Panzer Dragoon Zwei

PANZER DRAGOON ZWEI
s e g a . 1 9 9 7

Baha ey. Vor ca. einem Jahr fing ich Panzer Dragoon II an zu spielen, in der Hoffnung danach ein Review schreiben zu können. Leider blieb ich in der letzten Mission hängen, da der durchaus dicke Boss mich immer tötete. Ich konnte auch nicht wirklich viel üben, da kurz danach mein Amiga Monitor – mal wieder – seinen Geist aufgab. Sehr schade. Heute tryte ich aus Langeweile und weil ich den Saturn wieder am Fernseher laufen habe erneut und siehe da, beim dritten Versuch (!) klappte es und ich besiegte einfach den letzten Boss. Nun kann ich Review schreiben… auch wenn ich die Hälfte wieder vergaß und einfach gar nix mehr vom Game weiß großartig. :o

An die – durchaus komplexe und gehaltvolle – Story von Panzer Dragoon II kann ich mich leider nicht mehr erinnern und im Internet findet man auch nur wenig Informationen dazu. Auf jedenfall ist Panzer Dragoon II ein Prequel, also der eigentliche Vorgänger von Panzer Dragoon I. Klingt weird, ist aber so und im großen und ganzen erzählt es die Vorgeschichte von Panzer Dragoon I, wie z. B. der kleine Lundi (?) einen noch kleineres Drachenbaby vor seiner Exekution bewahrt, versteckt und mit ihm aufwächst. Zusammen erlebt man die Freunschaft zwischen Mensch und Drache und kämpft halt im Spiel gegen das bitterböse und hundsgemeine Imperium. Gegen wen auch sonst.

Knapp ein Jahr nach Release von Panzer Dragoon I erschien schon der zweite Teil und setzte sogleich neue Maßstäbe. Am offensichtlichsten dabei war die Grafik, die nun nicht nur höhere Auflösung hat (640 x 244 anstelle der 320 x 244 bei PD1) sondern dabei auch noch absolut flüssig läuft, ganz egal wieviel Gegner gerade auffem Screen sind. Egal ob man durch die Wüste reitet oder durch einen Wald fliegt. Endlich sieht Panzer Dragoon so aus, wie es aussehen muss: einfach hervorragend. Die 3D Modelle – vor allem der Bosse – sind detailliert, sowie wunderschön animiert und auch in Tunneln oder ähnlichem hat man nicht mehr mit Pop-Ups oder blitzenden Polygonen zu kämpfen. Am beeindruckensten ist dann zugleich der Wassereffekt in einer der Höhlen, der stark an den aus Grandia erinnert und selbst heutzutage noch der schönste auf allen Konsolen dieser Generation sein dürfte. Neben all der technischen Raffinesse hat SEGA allerdings damals schon erkannt, das der künstlerische Aspekt eines Spieles auch wichtig, wenn nicht sogar der wichtigste Part eines Spieles ist. Möbius ist zwar nicht mehr an Bord aber von der Covergestaltung, über das Intro bis hin zu den Texturen der Modelle, des Bodens und des Himmels stimmt einfach alles und wirkt wie aus einem Guß. Etwas, das viele Spielehersteller bis heute nicht kapieren.

Aber Panzer Dragoon hat ja übrigens noch mehr als nur dicke Grafik zu bieten. Im Kern ist es zwar “nur” ein Railshooter, aber ein perfekter noch dazu. Trotz “rails” hat man eine 360 ° Rotationsfreiheit und kann alles neben und hinter einem abschießen. Dazu kommt, das man während des Fliegens den Drachen relativ frei bewegen kann. Man fliegt zwar immer noch eine vorgegebene Strecke, kann aber zu einem großen Teil gegnerischen Kugeln oder sonstigem gut ausweichen. Als wäre das aber noch nicht genug, gibt es auch noch unterschiedliche Weggabelungen innerhalb jedes Levels, bei denen man die Route ändern kann. Schon allein das allein macht Panzer Dragoon zu mehr als nur einem Railshooter imho. Neu in PD2 ist nun die Berserk Attacke, welche eigentlich nichts weiter als eine Smartbomb ist, aber bei einem Gegneraufkommen, wie es in PD2 der Fall ist, ist das durchaus zu begrüßen. Ansonsten fällt einem direkt mal auf, das der eigene Drache anfangs relativ mickrig ist, nur kleine Flügel hat und nicht einmal damit fliegen kann. Aber im Hinblick auf die Story ist das nur logisch, da man ja am Anfang der Freundschaft steht und der Drache sich ja erst noch entwickelt. Je nachdem, wie gut man spielt, entwickelt sich der Drache weiter und bekommt entweder dickere Laser oder verträgt mehr Treffer.

