Ghost Corps
(aka Ghostbusters… aka hä?)
In der Aldritch Villa treten nach einer Führung merkwürdige Phänomene auf. Einer der Führer behauptet irgendwann, einen Geist gesehen zu haben. Die Eigentümer der Villa machen sich auf die Suche nach jemanden der ihnen helfen kann. Sie landen bei Erin Gilbert, welche einst zusammen mit ihrer Kollegin Abby Yates einen theoretischen Text über außerweltliche Phänomene verfasste. Das Problem ist nur, dass Erin nicht helfen will, weil sie “nicht mehr an Geister glaubt”. Sie besucht Abby, weil sie angepisst darüber ist, dass Abby ohne ihre Zustimmung diesen alten theoretischen Text als Buch auf Amazon releaste. Das passt Erin gar nicht in die Karriere, denn sie wäre gerne Professorin an einer höchst angesehenen Universität. Ehm ja und dann sehen sie natürlich Ghosts und ach, dann hunten sie halt Ghosts. Blah.
Tjo, da isser nun. Der lange herbeigesehnte dritte neue Ghostbusters Film. Und gleich zu Anfang macht der Film uns klar, dass er selbst gar nicht so recht weiß, was er eigentlich ist. Der erste Titel, der nach den Studiologos auftaucht, ist “Ghost Corps”. Also… hä? Ist das nun der Name? Oder das “Ghostbusters” welches ca. 5 Minuten später zusätzlich eingeblendet wird. Wenn das ein Versuch des Studios sein soll, ein neues Franchise zu kreieren, dann sind sie damit aber sehr hart gescheitert. Ich würde ja nun gerne sagen, dass man darüber hinwegsehen kann, weil der Rest des Films super ist, aber leider ist dem nicht so. Nicht im Geringsten. Nach einem noch recht guten Opening (der Part mit der Führung durch die Aldritch Villa, in welcher der geile Silicon Valley Typ mitspielt) macht der Film dann schon wieder einen Fehler und spielt das original Ghostbusters Theme für ca. 5 – 10 Sekunden. Also wow, der Film (das Studio?) mag den Originalsong anscheinend überhaupt nicht, denn es wird genau dann weggeschnitten, wenn Ray Parker Jr. anfängt zu singen. Weil dem aber anscheinend noch lange nicht genug ist, gibt es dann in der Mitte des Filmes noch diese unsäglich und unfassbar schlechte neue Version des Songs in fast voller Länge. Also meiner Meinung nach hat der Film spätestens hier die Gunst der original Ghostbusters Fans verloren und kann diese auch nicht mehr zurückgewinnen.
Aber jetzt endlich mal zu den Darstellerinnen. Ich persönlich will zuerst einmal sagen, dass ich Kristen Wiig nun schon in ein paar Filmen sah und sie eigentlich immer hervorragend fand. Vor allem in “Welcome to me” bewies sie, dass sie eine wunderbare Art hat, Humor rüber zu bringen und selbst in dramatischen Szenen absolut glaubwürdig bleibt. Ja, sie erinnerte mich in “Welcome to me” eigentlich an – dare I say it? – Bill Murray. Mellissa McCarthy hingegen hasste ich bis jetzt in jedem Film, außer St. Vincent. In St. Vincent spielte sie ganz einfach eine normale Rolle ohne irgendwelchen Schnickschnack und Gott sei Dank ohne irgendwelche “lustigen” Sprüche. Tja und wie ist das nun mit Ghost Corps Ghostbusters? Ganz einfach: Meh. Ich kann es gar nicht anders beschreiben. Einerseits freue ich mich, dass Melissa McCarthy gar nicht so nervig ist, wie befürchtet. Andererseits bin ich traurig, dass Kristen Wiig nicht so gut ist, wie erhofft. Und dann gibt es ja noch diesen Egon Spengler Verschnitt, welcher im Trailer noch so super crazy aussah, aber selbst diese Rolle ist einfach nur… meh. Kaum einer der Jokes landet, ist ansatzweise witzig oder ordentlich geplant und mit nicem Payoff. Alles ist einfach meh. Oh Gott wie langweilig war das Comedy-Element im Film bitte? Ach, dann gab es ja noch die Quotenschwarze, welche im Trailer ja so unfassbar nervig war mit ihrem “The power of pain compels you!” und im eigentlichen Film dann die überraschend normalste und lustigste ist. So, das bringt mich natürlich zum Regisseur Paul Feig, denn irgendwo muss ja was schiefgelaufen sein.
