Eye In The Sky

E Y E . I N . T H E . S K Y
yau nai-hoi | HK 2007 | | |

Die SU (Surveillance Unit) der Hong Konger Polizei ist mitten in einer Mission. Eine gefährliche Bande krimineller überfällt eine Reihe von Juweliergeschäften. Auftrag der SU ist es nun, sie zu beobachten um etwaige Hinweise auf die Identität der kriminellen zu bekommen. Was hier zählt ist Ruhe zu bewahren und seine Deckung nicht auffliegen zu lassen. Die neue Mitarbeiterin Bobo hat allerdings noch viel zu lernen.

Scheiße, wie geil ist Lam Suet eigentlich. Mal wieder spielt er nur eine Nebenrolle, das aber so präsent, das man ihn am nächsten Tag noch auf der Straße wieder erkennen würde, weil man ihn sich einprägte. Ob er Fischbällchen am Spieß, Hähnchen, Nudeln isst oder einfach nur suspicious um die Ecke schaut. Man vergisst ihn nicht so leicht. Woran liegt das? An seinem vernarbten Gesicht? An seiner, in vielen Filmen, tolpatschigen Art? Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht einmal, das er “es” mit Absicht macht. Mit seinem “Schauspiel”. Ich glaube er ist einfach von ganz alleine geil. Hurengeil.

Aber Lam Suet ist natürlich nicht das geilste an Eye In The Sky. Das geilste daran ist die berühmte Summe aller Teile. Die Cinematographie ist simpel, dennoch stylish und vor allem effektiv. Der Soundtrack von Guy Zerafa verdient – mal wieder – eine besondere Erwähnung, da er mit seinem Mix aus Elektronik und akkustischer Gitarre nicht nur frisch klingt, sondern sich obendrein ganz dezent in das Geschehen einfügt und nur auffällt, wenn es unbedingt nötig ist.

Aber was ist denn Eye In The Sky nun? Eigentlich nichts weiter als eine Begleitung der Hong Konger Surveillance Unit auf einer ihrer Missionen. Das geile daran: Eine Surveillance Unit ist überwiegend nur zum Beobachten da, während die Schießereien und die Action die Spezialteams der Polizei erledigen. Oft bleibt der SU auch nichts anderes übrig als zu warten. Die Zeit wird dann freilich mit Fressen und schlechte Witze erzählen tot geschlagen. Es ist sozusagen todlangweilig. Umso krasser, wie man daraus einen spannenden Film machen kann. Yau Nai-Hoi hatte damit anscheinend kein Problem und lässt trotz wenig storytechnischem Vorankommens einfach nie Langeweile aufkommen. Das muss man sich mal überlegen. In manchen Filmen geht es um Gut gegen Böse und / oder das Ende der Welt und Regisseure schaffen es uns damit zu langweilen.

Dabei reichte die kreative Energie von Yau Nai-Hoi auch noch mit einem tollen Ende, das war einen kleinen bitteren Nebengeschmack aufweist, aber man angesichts der overall quality des Films einfach unter den Teppich kehren kann und sollte. Kurzum: Eye In The Sky ist wahrlich nicht Milkyways bester Film, aber besser als vieles, was momentan so aus Hong Kong kommt und alles, was aus Hollywood jemals kommen wird.

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Eye In The Sky

Eye In The Sky
(跟蹤 | hong kong 2007 | nai-hoi yau | dvd: kam & ronson)

Die Surveillance Unit der Hong Konger Polizei hat nur eine Aufgabe: Beobachten. Selbst im Hintergrund bleiben. Nicht auffallen. Das ist Neuland für Piggy (Kate Tsui), die nun zur längst verschweißten Truppe stößt, doch mit Dog Head (Simon Yam) einen geduldigen Mentor findet. Gleich ihr erster Fall bringt sie in’s Schwitzen: Eine brutale Bande unter der Führung von Shan (Tony Leung Ka-fai) macht Hong Kong unsicher und raubt immer wieder Läden aus. Eine tödliche Jagd beginnt.

