Fatal Move

FATAL MOVE
Hong Kong | Dennis S. Y. Law | 2007

Lin Ho-Lung (Sammo Hung) ist random großer Obermotz in der Triadensociety Hong Kongs. Er macht Geld mit legalen Geschäften wie Bars, Discos und Saunas, aber selbstverständlich auch durch den Drogenhandel. Das findet die Polizei um Inspektor Liu Chi-Chung (Danny Lee!) gar nicht gut aber zu ihrer Überraschung brauchen sie gar nicht soviel arbeiten, da die Triaden selbst die Sache in die Hand nehmen. Innerhalb der Reihen um Lin Ho-Lung gibt es Verräter und diese drohen das ganze System zum Einsturz zu bringen. So kann Inspektor Liu Chi-Chung sich zurücklehnen und auf den passenden Moment warten.


Irgendwie so oder so ähnlich muss die Geschichte abgelaufen sein. Ich hab’ das nicht so ganz mitbekommen, da alles ein klein wenig wirr war. Gleich zu beginn werden schätzungsweise 245 Leute eingeführt, von deren Verwandtschafts- oder Freundschaftsverältnissen man kaum etwas mitbekommt. Lediglich die Flashbacks um Lin Ho-Lungs Bruder (Simon Yam) geben etwas Aufschluss darüber, dass Lin Ho-Lung seinen Bruder sehr, sehr lieb hat und ihm auch Spielschulden in Millionenhöhe verzeiht. Tjo, das war’s dann aber auch schon wieder und der Character des Bruders bekommt so gut wie keine Aufmerksamkeit mehr. Dafür random andere Personen die man gar nicht kennenlernen will oder sich etwas schwer tut, da gerade alle irgendwie am Aushecken einer Erpressung sind. Wer mit wem? Ich hab’ mal wieder keine Ahnung. Gut, immerhin der Schluss gibt dann etwas Aufschluss für alle, die den Film über nicht so gut mitkamen, aber leider bleibt das langweilige Gefühl im Magen. Selbst die 2 Stunden Laufzeit und die unfassbar prominente Darstellerriege schaffen es leider nicht, die Geschichte etwas transparenter zu gestalten, geschweige denn so etwas wie Interesse beim Zuschauer aufzubauen. Richtig nice wäre Danny Lee gewesen, der ziemlich cool, erfahren und einfach symphatisch rüber kommt… wenn man ihn denn mehr als 5 Minuten gesehen hätte. :Q


Was bleibt ist die kranke Gewalt. Ich glaube der Film wurde ursprünglich lediglich mit dem Gedanken im Hinterkopf gemacht, endlich mal wieder einen so richtig brutalen CAT III (Das HK Ratingsystem) Streifen zu drehen. Irgendwie ist das auch gut gelungen, denn gleich in den ersten 10 Minuten fliegen ungelogen mehrere Arme, Finger, Beine und Köpfe. Dabei spritzt das Blut gleichermaßen Literweise, allerdings nur… virtuell. Auch hier entschied man sich, aus welchen Gründen auch immer, für CGI Blut, was auf den ersten Blick zwar besser aussieht, als in manch anderem Film, aber die ganze Zeit über eher stört, als hilft. Das ist echt schade, denn der Rest der Gewalt ist ziemlich amüsant und eigentlich auch gut umgesetzt. Eine Schande, dass die CGI Effekte gepaart mit der Langeweile des gesamten Films über nicht mehr als 2 Pimmel hergeben.

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Chaos

Chaos
(HK 2008 | Herman Yau)

Wir schreiben das Jahr 2054. Der Welt geht es aus irgendeinem Grund beschissen und irgendwie sind nun alle in Gefängnissen, die sich zu autonomen, abgeschirmten Städten entwickelt haben. In einem davon übt der Gangster Crow eine bittere Schreckensherrschaft über die Bewohner aus und hat allen ein USB-Dongle in’s Ohr geklebt, das explodiert, wenn man versucht, zu fliehen. Eines Tages geraten der Cop Mickey und sein Gefangenentransport Tai-Hoi (Milkyway-Regular Gordon Lam) durch einen Unfall in das Gefängnis hinein. Zu alldem gesellt sich noch das Problem einer tödlichen Virenepidemie, die nun auch auf die Bewohner des Gefängnisses übergreifen zu scheint.


