Taken

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T A K E N

Bryan Mills (Liam Neeson) war zwar für das CIA im Einsatz, schaffte es bis dato aber immer, zum Geburtstag seiner Tochter anwesend zu sein. Es reichte aber alle Anstrengung nichts und so ließ sich seine Frau von ihm scheiden. Mittlerweile ist er auch nicht mehr in seinem alten Beruf tätig und kann seiner Tochter gerade mal das Geschenk an ihrem Geburtstag abliefern, welches auch noch vom Geschenk ihres neuen Stiefvaters übertrumpft wird. Ein Pferd. BAHA! Aber Bryan ist cool, er verkraftet das. Viel schlimmer findet er die Idee, dass seine Tochter mit ihrer Freundin und zwei Cousins nach Paris reisen will. Sie ist 17, hallo!? Aus Angst, dass sie directly geraped wird verbietet ihr es anfangs lässt sie dann aber doch ziehen. Am Flughafen entdeckt er zufällig, dass sie gar nicht nur nach Paris geht, sondern die zwei Freundinnen U2 auf ihrer Europatournee begleiten wollen. Bryan ahnt schlimmes..

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Und ja, natürlich trifft es auch sofort ein und seine cute Tochter wird asap von random Albanern geklaut. Kennt ihr das, wenn der Gute endlich dem Bösewicht, der ihn nun schon den ganzen Film über geärgert hat, gegenübersteht und dann erstmal großartig rumlabert und womöglich noch blöde Fragen stellt, so dass der Böse genug Zeit hat sich etwas auszudenken? Das ist ziemlich lame und genau das kommt Gott sei Dank nicht in Taken vor. Der Film lässt sich zwar genug Zeit uns alles vorzustellen, uns Bryan etwas näher zu bringen und uns auch mal einen Blick auf die durchaus hotte Ehefrau werfen zu lassen, aber wenn’s dann passiert ist und die kleine entführt ist, dann wird keine Minute verschwendet. Einfach hinreissend, wie die ersten Menschen ohne zu Fragen sterben müssen und Bryan völlig durchdacht und mit halbwegs coolem Kopf an die Sache ran geht. Durch seinen Background in der CIA Spezialeinheit macht das auch durchaus Sinn und für den Film bedeutet dies keine Minute Langeweile. Bryan schießt sozusagen erst und fragt später oder auch nicht. Durch seine Special Skills scheint er auch vor nichts und niemandem Angst zu haben und die entführte Tochter added sozusagen noch einmal ordentlich Adrenalin und Wut in seinem Körper, was ihn zu einer ziemlich coolen Tötungsmaschine macht. Wabitte? Liam Neeson?

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Jawohl ja! Einfach klasse, dass es auch mal wieder eher normalere Helden gibt, die keine kahlrasierte Glatze haben und einen Body wie ein Bodybuilder. Liam Neeson hätte ich mir vorher nicht unbedingt als Actionhero vorgestellt, aber es passt einfach perfekt in den durch und durch realistischen Film hinein. Wenn man mal von einer wieder typischen “Mach dieses total verpixelte Image bitte erkennbar” (und das auch noch an einem Public Fotoprintautomaten (!!!)) Szene absieht. Ansonsten ist das ganze Szenario von Zwangsprostitution (ooaahhh) absolut nachvollziehbar und realistisch, wenn auch etwas over the top dargestellt. Erst recht am Schluss, aber man kann sowieso nicht lange überlegen, weil Bryan sich asap wieder befreit und irgendjemandem einfach so auf die Fresse haut oder endlich schießt, bevor der andere nur zucken kann. Warum können das nicht alle Actionhelden?! Weil die Filme dann vermutlich viel zu schnell rum wären.

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Taken ist einfach Revenge, wie ich sie mir immer vorgestellt habe. “Man schieß ihm doch in’s Bein!” oder “JETZT GLEICH SCHIESSEN UND NICHT BLÖD RUMLABERN DU DEPP!!! SCHEISSEEE!”. Wenn ihr das bisher auch oft dachtet, dann schaut Taken, hier wird einfach alles das gemacht, was man selbst gern könnte und auch so tun würde, wenn man es könnte. Aber leider sind wir ja nur hässliche Nerds, die sich die DVD vom Film im Internet bestellen müssen, weil sie sich nicht raus auf die Straße trauen. Die Blu-ray würd’ ich jetzt nicht unbedingt vom Film kaufen, aber als günstige DVD sollte man ihn sich auf jeden Fall mal zulegen, imho.

