The Touch

THE TOUCH
Hong Kong, Taiwan, China 2002

Yin (Michelle Yeoh) ist zusammen mit ihrem kleinen Bruder (Brandon Chang) Artistin in einem sicken Zirkus. Eines Tages taucht ihre Jugendliebe Eric (Ben Chaplin) mit einem sehr alten Artefakt auf. In Kombination mit einer Schriftrolle führt dieses Artefakt zur sagenumwobenen “Sharira”, von welcher Yins Vater andauernd laberte. Klar, dass sich für dieses dolle Ding dann auch Bösewichte interessieren, der kleine Bruder noch in Gefahr gerät und irgendwie alle dieses sicke Ding dann suchen. Und schon kann das Abenteuer beginnen, hurra!

Bei “The Touch” fällt einem als aller erstes der “internationale Touch” (ahuehaeu) auf. Der Film ist komplett auf Englisch gedreht, der Soundtrack von Basil Poledouris (Of Starship Trooper und Robocop fame), diverse britische Schauspieler geben sich die Ehre und überhaupt erinnert alles an die fluffigen Hollywood Abenteuer Blockbuster der späten 80er Jahre. Mit Michelle Yeoh, der Story um ein sagenumwobenes Artefakt, einem Komponisten wie Basil und einem Kameraman wie Peter Pau hätte man eigentlich ziemlich was reissen können. Leider tat man das nicht. Michelle Yeoh kämpfte in Hong Kong Filmen schon viel besser, Peter Pau filmte in Hidden Tiger Crouching Dragon schon schönere Landschaften / Szenen und Basil Poledouris bekleckerte sich auch nicht gerade mit Ruhm. Zu wenig abenteuerliche Innovationen (wie etwa die genialen Szenen aus Jackie Chans Armour Of God 2) und uninspirierte, bzw. teilweise gelangweilte Schauspieler sind das große Problem.

Eigentlich schade, denn die Sets stimmen und hin und wieder gibt es sogar witzige Szenen. Eine Fahrt durch die Wüste, ein Besuch in Tibet und sogar etwas Höhlenforschung Lack und Leder! hätten durchaus Anlass für tolle Kampfszenen oder etwas Spannung gegeben. Das wurde aber leider nie umgesetzt. Man hatte vermutlich genug damit zu tun, die westlichen Schauspieler beim Kung Fu gut aussehen zu lassen, als dass man sich hätte noch auf eine ausgefeilte Choreographie konzentrieren können. Besonders enttäuscht bin ich von der Kameraarbeit, die zwar stehts in Ordnung geht, aber nie wirklich hervorragend oder bombastisch ist. Da sah man schon weitaus gelungeneres von Peter Pau.

Die besonders am Schluss total miesen CGI Effekte besiegeln dann das Schicksal von “The Touch” endgültig. Gerne wäre er ein leichter Hollywood Blockbuster Abenteuerfilm geworden, aber es reichte einfach nicht. Zu unausgegoren waren die einzelnen Zutaten. Am Ende bleibt nur ein ganz witziger Abenteuerfilm, den man sich vor lauter Langeweile mal im TV anschauen kann, aber nicht unbedingt auf DVD kaufen muss.

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The Cat


(Das geniale Kinoposter. Ich will???)

THE – CAT
aka the 1000 years cat
Hong Kong 1991

Wisely (Waise Lee) ist Autor und kommt durch seinen fetten Kumpel Lee Don einer interessanten Geschichte auf die Spur, die Stoff für seinen nächsten Roman liefern könnte. Über Lee Dons Wohnung hämmert es Nacht für Nacht so laut, dass man kaum schlafen kann. Als die lauten Nachbarn hastig ausziehen hält es Lee Don nicht mehr aus und schaut sich die Wohnung an. Dort findet er unter einem Stapel Zeitungspapier Gedärme.

Menschliche?


(Links: Ab und an gibt es – vor allem mit der Katze – richtig gute Einstellungen! | Rechts: Epic! Hund gegen Katze)

Ui ui, ist das spannend. Was führen die komischen Bewohner – ein Mann, ein Mädchen und eine Katze – nur im Schilde? Naja, die Auflösung gibt’s schnell, die 3 sind einfach aus dem Weltall – ja, inklusive Katze – und suchen zwei Artefakte um etwas böses zu zerstören. Soweit zur Story. Viel mehr gibt es auch nicht zu entdecken. Was mich fast schon etwas enttäuschte. Sicher, das ist nur ein B-Movie und noch dazu aus Hong Kong, aber selbst da hätte ich mir etwas “mehr” erwartet. Noch einen total sicken Twist oder eine total unnötige Nebenhandlung die das bisschen, was da ist, wenigstens noch etwas “streckt”. So kann die Story also nicht wirklich fesseln. Sobald heraus ist, dass es zwei Artefakte und etwas böses gibt, wissen wir Bescheid.


(Links: Die Schlusszene erinnerte ein wenig an Ghostbusters 2 | Rechts: Das böse außerirdische ist ziemlich abgefahren)

Bleiben also einzig und allein die Special Effects die Hong Kong typisch mehr witzig, wie grandios ausfallen. Aber das fand ich hierbei gar nicht so verkehrt, da man so wenigstens etwas zum Schmunzeln hat und die Special Effects einen bei Laune halten. Als ganz großer Höhepunkt des Filmes sei natürlich hier noch einmal der Kampf zwischen der Katze und dem Hund erwähnt, der an Unfassbarkeit nicht zu überbieten ist. Schade hierbei ist nur, dass die Special Effects stellenweise sehr lame aussehen, denn manche Szenen kommen wirklich gut rüber und hätten fast so etwas wie einen großartigen Kampf ergeben. Und eine außerirdische Katze gegen einen irdischen Hund kämpfen zu sehen ist schon… sehr speziell.

Aber neben diesem Fight muss ich mal ganz persönlich die “gemalten” Special Effects in Form von Blitzen / Strom hervorheben. Mir fiel sofort auf, wie absolut flüssig diese gemalt wurden und wie gut sie actually aussahen. Ihr kennt sowas bestimmt noch aus Filmen wie Ghostbusters, als man diverse Special Effects noch regelrecht auf das Zelluloid malte. Oft fällt das eher negativ in Filmen auf, da sich anscheinend nur die wenigsten die Mühe machten wirklich viele Frames und realistische Blitze zu malen. The Cat jedenfalls ist ein Paradebeispiel dafür, wie solche superimposed Blitze aussehen sollten. Aber leider gibt’s ja heutzutage Computer. Sad

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Three – Going Home

T H R E E:
Going Home
(Hong Kong 2002 – Peter Chan)

Chan (Eric Tsang), Polizist beim Hong Konger CID, zieht mit seinem Sohn in einen fast verlassenen und heruntergekommenen Wohnkomplex, der bald geräumt werden soll. Lediglich der Hausmeister und Mr. Yu (Leon Lai) samt seiner Frau sind dort noch anzutreffen. Obwohl Mr. Yu direkt gegenüber wohnt, erfährt Inspektor Chan nicht viel von ihm. Dass Mr. Yu so ruhig ist und abends schwarze, tropfende Plastiktüten zu den Mülleimern bringt, macht Inspektor Chan stutzig. Als dann auch noch sein Sohn verschwindet bricht Chan in Yus Wohnung ein und entdeckt seine tote Frau. Was hat Mr. Yu mit ihr vor?

Going Home ist der Hong Konger Teil der Compilation “Three” und mit ca. 45 Minuten sogleich der längste der drei Kurzfilme in dieser Box. Das hat er zwingend nötig, denn neben dem eher vernachlässigten Horror spielt hier “Drama” eine große Rolle. Die Beziehung von Mr. Yu zu seiner Frau, sowie die von Chan zu Mr. Yu sind viel mehr das Hauptaugenmerk des Filmes. Dabei hätte man mit den tollen Kulissen des ziemlich verrotteten Plattenbaus in Kombination mit Christopher Doyles Kamerarbeit eine ziemlich gute Basis gehabt. Aber hier war anderes wichtiger.

Eric Tsang stellt hier mal wieder unter Beweis, dass er auch dramatische Rollen fulminant absolviert, während Leon Lai ein bisschen zurückhaltender ist. Die ruhige Art kauft man ihm sofort ab, aber die Liebe zu seiner kam bei mir persönlich nicht ganz so gut rüber. Trotzdem kann man sich gut in den Film – vor allem Eric Tsangs Rolle – hineinversetzen und wartet gespannt darauf, was nun am Schluss noch passieren möge. Es gibt sogar noch eine Art Twist, der zwar etwas seicht ausfällt, aber durchaus überzeugen kann und vor allem zum Rest des Films passt.

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Avenging Fist

A V E N G I N G . F I S T
HONG KONG 2001 . ANDREW LAU . WONG JING

Die Zukunft. Nova (Wang Lee-Hom) und sein Kumpel düsen mit schwebenden Superrollern durch die Straßen und haben einfach Spaß am Leben. Nova kann relativ gut kämpfen und hat selten vor jemandem Angst, so verwundert es nicht, dass er irgendwann in eine Schlägerei in einer Disco gerät. Bei dieser Schlägerei taucht Polizeiinspektor Dark (Sammo Hung) auf und sieht in einem kurzen Moment, wie Nova die “Avenging Fist” anwendet. Eine Kampftechnik, die Dark nur von seinem alten Polizeikumpel (Yuen Biao) kennt. In der Zwischenzeit versucht die “Combat 21″ Truppe die Herrschaft der Stadt an sich zu reissen und… naja sie stänkern halt random rum und dann gibt’s hier und da einen Kampf, random andere Dinge passieren noch und am Schluss ist’s eh alles völlig egal.


(Links: Geil, Ekin Cheng! Leider nur ein Gastauftritt | Rechts: Sammo Hung mit dem “Power Glove”)

Gott. Was für ein Drecksfilm. Ich hab’ ihn mir mal bei einem Ramschverkauf im lokalen Ghettoshop gekauft, weil er “nur” 3 EUR kostete und ich einst im Internet noch las, dass er “ganz ok” sein soll. Immerhin schaute ich ja schon Stormriders vom gleichen Regisseur und befand ihn auch für “ganz ok” und hatte ein paar Minuten Spaß. Aber was Andrew Lau diesmal hier fabriziert ist echt so lächerlich, dass man teilweise richtig hinguggen muss, um es zu glauben.

Das fängt natürlich erstmal bei den CGI an, die stellenweise eigentlich echt ok aussehen, aber manchmal so unsagbar lächerlich sind, dass man echt weinen muss. Das Hitzeflimmern von Raumschiffen, die Effekte bei den Kämpfen und das komische CGI Monster wirken alle so billig, dass Avenging Fist nicht einmal mit Amateurfilmen auf YouTbe mithalten kann. Die Stadt wurde stellenweise nice umgesetzt und erinnert stark an Blade Runner, aber sobald andere Elemente (wie z. B. Schauspieler?!) darin auftauchen, möchte man nur noch kotzen.

Witzig sind auch unfreiwillig komische szenen wie z. B. wenn Leute “telefonieren”. Die halten einfach ihre Faust an’s Ohr, wie auf dem zweiten Screenshot zu sehen und labern dann. So telefoniert man anscheinend in der Zukunft und vom Produktionsteam störte sich anscheinend echt keiner daran, dass das evtl. etwas lächerlich aussieht. Nur die Szene, in der Novas Schwester sich ein “leiht”, ist lächerlicher.


(Links: Roy Cheung in Naziuniform | Rechts: In der Zukunft telefoniert man so. Kein Witz?!)

Die Besetzung glänzt vor allem eher mit Popsternchen, die nichts zu sagen haben und offensichtlich nichtmal die Basics der Schauspielschule beherrschen. Wenn Iron Surfer (!?) um seine Freundin weint, dann möchte man ihm leider eher in die Fresse hauen, als ihn zu trösten?! Sammo Hung und Yuen Biao bilden da leider keine Ausnahme. Welch Potential hier verschwendet wurde, ist echt unfassbar. Sammo Hung kämpft teilweise gar nicht, während Yuen Biao mit einer bescheuerten Maske herumrennt und seine Kämpfe im CGI Gewitter, welches jede Szene überlagert, leider untergehen. Da half nicht einmal mehr ein Corey Yuen (Sehr famous action Coreograph), der vermutlich ohnehin nur 2 Tage am Set war. Immerhin sehen wir Roy Cheung (City On Fire, The Mission, Exiled…) in einer Plastik-Nazi-Uniform. Das ist reisst jetzt zwar auch nichts mehr raus, ist aber immerhin eine interessante Erfahrung.

Irgendwie vermutete ich ja schon, dass dieser Film Gülle ist. Aber irgendwie siegte dann doch die Hoffnung in mir, ein paar lustige CGI gestützte Fights in der Zukunft zu sehen. Ich bereute es. Macht nicht den gleichen Fehler und setzt einen dicken Haufen Kot auf die DVD, wenn ihr sie im Laden seht.

Einen Pen gab’s dann doch für den Versuch eines Hong Kong Regisseurs einen Sci-Fi Film zu drehen. Mich würden mal mehr Hong Kong Sci-Fi Filme interessieren.

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P.S.: Dieser Film startete übrigens als Tekkenverfilmung. Daher die Ähnlichkeit der Charaktere Nova und Iron Surfer mit Charakteren aus dem Spiel. Namco ließ dann die Benutzung der Tekken Marke nicht zu da… ja, da die Filmemacher einfach vorher keine Genehmigung einholten. xd? Sie drehten einfach schon einmal und frugen dann erst bei Namco nach.

9413

 

9413 Hong Kong 1998

“Smash Head” (Francis Ng) ist ein desillusionierter, aber auch leicht zum Ausflippen neigender Bulle, dem neben einigen Ticks (so hasst er etwa den Anblick von umweltverschmutzendem Schaumstoff oder Gummischlappen) vor allem seine Vergangenheit auf dem Gewissen lastet: Vor Jahren erschoss er bei einem Einsatz versehentlich eine weibliche Geisel, bei der darauffolgenden Untersuchung des Falles rettete nur Officer Kar (Fredric Mao) mit seiner Aussage seinen Hals. Seitdem sitzt dieser ihm mit ständigen Gefallen im Nacken, die Smash Head nur weiter in die Depression und Verzweiflung treiben. Sein Lichtblick ist die Psychiaterin Carmen (Christine Ng), die es als Einzige schafft, sich seiner gepeinigten Seele zu nähern.

Bedenkt man vor allem zwei Dinge – nämlich, dass 9413 (der Titel ist ein Verweis auf die Nummer der Dienstwaffe des erschossenen Partners Smash Heads, dessen Mord im Verlaufe des Films aufgeklärt wird) einerseits das Regiedebüt von Francis Ng ist, und andererseits mit vermutlich minimalem Budget innerhalb von zwei Wochen abgedreht wurde, kann man nicht anders, als beim Abspann mit offenem Mund dazusitzen. Es handelt sich um einen außerordentlich erwachsenen Film, der die üblichen Genrekonventionen nutzt, um ein beeindruckendes und bewegendes Psychogramm eines Menschen zu zeichnen, der sich nach Außen hin als extrovertierter, irrer Macho zeigt, aber letztlich nur seine eigene Verzweiflung zu verstecken versucht.

Das wäre natürlich nicht halb so eindrucksvoll ohne den von Ng selbst gespielten Charakter, der ihm wie auf den Leib geschnitten ist. Auch wenn sich Ng als Regisseur wenig bemüht, sich selbst als Schauspieler in seinen Tendenzen zum Overacting zu zähmen, passt dies hier für seinen Charakter einfach perfekt und macht den Zwiespalt zwischen Schein und Sein nocheinmal deutlicher. Hinzu kommt auch die Leistung von Christine Ng, die für Smash Head zur einzigen Trost- und Hoffnungsquelle wird. Sie ist etwas völlig anderes als etwa die ebenfalls im Film auftretende Nutte Mandy (Amanda Lee), mit der sich Ng zuvor vergnügte – Carmen versteht ihn mehr als jeder andere Mensch. Sie ist ein Ruhezentrum des Films, und strahlt vor allem in Kontrast zum hyperventilierenden Ng stets genau dieses Gefühl aus.

9413 ist dabei – vor allem im ersten Drittel – nicht einfach zu durchblicken. Genau wie Smash Head fühlen wir uns schon bald recht verloren und wissen gar nicht so recht, in welche Richtung der Film gehen soll. Diese Probleme, die sich vor allem in leicht selbstgefällig wirkenden, sehr ausschweifenden Sexszenen, Zeitlupeneinstellungen und anderen überbordernden Spielereien ausdrücken, werden sicherlich nicht jedem gefallen. Aber Ng zieht zum Glück an der richtigen Stelle an, strafft seinen Plot und führt die Geschichte zu einem HK-typischen, aber dennoch absolut schönen Ende.

Dazu kommen weitere positive Faktoren, wie etwa die absolut originelle Musik – ruhige Synthieklänge und krachend elektronische Geräuschkulissen, die so auch den seelischen Zustand Smash Heads widerspiegeln, oder die gewohnt überdurchschnittliche Kameraarbeit von Herman Yau. 9413 ist ein beispiellos einzigartiges Stück Hongkong-Film. Irgendwo zwischen der Arthouse-Ästhetik eines Wong Kar Wai und dem biederen Triadenfilm experimentiert Ng mit einer nahezu beängstigenden Selbstsicherheit. Keine Ahnung, wen er bestechen musste, dass ihm diese Freiheit gelassen wurde, aber das Ergebnis hat sich mehr als gelohnt.

Wegen des schwächeren ersten Drittels schrammt Ngs Debüt an fünf Penen ganz knapp vorbei – aber auch nur ganz knapp. Ein arschgeiler Film ist das Ganze in jedem Fall. Und leider OOP Sad

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Full Alert

F U L L : A L E R T
(Hong Kong 1997 – Ringo Lam)

Inspektor Pao (Lau Ching-Wan) wird zu einem Mordfall gerufen. Ein Hong Konger Architekt wird erstochen im Wasserspeicher eines Hochhauses gefunden. Der Schuldige ist schnell gefunden: Mak Kwan (Francis Ng). Dieser gibt zwar schnell den Mord am Architekten zu, aber Pao weiß, dass er etwas verheimlicht. Was hat Mak Kwan noch vor?

Full Alert, ein Hong Kong Cop Thriller, fängt ziemlich athmosphärisch mit dem Auffinden der Leiche des Architekten an. Tolle Musik, grainy Standbilder und eine klasse Einblendung des Titels sorgen für ein angespanntes Erwarten, was da noch so kommen möge. Das Problem: Vorerst nichts wirklich spannendes. Mak Kwan wird schnell festgenommen, kommt in’s Gefängnis und man vermutet, dass er noch etwas Größeres vor hat. Das alles ist jetzt nicht wirklich neu und trotz der handwerklich guten Ausführung schleicht sich so ganz langsam ein kleines bisschen Langeweile ein. Das alles ändert sich dann erst ab der zweiten Hälfte des Filmes, wenn Mak Kwan wieder auf freiem Fuß ist und seinen Coup plant und etwas mehr Düsterheit in den ganzen Film kommt.

Dafür sind Francis Ng und Lau Ching Wan mal wieder klasse anzuschauen und gerade Francis Ng kann überzeugen, mit seiner Darstellung eines ruhigen Gangsters, der mit dem Erschießen anderer Leute nicht wirklich klar kommt. Manchmal schaut er auch einfach mit seinem Silberblick geil behämmert in die Kamera. xD?! Trotzdem fehlt mir irgendetwas an dem Film. Die Szene mit der Truppe Mainland Chinesen, die Mak Kwan bei der Flucht helfen sollen, ist bisschen unnötig und ganz soviel Style, wie ein Johnnie To hat der Film dann auch nicht.

Also reicht es leider nur zu drei Penen, was aber schlechter klingt, als es eigentlich ist. ;I

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P.S.: Die Mei-Ah DVD ließ den Fillm leider mal wieder aussehen, wie von 1982, obwohl er erst von 1997 ist.

Shiver

SHIVER
Hong Kong 2003

Es ist mal wieder ein verdammt heißer und schwüler Tag in Hong Kong. Die Straßen sind verstopft und die Frau ist auch mal wieder am rummotzen. Chan Kwok-Ming (Francis Ng) ist mit Sum-Yi (Athena Chu) verheiratet. Das heißt noch. Eigentlich sind sie auf dem Weg zum Scheidungsrichter / Anwalt, weil Chan ständig nur seine Arbeit im Kopf hat. Er ist Polizist und wie sollte es auch anders sein, hat er selbst auf dem Weg zum Scheidungsrichter nur seine Arbeit im Kopf. Chan sieht, wie in der Nähe ein Laden ausgeräumt wird und mehrere Täter flüchten. Er schnallt sich seine Polizeimarke um, entsichert seine Waffe und verfolgt die Flüchtigen. Es kommt zu einer wilden Schießerei mitten in den Straßen Hong Kongs. Bei dieser Schießerei wird auch Chans noch-Ehefrau angeschossen und fällt in ein tiefes Koma.

Aus welchem sie nach drei Monaten wieder erwacht und – tadaaa! – fortan Geister sieht.


Aber keine Sorge. Das klingt lamer, als es tatsächlich ist. Denn was einen zu aller erst überrascht ist die handwerkliche Qualität, die dem ganzen Film zugrunde liegt. Director Billy Cheung erfindet hier das Rad nicht neu, aber hat ganz offensichtlich die Filmschule besucht. Er braucht nur ein paar Minuten für die Eröffnunszene und wir wissen, was Sache ist und fühlen sogar dank der tollen Schauspieler schon bis zu einem gewissen Grad mit ihnen mit. Francis Ng ist ja ohnehin immer hervorragend, aber auch Athena Chu kann den ganzen Fillm durch überzeugen. Sie spielt das verängstigte, allein gelassene Fräulein durchaus realistisch und wenn es ihr in der eigenen Wohnung mal wieder zu gruselig wird, dann versteckt sie sich nicht im Wandschrank, sondern rennt einfach aus der Wohnung. Gleiches würd’ ich auch machen, wenn es in der Wohnung spukt.


Die eigentlichen “Horror-Momente” sind dann leider ziemlich oldschool und ausgelutscht, woraufhin sich so etwas wie Angst gar nicht erst einstellen will. Es ist ein gewisses Unbehagen da, das liegt aber überwiegend an der krassen Darstellung von Leichen. Männliche Leichen ohne Beine (Penance?), bei denen man sogar den überaus behaarten Pimmel sieht, oder Frauenleichen deren Kopf leider gehäutet wurde sind zwar die krassesten Beispiele, überzeugen aber special effects mäßig durch und durch.

Der Film fängt stark horrorlastig an und wird dann aber lustigerweise nach einer gewissen Zeit fast schon zu einem… Krimi. Während Athena Chu sich fleißig gruselt, ist ihr Mann ja ständig auf Arbeit. Als Ermittler geht er diversen Mordfällen nach, die alle ein und das selbe Muster aufweisen. Man fragt sich irgendwann, was es damit auf sich hat und was die Geistererscheinungen vor allem damit zu tun haben. Das hält einen angenehm auf Trab und kaum denkt man die Lösung zu kennen, kommt schon der nächste Twist und wir sitzen für einen kurzen Moment tatsächlich überrascht da und wundern uns nur noch.

Leider wird dann daraus nicht mehr gemacht und der Film ist alsbald zuende. Gerade aus dem letzten Twist oder dieser Kriminalfallnote hätte man mehr machen müssen, denn die eigentliche Horrorgeschichte ist ja mehr als ausgelutscht. Schade, so bleibt der Film nur Mittelmaß und hebt sich – wie unzählige vor ihm – wieder nicht vom Horror-Einheitsbrei aus Asien ab. Für das Nachmittagsprogramm oder eine 3 EUR DVD aber durchaus mal sehenswert.

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Tactical Unit: No Way Out

Tactical Unit: No Way Out
(HK 2009 / Lawrence Lau)

Fai ist ein geistig zurückgebliebener Straßenjunge, der sich auf der Temple Street als Verkäufer geschmuggelter Zigaretten durchs Leben schlägt – zusammen mit einer Prostituierten, mit der er zusammenwohnt und die ihn als einzige ernstnimmt. Doch dann wird die Gang, der Fai angehört, hochgenommen – und man bezichtigt ihn des Verrats. Ab da an gerät er in eine Spirale der Gewalt, aus der es kein Entkommen gibt…

Fast schon wie zu erwarten wird in No Way Out der Einfluss von Regisseur Lawrence Lau besonders deutlich. Dieser macht sich schon seit mehreren Jahrzehnten als einer der wenigen sozialkritischen Autorenfilmer Hong Kongs einen Namen. Entsprechend schafft er mit dem vorliegenden Werk ein düsteres Sozial-Melodram, bei dem der Fokus – im Vergleich zu The Code nur geringfügig auf den Polizisten um Sam (Simon Yam) liegt, sondern vor allem auf dem Schicksal Fais und seiner Freundin. Im Vergleich positiv anzumerken ist dafür allerdings, dass hier konsequent ein hohes Tempo vorgelegt wird und eigentlich immer was los ist, wodurch ein womöglich zähes mittleres Drittel vermieden wird.

Und ja, schwer haben es die beiden. In dreckig-urbanen Bildern fängt der Film das Leben der beiden sowie das Treiben in der Temple Street ein und bewegt sich hier inszenatorisch noch einmal auf einem höheren Niveau als bei The Code. Hier ist das Gefühl, einen Shot-on-Video-Film zu sehen, überhaupt nicht mehr vorhanden. Durch die vielen Nachtaufnahmen nähert sich Kameramann Charlie Lam (ist das derselbe wie von Isabella? Würde zumindest die Qualität erklären) auch deutlich den ursprünglichen Licht-und-Schatten-Bildern des Originals an, wenngleich man sichtlich darum bemüht ist, einen weniger ästhetisch enthobenen, sondern fast dokumentarischen Stil zu wählen.

Durch die konsequente Begleitung Fais beginnen wir als Zuschauer auch recht schnell, mit ihm zu sympathisieren. Verdient hat er das – ständig wird er verprügelt (sowohl von Polizisten wie auch Gangstern), seine Freundin mehrfach vergewaltigt und angezündet, und helfen will ihm niemand. Die Kompromisslosigkeit, mit der Lau seine “Das Leben ist scheiße und ungerecht”-Message durchsetzt, übersteigert sich manchmal ins Unglaubwürdige, aber effektiv ist sie allemal. Schauspielerische Leistungen brauche ich ab jetzt eigentlich gar nicht mehr hervorzuheben, besonders gut fällt jedoch Simon Yam in diesem Teil auf – sein unterkühltes, apathisches Auftreten gegenüber dem Geschehen verdeutlicht dem Zuschauer den Konflikt zwischen Beruf und persönlichen Emotionen.

No Way Out ist bedrückend und realistisch, statt sich nahtlos einfügender Tactical Unit-Beitrag eher primär ein typischer Lawrence Lau-Film. Das mag dem ein oder anderen, der lieber die 08/15-Krimiaction von The Code fortgesetzt sehen will, nicht so gefallen. Doch für sich genommen ist das ein starkes kleines Filmchen, das sich auch auf der großen Leinwand gut gemacht hätte. 3 Teile bleiben nun noch, und ich vermute, dass allenfalls der finale Kinofilm No Way Out übertreffen kann.

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Tactical Unit: The Code

Tactical Unit: The Code
(HK 2008 / Law-wing Cheong)

Eine Überwachungskamera hält fest, wie eine flüchtige Person von mehreren PTU-Offizieren in einer Gasse verprügelt wird. Jetzt steht die Truppe unter Überwachung des CAPO (Complaints against Police Office) und muss die Sache unter Verschluss halten – doch dann gerät die Situation außer Kontrolle…

Das ist sie also nun, die Spin-Off-Serie zu Tos legendärem PTU. Sie ist allerdings kein Sequel – das merkt man daran, dass zwar 90% der Schauspieler aus dem Film wieder auftauchen, doch diesmal (scheinbar?) andere Charaktere spielen. To direkt wirkt hier ebenfalls – außer als ausführender Produzent – nicht direkt mit, sondern hat das Projekt unter die Schirmherrschaft seines Schützlings Law Wing-Cheong gestellt. Dass der ein fähiger Regisseur ist, konnte er mit seinen schwer unterhaltsamen Romcom-Beiträgen 2 Become 1 und Hooked on You bereits unter Beweis stellen. Doch wie schlägt er sich bei seinem ersten ernsten Milkyway-Film – dazu noch eine Fortführung eines To-Werkes?

Natürlich dürfen hier die Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, und wer das tut, wird schon von vornerein enttäuscht. Persönlich fand ich The Code aber wirklich gelungen. Der Film hat weder das Budget noch die inszenatorische Klasse von PTU, macht aber wirklich das beste aus dem, was er hat. Für ein Shot-on-Video-Feature sieht er wirklich gut aus, in vielen Szenen fast wie auf Film gedreht – kein Vergleich zu anderen neueren Digital-Werken aus HK wie Yau’s Chaos und weit über einer herkömmlichen TV-Inszenierung. Auch die Schauspieler machen ihre Sache toll: Simon Yam, Maggie Siu, Lam Suet und zahllose andere Milkyway-Regulars zeigen hier ihr Gesicht. Die nüchterne, ernste Inszenierung vergisst den Toschen Humor von PTU zwar völlig, aber leistet sich so auch keine Komik-Fehltritte; und angenehmerweise übernimmt Law eine der Stärken des Vorbilds: Die moralische Grauzone. Die Bullen in The Code scheuen sich nicht vor übermäßiger Gewaltanwendung oder gar Korruption. Das macht die Sache stets spannend und glaubwürdig.

Wenn The Code ein Problem hat, dann wohl, dass nicht viel passiert. Die Geschichte ist in ihrer Dimension eher Stoff für eine einzelne Episode einer TV-Serie. Das kann man zwar über PTU auch sagen, aber dort waren ja die Bilder der Star – und die gibt es hier nicht. Law muss also alleine mit der Story arbeiten, welche an einigen Stellen diverse Durchhänger hat. Doch die sympathischen Charaktere, die unauffällige, aber effektive Präsentation und der stimmige Tommy Wai-Score machen das wieder wett. Insgesamt würde ich also den ersten Teil der Tactical Unit-Saga als Erfolg werten und freue mich auf den nächsten Film.

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Running Out Of Time 2

Running Out Of Time 2
Hong Kong 2001

Inspektor Sang (Lau Ching-Wan) bekommt seit geraumer Zeit mysteriöse Pakete in’s Büro geschickt. Nach und nach erkennt er, dass sie Teil eines Spieles sein müssen. Absender dieser Pakete ist vermutlich der Dieb Ken (Ekin Cheng), den er auf einem Hochhausdach bei einem Polizeieinsatz das erste mal sieht. Sang findet heraus, dass Ken in eine groß angelegte Erpressung verwickelt ist und damit Millionen erpressen will. Sang versucht dies zu verhindern, muss aber feststellen, dass er in Ken einen ebenbürtigen Gegner gefunden hat. Das wilde Katz und Maus Spiel beginnt.


Tjo und das ist das größte Problem am Film. Es beginnt fast 1:1 wie Running Out Of Time 1. Also nichts gegen etwas Innovationslosigkeit, aber dass ist ja schon eine blanke Kopie. Und das, obwohl’s doch der offizielle Nachfolger sein soll. WTF? Und Ekin Cheng etwa soll nicht Andy Laus Nachfolger bzw. Ersatz sein, sondern ein gänzlich anderer Charakter. Dabei gibt es zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Hinweise, dass Inspektor Sang das alles schon einmal (In Teil 1 z. B.) erlebt hat, etc. pp. Das macht das ganze nur noch weirder. Wenn man Teil 1 gar nicht kennt, mag das ja zwar klappen und ganz witzig sein, aber wenn man Teil 1 schon kennt, fühlt man sich bei Running Out Of Time 2 wie in einem Remake.

Dazu kommt, dass weder die Musik noch die Schauspieler so richtig überzeugen. Die Musik ist stark an Teil 1 angelegt, ohne aber wirklich dessen Qualitäten zu erreichen. Es bleibt bei der bloßen Ähnlichkeit, die noch dazu viel zu exzessiv zelebriert wird und irgendwann einfach nervt. Ekin Cheng ist ganz in Ordnung kommt aber ebenfalls nie an die Vorlage, die Andy Lau im ersten Teil lieferte, heran. Es wird viel zu wenig hinterleuchtet, warum er dies alles macht. Während Andy Lau einen Grund hatte und noch dazu sehr menschlich dargestellt wurde, bleibt Ekin Cheng einfach nur eine Pappfigur, die nichts anderes als halbwegs stilvoll die Straßen langlaufen kann. Selbst der sonst so geniale Lam Suet wirkt arg überzeichnet und hat leider den Nachteil, dass sein Part im Film absolut unnötig ist und niemand etwas vermissen würde, wenn darauf verzichtet worden wäre. Einzig Lau Ching-Wang und sein Vorgesetzter sind vom ersten Teil nur wenig zu unterscheiden. Dafür ist der Rest eher… also… tjopes einfach.

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