Chaos ist eine spaßige kleine Endzeit-Fingerübung von Herman Yau, der das Ganze zwar fürs Fernsehen gedreht, sich aber dennoch sichtlich um eine Abhebung von drögen TV-Inszenierungen bemüht hat: Es handelt sich nicht nur um einen außergewöhnlich brutalen Film, der auch gut als Cat III-Relikt der frühen 90er durchgehen könnte – er sieht für sein (vermutlich) mickriges Budget auch außerordentlich gut aus. Yau lässt mittels sorgfältiger Ausleuchtung und einfachen Garagen und Lagerhallen eine tatsächlich gelungene postapokalyptische Atmosphäre entstehen, die am Besten mit Escape from New York und Assault on Precinct 13 vergleichbar ist. Das Gefängnis, mit seinen Nutten, Neon-Leuchten und brennenden Öltonnen macht zwar nie den Eindruck, als wäre es größer als der Hinterhof eines Plattenbaus, ist aber dennoch glaubwürdig und irgendwie niedlich anzuschauen. Der seltsame, doch HK-typische Synthesizer-Techno-Soundtrack rundet den Eindruck entsprechend ab.

Das Drehbuch kann da leider nicht mithalten. Von Charakterskizzen könnte man hier nicht einmal sprechen: Die meisten bleiben bis zum Ende ein weißes Blatt Papier, was ihre Handlungen später etwas schwer nachvollziehbar macht. Gordon Lam spielt den zwielichtigen Gauner gewohnt gut, auch die beiden starken Frauenrollen sind interessant. Doch zu echter Bewegung im storytechnischen Sinne kommt es in Chaos trotz des reißerischen Titels erst gegen Ende, als Polizeitruppen in das Gefängnis einfallen, um den Ausbruch des Virus zu bekämpfen. Gar haarsträubend überflüssig die Szene, in der Tai-Hoi und seine Tochter den Erfinder des explodierenden Ohr-Dongles besuchen um ihn um Hilfe zu bitten. Dieser erklärt ihnen stattdessen, dass er nicht helfen kann und sprengt sich daraufhin lieber in die Luft. Super.

Charme kann man Chaos trotzdem bei allem Willen einfach nicht absprechen. Yau inszeniert routiniert eine mäßig spannende Geschichte, die aber schick aussieht und visuell anspricht. Angesichts des komatösen Zustandes des HK-Kinos im Jahre 2008 kann ich daher nur auf ein positives Fazit kommen.

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Where A Good Man Goes

Where A Good Man Goes
Johnnie To | Hong Kong | 1999

Michael (Lau Ching-Wan) ist gerade aus dem Knast entlassen worden und steigt erst einmal in einem kleinen Hotel in Macau ab. Natürlich erst, nachdem er ein paar Taxifahrer verprügelte. Michael, der lautstark noch ein paar verbleibende Schulden eintreibt, seine Gangsterkumpels und dazu ein Polizist (Lam Suet) der ihm ständig auf der Lauer ist, halten die Hotelbesitzerin Judy (Ruby Wong) auf Trab. Das Leben könnte ganz normal weiter laufen, wenn Michael nicht so ein sicker Assi wäre. Oder ist er tief im Inneren doch ein guter Kerl? :Q

Lau Ching-Wan ist Hong Kongs most sexiest Schauspieler. In Mad Detective dachte ich noch, dass er durch seinen Kopfverband und diverse andere unvorteilhafte Szenen etwas… bedäppert aussah, aber hier ist er einfach most suave Gangster. Schwarze Hosen, Rollkragenpullover Grau und eine schwarze Lederjacke. Mehr braucht er nicht, um auch den heterosten aller Heteros einen Boner in die Hose zu zaubern. Sein Blick, seine Coolness, da muss man einfach wanken. Etwas irritiert und enttäuscht war ich dann letztenendes aber vom Charakter im Film, den er spielte. Er war ja truly einfach nur ein krankes Arschloch? Ich hätte mir etwas mehr Szenen mit ihm und der Hotelbesitzerin gewünscht. Und zwar nicht so erzwungene, wie die, in welcher er ihren Sohn zu einem Ausflug mitnimmt. Auch nicht wie die, in der er sie einfach versucht zu rapen sondern viel mehr Szenen wie die am Schluss, wo er ihr sagt, dass er sich in ihrem Hotel am wohlsten gefühlt hat, während jeder andere Hollywoodkackfilm mindestens dreimal die Worte “need”, “love” und “you” in einem Satz verwendet hätte. Das fehlte mir dann irgendwie ein wenig.

