invisible target…
BENNY CHAN | HK 2007
Invisible Target erzählt die Geschichte dreier Cops, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zusammenfanden, um einen ganz bösen und cool dreinschauenden Kriminellen zur Strecke zu bringen. Chan Chuns (Nicholas Tse) Freundin starb bei einem Überfall auf einen Geldtransporter. Die Gangsterbande sprengte ihn einfach kurzerhand in die Luft und Chan Chuns Freundin hatte das Pech, nebenan gerde am Aussuchen von Eheringen zu sein. Fong Yik-wei (Shawn Yue) ist auch ziemlich mies drauf, da er bei einer Verkehrskontrolle vom Anführer ziemlich unsanft verprügelt wurde und sogar Kugeln in den Mund gesteckt bekam, welche er dann auf der Polizeistation ausscheißen musste. Klar, das sein Ruf nun etwas angeknackst ist. Wai King-Ho (Jackie Chans Sohn Jaycee Chan) vermutet lediglich seinen Bruder als Undercover Cop in der Bande. Aber klar, das die drei irgendwann zusammentreffen und sich gemeinsam auf machen alles und jeden zu töten. Also fast..
Benny Chan ist schon ein sickes Stückchen Kot. Mit “New Police Story” überraschte er uns 2004 mit einem guten Actionfilm, der nicht nur Jackie Chan zu (fast) alter Stärke zurück verhalf, eine halbwegs interessante Story zu erzählen hatte und sogar etwas Humor bot, der nie deplatziert wirkte. Als dann sein nächster Film Rob-B-Hood angekündigt wurde und man erste Ausschnitte sah, da kam man schon in’s Grübeln, ob das was wird. Aber es wurde was. Ein 2 Stunden Epos, wie es mainstreamiger nicht sein könnte. Tolle Action, genügend Humor und hier und da ein paar Moralpredigten.
Warum also schaffte er selbiges mit “Invisible Target” nun nicht mehr? Sicher, er hat schon öfter mal lame Filme gemacht, aber nach zwei guten Filmen hatte ich nunmal die Hoffnung, das auch “Invisible Target” etwas wird. Herausgekommen ist allerdings eine 2-stündiger Film, der irgendwie langweilig ist. Die Story um die drei Cops ist ziemlich oberflächig und etwas uninspiriert erzählt und man hat kaum Momente der Überraschung oder überhaupt der Aufmerksamkeit. Ständig wünscht man sich die nächste Actionszene herbei. Diese können zwar handwerklich geschickt produziert, aber auch ihnen haftet ein Stückchen Langeweile an. Zumal alle Actionszenen schon im Trailer verbraten wurden. Die paar zusätzlichen Schießereien sind nun wirklich nicht erwähnenswert. Immerhin sieht es fast so aus, als könnten Shawn Yue und Nicholas Tse kämpfen. Wu Jing kann es ja immerhin und seine Szenen sind dann auch mit die Highlights. Ein paar Fakeexplosionen und sogar ein paar richtige runden das ganze etwas ab.
Etwas überrascht war ich dann doch über Nicholas Tse, der irgendwie fast schon männlich in diesem Film wirkte. Durch seinen Bart und die Art seines Characters erkannte ich ihn gar nicht so richtig und grübelte nur, woher ich den Schauspieler nun kenne. Kein Witz. Shawn Yue guggt ständig nur ziemlich böse oder cool und Jaycee Chan schafft es immerhin nicht wie ein kleines Milchbübchen auszusehen. Also… fast. Bei der Limited Edition der DVD ist freundlicherweise der Soundtrack dabei, den man sich allerdings nicht wirklich anhören kann / muss. Uninspiriertes Elektronikgedüdel, welches Komponist Anthony Chue mal hier mal da mit klassischen Instrumenten absetzen will, aber als bitterer Nachgeschmack bleibt der billig wirkende Synthiesound, welchen wir schon im Trailer gehört haben. 1994 lässt grüßen.
Also… keine Ahnung was ich dazu noch sagen soll. Einmal geschaut, bisschen gelangweilt auf die Uhr geschaut (2 Stunden!!!) und danach wieder ausgemacht und sofort vergessen. Gut, das zeitgleich Flashpoint heruaskam, so muss man “Invisible Target” nicht notgedrungen als besten Hong Kong Actionfilm 2007 betiteln. :o