Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix
Nintendo DS

Aus mir unbekannten Gründen erhielt ich neulich nach monatelanger Pause mal wieder Review Exemplar von EA. Traurigerweise von “Harry Potter und der Orden des Phönix” für den Nintendo DS. Von daher gibts hier nun auch ein Review.

Harry Potter und der Orden des Phönix lockt laut Verpackungstext mit einer großen und weit erforschbaren Welt, fast allen Helden aus dem Film in 3D sowie Dutzenden von Mini-Games. Stellen wir uns jetzt mal vor dies wäre keine Film-zu-Spiel Konversation und stellen wir uns auch noch vor dies wäre kein EA Games Titel… dann klingt das ja fast einladend!

Ich weiß nicht viel über Harry Potter oder die entsprechenden Filme und Bücher, ging allerdings ohne Vorurteile an das Spiel, da der zweite und dritte Teil auf dem GBA mit brillanter Pixel Grafik von alten Amiga Künstlern protzen konnte. Beim 5. Teil wurde mir allerdings bereits nach den ersten 2 Szenen klar dass ich hier keinerlei geile Pixel Grafik mehr finden werde.


(2 der lustigen Zwischensequenzen)

Das Spiel öffnet mit einer Sequenz die uns nicht wirklich viel zu erzählen weiß. Eine Vorgeschichte oder überhaupt eine Geschichte wird hier nicht erzählt. Wer die ersten 4 Teile nicht kennt hat wohl Pech gehabt.

Die gesamten Sequenzen im Spiel sind grauenhaft. Es handelt sich hierbei um gerenderte Bilder die wohl Szenen aus dem Film nachstellen sollen. Diese faden fröhlich hin und her während ein kurzer und armseliger Dialog in einer fast unslesbaren Schriftart uns immerhin einige wenige Informationen preisgibt. Das ganze erinnert stark an die ersten Filmspiele auf dem SNES oder auch dem Megadrive. Das lustige an den Sequenzen ist dass die Qualität so extrem niedrig ist und das Hauptziel der Grafiker wohl dabei lag die möglichst dämlichsten Gesichtsausdrücke zu erstellen. Das Ganze wirkt genau dadurch ironisch und wie eine Parodie. Wer die Sequenzen von den Rub Rabbits und Project Rub kennt weiß was ich meine. Da die Ironie hier jedoch ungewollt ist wartet man leider auch vergebens auf den “Boing!” Sound aus den Rub Rabbits Sequenzen. Während allen Dialogen flackert übrigens der gesamte Bildschirm was dazu führt dass man sich noch weniger auf den ohnehin schon grausamen Text konzentriert.

Nach etwa 3 dieser lustigen Sequenzen befindet man sich auch schon im eigentlichen Spiel. Hier erkennt man nun dass es sich um ein Spiel im Resident Evil Stil handelt, 3D Modelle auf einem pre-rendered Background. Anders als bei Resident Evil sind hier die Hintergründe allerdings extrem unansehnlich und stark komprimiert. Die Qualität ist hierbei fast so schlecht wie bei den Zwischensequenzen. Auch auf die begehbaren und nicht begehbaren Teile des Hintergrundes wurde hier nicht viel Wert gelegt. Man kann oft problemlos in oder sogar durch Wände und Objekte laufen.
Die 3D Modelle bestehen aus etwa 10 Polygonen und erinnern grob an Battle Arena Toshiden, wobei letzteres diesen Haufen Scheiße natürlich um weiten übertrifft.


(Links: Der lieblose Titelscreen. | Rechts: Nicht mit dem Kopf gegen, sondern durch die Wand.)

Alle gefühlten 30 Minuten läuft man in dem furchtbaren Render-Haus in irgendeinen anderen Charakter der einem eine Aufgabe stellt.  Man folgt der Kompassnadel die einen mit Glück in die richtige Richtung und damit zur gestellten Aufgabe leitet. Je nach Aufgabe kann der Weg in dem großen Haus und der großen Schule durchaus mal 2 Minuten dauern. Hier kommt dann auch tatsächlich der Touchscreen mal zum Einsatz, nämlich für etwa 20 Sekunden. Es ist hier also ähnlich wie beim download von Pornos: Eine lange Wartezeit für einen kurzen Spaß.  In diversen Aufgaben und Mini-Games muss man nun zaubern. Dies ist einfach und geschieht indem man ein Symbol auf den Touchscreen abmalt. Der Zauber ändert sich je nach Symbol. Das tolle daran ist dass alle Mini-Games und Zauber im Grunde das gleiche sind und sich hierbei lediglich die Sprites und Symbole ändern, Abwechslung ist also garantiert ;-)


(Links: Wir zaubern mit dem Stylus | Rechts: Wir spielen Memory ~_?)

Das einzig positive am Spiel ist dass die Steuerung nicht ganz so schlimm ist wie man es nach dieser kurzen Zusammenfassung erwarten könnte. Hierbei lenkt man Harry und seine Homies anders als bei Resident Evil, dafür ähnlich wie bei Devil May Cry. Das heißt solange man z.B. nach Vorne läuft (das D-Pad also nach oben drückt), so läuft man auch nach einem Bild oder Kamera Wechsel in die richtige Richtung weiter, sofern man das D-Pad noch immer in die selbe Richtung gedrückt hält.

Der Sound und die Musik ist okay, wenn auch eintönig. Viel mehr gibt es zu diesem Spiel nicht zu sagen, overall ist es ein Haufen Kacke.

Da ich nichts für diesen Mist bezahlte und es nun mit einem schelmischen Lachen auf eBay für 30 Euro verticken werde gebe ich jetzt mal einen Pillemann.

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