Vielleicht lag es auch daran, dass er mehr mit der Eintreibung von Geldern beschäftigt war und dauernd Lam Suet im Nacken hatte, anstatt im Hotel zu verweilen. Es gab’ zwar hier und da Szenen des gemeinsamen Essens, der Reparaturarbeiten im Hotel, die er ausführte und ähnliches, aber größtenteils war er dann doch ständig ein Arschloch. Aber najo. Dafür gewann Lam Suet den Oscar für die längsten Warzenhaare EVER und Ruby Wong spielte schön dezent und hielt überwiegend die Fresse. Positiv fiel mir der Soundtrack auf, der zwar super synthetisch und teilweise etwas cheezy klang, aber größtenteils trotz allem überzeugen konnte. Die Kameraarbeit sowieso, auch wenn das die Mei-Ah DVD durch die VCD Qualität nicht ganz so rüber bringen konnte. Das war ja echt unter aller Sau und auf The Mission Niveau. Aber ich will mich nicht beschweren, immerhin war der Titel nicht den kompletten Film über eingebrannt, wie in The Mission. LÜLZ!

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Mad Detective

M A D . D E T E C T I V E
JOHNNIE TO . WAI KA-FAI

Bei einer Verfolgungsjagd in den Büschen Hong Kongs gehen zwei Dinge verloren. Ein Inspektor namens Wong und die Waffe seines Partners Chi-Wai (Lam Ka-Tung), welcher es wie durch ein Wunder unversehrt zurück zur Wache schaffte. 18 Monate ist das nun her und Inspektor Ho (Andy On) hat immer noch keine Spur. Da erinnert er sich an einen ehemaligen Polizisten namens Bun (Lau Ching-Wan), der damals nicht nur großartige Polizeiarbeit leistete, sondern leider gleichermaßen verrückt war.

Inspektor Ho bittet ihn um Hilfe.


(Links: Minute für Minute werden wir mit geilen Einstellungen wie z. B. dieser hier verwöhnt. | Rechts: Bun hat so seine eigenen Methoden Verbrechen zu rekonstruieren.)

Ach immer das gleiche. Johnnie To regt mich echt auf. Wie soll man ein Review zu einem Johnnie To Film bitte noch anfangen? Man hat gar keine Wahl mehr. Ich kann doch nicht schon wieder ein Review eröffnen, in dem ich über die Geilheit seiner Filme oder die Geilheit des Johnnie Tos ansich schreibe. Auch ist es immer eine Scheiße mit seinen Filmen. Man vergibt in der Regel 4 bis 5 von 5 erreichbaren Punk… huch?! Penen meinte ich natürlich und weiß aber leider nicht warum genau. Gleiches gilt für Mad Detective, wobei ich hier immerhin gleich mal den Anfang als Beispiel anführen kann, warum Johnnie To eigentlich so geil ist. Wenn man für ein paar Minuten Bun bei einer Rekonstruktion eines Verbrechens sieht, bei dem er sich in einen Koffer packt und die Treppen runter schubsten lässt, danach raus springt und sagt: “Der Eisverkäufer ist der Mörder!” und schon einen Schnitt später sieht, wie er dem alternden Polizeichef zu seiner Pension sein ganz persönliches Geschenk überreicht und danach der Titel eingeblendet wird, dann… ja dann weiß man schon, dass man einen Johnnie To Film schaut.

Man lacht, man ist verwundert, man kann kaum glauben, was man da sieht und man ist einfach nur gespannt, wie es weiter geht und das bei einer ausgelutschten Geschichte wie dem Standardwerk: Junge Polizisten müssen alternden Ex-Polizeihelden zu Rate ziehen, blah. Das kann nicht jeder. Sich dabei noch etwas neues auszudenken ist anscheinend so schwer, das es nur ganz wenige Menschen auf dieser Welt schaffen. Johnnie To (bzw. Wai Ka-Fai) ist einer davon.


(Links: Baha, was geht’n? | Rechts: Oh Gott! Drei Waffen auf drei verschiedene Personen gerichtet. So ein Pistolen Wirrwarr gab’s ja noch nie! Aka doch, aber das hindert Johnnie To doch nicht daran, es immer wieder neu zu erfinden?!)

Johnnie To zeichnet des Weiteren aus, das es einfach so weiter geht. Irgendwie ist von Anfang an klar, wer der Böse ist, aber man weiß nicht wieso und warum und will überhaupt sehen, wie es weiter geht. Es bleibt spannend und spätestens, wenn man kurz vor Schluss noch einmal kurz in die Irre geführt wird, macht man sich in die Hosen, weil man Spaß bei einem Film hat. Dabei ist mal wieder Lau Ching-Wan der geilste, der den verrückten Bun spielt, als… wäre er Bun. Gerade die unberechenbaren Szenen mit Bun heben den Film von anderen ab und machen am meisten Spaß. Das Verwirrspiel mit mehreren Persönlichkeiten (Bun kann das Innere von Menschen sehen) addet zusätzlichen Reiz und regt zum Überlegen an, während einen die hurengeile Kameraarbeit auch visuell verwöhnt und belohnt. Die anderen Schauspieler gehen zwar neben Lau Ching-Wan etwas unter, vor allem Andy On, was etwas schade ist, aber dafür kann Lau Ching-Wan halt auch locker einen Film alleine tragen. Die Musik fand ich zwar gut, aber leider etwas wenig. Dafür kann man sich sicher sein, das sie auch genau da hin gehört, wo sie ertönt. Das kann man nicht von jedem Film behaupten, wo z. B. das Maintheme ertönt, wenn der Hauptdarsteller kacken geht.

