G A R G O Y L E ‘ S Q U E S T 2 ~ the demon darkness
Firebrand lebt sein friedliches, kleines Leben in seinem friedlichen, kleinen Dorf Etruria. Täglich geht er in’s lokale Trainingszentrum, um stärker zu werden. Immerhin ist er ein waschechter Dämon. Als er eines Tages von seinem Training zurück kommt, hat eine geheimnisvolle Macht – das schwarze Licht – seine Welt überfallen und die Einheimischen mit einem Fluch belegt. Schnell eilt er noch zum König, doch auch dieser liegt bereits im Sterben. Kurz bevor dessen Tode jedoch, kann er Firebrand noch “des Geistes Fingernagel” geben und ihm vor allem eröffnen, dass er der Auserwählte ist. Der legendäre Red Blaze. Aber Firebrand ist noch so jung und unerfahren. Kann er es wirklich sein?
Oder wird ihn das bevorstehende Abenteuer erst dazu machen?
Oooaaahhh, Gargoyle’s Quest. Schon damals auf dem Game Boy spielte ich den ersten Teil und war aus irgendeinem Grund fasziniert von dem Spiel, auch wenn ich nicht wirklich weit kam. Irgendwie gefiel mir das Gameplay aus Laufen, Hüpfen, Schießen, sich an Wänden festhalten und kurzzeitig fliegen einfach sehr! Als ich dann vor ein paar Jahren wieder einen Game Boy samt Gargoyle’s Quest kaufte, spielte ich es einfach durch. Hä? Galt es nicht als eines der schwersten Game Boy Spiele überhaupt? Wieso hatte ich keinerlei Probleme damit? Ich bin weiß Gott nicht der beste Spieler der Welt – im Gegenteil. Ich bin sagenhaft schlecht. Von diesem Erlebnis natürlich vollauf begeistert, wagte ich mich nun endlich mal an Gargoyle’s Quest II.
Und wurde erbarmungslos zerstört.
Seelisch, wie moralisch. Ich spielte eine Stunde lang und kam nicht einmal über das erste Stage hinaus. Wenn mich nicht das Level ansich, mit seinen Feuerfallen oder frechen Gegnern, welche einem ganz lässig und fast in Zeitlupe ein Projektil reindrücken, nicht tötete, dann war es eben direkt der erste Mid-Boss. Wow, ok. Gargoyle’s Quest II ist definitiv schwerer, als der erste Game Boy Teil. Aber; Kommt man erst einmal in die nächsten Dörfer, stellt man fest, dass es ein Passwort System gibt. Des Weiteren kann man sich Leben hinzukaufen, die man mit den eingesammelten Vasen bezahlt. Und als ob das noch nicht genug wäre, gibt es diverse Gegner auf der Landkarte, bei denen man im Prinzip unendlich Vasen durch Kämpfe ergattern kann. Klingt fast schon zu einfach, aber keine Angst, das wird es nicht. Es gilt immer noch, die einzelnen Level und Bosse zu schaffen. Und obwohl die Levels jedes mal eigentlich ziemlich kurz sind, haben sie’s doch in sich. Die Gefahren lauern einfach überall. Ob es eine Feuergrube ist, die man vorher nicht sah und direkt reinfliegt, ob es Stacheln an der Decke sind, in die man reinknallt, wenn man zu hoch springt oder ob… jawohl… die Gegner respawnen. Und zwar auf’s Heftigste. Entledigt man sich einem Gegner, muss man aufpassen sich nicht zu weit zu entfernen, denn sonst ist er direkt respawned und nervt einen direkt noch einmal. Das klingt super frustrierend, geht aber bald in Fleisch und Blut über, da man durch die unzähligen Tode und Versuche die Level ohnehin bald auswendig kennt und beinahe im Speedrun-Modus durchrauscht. Tricky bleibt es dennoch und ich biss mir an so manchem Boss schon meine falschen Zähne aus.
Witzigerweise ist das Spiel aber derart nice gemacht, dass es mich bei der Stange ( ) hielt und ich es durchspielte. Fuck, yeah! Firebrand kommt einem zwar anfangs langsam vor, lässt sich aber hervorragend steuern und so wirklich unfair behandelt fühlt man sich auch nie. Es findet die perfekte Balance zwischen Schwierigkeit und Fairness. Zudem bieten die Außenwelten im RPG Stil ein wenig Abwechslung, auch wenn man nicht wirklich viel RPG-mäßiges macht, außer mit Leuten sprechen. Die Zufallskämpfe auf der Landkarte – wie noch in Gargoyle’s Quest I – gehören nun Gott sei Dank auch der Vergangenheit an. Ansonsten wird sich noch RPG-mäßig aufgelevelt und man bekommt nach und nach immer mehr Fähigkeiten wie höher springen, länger fliegen, etc. Hier fand ich eigentlich nur schade, dass man – ist man erstmal voll aufgepowert – gar nicht mehr so lange spielt und seine “Macht” genießen kann.
Die wirklich hervorragend stimmungsvolle und technisch einwandfreie Grafik lässt sich dann auch mit dem Erscheinungsdatum von 1992 erklären, wo die meisten vermutlich schon ihr Super Nintendo oder eben ein Sega Mega Drive hatten. Zu dem Zeitpunkt war das NES einfach schon sehr betagt und Capcom hatte anscheinend genug Zeit und Erfahrung, eine derartige Qualität abzuliefern. Mit viel Liebe wurde hier gepixelt und vor allem auf ein stimmungsvolles Gesamtbild geachtet, wobei ein gewisser “cartoon look” beibehalten wurde, der trotz aller Düsterheit eine gewisse, freundliche Grundstimmung hervorruft. Einfach… schön. Die Musik… naja… es wird viel gedudelt und ein bisschen genervt und alles in allem kann und will ich da gar nicht mehr dazu schreiben. Hier wäre sicher etwas mehr drin gewesen, erst recht, wenn man sich Sunsoft NES Games anschaut bzw. -hört.