Negativ fällt einem leider erst einmal nur auf, das das Spiel viel zu kurz ist. 6 Missionen gibt’s insgesamt, wobei die erste schon super kurz ist und nur ein paar Minuten dauert und die letzte ein reiner Bosskampf ist. Bei einer bereits bestehenden Arbeit wie Panzer Dragoon I hätte doch ein Update wie Panzer Dragoon II nicht mehr sooo viel Arbeit machen dürfen und ergo mehr Zeit in Missionen gesteckt werden können. :/ Aber wer weiß schon, wie das so hinter Developer Türen abläuft. PD2 ist definitiv zu kurz. Erst recht mit der dicken Grafik, der komplexen Story und der perfekten Spielbarkeit hätte mehr drin sein müssen. Wiederspielwert hat es kaum. Außer einem Cheatmenü und das perfektionieren seines eigenen Ranges gibt es nicht wirklich viel, was einen an’s Spiel fesseln könnte. Dafür ist ansonsten alles perfekt. Die Musik kann zwar nicht mehr so glänzen, wie in PD1, ist aber alles andere als schlecht.

So ist Panzer Dragoon II ein nahezu perfektes Spiel und gehört ohne jeden Zweifel in JEDE Sega Saturn Spielesammlung.

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Contra 4

Contra 4
Wayforward | Nintendo DS | 2007

Die Erde wird erneut von einer Alienplage heimgesucht. Ein außerirdisches Monstrum namens “Black Viper” schickt im Jahre 2638 – mal wieder – eine Horde hässlicher Aliens, welche die Erde selbstverständlich gerne menschenfrei hätten. Entweder die Menschheit unternimmt etwas, oder es ist aus. Die Führer der Erde (also nicht Angela Merkel) rufen die vier härtesten Burschen zur Hilfe: Bill Rizer, Lance Bean, Mad Dog und Scorpion. Ihre Aufgabe ist es, die Alienhorden zu vernichten und den Menschen der Erde ein friedvolles Leben wieder zu bringen. Oder sowas in der Richtung jedenfalls.


(Links: Henk Nieborg zeichnet sich für die Hintergründe und die Bossgrafiken verantwortlich. | Rechts: Wer sonst könnte im Jahre 2007 noch derart geile Grafik abliefern?)

Als vor ein paar Monaten “Contra 4″ als nicht japanische Produktion angekündigt wurde, machte ich mir gar keine großartigen Gedanken über das Spiel. Ein US Spieleentwickler, der noch dazu zuvor mit Spielen wie “SpongeBob SquarePants: Creature From the Krusty Krab”, “Barbie 12 Dancing Princesses” und “Disney’s American Dragon: Jake Long, Attack of the Dark Dragon” für “Aufsehen” sorgte, wie sollte das denn bitte gut gehen? Die Contra Serie wurde bis dato in amerikanischer Hand nur missbraucht, geschändet und angepisst und ich denke jeder erwartete erst einmal das schlimmste. Bis die ersten Screenshots auftauchten. Es war immerhin 2D und sogar… richtig sexy?! Aber klar, gute Grafik kriegen ja viele hin heutzutage, aber das Gefühl eines Spieles der 80er Jahre auf eine moderne Konsole, bzw. einen Handheld zu portieren, das schafften bislang nur sehr sehr wenige.

Wayforward darf sich nun offiziell dazu zählen.

Contra 4 ist eine Zeitreise zurück in die 80er. Es gibt keine Touchscreen Spielereien, keine komischen Adventure Zwischensektionen, keine 3D Grafik, keine unendlich Continues, keine Energie, keine Savepoints. Statt dessen gibt es knallharte Action, viele Bullets, wenig Leben und jede Menge Gegner. Contra 4 ist überraschend hart. Während es casual gamer, die das Spiel vielleicht ausversehen geschenkt bekamen, frustriert in die Ecke schmeißen werden, frohlocken die Hardcore Zocker und wanken ein ums andere mal, wenn sie mal wieder ein Leben lassen. Dabei bleibt Contra 4 aber fast immer fair und bei jedem Ableben denkt man sich eher “Scheiße ich Depp!” anstelle von “Hä?”. Contra 4 ist auf eine oldschoolige Art schwer, die erst abschreckt, aber bei genauem Hinsehen zu mastern scheint. Einfach nur Reaktionen helfen nicht immer, man sollte die Levels fast in und auswendig kennen, um es überhaupt bis in’s zweite Stage zu schaffen.