Tjo. Johnnie To halt. Alles perfekt wie immer. Was soll man dazu sagen? Spannend, involvierend, toll gefilmt, handwerklich perfekt, gute Musik und die besten Schauspieler (die besten, nicht die jüngsten oder schönsten) ganz Hong Kongs. Wenn Johnnie To mal einen Autounfall hat, dann muss ich leider kotzen und mich ebenfalls umbringen. Bis dahin aber…

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The Detective

The Detective
Pang Brothers 2007

Tam (Aaron Kwok) war zu scheiße für die Polizeischule und schlägt sich so als mittelmäßiger Detektiv durch’s Leben. Eines schönen Tages kommt ein Auftraggeber in sein dreckiges Büro. Es ist ein flüchtiger Bekannter: Lung. Dieser bittet ihn eine Frau ausfindig zu machen, von welcher er angeblich verfolgt wird. Nachdem er ihm auch noch in’s Büro gekotzt hat, macht sich Tam an die Arbeit. Seine erste Spur führt in zu einem gewissen Ming, doch dieser hat nichts besseres zu tun, als sich aufzuhängen. Auch weitere Spuren findet er nur noch als Leichen vor und fragt sich allmählich was sie alle gemein hatten.


(Links: Ein Elefant wurde angefahren. Szenen wie diese machen The Detective sehenswert. | Rechts: Geil Bokeh alter >:O)

Zu super sicker Musik, welche ich anfangs nicht so recht einordnen konnte, fängt “The Detective” an. Die Optik fällt sofort auf. Der Kontrast hochgedreht, die Farben durch Filter verändert und stehts die bestmögliche Kameraposition samt Bildkomposition gewählt. Die Locations stehen dies in nichts nach, sind dreckige Straßen, dunkle Gassen oder ebenso heruntergekommene Wohnungen in Thailand. “The Detective” sieht einfach geil aus und erfreut jeden, der sich bei schönen Bildern gut einen wanken kann.

Nice Optik hatten aber schon viele Pang Filme. Was hier endlich mal wieder zum Einsatz kommt ist eine anfangs interessante Story und geile Szenen. Die letzten Pang Filme ließen da ja eher zu wünschen übrig. “The Detective” bleibt aber – imho – eine ganze Zeit lang spannend, da Tam stets im richtigen Moment neue Beweise findet, sich neue Fragen stellen, neue Leichen gefunden werden und absurde Dinge wie das Anfahren eines Elefanten, das Herunterfallen eines Kühlschrankes oder ähnliches passieren. Richtig positiv fielen mir dann auch Stilmittel aus dem Horrorfilmgenre auf, die den Pang Brüdern ja ziemlich geläufig sind und die auch hier nicht ganz drauf verzichten wollten. Der komplette Film ist ziemlich düster aufgezogen und bei manchen Szenen weiß man gar nicht so recht, ob man nun einen Horrorfilm oder einen Krimi schaut. Dabei bleibt die Mischung anfangs recht perfekt.


(Links: Die Frauen sind geheimnisvoll, verrucht und unglaublich sexy. | Rechts: Tam hat leider Pech und alle seine Spuren sind bereits bei Antreffen tot.)

Denn erst am Schluss kommt die Enttäuschung. Die aufgebaute Spannung löst sich am Schluss in einem Nichts auf, welches mit ganz komischen Szenen zusätzlich strapaziert wird. Der Film endete einfach viel zu spät. Ein paar Szenen früher und man hätte immerhin ein “Najo, viel Wind um nichts, hihi!” Ende gehabt, aber so wurde es leider ein “Ok, das war jetzt schon etwas zu übertrieben, bzw. lame.” Ende. Das fand ich persönlich sehr schade, da der Film vorher ziemlich nice war. Vor allem Aaron Kwok ist einem auf Anhieb symphatisch. Von seinem Popstar Image ist rein gar nichts zu spüren und erst recht mit seinem Auftritt in “The Detective” nehme ich ihn als vollwertigen Schauspieler wahr. Dazu der sympathische Liu Kai-Chi und alle anderen Schauspieler können einpacken. Die beiden tragen den Film fast ganz alleine und alle anderen sind eher Beiwerk. Die Weiber sind halt einfach nur sexy und der kotzende Shing Fui-On ist immerhin rather lustig.