Der langjährige Johnnie To-Kollaborateur und Scriptwriter Nai-Hoi Yau legt mit Eye In The Sky sein Regiedebüt vor. Die vielen Jahre mit To haben ihn offensichtlich geprägt, denn sein Film ist sofort als Milkyway-Produktion erkennbar. Die urbane Atmosphäre, die eng zusammenarbeitende Polizeieinheit, das erinnert gar an Expect The Unexpected oder PTU (letzere Assoziation wird durch einen Gastauftritt von Maggie Siu verstärkt). Doch wo To mit plötzlichen Tempoveränderungen oder Twists aus etwaigen Genrekonventionen ausbricht, inszeniert Yau seine Katz-und-Maus-Jagd als minimalistische tour de force mit beinahe dokumentarischem Charakter, schert sich wenig um Exposition oder Charakterentwicklung. Seine Figuren bleiben gesichtslose Schachfiguren, Shins kriminelle Motivation etwa wird zu keinem Punkt aufgegriffen. Eine Beobachtung, die zunächst wertungsfrei ist; die extreme Anonymisierung mag man mit gutem Willen vielleicht auch als Kommentar auf die Natur dieser Art von Polizeiarbeit sehen.

So wirkt Eye In The Sky einerseits stellenweise wie ein auf Spielfilmlänge gestrecktes Actionsegment eines anderen, größeren Films, andererseits ist Yaus konsequent ballastfreie und rasante Regie in ihrer Geradlinigkeit durchaus bemerkenswert und erfrischend. Umgesetzt wird sie mittels wackelnder Kameraeinstellungen mitten aus den Straßen Hong Kongs. Kontrastierend dazu Bilder wie aus Überwachungskameras, die aus der Vogelperspektive Distanz zum Geschehen schaffen. Yaus Stil ist ein Gegenpol zu den detailierten Cinemascope-Kompositionen Tos – gewöhnungsbedürftig, aber in jedem Fall faszinierend.

Zu den Schauspielern braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, da reichen die Namen. Tony Leung Ka-fai pisst Charisma. Gerade hier ist es schade, dass der Zuschauer über seinen Charakter nicht mehr erfährt. Simon Yam, leider mit etwas albernem Fake-Bierbauch, bleibt sympathisch und überraschend unscheinbar, er kann vor allem in den wenigen persönlichen Szenen mit Kate Tsui’s Charakter punkten. Jene tut eigentlich nicht viel mehr als verzweifelt in der Gegend rumzuglotzen und hübsch auszusehen – insgesamt geht’s aber in Ordnung.

Guy Zerafa, schon für die tolle Musik aus Exiled zuständig, hat auch hier wieder einen hervorragenden Score gezimmert, zwischen moderner Elektronik, saftigen Gitarrenriffs und traditionellen Instrumenten. Nur habe ich im Film keine 10 Sekunden erlebt, die ohne Musik auskamen. Das fand ich etwas zuviel des Guten. Passt immerhin zur hektischen Atmosphäre.

Wer ganz zynisch sein möchte, bezeichnet Yaus Film als Milkyway by the numbers – der Schützling Tos greift hier nicht besonders originelle Themen auf, die Schauspieler, ob gut oder nicht, sehen wir halt irgendwie immer. Zudem offenbart Yau zur Surveillancepolitik der Polizei an sich kein einziges Mal eine kritische Position, was bei einem Film wie diesem eigentlich zu erwarten wäre. Dennoch: Nai-Hoi Yau hat zwar noch einen weiten Weg zu gehen, um das Level des Maestros zu erreichen, in die richtige Richtung ist er aber schon unterwegs. Ich hoffe, dass er noch weitere Filme drehen wird. Blickt man auf das bisherige HK-Filmjahr zurück, wäre ohnehin nur zu sagen: Eye In The Sky ist die elegante Gazelle neben dem halbverwesten Elefantenleichnam eines Protégé.

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Home Sweet Home

Home Sweet Home

Junges Paar zieht in neue Mietwohnung in einem Hochhauskomplex. Blöd nur, das dort eine sicke Frau in den Lüftungs- und Fahrstuhlschächten haust und es auf des Pärchens junges Kind abgesehen hat. Sie klaut ihn alsbald und dann muss die Mutter (Der Vater wird selbstverständlich früh schon ausgeschaltet) ihn halt wiederfinden. Zwischendurch kommt noch die herzergreifende Geschichte der Schachtfrau zu Tage und es kommt zu einem fulminanten Showdown.

Nun gut, das mit der Frau im Schachte war wahr, das mit dem fulminanten Showdown allerdings nicht. Der Film schleicht so vor sich hin, ziemlich früh schon kommt es zum Diebstahl des Kindes und man fragt sich, wie nun die “Horrorelemente” eingebaut werden. Zurecht, denn danach gibt es so gut wie keine mehr. Alle, im übrigen nur mittelmäßigen, Horrorszenen werden schon in den ersten 5 bis 10 (!) Minuten verbraten. Danach gibt’s nur noch Closeups vom tollen Makeup der Schachtfrau zu sehen und etliche Rückblenden bzw. andere Dinge.