Ich persönlich kann leider mit so einem Schwierigkeitsgrad nicht viel anfangen. Während der Otto Normal Hardcore Zocker wohl stundenlang immer und immer wieder das erste Stage spielt, bis er es mal geschafft hat, wird mir einfach nur langweilig. Es macht mir keinen großartigen Spaß. Des Weiteren kommt dann immer dieser Erfolgsdruck dazu: “Du musst Stage 1 ohne Lebensverlust schaffen, sonst brauchste Stage 2 erst gar nicht anfangen…” Das hat zur Folge, das man das Spiel anfängt, an einer random Kleinigkeit wie einem hochhüpfenden Gegner stirbt und Stage 1 noch einmal anfängt. Man versucht es wieder, stirbt diesmal, weil die Konzentration schon leidet und fängt noch einmal von vorne an. Das ist wenig spaßig und dazwischen muss man sich zudem immer und immer wieder den “Stage 1″ Screen ansehen und dann auch noch warten, bis einen der lame Helicopter endlich absetzt. Dazu kommt, das Contra 4 zwar tolle Boni in form von Zusatzspielen, Zusatzchallenges und was weiß ich noch alles parat hält, ich diese Dinge aber leider nie sehen werde, da ich kaum über Stage 4 hinaus komme. Ich werde nie mehr als 30 % des kompletten Spieles sehen können. Die Developer schließen damit eine ziemlich große Gruppe von Spielern aus. Und nein, auf Easy spielen bringt natürlich rein gar nix, da a) das Spiel genauso schwer ist und man nur mehr Leben und voll aufgepowerte Waffen hat und b) die letzten zwei Stages auf Easy einfach wegfallen.


(Links: Das erste Stage erinnert Stark an das original Contra | Rechts: Das City Stage erinnert stark an Contra III – The Alien Wars auf dem SFC)

Dazu bietet Contra 4 eine super hurendicke Grafik, für die sich Henk Nieborg verantwortlich zeigt und die einfach mit zum schönsten gehört, was der DS zu bieten hat. Die Palmen wehen im Wind, die Bosse sind 2 Screens hoch, glänzen mit marionettenartigem Spriterotating und überall sind details. Abbröckelnder Putz von Wänden, einzeln erkennbare Grashalme oder detaillierte Bergketten im Hintergrund. Dabei schaffte er gekonnt den Spagat zwischen seinem eigenen Stil und dem von Contra III – Alien Wars. Henk Nieborg übertraf sich hier wieder einmal selbst und schuf ein 2D Grafik Meisterwerk, das jeder mal gesehen haben sollte. Dazu die remixte Musik von Chiptunevirtuose Virt und man merkt, das Wayforward tatsächlich etwas am Spiel lag. Das ist selten, das hat man heutzutage fast gar nicht mehr und umso mehr freut es einen. Contra 4 ist endlich eine Fortsetzung die in die Fußstapfen der Urväter treten kann und diese gar ausfüllt.

Mit der Wertung tu ich mich etwas schwer. Ich persönlich muss ihm einfach nur Pen Pen Pen Trans(en)pen Trans(en)pen geben, da mir der Schwierigkeitsgrad einfach auffen Sack geht und mir viel zu unnötig erscheint. Ich sehe kaum vom Spiel und das andauernde Wiederholen der Levels, nur damit man es endlich bis in’s Stage 2 schafft wiegt für mich einfach zu schwer. Contra Fans und Spieleveteranen, die den Schwierigkeitsgrad schon bei den alten Contra Teilen zu schätzen wussten, können bedenkenlos von einem Pen Pen Pen Pen Pen Rating ausgehen.