Tjo, schade wegen dem Ende, aber deswegen vergesse ich das Vorangegangene ja nicht und auch wenn das Ende den kompletten Film etwas verwässert, viele Szenen unnötig macht oder gar lame erscheinen lässt, so hatte ich doch immerhin bis zum Ende meinen Spaß. Ach ja, die Musik war dann leider etwas Pang untypisch. Der erste Track hätte noch locker als Stilmittel durchgehen können, aber warum der Rest so Midi-haft blechern klingen muss, war mir ein Rätsel. Pang Filme hatten schonmal dickere Musik (The Eye 1 und 2 vor allem!?).

Dopes!

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Triangle

Triangle
Tsui Hark | Ringo Lam | Johnnie To
Hong Kong 2007

Die drei Kollegen, Mok (Sun Hong Lei), Fai (Louis Koo) und Sam (Simon Yam) sind relativ erfolglos und brauchen dringend Geld. Sie sind so desperate, das sie sogar zu kriminellen Handlungen fähig wären und so würden sie fast einen Raub begehen, wenn da nicht dieser Unbekannte käme und ihnen eine Goldmünze zusammen mit einer Visitenkarte in die Hand drücken würde. Ein Versuch ihn nachträglich zu erreichen schlägt leider fehl und so versuchen die drei selbst hinter das Geheimnis der Münze zu kommen.

Was anfangs wie eine Episode “Young Indiana Jones” klingt fängt auch genau so an und man erkennt unweigerlich, das hier Tsui Hark den Film eröffnet. Das der Film von drei Regisseuren stammt und jeder den angefangenen Part des vorhergehenden weiterführte, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben und soll hier nicht noch einmal Erwähnung finden. Ehm. Ja. So ist der Auftakt des Filmes dank Tsui Hark dann von einer Abenteuerlust und einer Verwirrung geprägt, wie sie nur ein Tsui Hark hinbekommt. Es werden alle möglichen Charaktere eingeführt, ohne das wir sie richtig kennenlernen und uns Storyfetzen um die Ohren gehauen, die wir gar nicht so recht einordnen können. Gut, das gleich darauf Ringo Lam folgt, der etwas Ordnung in den Film bringt und uns endlich die Charaktere und deren Hintergründe etwas näher bringt. Blöd nur, das Tsui Hark bereits so ein Chaos veranstaltete, das es Ringo Lam sichtlich schwer fiel den Film in geordnete Bahnen zu kriegen und sein Niveau zu heben. Das schafft erst Johnnie To im dritten Teil des Filmes, der ganz klar der beste und deutlich als der von To zu erkennen ist. Zum ersten Mal wird’s spannend, absurd und gar lustig. Der Schluss bleibt einem somit als einziger Teil wirklich im Gedächtnis.

Im großen und ganzen ist er tatsächlich “ein Film” und die Unterschiede in den verschiedenen Parts sind zwar vorhanden, aber gar nicht so gravierend, wie ich mir vorstellte. Der Anfang könnte eigentlich Ausgangsbasis für einen tollen Film sein, dazu müsste ihn aber nur ein Regisseur directen und dann bitte nicht Tsui Hark. Als Jigsaw Project finde ich Triangle eher misslungen, da jeder der Regisseure dem Film zu sehr seinen eigenen Stempel aufdrücken will, was zusammen in einen Topf geworfen einfach komisch schmeckt. :Q

3 Pimmel für den To’schen Teil.

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Exodus

E X O D U S
edmond pang ho-cheung | hong kong 2007

Sergeant Tsim Kin-Yip (Simon Yam) arbeitet bei der Hong Konger Polizei und soll eines Tages einem Kollegen aushelfen. Dieser will unbedingt zur Geburtstagsparty seiner Tochter nach Hause und so erklärt sich Kin-Yip bereit das Verhör mit einem geschnappten Perversling zu führen. Dieser soll auf einem Damenklo Frauen beim urinieren (oooaaahhh) gefilmt haben. Dieser hat als Ausrede nur eine abstruse Story um eine Frauenverschwörung, welche Männer tötet. Als das Protokoll des Verhörs jedoch verschwindet, muss Kin-Yip es erneut aufnehmen und kommt dahinter, das Madam Fong (Maggie Siu) zuvor den Perversen besucht hat…