Einzig und allein ist der kleine Junge hervorzueben, dessen Gejaule, Wimmern und Schauspiel im allgemeinen ziemlich überzeugt und süß anzusehen ist. Lam Suet spielte mal wieder unverändert. Einfach nice. Ansonsten gab’s nicht viel zu sehen. Langeweile kam auf und als man nach 20 Minuten schon wusste, wie der Film ausgeht, konnte man sich nicht mehr wirklich auf etwas freuen.

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3 Penen, weil Shu Qi einfach sexy ist (und noch 2 weitere super sexy Damen mitspielten). Ansonsten hätte es nur 2 gegeben.

Exiled

Exiled

Tja, was soll ich sagen, die Zusammenfassung könnt ihr bei elend oder Munin lesen.

Mein Fazit ist halt ein etwas anderes. Ich kann mich anschließen und sagen, dass der Film cinematographisch absolute Oberklasse is. Gibt es nichts zu meckern, alles geil atmosphärisch beleuchtet, nice Kameraeinstellungen und auch die Actionszenen sind schon ziemlich dick gemacht.

Mein Problem liegt ein bisschen bei der Storyline und den Charakteren. Das Lineup is natürlich top-notch, da gibt es nichts zu diskutieren, die schauspielerische Klasse ist mehr als vorhanden.

Trotzdem blieben die Hauptpersonen für mich relativ blass bis zum (zugegebenermaßen GENIALEN) Showdown, sprich, sie waren mir einfach scheißegal. Die Story selbst steht natürlich nicht im Mittelpunkt des Ganzen, allein von der Thematik her. Nichtsdestotrotz hätte ich mir etwas weniger Spannungslöcher – vor allem zu Beginn – gewünscht.

Aber nunja, Exiled will halt auch gar kein großes Charakterkino sein, dafür gibt es andere Regisseure/Filme und von daher sind meine Kritikpunkte für Genrefans sicherlich auch irrelevant. Mit falscher Erwartungshaltung bin ich jedenfalls nicht an den Film herangegangen, mich lies er einfach nur etwas kalt. Für mich persönlich kein Meisterwerk, aber unterm Strich doch sehenswert.

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PS: Ich fühlte mich stellenweise ein bisschen an Sonatine erinnert, wobei man die Filme mal überhaupt nicht vergleichen kann. Aber naja, den Film wird wohl wiederum keiner gesehn, geschweige denn wirklich gut gefunden haben… ~_?

Exiled

Exiled (2006, Johnnie To)

Die Killer Blaze (Anthony Wong) und Fat (Lam Suet) werden beauftragt Wo (Nick Cheung) zu erledigen. Dieser versuchte vor einiger Zeit Gangsterboss Fay (Simon Yam) zu killen. Lame nur, das Blaze, Fat und Wo eigentlich Kumpels sind. Noch lamer allerdings, als Tai (Francis Ng) und Cat (Roy Cheung) auftauchen. Ebenfalls Kumpels der Truppe. Geschwind kommt es zu einer Schießerei bei der erstmal alle überleben. Gemeinsam beschließen sie Wo noch etwas am Leben zu lassen, damit dieser noch einen Coup landen kann, der seiner Frau und seinem Kind etwas Geld hinterlassen soll. Geplant ist das Attentat auf Gangsterboss Keung. Was ansich nicht so schwierig wäre, wenn nicht Gangsterboss Fay aufgetaucht wäre. Nun suckt alles und alle stehen erstmal herum und wissen nicht, was sie tun sollen.

Wer soll nun bitte auf wen schießen?!

Geil.

Was soll man da noch sagen. Ich bin jetzt zwar nicht exhausted, wie Munin damals, aber mir fällt es auch schwer, zu beschreiben warum mir Exiled nun so gefiel. Fangen wir mal bei den offensichtlichsten Sachen an.

Die Bilder sehen dank (offensichtlich) gelerntem Kameramann und etwas Farbfiltern hier und da mal wieder oberste Sahne aus. Die geile Landschaft, Architektur und das Wetter von Macau tun da ihr übriges. Die Musik fällt einem fast gar nicht auf, was wohl ihrem dezenten und vor allem gekonnten Einsatz zu verdanken ist. So sitzt man nicht während des Films da und wundert sich über komische Midimusik, wie es damals noch bei “The Mission” der Fall war. Und dann gibt es ansonsten nur noch die Schauspieler.