Das klang jetzt btw alles so, als könnte man hier einen Crank oder so einen Mist erwarten, aber weit gefehlt. Explosionen gibt es hier nur eine und die ist sogar recht dezent, ansonsten gibt’s hier eher Special CIA Agent auf die Fresse hau und Schieß Action. Jawohl ja. Wunderbar.

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He-Man

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Masters Of The Universe

Skeletor – der Herrscher des Bösen – hat es endlich geschafft, ganz Eternia zu unterjochen. Er nahm die Zauberin gefangen und bis zum Mondaufgang, wenn sich das Auge des Universums wieder öffnet, wird Skeletor endlich die komplette Macht von Greyskull übertragen bekommen. Oder so ähnlich. Währenddessen findet He-Man bei einem Kampf mit Skeletors Schergen aber einen zweiten Dimensionsschlüssel und flüchtet damit ASAP und ausversehen randomly durch die Zeit und landet auf der Erde. Irgendwie sowas. Naja und dann müssen sie heim, Skeletor kommt aber auch auf die Erde und alle wollen den Schlüssel haben. Und sowas.

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Also Dolph Lundgren gibt ja eigentlich wirklich einen super He-Man ab. Die Statue stimmt, die Dauerwelle auch und in der deutschen Synchro geht vermutlich seine Stimme auch in Ordnung. Im Englischen klingt er leider eher wie ein Behindi, als wie der überaus männliche He-Man. Die Kostüme der ganzen Freaks die im Film mitspielen kann man eigentlich auch durchweg als gelungen bezeichnen, denn sie kommen ihren Zeichentrick Äquivalenten durchaus nahe. Eternia und das Set von Castle Greyskull sind auch relativ fein gemacht und stehen eigentlich einem Conan oder Star Wars in nichts nach. Es wäre der perfekte – zwar cheezige, aber das war die Serie auch schon – He-Man Film werden können, aber leider müssen sie ja unbedingt alles auf der Erde drehen, um Geld zu sparen. Das hat mich als Kind schon angekotzt. Ich wollte viel lieber geile Eterniaszenen sehen und nicht so eine “langweilige” Erdcrappe. Mir stößt das auch heute noch bitter auf, denn kaum sind alle auf der Erde angekommen sehen die Kostüme auf einmal lächerlich aus und die Dialoge wirken noch bescheuerter als vorher schon. So funktioniert das einfach nicht.

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Aber immerhin, für ein bisschen Abwechslung auf der Erde sorgen dann doch noch ein paar Dinge. Die Courteney Cox ist halt imho echt süß (und auch jetzt noch eine Milf) und für ein paar Lacher sorgt das krasse Schauspiel des Polizisten, gespielt von James Tolkan, den wir alle schon aus Zurück In Die Zukunft kennen. Was der für Sprüche ablässt und Grimassen zieht ist echt ein bisschen over the top, aber eine willkommene Abwechslung zum Drögen Geseiere von all den anderen. Einzig Skeletor weiß noch zu überzeugen. Mit seiner Mischung aus Boshaftigkeit und Zynismus verkörpert er Skeletor immerhin so, wie ich ihn mir in echt vorstellen würde. Die Special Effects gehen für das Alter und vor allem das Budget auch wirklich in Ordnung und sehen am Schluss sogar teilweise ziemlich cool aus, wenn He-Man endlich Skeletor battled und krass die Funken und Lensflares sprühen. Die Musik fällt allerdings nicht weiter auf. Immerhin nicht negativ.

Für He-Man Fans immerhin interessant, für Courteney Cox Fans leider nix zum Wanken und für Arthouse Filmfans eher was zum Kotzen. He-Man halt.

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Hier zwei leaked Screenshots vom neuen He-Man Film (2011).

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The Usual Suspects

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the usual suspects

Roger “Verbal” Kint (Kevin Spacey) ist einziger Überlebender einer Schiffsexplosion, bei der 27 Menschen starben. Bzw. gibt es noch einen überlebenden, aber der liegt im Koma und spricht nur Ungarisch, als er aufwacht. Die Polizei will erfahren, was auf dem Schiff los war. Verbal erzählt die Geschichte um die fünf verdächtigen – ihn eingeschlossen – die von einem Kobayashi angeheuert wurden, ein Schiff mit einer Drogenladung im Wert von 91 Millionen USD zu kapern, um die Herrschaft eines geheimnisvollen und gefürchteten Unterweltbosses namens Keyser Soze zu sichern. Doch Dave Kujan von den US Zollbehörden kann der Geschichte keinen Glauben schenken, da auf dem Schiff keine Drogen gefunden wurden. Was passierte wirklich auf dem Schiff und wer ist Keyser Soze, bzw. gibt es ihn überhaupt?