Geschickt und verwirrend fängt der Film mit einer Szene an, die wir uns zuerst nicht erklären können und von ihrer Musik und Ausführung gefangen genommen werden. Fast schon Stanley Kubrick style, sieht man mehrere, halbnackte Männer mit Tauchmaske und Schnorchel ausgerüstet, wie sie in einem endlos scheinenden Korridor einen Mann verprügeln. Dann Schnitt und der Film fängt an und das dann wesentlich ruhiger und weniger abstrus. Fast könnte man anhand des Klappentextes, bzw. der Ausgangssituation, davon ausgehen, das es sich bei Exodus um eine schwarze Komödie handelt, dem ist aber bei weitem nicht so. Etwas Drama, etwas Satire und viel Thriller vermischen sich hier zu einem Film, der von Anfang an zu fesseln weiß, aber durchaus seine Längen hat. Die Inszenierung ist ziemlich langsam und Simon Yam tut sein übriges als fast nichts sagender Protagonist, aber durch die geschickte Erzählweise bleibt man bis zum Schluss am Ball. Immer dann, wenn man meint alles sei klar, taucht ein Hinweis oder eine Szene auf und man steht erneut vor einem Rätsel. Und überall diese teilweise völlige Stille. Oft sind nur Soundeffekte zu hören und die einzige Musik, von der Eröffnungsszene abgesehen, beschränkt sich auf ein langsames Pianostück.

Die Story ist dann leider im Nachhinein etwas dünn, regt aber durchaus zum Nachdenken an und wird immerhin optisch wundervoll verpackt. Kameraman Charlie Lam (Beyond Our Ken, Isabella (!), Mr. Cinema…) zeigt reduzierte, klare und wundervolle Bilder, die teilweise schon an Grafiken erinnern und mal wieder wünscht man sich von jedem Frame einen Ausdruck in einem Bilderrahmen. Schaut man sich das Making Of und die ungeschminkte Wahrheit einer DV Kamera, so weiß man die Arbeit noch mehr zu würdigen, da irgendwie gerade Winter in Hong Kong war und die Sets alles andere als super geil aussahen?! Wie kriegt man bitte dennoch so nice Bilder hin? :/

Leider ist das Ende ein wahrer Abturn und der Film hätte gut daran getan, wenn er einfach 15 Minuten vorher aufgehört hätte, aber man kann anscheinend nicht alles haben und immerhin ist Exodus bei weitem noch besser und interessanter als random Hollywood Mischmasch Nr. 5325.

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The Detective

The Detective
(C+偵探 | hong kong 2007 | oxide pang | dvd: – )

Tam (Aaron Kwok) ist ein heruntergekommener Möchtegerndetektiv in Thailand. In sein ebenso heruntergekommenes ‘Büro’ traut sich nur selten jemand hinein. Um so überraschender ist es daher, dass eines Tages der seltsame Lung (Shing Fui-On) genau das tut. Verwirrt behauptet er, eine Frau verfolge ihn in der Absicht, ihn töten zu wollen. Durch ein saftiges Bündel Geldscheine motiviert, nimmt Tam die Spurensuche auf, und gerät dabei in einen mysteriösen Mordkomplott, bei dem sich alle Beteiligten früher oder später das Leben zu nehmen scheinen.

Entgegen aller voreiligen Vermutungen handelt es sich bei dem neusten Solowerk Oxide Pangs nicht um einen Horrorfilm, sondern um einen noir-esken Krimi, der sich im ersten Drittel sogar nicht zu schade ist, einige humorvolle Untertöne anklingen zu lassen. Völliges Neuland wird aber nicht betreten, da die Stimmung und Spannungskonstruktion durchaus Parallelen mit dem üblichen Pang’schen Gruselschmarrn besitzt.

The Detective ist dabei ein überraschend unterhaltsamer Film; nicht zuletzt auch durch den vielseitigen Aaron Kwok, der seine Rolle des schmierigen Taugenichts überzeugend spielt, ohne auch nur ein einziges mal Popstarallüren zu zeigen. Unterstützt wird seine Darstellung natürlich von den exzellenten Bildern, die in ihrem Gelbstich die thailändische Hitze unterstreichen und im weiteren Verlauf – auch der Handlung entsprechend – zu regelrecht düsteren Schattierungen übergehen.