Mein erster Paul Feig Film war damals “The Heat” mit McCarthy und Sandra Bullock. Ich schaute ihn mir literally nur an, weil ich irgendwo las, dass es die “beste Komödie” dieses Jahr (aka des Erscheinungsjahres) ist. Und poah ey… ich schalte ja wirklich nur in dringenden Notfällen einen Film aus und will eigentlich immer mind. bis zum Ende schauen, aber “The Heat” hielt ich nicht durch und schaltete nach 20 Minuten aus. Es war einfach so unlustig und langweilig, dass ich es nicht fassen konnte. Freiwillig hätte ich also nie im Leben wieder einen Paul Feig Film sehen wollen, aber dann hörte ich von der TV Serie “Other Space”. Ich hatte viel Zeit und “Sci-Fi” und “Komödie” klingt ja super, also schaute ich es mir an und siehe da… ich war positiv überrascht. Es war durchweg lustig mit tollen Gags, interessanten Charakteren und generell einem schönen, eher unkonventionellen Style. Erst später fand ich heraus, dass die Serie auch von Paul Feig ist. Ich war verblüfft. Evtl. war “The Heat” ja nur eine Ausnahme oder er hatte auf die Gags keinen Einfluss. Aber tjo, jetzt wo ich Ghost Corps Ghostbusters sah, glaube ich eher er hatte bei “Other Space” keinen Einfluss, weil es ganz einfach gut war. Es ist fast schon erschreckend wie langweilig Ghost Corps Ghostbusters ist. Bei den Charakteren herrscht so gut wie keine Chemie, Melissa McCarthy ist nicht einmal nervig (!) oder sonst irgendwie herausstechend und selbst anfänglich interessante Details wie die Hintergrundgeschichte von Erin werden erst vergessen und dann schnell mal abgehandelt, einfach damit es abgehakt ist.
Nicht einmal die CGI sind irgendwie interessant oder kreativ. Die ersten paar Geister sehen eigentlich noch truely bisschen Ghostbusters-mäßig aus, auch wenn sie etwas zuviel leuchten und komischen Rauch / Plasma von sich geben, aber später im Film gibt es dann leider kaum Neues. Es gibt das Ghostbusters Logo als riesig große Manifestation, was natürlich an den Marshmallow Man erinnert und maximal ein Gähnen entlockt und der Rest der Geister reicht von lächerlichen Teufel-Designs bis hin zu bisschen lächerlichen Karnevalumzugs-Ballons (?). Alles bleibt dabei eindeutig CGI und macht nicht einmal ansatzweise einen realistischen Eindruck, was vor allem bei den Protonenpacks schade ist, denn die sehen teilweise sogar schlechter aus, als die handgezeichneten (!) Originale von 1984 (!). Einzig die neuen Waffen sind interessant, aber vermutlich war das irgendwie zu cool für den Film und so wurden sie schnell in einer Gasse beim Testen abgehandelt und kommen gegen Ende maximal 1 mal zum Einsatz. Also wow, als hätte das ganze Team hinter dem Film irgendwie keinen Bock gehabt?
Apropos keinen Bock gehabt… es gibt ja ein paar Cameos und… (possible Spoiler ahead?! Aka who gives a shit, also ehrlich…) also wow, man muss es gesehen haben, um es zu glauben. Bill Murray spielt offensichtlich ohne Bock, Dan Aykroyd sieht aus, als wäre er lieber im Schlafanzug zu Hause und Sigourney Weaver hat das weirdeste Cameo ever. Das ganze wird dann von einem Ernie Hudson Quotencameo gekrönt, einfach damit man sagen kann, dass man ihn nicht vergessen hat.
Also tjo, es ist ein bisschen Schade, dass der Film so eine lame Debatte einen Shitstorm um den Frauen Cast generierte. Schade einfach, weil es nun soviel Leute gibt, die ihn aus Prinzip gut finden, obwohl es einfach ein stinklangweiliger Film ist. Poah und ich will jetzt echt nicht mehr darüber reden. Habe schon viel zu viel über dieses langweilige Stück Scheißfilm geschrieben. :Q
Meh.