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Spannende Mischung aus Gangsterfilm und Krimi (Wer ist’s gewesen?!) vom Regisseur, der Jahre später die X-Men Filme verbrochen hat. Was ist nur passiert mit ihm? Wie kann ein Mann, der solch klasse Filme machte, sich so gehen lassen? The Usual Suspects lässt uns erst im Glauben, wir hätten es hier mit einer einfachen “Wer war’s?” Geschichte zu tun und fesstelt einen dann schlussendlich mit der Frage, wer der ominöse Keyser Soze ist, vor dem die ganze Unterwelt Angst hat und ihn fürchtet. Geschickt werden uns die Ereignisse, die zur Explosion des Schiffes führten, Häppchen weise von Kevin Spacey serviert, ohne jemals zuviel zu verraten oder das Ende vorweg zu nehmen. So bleibt der Film anfangs spanned und steigert sich gegen Mitte dann noch erheblich, je öfter der Name Keyser Soze auftaucht. Es wird schnell klar gemacht, dass wir es hier nicht mit einem normalen Kriminellen zu tun haben, sondern vermutlich dem Teufel persönlich! Aber gibt es ihn wirklich? Das ist die Frage, die den Film zu etwas besonderem macht. Getoppt wird das alles dann eigentlich nur noch durch das Ende, wo endlich alles so langsam an’s Licht kommt. Kevin Spacey als verkrüppelter Kleinkrimineller spielt absolut überzeugend, aber auch den Rest der Truppe hat man schnell in sein Herz geschlossen. Oder eben auch nicht. Auf jeden Fall sind sie einem nicht egal und wenn es manchmal Differenzen zwischen den Ganoven gibt, dann kann man schon einmal schmunzeln.

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Dazu kommt ein imho ungewöhnlich intensiver und guter Soundtrack von John Ottman, der einfach sogar noch den Schnitt des Films übernahm. xD? Kein Wunder, dass er nur 6 Millionen kostete, wenn hier derartige Aufgabenverteilung praktiziert wurde. Auf jedenfall lohnt sich ein Abstecher in die “Soundtrack” Abteilung des lokalen CD Fachgeschäfts (aka Internet, lol). Optisch gibt’s auch gute Hausmannskost zu bewundern. Nichts überragend herausstechendes, aber solide Arbeit, an der man sich erfreuen kann.

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Code 46

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[Code 46]
Artikel 1 besagt: Menschen, die zu 100 %, 50 % oder 25 % miteinander verwandt sind, dürfen zusammen keine Kinder haben. Wenn es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommt, muss sie beendet werden. Wenn die Verwandtschaft nicht bekannt war, kann ein medizinischer Eingriff erfolgen, um weitere Verstöße gegen Code 46 zu verhindern. Wenn sie bekannt war, liegt ein Verbrechen vor.

Code 46

Die Zukunft. Die Welt wird überbevölkert und die Menschen sind geteilt in die armen, die “draußen” leben, während die anderen “drinnen”, also in wohlbehüteten Städten, die nach außen hin abgeriegelt sind, leben. William Geld (Tim Robbins) ist Detektiv bei einem Versicherungsunternehmen und soll in Shanghai einem Betrug nachgehen. Bei der Großdruckerei Sphinx scheint es jemanden zu geben, der Papeles (Reisevisa) fälscht. William hat den Täter schnell im Auge. Die 25-jährige Maria Gonzales (Samantha Morton). Doch er lässt sie gehen und beschuldigt einen anderen Sphinxangestellten. Er hat sich verliebt in sie. Code 46 untersagt ihnen jedoch eine Liebschaft.

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Code 46 zeichnet eine imho recht realistische Zukunft von Überbevölkerung, schädlicher Sonne (Ozonloch), draußen (Slums vor den Städten) und drinnen (Mega Cities wie Shanghai). Dazu tragen die Aufnahmen aus Shanghai, Hong Kong, tristen Bürogebäuden und kahlen Flughafenkorridoren bei, die ja für sich schon sehr utopisch aussehen und derer es gar keinen CGI bedarf. Die Autos fahren auch in der Zukunft noch auf Rädern und der Staat ist mal wieder ein totalitärer, der das Reisen seiner Bürger stark reglementiert. Die Gentechnik untersagt es zudem eine Partnerschaft – bzw. ficken – mit einer Person einzugehen, deren DNA Code sich bis zu 25 % oder mehr mit dem eigenen oder einem aus der Familie deckt. Klingt imho nicht zu abwegig. Des Weiteren fand ich auch witzig, dass in der Zukunft die Globalisierung soweit fortgeschritten ist, dass sich die Sprachen der Menschen längst vermischt haben. Lustig werden hier englische, französische, asiatische, spanische und arabische Wörter miteinander vermengt. Was also im ersten Moment überzeugt, sind die Bilder der Städte und deren Atmosphäre sowie die Art der Zukunft, die der Film zu bieten hat.