Scheinbar selbstzufrieden gibt sich der Film in den ersten 45 Minuten nicht sonderlich viel Mühe, dem Zuschauer zu erklären, was hier eigentlich los ist. Tam beginnt seine Spurensuche, angelt sich von Person zu Person weiter, findet Leichen, unternimmt Verfolgungsjagden, weiß aber nicht, wie alles in Zusammenhang steht. Anfangs finden wir das zwar noch ganz spannend, doch irgendwann wird die Anzahl der auseinanderzuhaltenden Namen immer größer, die Beziehungen immer komplizierter. Es hilft nicht gerade, dass das Script die Angelegenheit verwirrender konstruiert, als sie eigentlich ist. Pang streift mehrmals an der völligen Verhaspelung vorbei, liefert wie als Entschuldigung später stilvoll Erklärungen hinterher – was ihm auch durchaus gelingt. Doch insgesamt gesehen ist die Story längst nicht so interessant und mysteriös, wie es uns die völlig überdramatisierte Musik und Tams schweißgebadetes Paranoiagesicht weissmachen wollen.

Tams Motiv, sein unerbittliches Festhalten am Fall, muss daher auf andere Art und Weise gerechtfertigt werden. Gerade hier säuft Oxide Pang dann leider in die genreüblichen Klischeesümpfe ab. Tam ist ein Charakter, der keine Tiefe braucht, wir lernen aus seinen Handlungen und Lebensumständen bereits genug über ihn selbst. HK-typisch wird uns dennoch mit Flashbacks zusätzlich seine tragische Vergangenheit aufoktroyiert. Billig und unnötig. Doch am Ende immerhin noch nicht genug, um The Detective als spannenden, elegant-dreckigen Thriller zu Fall zu bringen. Ein anderer Grund dafür heißt übrigens Liu Kai Chi. Jener scheint sich langsam zu einem höchst verlässlichen Charakterdarsteller zu mausern und liefert als Polizist und Tams Jugendfreund locker die beste Leistung im Film ab.

Für Pang-Verhältnisse ist The Detective damit überdurchschnittlich und einer der sehenswerteren HK-Filme 2007. Das holprige Drehbuch und ein verunglücktes Finale verhindern eine bedingungslose Empfehlung, aber zumindest bestätigt sich hier die Vermutung, dass Oxide der Pang mit weitaus größerem Potential ist. Gerne mehr davon!

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Leave Me Alone

LEAVE ME ALONE
danny pang | hong kong 2004

Man (Ekin Cheng) und Kit (Ekin Cheng ~_?) sind Zwillinge. Als Kit bei einem Besuch Mans einen Autounfall hat, kommt seine Freundin ganz schön in die Klemme. Ein Kredit bei der Bank sollte eigentlich klar gemacht werden, aber ohne Kits erscheinen haben sie schlechte Karten. Und das Geld bräuchten sie unbedingt für einen Kredithai, mit welchem nicht zu spaßen ist. So macht sich einfach der schwule Man – also er ist truly gay – auf den Weg nach Thailand, um Kits Freundin etwas unter die Arme zu greifen und den Kredit klar zu machen. Klar, das das ohne Thailändischkenntnisse schwierig wird und scheitern muss. Doch der Kredithai will seine Kohle..

“Leave Me Alone” entstand allein unter der Regie Danny Pangs, denn sein Bruder war zu gleichem Zeitpunkt auch mit einem Film beschäftigt. “Abnormal Beauty”, welcher nicht nur der bessere der zwei Filme ist, sondern auch eine Szene mit ihm teilt. Der Autounfall ist genau der gleiche, wie bei “Abnormal Beauty”. Wir haben also die Möglichkeit zwei gänzlich verschiedene Storylines zu beobachten, bei denen ein und derselbe Autounfall als Auslöser für Änderungen fungiert. Das klingt alles ganz nice, wurde im Marketing beider Filme auch oft propagiert nur leider ist es recht halbherzig umgesetzt worden und eigentlich auch völlig scheiß egal. “Leave Me Alone” ist ein klein wenig Triadenfilm, ein klein wenig Beziehungsdrama und ein klein wenig Fish Out Of The Water Komödie. Von allem ein wenig und so funktioniert jeder Teil eben auch nur wenig. Alle Teile zusammen ergeben dann lustigerweise doch einen ganz netten Film, bei dem die lustigeren Szenen eigentlich Indikator dafür sind, das Danny Pang sich lieber hätte auf eine Komödie spezialisieren sollen. Das stünde einerseits in einem besseren Kontrast zum düsteren “Abnormal Beauty” und andererseits sind die lustigen Szenen auch einfach die besten im Film. Kein Gay-Klischee wird ausgelassen und am lustigsten sind mal wieder die Heteros, die sich gegen alles Gaye zu wehren versuchen. Aber auch der Gay in Situationen, die ansonsten eher richtigen Männern (*grunz*) widerfahren, ist für viele Lacher gut. Dabei spielt Ekin Cheng so gut er halt kann und Charlene Choi sieht nur super cute bis regelrecht sexy aus.