Die stellen so etwas ähnliches wie ein “Best Of Johnnie To” dar und haben mal wieder keine Mühe die Truppe Profikiller, bestehend aus 5 Kumpels überzeugend rüberzubringen. Gerade in Szenen wie der am Wasser, wenn Lam Suet von Nutten träumt oder am Schluss in der Fotokabine, schaffen es die 5 einem eine Träne in die Augen zu spielen. Man wäre gerne mit dabei, einer von ihnen, weil sie sich alle so gut verstehen und überhaupt so cool sind und… überhaupt. Der Rest besteht aus Simon Yam und seiner Gefolgschaft, die man einfach hassen muss, weil sie schmierige, unsymphatische, skrupellose Wichser sind. Hervorragend. Vor allem Jeff (Siu-Fai Cheung) weiß zu gefallen. xD

Der Rest besteht aus Begegnungen, Zufällen und überhaupt der Story. Und die ist einfach geil. Die Ausgangsbasis ist ja ansich schon geil (Profikiller sollen jemanden töten. Ziel ist aber ein alter Kumpel. Andere Kumpels kommen und wollen das verhindern..), aber was Johnnie To dann noch draus macht ist halt der Grund, warum wir gerne seine Filme schauen. Anfangs meint man noch man wüsste schon, wie der Film endet oder hätte auch nur einen Schimmer davon, was als nächstes passieren würde, aber nix da. Hinter jeder Szene kann eine Überraschung lauern und trotz teils heftiger Wendungen wirkt alles wie aus einem Guss und nie unrealistisch.

Selbst nach sovielen Jahren Filmgeschäft weiß er eben zu überraschen und schafft es sogar Schießereien neu und frisch aussehen zu lassen. Hier avancieren die Schißereien mal wieder fast schon zur Kunst und man denkt sich anfangs nur “Baha” und danach nur noch “Boah”. Das Blut in Pulverform, die Semizeitlupe und die Kameraeinstellungen reichen schon um eine Schießerei anders aussehen zu lassen. Einfach geil.

Das war’s. Das ist Johnnie To. Geile Schauspieler und eine interessante Story, die obendrein noch well executed wurde. Bitte schauen Sie sich diesen Film an. Er ist.. recht gut. Aka…

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Exiled

Exiled

Keinen Bock, jetzt den Film mit großen komplizierten Worten rechtzufertigen, da ich ihm eh nicht gerecht werden würde, und da ihn hier eh niemand außer elend noch schauen wird. Ich sage nur…alter. Scheiße. Wenn ich klarer denken kann, morgen oder so, gibt es evtl. doch ein richtiges Review. So aber wüsste ich nicht was ich schreiben soll. Es tut mir sehr Leid. Lest einfach das LoveHKFilm Review. Oder das Moledehczegczeheja Review, wenn es das denn gibt, was dem Film wie jedem Asienfilm wieder 3 Sterne geben wird, da er leider nicht aus Hollywood kommt. Oder das Jump-Cut Review, wenn es das denn gibt, dass dem lieben Johnnie To wieder Oberflächlichkeit und Stilverkrampfung vorwerfen wird. Was ihr aber nicht verstehen werdet, da euer Gehirn nur maximal 10 Nebensätze hintereinander verarbeiten kann, ganz zu schweigen von eurem Fremdwortschatz. Dazu sage ich: Haha, lieber Jump-Cut-Mann, du weißt doch gar nicht mehr, worum es beim Kino geht, du bekackter Analytiker. Exiled ist das worum es bei Kino geht und wer das nicht kapiert, soll verfickt nochmal den nächsten vierstündigen Arthouse-Film in seinen 800€ DVD-Player stecken und sich die Krawatte zubinden. Ihr dummen Wichser. Scheiße. Alter. Was soll ich schreiben!??!?! Hilfe, ihr seht schon, ich bin ganz verwirrt.

Ich habe mir ein neues Wertungssystem für Vidgames überlegt, das mit diesem großartigen Exiled-Review seine Premiere feiert. Es ist meiner Meinung nach genauer, und besser als das altbekannte Penen-System. Traditionen müssen auch mal weichen. Den neuen Sachen und so. Bitte benutzt es absofort für jeden Film! Ich gebe Exiled

10 von 10 lustig dreinschauenden Johnnie Tos.