The Banquet

The Banquet

Feng Xiaogang | 2006

 

China im Jahre 907 nach Christus. Das Reich ist in zehn Königreiche zerbrochen und fünf Dynastien streiten sich darum. Der Kaiser wurde von seinem eigenen Bruder (Ge You) ermordet, woraufhin dieser nicht nur dessen Thron besteigt, sondern sich gleich noch seine Ehefrau (Zhang Ziyi, kein Wunder also.) schnappt. Da die Frau des neuen Kaisers aber einst in Prinz Wu Lan (Daniel Wu) verliebt war, lässt Kaiser Li ihn einfach töten. Prinz Wu Lan jedoch lebt seit langem als Gay Ausdruckstänzer und entzieht sich so mit ziemlich sicken Moves und viel Glück dem Attentat des Kaisers. Als er darauf hin zurück in den Palast kehrt, scheint eine alte Liebe wieder aufzuflammen.

“The Banquet” ist eher als Kostümfilm mit Wuxiaelementen anzusehen. Wuxia, ein sehr bekanntes und beliebtes Genre der chinesischen Literatur sowie des chinesischen Filmes, ist bei “The Banquet” eher zweitranging und der Fokus liegt hier ganz klar beim Drama. Somit wird “The Banquet” mit seinen 130 Minuten Laufzeit dann doch stellenweise etwas langatmig. Damals mag es sich zu Hofe des chinesischen Kaisers geziemt haben, sich langsam zu bewegen und überhaupt hatte man damals ja nichts anderes vor (Wii, IRC, etc.), aber dem heutigen Publikum erscheint die Langsamkeit des öfteren eher als fremd oder gar langweilig. So tat sich Feng Xiaogang gut daran sein Drehbuch mit den besten Ideen verschiedenster, altbewährter Romane (z. B. Hamlet) zu füttern und schafft es so einen tatsächlich wach zu halten. Der Ehrlichkeit halber muss ich aber zugeben, das ich Hamlet nie las oder sah und somit keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Einfluss auf den Film ziehen kann. Ich muss somit anderen Reviewschreibern etwas vertrauen schenken. Die Geschichte hält zwar nichts weltbewegend neues oder gar überraschendes bereit – ja selbst der Schluss wirkt dann etwas zwanghaft – kann aber durchaus überzeugen und überraschte mich etwas in ihrer Transparenz, da ich oft mit den Verwandschaftsverhältnissen zu Hofe des chinesischen Kaisers so meine Probleme habe. Ganz schwierig wird es dann, wenn eine Intrige der nächsten folgt, aber wie gesagt, gottseidank nicht bei “The Banquet”.

Somit ist der Plot ansich zwar etwas flach, aber die Lücken füllt Feng Xiaogang mit Bildern aus. Mit unfassbar tollen Bildern. “The Banquet” ist optisch einfach so voller Details, so wunderschön und insich absolut stimmig, das man die Szenerien einfach nur genießen kann. Wer sich an wunderschönen Bildern erfreuen kann, dem sei “The Banquet” sehr an’s Herz gelegt. Die gewählten Farben, das dominierende Schwarz, das Licht, die Kostüme und die unglaublich aufwändigen Sets machen “The Banquet” einzigartig und die DVD Special Edition tut sich gut daran, gleich ein Artbook mitzuliefern. Im direkten Vergleich zu “Curse Of The Golden Flower” wirkt “The Banquet” sogar weniger eintönig und einfach viel grandioser.

Aber selbst da hört es noch nicht auf. Der gewählte Cast kann durchweg überzeugen und hat keinen einzigen Aussetzer. Besonders Daniel Wu fällt positiv auf. Auch Ge You und Zhang Ziyi bringen gekonnt etwas Sinnlichkeit in die oft sehr kühle Athmosphäre am Hof. Feng Xiaogang hat kapiert, das es für Sinnlichkeit und Emotionen zu etwas mehr bedarf, als nur zurückgehaltene Tränen in eisernen Geischtern. Dazu der außergewöhnliche Soundtrack von Tan Dun, der unsere Ohren mit weiblichen Gesängen und westlichem Orchester umschmeichelt sowie das ganze mit klassischen, chinesischen Instrument garniert und fertig ist eine grandiose Atmosphäre, die von den letzten Vertretern des Genres nicht erreicht wurde. Schade, das die Screenshots dem eigentlichen Geschehen auf der Leinwand nicht im geringsten gerecht werden. Mal wieder..

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Bullet In The Head

BULLET IN THE HEAD
john woo | hong kong | 1990

Hong Kong 1967. Die drei Freunde Ben (Tony Leung Chiu-Wai), Frank (Jacky Cheung) und Paul (Waise Lee) leben in ärmlichen Verhältnissen, sind aber relativ glücklich, da sie einander haben. Nichts kann ihre Freundschaft brechen. Als Ben beschließt seine durchaus sehr sexy aussehende Freundin zu heiraten, macht sich Frank auf, um sich Geld zu leihen. Das anstehende Hochzeitsbankett will schließlich auch bezahlt werden. Leider fällt Frank – kaum das Geld in der Tasche – direkt in die Hände von Ringo, der ihm erst einmal ordentlich eine Flasche gegen den Kopf knallt, da Frank ihm eigentlich noch Geld schuldet. Blutend beim Hochzeitsbankett angekommen, kann Ben nicht weiter zusehen und zusammen suchen sie Ringo auf. Es kommt zum Kampf und Ringo stirbt. Aus den Freunden sind nun Mörder geworden.

John Woo ist ja eigentlich total overrated. Zwar ist er für geniale Filme wie The Killer oder A Better Tomorrow mitverantwortlich, aber die Filme davor konnte man in die Tonne treten und die Filme danach erst recht. Von seinen Hollywood Eskapaden mal ganz zu schweigen. Aber dafür sind die wenigen guten Filme von ihn dann auch wirklich gut. Bullet In The Head ist einer von ihnen. Ursprünglich war BITH, wie ich ihn von nun an nennen werde, als A Better Tomorrow Teil 3 geplant, aber aufgrund von Streitigkeiten mit Tsui Hark oder was weiß ich, kam es nicht dazu. ABT 3 wurde ein hurenlamer Film und BITH ein ziemlich geiler Streifen über die Freundschaft dreier Hong Konger Jungs, die in den Wirren des Vietnamkrieges auf die Probe gestellt werden soll.


(Links: Das Hochzeitsbankett von Ben und dessen super süßer Freundin | Rechts: Die Ereignisse am Tiananmen Platz inspirierten Woo zu dieser Szene.)

So lässt sich der Film fast in zwei Teile teilen. Einmal die Geschehnisse in Hong Kong (Wenn auch kurz) und einmal die Action in Vietnam. Anfangs könnte man noch meinen einen der zahlreichen Hong Konger Bloodshedfilme zu schauen, aber schon mit der Ankunft in Vietnam wird klar: Jetzt wird’s sick. BITH ist imho mit der emotionalste und dadurch auch der brutalste Film von John Woo. Gerade die Szenen in Vietnam lassen, im Hinblick auf die realen Hintergründe, ein mulmiges Gefühl in einem zurück und wissen, trotz Jacky Cheungs Overacting, wo sie einen treffen müssen. Hier bekommen John Woos Zeitlupen eine ganz andere Funktion. Die Coolness ist plötzlich weg und musste den Platz tauschen mit blankem entsetzen. Auch der exorbitante Einsatz von Blut wirkt hier eher für die Aussage anstatt der Optik, geschweige denn Coolness. Krieg ist ernst, Krieg ist brutal, Krieg ist erbarmungslos. Das wollte John Woo zeigen und genau das kommt rüber. Dabei wirken die Szenen gottseidank nicht aufgesetzt, sondern passen sich relativ gut in den Handlungsstrang ein. Außer Krieg in Vietnam, gibt es da noch die schon angesprochene Freundschaft der drei Hong Kong Chinesen. Diese bekommen wir unmittelbar mit, da es fast keine Minute im Film gibt, ohne mindestens zwei der Freunde im Bild zu haben. Wir sahen sie zusammen in Hong Kong, als noch alles in Ordnung war. Ja, sogar Waise Lee durfte etwas lachen. Wir erleben ihre Flucht nach Vietnam, die Schießereien, die Flucht in Vietnam vor den Soldaten des Vietcongs. Bis zur 131sten Minute kleben wir an den drei Jungs und können nicht anders, als mit ihnen mitzufühlen, sie zu verstehen und sie zu mögen.


(Links: Die Schießerei in der Bar ist einfach die dickste | Rechts: Simon Yam als teils gayer, aber trotzdem cooler ex-CIA Agent.)