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Leider kann dann die Story nicht ganz mithalten, die zwar interessant und ab der Mitte des Filmes sogar etwas spannend wird, aber leider am Schluss nicht voll und ganz überzeugen kann. Alles plätschert so vor sich hin und während Samantha Morton plappert wie ein Wasserfall (und überhaupt ein bisschen weird ist, aber dafür sieht man immerhin ihre Pussy), stammelt Tim Robbins hier und da ein paar Worte und hat ansonsten im Film nicht viel zu tun außer besorgt dreinzuschauen. Irgendwie fehlte da noch das Gewisse etwas. Ein größerer Twist oder ein schockierenderes Ende, ich weiß es nicht. Alles wirkte im Nachhinein gesehen viel zu langweilig. Schlimmer noch, eigentlich will der Film das Herumspielen mit Genen und / oder den Erinnerungen der Menschen (!) anprangern, aber leider passiert das eher sehr inkonsequent. Fast schafft der Film es sogar, das Löschen von Erinnerungen positiv darzustellen. xD

Sehenswert, wenn er mal im TV kommt (aka nie?!), aber man muss nicht direkt die Blu-ray oder Lizenzrechte kaufen. ~_?

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Defiance

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D E F I A N C E

Die deutschen marschieren in Weißrussland ein und treiben alle Juden zusammen. Tausende Menschen sterben. Die Bielski Brüder verstecken sich auf der Flucht vor den Nazis im Wald und harren dort vorerst aus. Bald stoßen weitere Juden zu ihnen und suchen Schutz. Die Gruppe wächst. Es muss ein Lager errichtet werden. Monatelang verstecken sie sich im Wald vor den Nazis. Nach einer wahren Begebenheit.

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Tja, was soll man sagen. Antikriegsfilm. Nazis. Holocaust. Keine Twists oder sonstigen Überraschungen. Klingt langweilig, ist es aber auf den zweiten Blick gar nicht. Der Film fängt nicht gerade super an und hatte so seine Mühen, mich bei der Stange zu halten, aber sobald die Bielski Brüder ihr Lager im Wald errichten und die Zahl der Flüchtlinge im Wald die 10 Personen übersteigt, wird es interessant. Die drei Brüder schafften es, ganze 1.200 Juden zu retten. 1.200 Menschen im Wald. Das muss man sich mal vorstellen. Da wuchs praktisch eine kleine Stadt im Wald, die irgendwann sogar fast komplett Autark lebte. Es gab eine Synagoge, eine Schule und ein Krankenhaus. Mitten im Wald. Gebaut aus Baumstämmen und Ästen. Es waren die Regeln und das Leben innerhalb des Lagers, was den Film gegen Mitte dann noch spannend machten. Tuvia Bielski musste zu unpopulären Mitteln greifen, um Kommandant und somit Herr der Lage zu bleiben und sein Bruder schloss sich einfach kurz der roten Armee an und kämpfte an deren Seite. Was man als Mensch in solchen Situationen unternimmt, um am Leben zu bleiben, liegt vermutlich jenseits meiner Vorstellungskraft.

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Garniert wurde das Lagerleben dann mit der ein oder anderen Explosion und ein paar Schüssen, die filmisch und vor allem Soundtechnisch wirklich überzeugen konnten. Wenn der Panzer schießt, dann rummst es aber ordentlich, mein lieber Mann. Am überraschendsten waren für mich jedoch die Bilder. Defiance sieht wirklich grandios aus. Die Wälder Weißrusslands erstahlen in der Frühlingssonne und so manche Einstellung sieht wahrhaft malerisch aus. Wenn die Bielskis auf Nahrungssuche bei random Bauernhöfen gehen, dann wünscht man sich fast, dass keine Nazis kommen, damit die tollen Aufnahmen nicht gestört werden. Und gerade auf Blu-ray (Wie sick, es klingt wie aus einer Werbebroschüre) sehen die Großaufnahmen der bärtigen und dreckigen Gesichter der Kämpfer mit dem tollen Bokeh im Hintergrund wirklich wunderschön aus. Für mich die Überraschung überhaupt bei diesem Film.

