brodie wird zu seinem Onkel in ein verschlafenes Dörfchen in Neuseeland geschickt, nachdem seine Mutter leider in den Knast kam. Bei seiner neuen christlichen Familie ist er als Metalhead allerdings nicht so sehr willkommen und so stellen sich die ersten Wochen in seinem neuen Zuhause als eher schwierig dar. In einem Plattenladen trifft er dann Zakk – ebenfalls Metalhead – mit welchem er endlich mal auskommt. Zusammen gründen sie geschwind eine Band und spielen eines Tages ausversehen genau die Noten, die man zum Heraufbeschwören des Teufels benötigt. Nun müssen sie sich den Horden der Dämonen stellen.
Deathgasm liegt eine simple Grundidee mit einem Heavy Metal Twist zugrunde und so stellt man sich natürlich asapst eine Mischung aus “Wayne’s World” und “Braindead” vor. Dieses Label könnte man auch fast gelten lassen, jedoch fehlt dem Film noch das gewisse Etwas an Humor. Er fängt durchaus witzig an und es ist eine Freude Brodie dabei zuzusehen, wie er als Metalfan in dem verschlafenen Dörfchen negativ auffällt und welche Probleme sich dadurch ergeben. Dieser Teil ist definitiv das beste am Film und eigentlich hätte es die Dämonen fast nicht mehr gebraucht. Ich erinnere mich hier an den Kurzfilm auf Vimeo, in welchem die zwei Black Metal Bandmitglieder über “Gott und die Welt” reden. Das alleine hätte fast schon für einen Film gereicht. Aber gut, es soll ja auch ein Splatterfilm sein und keine Gesellschaftskritik. Leider zieht sich der Film dann genau in dem Bereich ziemlich. Die Effekte sind zwar – mit Ausnahme von ein paar sehr lamen CGI – wirklich gut gemacht und tun ihren Job, ein Level von Braindead erreicht man jedoch leider nicht. Vor allem was die Kreativität der Zerstückelungen angeht. Hier wird fast schon langweilig mit einer Axt geschwungen und wenn dann der ein oder andere Dildo benutzt wird, wirkt das schon fast zu erzwungen.
Ich bin jetzt truely kein Filmmaker, aber mit ein paar einfachen Änderungen hätte man der zweiten Hälfte des Films durchaus etwas mehr “Tiefe” verleihen können. Die Tussi z. B., sie ist die typische Dorfschönheit und Freundin vom typischen Dorfschönling. Brodie leiht ihr einfach eine CD aus (in einer sehr lustigen Szene. “Oh… Anal Cunt!”) und als sie heimlich mal reinhört passiert das, was man etwas weiter oben im Screenshot sieht. Auf einmal ist sie Metalfan?! Hier hätten eine oder zwei Szenen mehr Wunder gewirkt, z. B. wie sie mit ihrem Schönlingdasein im Dorf nicht zufrieden ist oder es Probleme im Elternhaus gibt. Brodie erklärt ihr ja noch, warum er Metal hört. Es hilft ihm einfach “alles schlechte” in der Welt zu vergessen und einfach die Sau raus zulassen. Das hätte doch dann wunderbar gepasst. Oder wieso die Dorfschönheit auf einmal so professionell die Axt schwingt. Hier braucht es einfach eine Szene, in welcher man sie entweder bei der Marching Band den Stock schwingen sieht oder aus ihr vielleicht sogar eine Art La Crosse Teamkapitän macht. Schon würde ich es ihr total abkaufen, dass sie die Axt so rumschwingt.
Dem neugewonnenen Freund Zakk hätte eine gewisse Charakterentwicklung auch gut getan. Er ist am Anfang des Filmes ein Arschloch und gegen Ende des Filmes immer noch. Hier hat man auch leider irgendwie eine gute Möglichkeit verpasst. Es ist einfach schade, denn die Idee ist nett, die erste Hälfte ist super und Metalfans hat man ja auch nicht so oft in der Hauptrolle. Zumal sie und die Musik wirklich liebevoll verarscht werden und nicht einfach nur ausgelacht werden. Ich denke der Regisseur hört auch gerne mal Metal. Zum “Party Movie Of The Year” reicht’s halt leider nicht, aber immerhin ist es noch ein lustiger Film für zwischendurch.
Und hier noch ein geiles Bonusposter: