DRAUSSEN BLEIBEN | DOKUMENTARFILM | GER 2008
Valentina und Suli sind beste Freundinnen in einem Asylantenheim in München Harras. Während Sulis Familie, die ursprünglich aus China stammt, als politisch verfolgte Flüchtliche asap eine Aufenthaltsgenehmigung bekam, lebt Valentina mit ihrer Mutter nur gedulded in Deutschland. Suli versteht nicht, warum Valentina keine Aufenthaltsgenehmigung bekommt. “Das hat mit Glück zu tun”, sagt sie. Der Dokumentarfilm von Alexander Riedel zeigt ein Jahr aus dem Leben der beiden.
Bin bei dieser Doku hängen geblieben, weil es wieder mal eine dieser Dokus war, die ohne Sprecher auskommt. Einzig die Kinder des Asylantenheims erzählen… oder auch nicht. Viel Stille und Momentaufnahmen werden in der Doku eingefangen. Und das mit einer überraschend tollen Kameraarbeit und Schnitt. Wir verfolgen also das Leben der Kinder dieses Asylantenheims, allen voran der Albanerin Valentina und der Chinesin Suli und bekommen so mit, worüber sie sich ihre Gedanken machen und was sie so für Probleme haben. Aber ständig frage ich mich bei Dokumentarfilmen: Wie echt ist sowas? Wie echt, kann man etwas zeigen? Woher weiß ich, dass nicht durch Schnitt – gewollt oder ungewollt – ein falscher Eindruck entsteht? Eine Dokumentation ist also meines Erachtens immer ein Eindruck bzw. eine Meinung des Dokumentarfilmers. Mindestens. Behält man das im Kopf und macht sich so zusätzlich seine eigenen Gedanken, weiß man zwar immer noch nicht, wie die Realität nun ausschaut, kann das Gesehene aber besser verarbeiten. Man gewinnt so etwas wie “Abstand” dazu, was etwas komisch ist, denn gerade diese Art der Dokus sollen ja immer “schockieren” oder “aufwühlen”. Bei mir klappt das irgendwie nie.
Ich hätte mich aber gerne mal von Suli aufwühlen lassen. Die kleine Chinesin – gerade mal 16 – fand ich ziemlich cute, trotz ihres Klischeehaften Ghettoverhaltens und vor allem der Sprache. @___@; Aber für die Art von Leben, wie sie es führt, wäre ich nicht gemacht. Der Umgang untereinander in so einem Asylantenheim ist mitunter – zumindest bei dieser Clique – ziemlich grob. Zwar respektieren sich alle und mögen sich, aber können dies nicht immer so zeigen. Da wird schnell mal gerauft oder sich wegen Kleinigkeiten gestritten.
Aber wer weiß schon, wie echt das ist.