Leider sind’s am Ende dann doch nur 3 Pimmel, weil ich das Thema halt schon ziemlich ausgelutscht finde und der Anfang sich so schwer tat. Dazu kommen ein paar seeehr weirde Szenen zwischen den Lagerleuten. Klar, dass sich alle gleich ineinander verlieben, eine sogar die Hand des Bielski Bruders direkt an ihre Titten drückt, “weil sie beschützt werden will” und das geilste ist eh der eine random Kerl, der in einer Szene kurz zu Tuvian ruft: “Hey Tuvian! Das ist meine Frau im Wald!” und dann wieder abzischt. xD??? Wabitte???

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The Road

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THE ROAD

Viggo Mortensen ist der namenlose Vater, der mit seinem Sohn durch Nordamerika streift. Die Welt liegt niedergestreckt durch ein nicht näher benanntes Unglück vor ihnen und zusammen laufen sie vorbei an abgestorbener Flora auf der Suche nach etwas zu Essen, Munition und dem Ungewissen. Da die Sonne stets von einer dicken Wolkendecke verdeckt wird und es ziemlich kalt ist, beschließen sie, nach Süden zu gehen, in der Hoffnung, dass es dort wärmer ist. Der Weg dahin ist kein einfacher. Und kein schöner.

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The Road kann man ruhigen Gewissens als den realistischsten Endzeitfilm beschreiben. Ja, soweit würde ich gehen. Er ist definitiv realistischer als “The Book Of Eli” und bietet inhaltlich – dank der Beziehung vom Vater zu seinem Sohne – wesentlich mehr, als es “The Book Of Eli” konnte und wollte. Das fängt schon allein bei den unfassbar desolaten Kulissen an, die – oh Gott sei gelobt – nicht aus dem Computer entstanden, sondern durchweg alle real existieren. Regisseur Hillcoat fand einen verlassenen Highway in Pennsylvania, der die meisten der Aufnahmen zum Film beisteuerte. Hillcoat sagte:

“There were unbelieavable landscapes. We wanted actual locations instead of something CGI to give it a heightened sense of reality!”.

Na sowas. Vermutlich war das Drehen on location günstiger, die Schauspieler konnten sich wesentlich besser in die Szenerie reindenken und besser sieht’s auch aus. :nabitte: Natürlich wurden die Bilder auch noch bearbeitet und sehr höchstwahrscheinlich mit einem Farbfilter versehen, aber auch hier zeigt sich wieder das große Talent. Im Gegensatz zu “The Book Of Eli”, wo alles eher braun oder grünlich aussieht, hat man in “The Road” einfach nur ein blassgraues, realistisches Bild vor Augen, was in nahezu jeder Einstellung absolut überzeugt. Einfach wundervoll.

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Der Rest, sozusagen die eigentliche Story, passt sich wunderbar den Bildern an und erzählt die Reise des Vaters mit seinem Sohn, wie ich sie für absolut realistisch betrachte. Hier gibt es keine Mad Max ähnlichen Banden, die die Städte unter Kontrolle haben. Hier gibt es kaum Menschen und wenn die zwei doch mal auf welche treffen, dann sind die genauso verängstigt oder auf’s eigene Überleben bedacht, wie Vater und Sohn auch. Viggo Mortensen und der kleine Typ spielen eh so klasse, dass man asap mit ihnen mit fühlt, sich um sie sorgt und nach einer bestimmten Szene heilfroh ist, dass hier gängige Hollywoodklischees mal nicht bedient werden und man danach wenigstens halbwegs wieder aufatmen kann. Das Ende passt dann wirklich genauso dazu und man wird einfach mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen.

Bei der ganzen Lobhudelei frag ich mich dann aber doch gerade, warum ich nur 4 von 5 adrigen Penisen vergebe. Es ist wirklich sehr schwer zu beschreiben, aber am Schluss fehlte mir dann doch das gewisse Etwas welches der Film noch haben müsste für seinen fünften Pen. Aber 4 ist ja immer noch weltklasse.

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Clash Of The Titans

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Clash Of The Titans

Perseus wird einst von einem Fischer auf offenem Meer in einer Kiste gefunden. Seine Mutter ist tot, nur er überlebte als Baby. Der Fischer zieht ihn groß, wie seinen eigenen Sohn. Eines Tages, als die Familie vor der Küste Argos liegen, werden sie Zeuge eines Zwischenfalls. Die Menschen begehren gegen die Götter auf und es erscheint Hades, der alle direkt umbringt, damit sie mal checken, wer hier der Boss ist. Leider bringt Hades auch die Familie Perseus gleich mit um, obwohl die eigentlich gar nix mit dem Krieg gegen die Götter zu tun hatten. Perseus sinnt auf Rache und will Hades den Arsch versohlen.

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In der Hoffnung ein bisschen God Of War style die griechische Mythologie zu erkunden, schaute ich mir ja schon das Original von damals (zumindest die Hälfte davon, lol) an und hoffte nun mit Clash Of The Titans 2010 auf eine angemessene, epische Umsetzung des Stoffes. Und ja der Prolog in welchem ein paar grundlegende Züge der Welt in die wir nun eintauchen erklärt wird, hat durchaus GOW Feeling. Das war’s dann aber auch schon. Was dann folgt ist eine Anneinanderreihung von Kämpfen und schlechten CGI, die einem die Tränen in die Augen drücken. Manche Szenen sehen wirklich sehr, sehr billig aus und erinnern vielmehr an eine unterbudgetierte Comicverfilmung aus Japan, als an einen millionenschweren Hollywoodblockbuster. Allein Liam Neeson als Zeus ist ja schon weird genug, aber nicht nur, dass er auch noch in einen Gold Armor Plastikanzug gesteckt wurde, nein es musste auch alles mit einem sehr kranken “horizontal Glow” (?!) versehen werden. Cheezy 70er Jahre Filter lassen grüßen. Immerhin, vieles vom Rest sieht noch OK aus und die Medusa überzeugt dann sogar teilweise. Leider nie in Nahaufnahmen, da sie komplett gerendert ist und man es einfach total krass sieht. Wieviel Jahrzente müssen bitte noch vergehen, bis CGI endlich mal realistisch aussehen? Wenn jetzt noch der Kraken am Schluss überzeug hätte, dann könnte man sich Clash Of The Titans immerhin wegen der dicken CGI Kämpfe ansehen, aber leider war der Kraken einfach nur… also… keine Ahnung. Imho schlecht umgesetzt, da er nie so episch wirkte, wie er den ganzen Fillm über angepriesen wird. Der Kraken aus Pirate Of The Carribean z. B. sah wesentlich eindrucksvoller aus.

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Ohne CGI bleibt dann immerhin noch die Story… Ehh… ja. Es ist einfach alles ziemlich cheezy und irgendwie wirkt das ganze Storykonstrukt nicht mehr Zeitgemäß bzw. hinkte den CGI hinterher. Ich weiß nicht recht, wie ich es beschreiben soll, aber die Welt in God Of War wirkte um einiges stimmiger, düsterer und… einfach glaubhafter. Und das obwohl es genauso um Götter, Perseus, Pegasus und den Kopf von Medusa ging. Es ist einfach schwer zu beschreiben und evtl. sogar nur ein lames Gefühl von mir. Am besten einfach mal selbst anschauen. Wenn man sonst nichts zu schauen hat. Also wirklich nichts.

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Barry Lyndon

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Barry Lyndon

Redmond Barry ist ein landadeliger Ire und schwer verknallt in eine random Tussi aussem Dorf. Die findet ihn eigentlich auch ziemlich nice und drückt zumindest seine Hände an ihre Brüste. Eines Tages lernt sie aber einen britischen Offizier kennen, der sie mit bisschen blah blah und viel Geld natürlich total beeindrucken kann. Redmond Barry kann das aber nicht auf sich sitzen lassen und fordert den britischen Offizier – nachdem er ein Glas an seinen Kopf war – zu einem Duell auf. Dieser willigt ein und so kommt es zum unausweichlichen Duell, wo Redmond Barry sogar trifft und sich nun aber für einen Mord verantworten muss. Er verlässt für einige Zeit das Land und will wieder kehren, wenn Gras über die Sache gewachsen ist… Das sind die Abenteuer von Redmond Barry.

