Shinjuku Incident

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Xin Su Shi Jian | 新宿事件 | 新宿インシデント | Shinjuku Incident

Steelhead (Jackie Chan) ist auf der suche nach seiner alten Liebe. Diese flüchtete vor ein paar Jahren illegal nach Japan und tauchte seit dem nicht wieder auf. In Japan angekommen helfen ihm ein paar Chinesen, die schon angekommen sind und etwas Fuß gefasst haben. Steelhead hält sich mit Tellerwaschen über Wasser. Eines Tages, entdeckt er zufällig seine Freundin, nach der er Jahre suchte. Sie ist mittlerweile die Frau eines japanischen Yakuza Bosses. Er erkennt, dass es hoffnungslos ist, sie wieder zurück zu gewinnen und besorgt sich erstmal eine Nutte. Geil. Da er bei der Flucht aus China seine Papiere am Strand verlor und ein chinesischer Polizist dabei um’s Leben kam, kann er auch nicht mehr zurück. Er nimmt sich vor, in Japan nun endgültig Fuß zu fassen und etwas zu erreichen. Wenn’s sein muss auch mit Gewalt…

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Von Shinjuku Incident erwartete ich eigentlich gar nicht so sehr viel, da schon viele ambitionierte Filme zuvor (aka Protegé) viel versprachen, aber dann leider nichts halten konnten. Umso mehr überraschte mich Shinjuku Incident. Jackie Chan ist “Steelhead”, der illegale, chinesische Immigrant, der versucht, in Japan Fuß zu fassen. Schnell gerät er dabei in illegale Aktivitäten und fortan begleiten wir ihn dabei, wie er versucht, etwas zu erreichen. Ein Mafiafilm also. Und er bietet alles, was man von solch einem Film erwartet. Abgehakte Hände, eine Liebe die nie zu kitschig wird, etwas Straßenkämpfe, viel Drama und innere Konflikte. Dabei ist Jackie Chan wirklich schwer in Ordnung in seiner Rolle. Ich konnte ja noch nie wirklich behaupten, dass er “gar nicht” schauspielern kann, von daher bin ich sowieso zufrieden. Im großen und ganzen spielt er die Rolle vielleicht etwas zu zurückhaltend, aber immerhin kann man ihn ernst nehmen und seine Aktionen nachvollziehen. Wirklich gut gefiel mir eigentlich auch Daniel Wu als hilfsbereiter Immigrant, der Steelhead anfangs Jobs besorgt und ihm die Welt der Immigranten in Japan erklärt. Aber dann… ganz plötzlich… taucht er im Visual Kei Outfit auf und man kann sich nur wundern. Jackie tat das übrigens auch und sagte nur: “You look like a ghost?!”

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Shinjuku Incident hätte eigentlich nur noch ein paar Minütchen länger gehen müssen und es wäre ein nahezu perfekter Triaden/Mafiafilm geworden. Ja, ein Epos fast sogar. Aber dazu fehlt dann am Schluss doch mind. eine halbe Stunde, was dazu führt, dass der Aufstieg Jackies an einem Punkt wirklich etwas zu schnell von statten geht und dass Daniel Wu einen mit seinem Visual Kei Outfit halt dermaßen erschreckt. Aber dafür stimmt der Rest und die zwei Stunden Laufzeit sind schnell rum. Für Freunde von Triadenfilmen eigentlich eine Empfehlung. Wenn sie sich von Jackie Chan als Charakterdarsteller nicht abschrecken lassen.

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The Sniper

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The Sniper

OJ (Edison Chen) gerät bei einer Polizeikontrolle in eine schwierige Situation, aus die er nur durch zwei zufällig beobachtende Sniper gerettet wird. Diese erkennen bei der Rettungsaktion OJs Charakter und Treffsicherheit und werben ihn bei der Snipertruppe des SDUs an. Er avanciert zu einem ihrer besten Schüler. Eines Tages kommt Lincoln wieder auf freien Fuß, der Top Shooter bei der Snipertruppe war, aber vor 4 Jahren in Ungnade fiel, weil er ohne Befehl feuerte und einen Menschen dabei tötete. Dieser wurde im Knast bisschen bekloppt und ein bisschen kriminell und unterstützt fortan den Gangsterboss Tao. Naja und irgendwie muss die Polizei ihn aufhalten… Blah Blah Blah.