So ist “Leave Me Alone” für Pang Verhältnisse eher eine Enttäuschung und nur beim ersten mal Anschauen halbwegs interessant. Dazu trägt unter anderem auch die hervorragende Optik bei, die wir ja von Pang Produktionen nun mittlerweile gewohnt sind. Die Musik hält da mit Pang Standards leider nicht ganz mit und so kommt es, das zu wilden – etwas holprig inszenierten – Schießereien einfach ganz ganz erbärmliche Technoklänge ertönen. Nun… Würde er im Fernsehen laufen, könnte man ihn sich gerne mal anschauen, aber extra Geld für eine DVD ausgeben muss man wirklich nicht.

Den dritten Pimmel kriegt “Leave Me Alone” ganz klar wegen den lustigen Szenen und der tollen Optik.

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Butterfly And Sword

b u t t e r f l y & s w o r d
hong kong 1993

Nun… ehm… Michelle Yeoh spielt Schwester Ko. Sie… eh… zog einst drei kleine Kinder auf. Darunter Sword, gespielt von Tony Leung Chiu-Wai und noch einer, gespielt von Donnie Yen. Sie sind gut befreundet und… ka. Schwester Ko verliebte sich wohl irgendwann in Tony Leung, welcher aber viel lieber mit Joey Wang bumsen würde. Kann ich ihm nicht verübeln. Wobei ich beide genommen hätte. Donnie Yen steht auf Schwester Ko, ist aber zu schüchtern, es ihr zu sagen. Naja und dann gab’s noch lauter hin und her mit random Eunuchen (!?), random Bösewicht, der die Weltherrschaft im Martial Arts Bereich an sich reissen will und… noch viele viele andere Dinge. Ich kam da nicht mehr so ganz mit. Es war alles viel zu wirr.

“Butterfly And Sword” wollte ich sofort schauen, als ich das “Best Of” auf Youtube schaute (Siehe Link weiter unten). Damals dachte ich noch, das es ein Trailer war und hoffte, mehr von der grandiosen Action zu sehen. Leider hat der Film außer der Action nicht mehr zu bieten. Komische Dialoge, langweiliges hin und her und… ach keine Ahnung. Ich raffte ja leider auch nix. Oft ist es dunkel und man checkt gar nicht wer da genau durch die Luft flattert. Oder die Personen unterhalten sich derart schnell, das die Subtitles schon längst wieder weg sind, wenn ich erst 3 Worte gelesen habe. Mal von den verwirrenden Texten um Allianzen, Kung Fu und Prinzen einmal abgesehen. Und wenn man mal etwas checkte, dann waren es langweilige Szenen um Tony Leung und entweder Joey Wang oder Michelle Yeoh, wie sie sich belabern und wer nun wen wie toll liebt und blah blah blah. Keine Ahnung. Einfach langweilig. Die Musik war richtig nice und die Schauspieler in ihrem Element… schätze ich…

ABER… da wäre ja noch die Action. xD Die ist einfach… total abgefahren. Ohne Computertricks und nur mit Seilzügen wurden hier einfach animemäßige Kämpfe inszeniert, wie ich sie noch nie in einem Wuxiafilm sah. Tony Leung fliegt randomly durch die Luft und links und rechts von ihm explodieren einfach Menschen, weil er wild mit seinem Plastikschwert umher fuchtelt. Hurengeil. Oder am Schluss, wenn Tony Leung einfach einen random Move macht und durch den Gegner hindurch (???)… fetzt. Einfach sehr sehr nice. Dazu kommt viele herumfliegende Körperteile, explodierende Körper und Köpfe und natürlich auch etwas Blut hier und da. Eigentlich kein zimperlicher Film, trotz seiner fast schon Romcom Style Storyline.

Aber bevor man sich den langweiligen Film anschaut, sollte man sich eher das Best Of auf Youtube anschauen. Dieses läuft genau so am Ende des Films und erinnert einen praktisch noch einmal daran, warum man sich den Film überhaupt angetan hat. Bitte checkt die dicke Action aus:

http://www.youtube.com/watch?v=ru2IEEUgpcM

(ACHTUNG MUNIN: Es fliegen Menschen umher. Das ist in höchstem Maße unrealistisch und nicht für deine Augen bestimmt. Fliegende Menschen, Schwerter und Damenroben sind total lächerlich und gehören nicht auf die Anzeige deines Monitors. Bitte NICHT anschauen!!!)

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