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Ah, Stanley Kubrick. Macht sogar den langweiligsten Stoff interessant. Barry Lyndon interessierte mich ja nie wirklich, da mich das Setting – das 18. Jahrhundert – etwas abstieß. Es ist jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsgenre an Film. Dennoch, es ist Stanley Kubrik und so wollte ich mir das unbedingt mal anschauen, zumal der Film auch überall gut weg kam. Und ich muss direkt sagen: Er ist gar nicht so langweilig, wie man annehmen könnte. Der Film begleitet Redmond Barry über mehrere Jahre hinweg und zeigt seinen Werdegang in England, Deutschland und anderswo. Dabei passieren hier gar nicht so die langweiligen Liebesgeschichten oder Zoff zu Hofe, sondern viel mehr fast interessante Dinge wie der Eintritt Barrys in die britische Armee, worauf er kurz darauf aber keinen Bock mehr hat, weil man da sterben kann (xD?) und die Zusammenarbeit mit dem Chevalier, etc. pp. Es passiert in den 3 Stunden Laufzeit schon allerhand und man ist dann doch etwas überrascht, dass die Zeit so schnell rum geht. Rein storymäßig ist der Film also gut bestückt, wenn auch die zweite Hälfte ihn ein klein wenig nach unten zieht. Der Fokus rückt etwas ab von Redmond Barry und zeigt mehr sein Umfeld und überhaupt hatte ich irgendwie das Gefühl, dass alles ein wenig langsamer voran geht.

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Da es sieht hierbei um einen Stanley Kubrik Film handelt, sind 2 Dinge so gut wie gewiss: Die Kameraarbeit ist… also… es ist mal wieder aller erste Sahne, was Stanley Kubrik hier gedreht hat. Dabei fiel mir besonders positiv auf, wie relativ nüchtern und dennoch imposant er den ganzen Film in Szene setzte. Es heißt, er habe überwiegend nur mit normalem Licht gearbeitet und weitestgehend auf Kunstlicht verzichtet, um die damalige Stimmung so gut es geht rüberzubringen. Und es ist ihm gelungen. Wenn Redmond mit seinem Sohn im Schloss sitzt und lediglich Licht durch das Fenster eindringt, dann sieht das fast aus, wie ein Gemälde ohne großartige künstliche Verzerrung, wie oft in modernen Filmen. Oder die Szenen bei Kerzenlicht, für die er sich extra ein f/0.7 Objektiv von Carl Zeiss, welches ursprünglich für die NASA gedacht war, umbauen ließ. Diese Szenen haben eine wirklich geniale Stimmung und man muss sich unweigerlich fragen, warum es den Film noch nicht auf Blu-ray gibt. Wtf?

Der zweite der zwei Punkte ist mal wieder die Musikuntermalung. Auch hier bediente sich Stanley Kubrik wieder bei klassischer Musik aus der gleichen Epoche, in der auch der Film spielt und lässt diese auf den Zuschauer in vielen Szenen wirken. Manche Szenen versetzen einen mit der ziemlich langen Musikuntermalung un den langsamen Kamerfahrten fast in eine Art Trance, aus der man erst wieder aufwacht, wenn die Musik finally stoppt. Wirklich hervorragend.

Also alles in allem mit Sicherheit nicht für Jedermann, aber für Fans von Stanley Kubrik auf jeden Fall.

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P.S.: Witzig, wie in der Mitte des Films fast ausschließlich deutsch gesprochen wird, da sich Redmond Barry zeitweise in Preußen befindet. Mit Hardy Krüger btw! xD

Young Sherlock Holmes

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Young Sherlock Holmes

John Watson wird aufgrund der Schließung seiner alten Schule in eine neue direkt nach London versetzt, wo er den jungen Sherlock Holmes trifft. Sofort ist er begeistert von dessen Blick für’s Detail, Fechtkunst und seiner eloquenten Art. Schon bald muss Watson allerdings feststellen, dass er mit Sherlock Holmes als Freund einiges erleben wird. Sherlock ist sehr abenteuerlustig und kann sein Können schon bald unter Beweis stellen. Als mehrere Personen auf mysteriöse Art und Weise plötzlich das zeitliche segnen und sogar sein Schwiegervater in’s Gras beißt, sieht er einen Zusammenhang und ist fest entschlossen, dahinter zu kommen, wer der Mörder ist.

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Young Sherlock Holmes ist imho ziemlich underrated. In meinem ganzen Leben sah ich ihn vielleicht 2 mal, da er von den TV Sendern eher weniger beachtet wird. Wiederholungen des Filmes waren also rar. Warum, weiß ich allerdings nicht, da er eigentlich ein ziemlich netter Mix aus Krimi und Fantasy / Mystery ist. Sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene interessant. Die Erwachsenen haben zwar schnell den Dreh raus und ahnen schon was, aber können sich immerhin noch an den wirklich sympathischen Charakteren und den tollen Effekten von ILM erfreuen. Ja, die Effekte. Gerade für die Szene mit dem Ritter aus Glasscherben, dürfte der Film am bekanntesten sein. Er war der erste CGI Charakter, der einen richtigen Auftritt hatte in einem Film. In den Credits tauchten die Verantwortlichen dafür direkt als “Pixar” auf. Aber auch die restlichen Special Effects sind ziemlich gut und passen vor allem wirklich toll in’s Setting des London zur Zeit Königin Victorias. Zur Stimmung tragen auch die Dreharbeiten an Originalschausplätzen bei, die trotz Kunstschnee wirklich hervorragend aussehen.