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The Sniper macht ziemlich auf cool. Von den verschwitzten, nackten Oberkörpern der Sniper, bis zur Inszenierung trieft hier alles nur so vor coolness. Leider ist das alles ziemlich langweilig. Die Geschichte um die drei Hauptsniper, der eine Neuling, der andere Truppenführer und der letzte verknackter Ex-Polizist, kommt nie wirklich in Fahrt und bietet sowieso nichts großartig interessantes. Wenigstens geht die Geschichte flott voran und man sieht hin und wieder ein nettes Feuergefecht. Ansonsten fragt man sich echt nur die ganze Zeit, warum Edison Chen da überhaupt mitspielt und wieso das alles so weird ist. Einen “Twist” gibt’s dann auch noch, den man leider aber schon vorher kommen sieht, wenn man nicht total bescheuert ist.

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Ansonsten bleibt noch die cheezy Synthiemusik und die teilweise wirklich gute Optik. Das rettet den Film dann leider aber nicht und er versinkt in mittlerem Einheitsbrei aus Hong Kong. Ich hab’ auf Anhieb nicht einmal eine Idee, wie man es hätte besser machen können. Von daher ist die investierte Arbeit vielleicht doch etwas gelungen. Ka?

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Poker King

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POKER KING 扑克王

Uno Cheuk leitet ein großes Casinogonglomerat in Macau. Er ist erfolgreich, schlecht gekleidet und eingebildet. Er bekam die Leitung des verstorbenen Vaters Jack Changs, der vom Tod seines Vaters noch nicht einmal weiß, da er einst aus Macau abhaute um im online Pokergeschäft sein Geld zu verdienen. Als Uno Cheuk ihn endlich in die Firma holen lässt muss er feststellen, dass Jack Chang leider ein bisschen trottelig ist und für die Leitung einer Firma auf keinen Fall in Frage kommt. Da er bislang nur online Poker gespielt hat ist er in Live Pokerturnieren nicht wirklich erfolgreicher. Doch als er die süße (also wirklich super süße) Smiley trifft, scheint ihm das Glück hold und Jack hat ein As im Ärmel.

Poker King fängt an wie ein Film über Poker (lul?!) und zwei sich duellierende Gegner. Aber recht schnell wird daraus eine Art Romcom, was aber gar nicht mal so verkehrt ist, da Poker King symphatische Charaktere zu bieten hat. Allen voran die wirklich, wirklich, wirklich, zuckersüßen Mädels. :rose: Man freut sich wirklich auf jede Szene mit ihnen und kommt teilweise sogar in’s Träumen, was auch gar nicht mal so verkehrt ist, denn wirklich ereignisreich oder aufregend ist der Film eigentlich nicht. Am Anfang konnte ich ihn so gar nicht recht einordnen. Ich ging zuerst von einem halbwegs netten / normalen Uno Cheuk aus, bis ich dann feststellte, dass Lau Ching-Wan hier ja eigentlich den “Bösewicht” mimt. xD?

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Jedenfalls… wo war ich stehen geblieben. Ach ja, der Film. Tjo. Der geht dann auch irgendwie weiter und wurschtelt sich so durch – hatte ich jeden Falls das Gefühl – bis zum bitteren Ende, aka Showdown.

Der war dann auch eher gemächlich inszeniert und wartete kaum mit Überraschungen auf. Aber immerhin, durch die positive Grundstimmung, die der Film in seiner Art erzeugte, war das dann auch ganz ok. Die Charaktere waren symphatisch, die Optik bunt und macautypisch interessant und die Musik düdelte fröhlich vor sich hin. Der Film kann keiner Fliege was zuleide tun, was aber auch bedeutet, dass er gefühlsmäßig auch bei wenigen etwas bewirken wird.

Einfach ein Tjopes eben. xD?

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Ip Man

ImageIp Man | Hong Kong 2008 | Wilson Yip

Ip Man lebt zufrieden und glücklich mit seiner Frau und seinem Sohn in Foshan. Foshan ist berühmt für seine Kampfkunst. Es drängt sich ein Dojo nach dem anderen und fast alle Meister sind für ihre Kampfkunst bekannt. Doch es gibt nur einen wahren Meister und das ist lustigerweise Ip Man, der nicht einmal eine eigene Schule besitzt und sein Wing Chun auch nicht lehren will. Die Jahre vergehen und der zweite Sino-Japanische Krieg rollt über Foshan. Die Japaner behandeln die chinesischen Einwohner nicht gut und selbst Ip Man muss in einer alten Bruchbude hausen und hat kaum noch was zu essen. Naja und dann gibt’s halt voll die Revenge Action an den Japanern und so. ~_?

Ip Man basiert auf dem wahren Leben des echten Ip Man, der in Hong Kong irgendwann Lehrmeister von Bruce Lee war. Da flippen natürlich gleich alle aus und machen ihn zu einer Art Gott. Aber vielleicht war er wirklich der beste, wer weiß das schon. Genauso, wie wir kaum wissen, ob die Ereignisse im Film sich auch wirklich so zugetragen haben. Sicher, die Japaner kamen irgendwann in’s Land und schön war das bestimmt auch nicht, aber hier und da bleiben ein paar fragwürdige Momente, wo ich mich wundere, ob der wirkliche Ip Man damals auch so reagiert hat. Ist aber auch scheißegal eigentlich, denn im Herzen geht’s hier um Kung Fu. Und das wird hier endlich mal wieder zelebriert, wie in den guten alten Klassikern. Hier sind die Kämpfe nämlich wohl dosiert und wenn es los geht, dann kracht’s auch recht gut. Dazwischen findet sich immer wieder Platz für eine Story, die weder einschläfert, noch wirklich mitreisst, aber absolut ihren Zweck erfüllt.

Ip Man sollte man also eigentlich nur schauen, wenn man auf Donnie Yen oder Kung Fu steht. Steht man sogar auf beides, dann wird das ein schöner Filmabend. Besonders optisch macht Ip Man ziemlich was her. Die Sets sind aufwändig und detailliert und in der ersten Filmhälfte taucht die Sonne fast alle Szenen in ein wohlig warmes Orange. In der zweiten Hälfte, wenn die Japaner kommen, wird’s zunehmend grau und trist, was aber selbstverständlich gut passt und immerhin noch gut aussieht. Ansonsten tjo… das war’s… kann man sehen, muss man aber nicht.

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Turning Point

Turning Point
Herman Yau Hong Kong 2009

In Hong Kong kommt eine größere Lieferung Drogen an. Bei der Übergabe tauchen leider die Bullen auf und nehmen Laughing Gor fest. Einem Schützlich von Gangsterboss One, der es in Hong Kongs Unterwelt zu beträchtlichem Ruf gebracht hat. Eigentlich müsste er nichts von der Polizei befürchten, da er Undercover Cop ist. Das Problem ist nur, dass der einzige Polizist, der davon weiß, nach einem Unfall im Koma liegt. Nun wird Laughing Gor von beiden Seiten gejagdt.


(Links: Hier gibt’s künstlerisch mal richtig was auf’s Maul. Ein Verlauf von SW zu Farbe. Verrückt! | Rechts: Die Mädels sind ziemlich sexy und reichlich vorhanden)

Dieser Film basiert auf der Hong Konger TV Serie “E.U.”, die zeitweise ziemlich beliebt war. Unbeliebt machten sich die Produzenten nur, als sie Laughing Gor sterben ließen. Dieser war einer der symphatischsten Charaktere in der Serie und so ging ein Aufschrei durch die Fans ebenselbiger. Um dem wenigstens ein klein wenig entgegenzuwirken, beschloss sich der Sender TVB mit den Shaw Studios zusammen zu tun und einen richtigen Kinofilm zur Serie zu produzieren. Ich weiß jetzt nur nicht genau, warum. Denn wirklich viel lernt man über die Charaktere nicht. Es gibt hier und da ein paar Flashbacks aber die beleuchten wirklich nur das Nötigste. Das ist einerseits gut, da so jeder, der die Serie nicht kennt, den Film dennoch genießen kann, nur leider geht die Entwicklung der Charaktere nicht voran.


(Links: Dieses Bild könnte auch aus ca. 342 anderen Filmen stammen | Rechts: Hier sieht Anthony Wong ausnahmsweise mal nicht so sehr tuntig aus.)

Gerade “Turning Point” hat mit dem doppel Undercover Cop Laughing Gor bestimmt eine interessante Basis zu bieten. Laughing fing also bei den Triaden an und wurde von dort zur Polizei geschickt, als Undercover Triade bei der Polizei. Schicksalshafterweise wurde er von den Polizisten allerdings auch noch als Undercover bei den Triaden angeheuert und war somit ein doppel Undercover Cop. Ich stell’ mir das für jemanden ziemlich schwierig vor und hätte mir da ein paar interessantere Szenen gewünscht, aber über ein bisschen Katz und Maus Spiel kommt der Film nie hinaus. Sehr weird. Dabei hat der gleiche Regisseur mit “On The Edge” schon einen ziemlich klasse Undercover Cop Film gedreht.

Somit ist “Turning Point” ganz ok, wenn er mal im TV liefe, aber in’s Kino müsste man dafür nicht wirklich. Ich hätte mir eigentlich auch eher die DVD davon gekauft, aber die war gerade mal 1 EUR günstiger, als die Blu-ray. ~_???

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Overheard


OVERHEARD – ALAN MAK / FELIX CHONG – HONG KONG 2009

Das Commercial Crime Bureau in Hong Kong ist gerade dabei die Firma E&T abzuhören, um deren illegale Aktivitäten auf dem Hong Konger Börsenmarkt aufzudecken. Johnny (Lau Ching-Wan), Gene (Louis Koo) und Max (Daniel Wu) arbeiten als Abhörexperten zusammen beim CCB und schieben die Nachtschicht. Als eines Tages ein hoher Mitarbeiter von E&T seiner Freundin erzählt, dass die Aktien morgen auf 1,20 USD pro Stück steigen werden, kommt Gene in Versuchung, auch das große Geld zu machen. Er denkt dabei an seine Freu und seinen kranken Sohn. Max, der selbst etwas Kohle gebrauchen könnte um beim reichen Vater seiner Freundin anzukommen, macht bei dem Spiel mit. Johnny kommt schließlich dahinter und entscheidet sich, seine zwei Freunde und Kollegen zu schützen. Sie geraten in einen Strudel der Probleme..

Man könnte meinen, dass das Begleiten einer Abhörtruppe der Polizei langweilig ist. Immerhin sitzen sie die ganze Zeit nur da und warten darauf, dass etwas passiert. Aber genau diese Momente werden gekonnt umschifft und dazu benutzt, uns die drei Cops und deren familiäre, sowie freundschaftlichen Situationen etwas näher zu bringen. So gibt’s zu Anfang also viel blah blah und Drama, wobei selbst das schon so atmosphärisch inszeniert ist, dass man gerne am Ball bleibt. Auch und gerade die Schauspielerischen Leistungen gefielen mir hier. Lau Ching-Wan ist ja sowieso immer geil, aber auch Daniel Wu kann überzeugen und Louis Koo… naja, man muss sich erstmal seine Frisur gewöhnen, aber selbst er ist einem irgendwann symphatisch. Spätestens, wenn man ihn zum ersten mal Zuhause beobachtet. Der arme Michael Wong hat aber etwas Lob verdient. Viele schelten ihn als schlechtesten Schauspieler ever, aber hier passt es ausnahmsweise sogar mal. Der Character, den er spielt, ist ein schmieriger Firmenboss, der hinterrücks Leute verschwinden lässt, aber in der Öffentlichkeit mit gegeelter Frisur Reden auf Charityveranstaltungen vorliest. Teils auf Englisch, teils auf Cantonesisch, versteht sich. Und egal welche Sprache er nimmt, es klingt beides immer irgendwie fake. Ziemlich hilarious!

Das Setting ist also fertig, nun fehlt nur noch der Auslöser der Probleme, der dann auch prompt kommt. Gene und Max entscheiden sich Informationen aus den Abhörungen zu unterschlagen und damit an der Börse ein bisschen Geld zu maken. Danach geht’s für die drei natürlich drunter und drüber und wider erwarten ging die Geschichte nicht so aus, wie ich anfangs vermutet hätte. Überhaupt war Overheard nicht, wie vermutet. Was aber gut ist, denn ursprünglich dachte ich, es wird ein etwas trockener Thriller um Insiderinformationen an der Börse, aber weit gefehlt. Es wurde ein recht persönliches Drama um drei Polizisten die einmal einen Fehler machten und nun versuchen ihn zu verheimlichen. Dann Ende war dann auch dementsprechend schockierend (xD?) und nahm mich ein klein wenig mit. Wobei man hier ein klein wenig meckern könnte. Für manch einen ist das Ende bestimmt ein bisschen “Over The Top”, ich persönlich kann mich aber damit arrangieren.

Ja, irgendwie war Overheard ziemlich gut, was ich so gar nicht erwartet hätte. Einzig die stylishe Kamera hatte ich schon erwartet und wurde auch nicht enttäuscht. Gerade auf Blu-ray macht so ein toll gefilmter Film einfach ein kleines bisschen mehr her. Vom Opening, bis zum Schluss wird hier konstant geile Kameraarbeit geliefert, dass man fast jeden Frame gerade ausdrucken würde. Ich weiß, das sag ich ziemlich oft, aber es ist leider so. Wenn Lau Ching-Wan am Hafen steht und auf diese sich gerade im Bau befindliche Brücke schaut, dann muss man einfach wanken. Ich hoffe, die Brücke ist echt?! Egal auch. Die Musik von Chan Kwok-Wing war hervorragend. Nicht zu dezent um sofort vergessen zu sein, aber auch nicht zu aufdringlich, um abzulenken.

So einen Film kann ich nur bewerten mit:
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Accident


A C C I D E N T | H O N G . K O N G | S O I . C H E A N G | 2 0 0 9

The Brain (Louis Koo) ist professioneller Auftragskiller, der seine Arbeit nicht mit ordinären Waffen erledigt. In aufwändiger Vorarbeit und Planung inszeniert er zusammen mit seinem Team Unfälle auf offener Straße, die auch wirklich wie Unfälle aussehen. Nie kam jemand dahinter, dass hier Auftragskiller am Werk gewesen sein könnten. Als aber eines Tages einer seiner eigenen Leute durch einen Unfall um’s Leben kommt, wird The Brain zunehmends paranoid und glaubt an eine Verschwörung gegen ihn und sein Team. Er zieht sich zurück und beobachtet den Versicherungsdetektiv, welcher eng mit seinem letzten Klienten zusammen arbeitet. Führt dieser etwas im Schilde?

So manch eines der erste Review zu Accident beschwerte sich, dass Soi Cheang, der Regisseur, sich unter Johnnie To als Produzent viel zu zahm gibt. Und in der Tat, der dreckige Stil seiner Filme wie z. B. “Dog Bites Dog” und “Shamo” fehlt hier gänzlich. Ich persönlich glaube aber fast eher, dass es ganz einfach auch am Film liegt, den wir hier vor uns haben. In Accident geht es um The Brain, gespielt von Louis Koo, einem höchst paranoiden und dementsprechend vorsichtigen Typen. Schon zu Anfang des Films sehen wir, wie exakt jede seiner Bewegungen ist. Die Haare akkurat mit Pomade in Form gebracht, das Kleingeld für den Bus im Taschentusch eingepackt und an seiner Tür zur privaten Wohnung ist natürlich der urälteste Alarmmelder der Welt eingebaut: Ein Blatt einer Pflanze. Und genau deswegen musste man Accident natürlich wesentlich gestriegelter inszenieren als noch einen “Dog Bite Dog”.

Und gestriegelt ist Accident. Von vorne, bis hinten. Das meiste wird mittels Bildern erzählt. Dialoge gibt es nur wenige. Kein Wort zuviel, alles wirkt exakt und perfekt ausgeklügelt und aufeinander abgestimmt. Klar, dass da keine Lücken entstehen und man stetig am Ball bleibt. Spannung wird schon am Anfang durch die Inszenierung der Unfälle aufgebaut. Als dann aber das eigene Teammitglied um’s Leben kommt, wird uns schnell klar, dass da jemand ist. Nur wer und warum?

Das geilste an Accident ist aber die Inszenierung. Setz Louis Koo Kopfhöhrer auf, steck ihn in ein verlassenes Apartment, spiele etwas Musik von Xavier Jamaux und film das ganze mit tollen Einstellungen, etwas Farbfiltern und natürlich viel Tiefenunschärfe und schon denkt man, etwas ganz großes ist im Gange. Und die Unfälle erst… baha! Ich sah ja in “Beast Stalker” schon einen tollen Unfall und erfreute mich daran, aber die Unfälle in Accident sind noch ein Stück toller. Insgesamt wesentlich realistischer, ohne CGI und mit Einstelllungen, die ich so bisher noch nie sah. Schon einmal in Zeitlupe eine Tussi von vorne aus ihrer Windschutzscheibe krachen sehen? Ich auch nicht. Da ist es einfach nur schade, dass es nur so wenige Unfälle im Film gibt.

Gestern noch – da schaute ich den Film – wollte ich ihm allerdings nur 4 Pimmel geben, da das Ende dann leider eine Szene enthält, die in höchstem Maße unrealistisch ist. Ich will jetzt hier nichts spoilern, aber da kam mir zum ersten Mal im Film der Gedanke: “Baha ahjo, als ob…”, etc. Heute aber muss ich sagen, dass ich darüber hinwegschauen kann und Accident nahezu perfekt finde. Kleines großes Hong Kong Kino.

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Beast Stalker

BEAST STALKER
Dante Lam . Hong Kong 2008

Sergeant Tong (Nicholas Tse) ist ein ziemlich hartnäckiger Bulle in Hong Kong. Von seinem Team erwartet er Hingabe und absolute Konzentration. Doch eines Tages gerät er bei einer Verfolgungsjagd in einen Folgeschweren Unfall, bei welchem er ausversehen die Tochter einer Richterin erschießt. Um mit diesem Fehler klar zu kommen, kümmert er sich um die Schwester der toten. Eines Tages jedoch wird die zweite Tochter der Richterin entführt, um diese zu erpressen. Wird Sergeant Tong wenigstens diese retten können?

Hatte mir Beast Stalker gekauft, weil er a) günstig war und b) ich im Internet sogar ganz passable Reviews darüber las. Aber hier haben wir mal wieder so einen Fall verschiedenen Geschmacks, denn Beast Stalker fand ich ziemlich boring. Irgendwie ist einem die Story um den Polizisten, der ausversehen mal jemanden unschuldigen killte und das gerne wieder gut machen würde, völlig egal, da man weder Nicholas Tse noch einem anderen irgendwas abkauft. Dafür, dass er das kleine Mädchen ausversehen killte, bleibt Nicholas Tse erstaunlich gelassen und vor allem genauso engstirnig. Irgendwie wurde er mir zu keinem Zeitpunkt symphatisch. Die Gefühle der Richterin zum Sergeant Tong wurden auch nicht wirklich erläutert. Hasst sie ihn nun? Hat sie sich versöhnt mit ihm? Ich hab keine Ahnung. Nick Cheung als Bösewicht fand ich dann ganz in Ordnung und ausgerechnet er schaffte es, mir etwas symphatisch zu werden. Der Plot ist also sehr vorhersehbar, etwas langweilig und an manchen Stellen auch etwas unglaubwürdig.

Dafür sieht Beast Stalker ziemlich gut aus. Die Aufnahmen sehen alle ziemlich roh aus, sind verwackelt, verrauscht und teilweise gelbstichig oder sehr farbarm. Bei Aufnahmen im Viertel vom Bösewicht wird das Bild fast schwarzweiß mit Rot als einzig verbleibender Farbkleks und die Wohnung des Bösewichts könnte aus einem der mittlerweile 32 Saw Filme stammen. Und richtig geil war dann sogar der Autounfall am Anfang. Der kam zwar nicht ohne CGI aus, aber das macht in dem Fall nichts, da sich die CGI wunderbar in die Szenen einfügen und überhaupt alles durch die vielen Aufnahmen vom Wageninneren etwas surreal wirkt. Dafür, dass dieser Unfall eine zentrale Rolle im Film spielt, wurde er immerhin ausreichend zelebriert! Hier wäre auch die Blu-ray interessant gewesen, da Beast Stalker optisch schon etwas zu bieten hat, aber leider halte ich das nicht noch einmal durch und bleib daher bei der DVD.

Tjo, das war’s dann auch schon. Wenn die Musik nun noch gut gewesen wäre, hätte der Film es fast auf 3 Penen geschafft, aber leider besteht der Soundtrack überwiegend nur aus dumpfen, elektrischen Brummelgeräuschen, etwas geklimper und erst am Schluss aus richtiger Musik (mit Melodie und so). Schade?!

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Storm Rider – Clash Of Evil

STORM RIDER
c l a s h . o f . e v i l
(Hong Kong / China 2008)

Irgendwann im alten China. Der Martial Arts Meister Conquer will alle Kampfschulen des Landes unterwerfen und ihre Techniken ausrotten, um eine einzige, riesige Schule zu etablieren. Auf dem Weg dahin tötete er die Familien von “Wind” und “Wolke”, welche sich kurz darauf hin Conquer anschlossen… um ihn irgendwann zu töten. Um dies zu tun bemächtigt sich “Wind” der geheimnisvollen Kraft des Flame Kylin. Sollte er es nicht unter Kontrolle haben und zu einem Monster mutieren, so versprach “Wolke”, ihn zu töten.

Es kommt, wie es kommen muss…
Ich liebe diesen Satz. So geil Klischee, ooaahhhhh!

Bis hier hin versteht man ja noch alles. Ich war etwas überrascht und erfreut gleichermaßen. Das Problem dabei ist nur… das sind nur die ersten 7 (!) Minuten des Films. Der ganze Klappentext und das Finale, dass man sich so vorstellt, wird also in den ersten 7 Minuten schon abgehandelt. Man fragt sich, was danach kommt? Tja… das große Problem des Filmes. Eine Vielzahl neuer Charaktere, die man a) aufgrund der komischen Namen und des Zeichenstils anfangs schlecht außeinander halten kann, b) die wenig bis gar nicht eingeführt werden und die c) zuguter letzt teilweise ziemlich unnötig sind. Ein bisschen mehr Ordnung hätte hier wahre Wunder gewirkt, aber leider ist man echt ein wenig überfordert. Erst recht in der Hinsicht, dass vermutlich nicht jeder die Comics, auf denen dieser Film basiert, kennt. Die meiste Zeit sitzt man also da und überlegt, woher dieser Charakter nun kommt, was seine Beweggründe sind und was er nun mit dem anderen Charakter zu tun hat.

Aber es gibt Abhilfe. Immer, wenn man gerade wieder durch die Story verwirrt wird, fängt eine Kampfsequenz an. Die ersten 7 Minuten zeigten schon eindeutig, woraufhin dieser Film hinausläuft: CGI unterstützte Kämpfe. Viele. Und die Abwechslung braucht man aufgrund der wirren Story auch dringend. So lehnt man sich also zurück und genießt die durchaus actionreichen Kampfsequenzen. Die meisten Personen in den Kampfsequenzen sind ziemlich gute Kämpfer, die tolle CGI Effekte heraufbeschwören können und so geht’s dann auch ab. Hier fliegen nicht nur Fäuste und Tritte, sondern gleichermaßen Drachen, bunte Feuerbälle, Druckwellen, Wasser und jede Menge anderer Partikel. Und das ist toll, denn die CGI Effekte sehen teilweise ziemlich gut aus. Es macht einfach Spaß zuzuschauen, auch wenn man mit kaum einem Charakter mitfiebert oder Angst um ihn hat.

Scheißegal!



Gerade auf Blu-ray waren die Effekte dann doch ein wenig beeindruckend, muss ich sagen. Oft kommen sie über “Standard” nicht hinaus, aber ab und zu blitzen richtig gut aussehende Sachen hindurch, wie zum Beispiel der Kampf bei dieser Insel im Wasser auf einem Berg (???). Hier erkennt man teilweise millionen einzelner Partikel, die Farben sind unfassbar bunt und satt und die Wellen sind wundervoll animiert. Der Film ist ohnehin eine Augenweide. Die Hintergründe sind teilweise grandios detailliert, was man besonders in HD wunderbar genießen kann und die restlichen CGI – also nicht Kampfspezifische – fügen sich hervorragend in die Hintergründe ein. Leider fällt gerade das Wasser manchmal sehr, sehr positiv auf und manchmal hat es 1992 Charme. Schade, dass man hier kein konstant hohes Niveau bieten konnte.

Die Figuren hingegen sehen zwar animetypisch aus, können aber mit den größeren Animeproduktionen nicht ganz mithalten. Der Zeichenstil ist oft ziemlich kantig / hart, die Animationen nicht wirklich flüssig und gerade ein bisschen besseres Charakterdesign hätte hier das Wirrwar der Story evtl. etwas zerpflückt. Aber keine Ahnung inwieweit man sich da an die Comicvorlage hielt / halten musste. Optisch geht das Gesamtkonzept des Filmes durchaus auf. CGI und traditionelle Animationstechniken ergänzen sich ziemlich gut und einen hübscheren Zeichentrickfilm gibt es ohnehin nicht aus China / Hong Kong.

Auf Blu-ray kann man den Film durchaus als “Demonstrations Blu-ray” durchgehen lassen, da hier Sound- und Bildqualitätsmäßig einiges geboten wird. Selbst die vernachlässigte Story ist aufgrund der sehr vielen Kampfszenen schnell ausgeglichen. Leider verhindert genau das aber, dem Film ein “Gesicht” zu geben. Einen Wiedererkennungswert.

Es ist eben nur eine Blu-ray Demonstration.

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Auf DVD Hätte ich übrigens noch einen Pen weniger gegeben.

Battle Of Wits

Battle Of Wits
Hong Kong 2006

370 vor Christus. China ist in sieben verschiedene Staaten unterteilt, die sich alle gegenseitig erobern wollen. Die Stadt Liang steht einer Attacke der gegnerischen Zhao Armee kurz bevor. Da die Stadt Liang der Zhao Armee zahlenmäßig wesentlich unterlegen ist, bitten sie einen Krieger des Mozi Volks um Hilfe. Der Mozi Ge Li (Andy Lau) kommt in die Stadt um selbige zu retten. Er verlangt keine Bezahlung oder Geschenke, sondern die uneingeschränkte Kontrolle über das Heer der Stadt. Will er Liang wirklich nur verteidigen oder schmiedet er einen anderen Plan?

Battle Of Wits schaute ich mir eigentlich nur an, weil ich die DVD aus dem Magazin SFT klaute und somit für ca. 0 EUR daran kam. Ich erwartete ein Schlachtenepos, bei dem ich nicht wirklich etwas kapierte und mich die chinesische History förmlich erschlägt. Aber Battle Of Wits ist dabei ganz anders. Die Geschichte konzentriert sich nur auf zwei verfeindete Staaten und lässt alles andere, unwichtige weg. Was wir im Film erleben ist tatsächlich nur die Tage der Belagerung Liangs durch die Zhao Armee und wie Ge Li versucht die Stadt zu halten. Ich kam relativ schnell in den Film rein, da die erste Hälfte überwiegend von strategischen Finessen einer Kriegsführung handelt und sich stark auf Ge Li konzentriert. Man findet sich also schnell zurecht und es kommt sogar schon Spannung in Form von Kämpfen und der Zeit davor zustande.

Ab der zweiten Hälfte wechselt das Augenmerk des Filmes etwas und man sieht sich dessen ein bisschen hilflos gegenüber. Es ist nicht mehr so ganz klar, was der Film, was Ge Li überhaupt will und es kommt alles ein wenig in’s Stocken. Das ist schade, denn die Minuten davor waren eigentlich ziemlich in Ordnung. Andy Lau bringt den Charakter des Ge Li symphatisch rüber und die Geschichte lässt ab der zweiten Hälfte noch genug Raum für etwas Spannung, auch wenn es etwas konfus wird.

Es gibt sicher epischere Filme, vor allem bei den Schlachten und den Aufnahmen von marschierenden Armeen, aber Battle Of Wits hat hier durchaus auch gute Aufnahmen zu bieten. Die Optik stimmt durchweg, die Armee ist riesig und auch ansonsten ist die Cinematographie top. Der Soundtrack allerdings könnte ein bisschen epischer, bzw. aufdringlicher sein. Überraschenderweise blieb er stark im Hintergrund und das, obwohl er von Kenji Kawai höchstpersönlich ist.

Alles in allem gar nicht mal so übel, wie ich anfangst vermutete. Symphatische Schauspieler, eine nicht zu verwirrende Story und tolle Optik. Dennoch muss ich mich (leider) zwischen 3 oder 4 Penen entscheiden. Ich nehme wohl die 3, da mir dann am Schluss doch ein bisschen “Epik” fehlte, die den Film noch etwas besonderer gemacht hätte.

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