Das ist sicherlich nicht nur dem Drehbuch zu verdanken, sondern auch zu einem großen Teil den Darstellern, die alle vier Veteranen des Hong Konger Kinos sind. Vier? Genau. Simon Yam ist noch dabei und spielt so homoerotisch er nur kann. A… ab… absolut überzeugend. Einzig und allein Jacky Cheung fällt hin und wieder durch sein absolut krankes Overacting negativ auf, aber evtl. passt es auch zum Charakter. Wer weiß. Gerade am Schluss sehen einige Szenen dank ihm leider etwas unglaubwürdig aus. Der Rest, Tony Leung Chiu-Wai und Waise Lee, sind geil wie eh und jeh und trotz dem etwas unpassendem Setting für einen Tony Leung Chiu-Wai fügt dieser sich nahtlos in das Geschehen ein und überzeug mal wieder auf ganzer Linie.

Die Inszenierung der Schießereien ist, wie von Woo eben gewohnt, ziemlich nice, ziemlich detailliert, ziemlich dreckig, ziemlich blutig, ziemlich abgefahren. Einzig und allein der Angriff der Amerikaner wirkt etwas komisch und lässt zusammen mit dem Ausrutscher des Soundtracks eher “Missing In Action” oder “Rambo” Stimmung aufkommen, was meiner Meinung nach nicht so recht passt. Ansonsten ist der Soundtrack aber recht gelungen. Es gibt wieder ein schönes Main Theme, welches auch bis zum Ende ausgequetscht wird, wo es nur geht. Aber hätte schlimmer kommen können.

So ist der Penenabzug einzig und allein Jacky Cheung zu verdanken, welcher einfach zu over the top ist. Ansonsten überzeugt BITH auf ganzer Linie und lässt einen so schnell nicht los. Definitiv John Woos bester Film, bevor er sich dazu entschied in Hollywood nur noch Kotze auf Zelluloid zu bannen.

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Ayreon – Intro The Electric Castle

AYREON AYREON AYREON
i n t o . t h e . e l e c t r i c . c a s t l e
Arjen Anthony Lucassen

Ein riesen Donnerhall erschallt, als Zeit und Raum kollidieren. Acht verschiedene Menschen, aus jeweils verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte gepickt, finden sich plötzlich in einer unbeschreiblichen Dimension wieder. Eine mysteriöse Stimme leitet die 8 Menschen durch verschiedenste Prüfungen bis zum “Electric Castle”. In besagtem Schloss, welches aus ihren eigenen Ängsten und Träumen besteht, angekommen, müssen sie das Tor zurück zu ihren jeweils eigenen Jahrhunderten finden. Werden sie überleben?

Und… wer ist diese Stimme?

Edwin Balogh als Roman
Sharon den Adel (Within Temptation) als Indian
Jay van Feggelen als Barbarian
Fish (Marillion) als Highlander
Anneke van Giersbergen (The Gathering) als Egyptian
Arjen Anthony Lucassen als Hippie
Edward Reekers als Futureman
Damian Wilson als Knight
Robert Westerholt (Within Temptation) als Death
George Oosthoek (Orphanage) als Death
Peter Daltrey als “The Voice”


Der Mastermind hinter dem ganzen: Arjen Anthony Lucassen

Mit einem wahren Donnerschlag fängt dann auch der erste Track an. Und das in zweierlich Hinsicht. Der Knall ist storytechnisch der Anfang des Albums und weist zudem darauf hin, was da noch kommen wird: Das dickste “Ayreon” Album bisher. 1998 von der 1 bis 2 Mann Band “Ayreon” released, stellt “The Electric Castle” ein sogenanntes Concept Album dar. Das heißt nichts weiter als das alle Liedtexte einer durchgängigen, chronologisch geordneten Story angehören. Durch den progressiven, rockigen Stil wird es auch hin und wieder als “Space Opera” oder gar “Rock Opera” bezeichnet. Beides irgendwie passend wie ich finde. Das tolle an “Electric Castle” sind die Dialoge, welche die acht Protagonisten singen. Im Gegensatz zu Hip Hop oder Punk laden die Texte hier auch endlich zum aktiven Reinhören ein. Durch klare Aussprache, wundervollen Gesang und nicht zuletzt der Thematik, das Suchen und Finden von menschlichen Emotionen, muss man sich endlich mal der Texte nicht schämen, versteht diese auf Anhieb und zeigt sogar Interesse daran.

Was Arjen Anthony Lucassen hier auf die Beine stellte ist meiner Meinung nach einfach das vollkommendste, am dicksten produzierteste und wundervollste Concept Album der letzten Jahre. Es stimmt einfach alles. Angefangen bei den Coverillustrationen, bei denen Arjen endlich professionelle Hilfe in Form von Jef Bertels in’s Boot holte und sich nicht, wie bei seinen 2 Alben davor, auf Computergenerierte und offensichtlich von Praktikanten erstellte Grafiken verließ. The Electric Castle bekam das sorglos rundum Paket spendiert in Form eines eigens für das Album angefertigen Gemäldes des “Electric Castles” und zahllosen Aquarellen und Zeichnungen für das Booklet. Der erste Eindruck stimmt also.