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Dass der Film aber nicht 100%-ig überzeugen kann, liegt imho irgendwie an der Story, die zwar in Ordnung aber nie wirklich spannend ist. Des Weiteren war mir Sherlock Holmes in so mancher Szene zu wagemutig. Das würde man von einem jugendlichen eher nicht erwarten, auch wenn er ansonsten ein mutiger Bursche ist. Dafür geht am Schluss noch einmal ein bisschen Action ab, komplett mit Feuer und Schlägereien. Alles in allem wirklich sehenswert, aber leider nicht ganz so perfekt, wie er hätte sein können.

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Casino

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CASINO

Sam Rothstein ist ein erfolgreicher Berufsspieler. Er wird von der italienischen Mafia beauftragt, das neue Tangiers Casino in Las Vegas zu betreuen. Da seine Vergangenheit aber wenig rühmlich ist, lässt er sich nur eine Lizenz als Restaurantmanager geben. Offiziell wird das Casino vom geschniegelten Phillip Greene geführt. In Wahrheit hat Sam Rothstein jedoch die Fäden in der Hand und aufgrund seines Blickes für Details und seinem Geschick als Buchführer erlebt das Tangiers seine Blütezeit. Das alles droht jedoch zu kollabieren, als die Mafia den cholerischen Nicky Santoro nach Las Vegas schickt, um etwas aufzupassen. Einen Choleriker wie Nicky kann Sam allerdings nicht gebrauchen, da er eigentlich nur sein Casino in Ruhe führen will. Und naja, was soll ich sagen… es kommt natürlich, wie es kommen muss. Der kranke Nicky macht voll die Aufstände da und schon bald scheint die Gelddruckmaschine in Las Vegas der Mafia aus den Händen zu geraten.

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Casino darf sich einreihen in die Mafia Epen der späten 80er und frühen Neunziger Jahre wie “Es war einmal in Amerika”, “Goodfellas” und wie sie alle heißen. Ähnlich Goodfellas beleuchtet Casino den Aufstieg und Fall der Mafia in Las Vegas der Siebziger Jahre. Wir erleben mehrere Jahre zusammen mit dem ruhigen Robert De Niro alias Sam Rothstein, seiner Frau Sharon Stone und dem cholerischen Nicky alias Joe Pesci. Wie sie in Las Vegas Fuß fassen, aufsteigen und schlussendlich wieder fallen. Und da wir es hier mit der Mafia zu tun haben und nicht mit der Oma um die Ecke, gibt es in den 3 Stunden Laufzeit natürlich auch allerhand zu erleben. Es werden einige Köpfe zermanscht, 389 mal “Fuck” gesagt und Robert De Niro fasziniert einfach mal wieder mit seiner Ausstrahlung. Ooaaahhh… und wenn der Film rum ist, dann muss man leider zugeben, dass er nicht ganz so gut wie Goodfellas war. Ein kleines Quentchen mehr Sympathie für die Charaktere oder Interesse an deren Schicksal fehlte am Schluss dann doch. Aber das bedeutet natürlich, dass es “nur” ein fast perfekter Mafiafilm ist.

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Aber Martin Scorsese bietet ja oft noch ein bisschen mehr, als nur ein gutes Drehbuch. Schon das von Saul Bass und seiner Frau (?) gestaltete Intro macht klar, dass man sich optisch auch wieder auf einiges freuen darf. So überzeugen die meisten Einstellungen mal wieder auf Anhieb aber richtig toll sind auch manche “Kamerafahrten”. Hier benutzt Martin Scorsese (oder sein Kameramann, ka??) immer nur soviel, wie nötig. Zu keiner Zeit wirkt der Film wie ein MTV Musikclip, aber frisch genug um sich von den anderen, eher altbackenen Mafiadramen abzuheben. Der Soundtrack ist dann natürlich geprägt von der Musik der Zeit, was nicht unbedingt mein absoluter, persönlicher Fav ist, aber natürlich zur Stimmung des Filmes beiträgt. Wer Mafiafilme mag muss Casino natürlich unbedingt gesehen haben. ~_????

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