Endlich sorgfältig ausgewählt: Die Coverillustrationen durch Artist Jef Bertels aus Belgien

Der zweite Eindruck ist auch schnell gefestigt. Schon bei Track 1 hört man direkt, das hier Wert auf Produktion gelegt wurde. Das Album ist derart perfekt abgemischt und “dick” aufgenommen, das es einen förmlich umhüllt. Nichts ist zu laut, nichts ist zu leise. Alles ist an seinem Platz und so, wie es klingen soll. Die Gitarren und Drums sind wuchtig, aber auch zarte Synthieklänge und vor allem Oldschool Instrumente, wie Chello, Violine und Sitar (?!) kommen zur Geltung. Dazu ein richtig wuchtiger Bass, sowohl aus dem Synthesizer, als auch vom E-Bass. Gerade die klassischen Instrumente geben den nötigen Kontrast zum progressiven Synth-Rock und klingen einfach super harmonisch, ohne irgendwie “aufzufallen” oder “gezwungen” zu wirken.

Dazu kommen die acht Protagonisten, welche von namhaften Sängern und Sängerinnen der Heavy und Rock Szene verkörpert wurden. Von bluesigen, tiefen bis knabenhaften Männerstimmen wird hier fast jedes Spektrum abgedeckt. Auch zwei Frauen haben es mit an Bord geschafft und bieten so gesangstechnisch genug Abwechslung. Gerade die Dialoge der verschiedenen Personen untereinander gefallen mir in den Liedern sehr. Die grandiosen, teils epischen (Garden Of Emotions) Melodien lassen jede möchtegern “Nordic Symphony Metal” Band alt aussehen und kommen dank der schon angesprochenen dicken Produktion erst richtig zur Geltung. Besonders gefällt mir auch die eher unkonventionelle Art der Songs. “Electric Castle” läuft nicht strikt nach Lehrplan ab, wie etwa Songtext, Refrain, Songtext, Refrain, fertig. Teils minutenlange Intros bereiten einen behutsam auf die bevorstehenden Texte / Songs vor und zwischendurch, oder am Schluss oder eben am Anfang gibt es immer wieder Instrumentale Moment, die gerade den tollen Instrumenten und deren perfekte Inszenierung zugute kommen.

Mal schauen, ob ich alles habe…

Konzeptalbum = hurengeil
Gesang = hurengeil
Produktion = hurengeil
Cover = hurengeil

Ja, ich glaube das war alles, was es dazu zu sagen gibt. Bitte kaufen. 2004 kam übrigens eine Special Edition des Albums heraus. Ich selbe habe ein schniekes Digipack erwischt, aber das scheint nicht die besagte Special Edition zu sein, denn auf dieser sind angeblich noch Making Of Quicktimefiles drauf. Sehr nice.

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Nintendo DS

Nintendo DS lite
2 0 0 6 n i n t e n d o

Am 26 Januar 2006 wurde der Nintendo DS lite einer staunenden Öffentlichkeit vorgestellt. Staunend, weil er relativ kurz nach dem ersten Modell erschien und dadurch nicht überall für Jubel sorgte. Neben den zwei viel helleren und kräftigeren Screens war vor allem das Design neu und verbessert. Die Optik erinnert nun dezent an Apple, das Mikrofon befindet sich endlich in der Mitte des Schaniers und von außen umhült den DS eine transparente Plexiglasschicht, die Klavierlackeindruck entstehen lässt. Einfach nur edel. So war der DS lite dann auch endlich der passende Anlass, mir einen DS zu kaufen, nachdem ich schon lange damit geliebäugelt hatte. Aufgrund der Vielzahl von 2D Titeln, die durch die innovative Touch Screen Steuerung mein Interesse weckten, war nun klar: Ein DS muss her. Auf genau diese Steuerung will ich dann auch gleich einmal zuerst eingehen, da sie meines Erachtens die eigentliche Revolution darstellt. Der DS hätte ganz einfach auch ohne zweiten Screen funktioniert, imho.


Der DS geschlossen und sanft eingepackt in das Hori Ledercase, welches ziemliche Ähnlichkeit mit den berühmt berüchtigten Moleskines Notizbüchern hat.


Touch me!

Gegen alle meine vorherigen Bedenken funktioniert die Touchscreen Steuerung einfach tadellos. Auch nach über einem Jahr des Betriebes stellen sich keine toten Stellen (etwa an den Rändern) im Touchscreen ein und er ist präzise genug eine Vielzahl von Möglichkeiten zu eröffnen. Die Eingabe von Namen / Schrift, das Antippen von auch noch so kleinen Objekten, das Navigieren mittels Stylus, etc. pp. Dabei reagiert der Touchscreen schon auf leichtes Drücken, wodurch eine lange Spielsession nicht in einem zerkratzten oder gar zerdrückten Screen endet. Sicher, wer dumm genug ist, der schafft es auch, diesen Screen zu zerstören. Oder seine Wiimote in den TV zu schmeißen. Aber das ist ein anderes Thema.

DS

Der Dual Screen. Ziemlich gewöhnungsbedürftig und – imho – eigentlich auch fast unnötig. Über 80 % der DS Software nutzt den zweiten Screen lediglich als Statusanzeige und ganz harte Burschen, wie z. B. Rockman, lassen ihn gleich ganz aus. Nur wenige schaffen es, ihn sinnvoll zu nutzen oder durch den zweiten Screen völlig neue, spielerische Möglichkeiten zu eröffnen. Dabei sind die Screens ansich aber klasse. Mega hell, selbst auf niedrigster Helligkeitsstufe und satte Farben. (Gute) 2D Grafik auf dem DS sieht ganz einfach atemberaubend aus. Die Auflösung ist dann auch erfreulicherweise höher, als die des GameBoy Advance, aber mit 256 x 192 noch weit entfernt von 320 x 240. Durch die größe der Displays von 61 x 46 mm wirkt hier aber weder etwas zu klein, oder zu groß.

2D/3D

Durch seine Vielzahl von 2D Titeln ist der DS für mich natürlich gleich doppelt interessant, stellt er doch mittlerweile die letzte wirklich ernstzunehmende Bastion für 2D Titel dar. Das halbe 2D Spiel, das alle 2 Jahre auf der PS2 erscheint oder gar den GP2x kann man da, schon allein aufgrund der Qualität der DS Erscheinungen, nicht wirklich ernst nehmen. Dabei reicht die Qualität des DS Lineups leider auch von inferior über mediocre bis hin zu superior. Aber selbst, wenn man sich nur mit der Superiorbarkeit des Spielelineups beschäftigt, wird man kaum mit dem Spielen hinter her kommen.

Der Fairness halber will ich aber auch auf die 3D Fähigkeiten des Nintendo DS eingehen. Auf dem Papier und er recht bei den Spielen unterliegen diese ganz klar der Sony PSP. Was aber nicht heißt, das die 3D Spiele scheiße aussehen. Im Gegenteil, durch ihr spartanisches Auftreten wirken sie für mich schon wieder Reizvoll (Erinnert mich an PSone Grafik teilweise) und läuft in den meisten Fällen sogar flüssig ab. Hier gibt’s einfach nur Polygone, Texturen und sonst nix. Kein HDR Rendering, kein Mipmapping, keine Texturinterpolation, einfach nur grobe 3D Grafik. In die Fresse sozusagen. Wer sich damit anfreunden kann und aus heutiger Sicht PSone Grafik noch interessant findet, der wird auch auf dem DS mit 3D Spielen seine Freude haben.

System

Ansonsten bietet der Nintendo DS lite uns ein bedienerfreundliches, fast schon idiotensicheres Menü, in welchem man Datum und Uhrzeit einstellen kann, mittels Pictochat und Wi-Fi Connection Penise malen und diese auch an seine Freunde verschicken kann und die Möglichkeit ein Multiplayerspiel mittels Download zu beginnen, anstatt zwei Cartridges kaufen zu müssen. Das ist längst überfällig gewesen und evtl. eines der nicesten Features des DS. Das er GameBoy Advance Spiele frisst und somit Rückwärtskompatibel ist, ist da fast schon eine Selbstverständlichkeit und ist mit einer der Gründe, warum niemand an einem DS vorbei kommt. Außer natürlich er ist völlig bescheuert und kauft sich eine Sony PSP.


Der DS offen. Bereit für jedwede Schandtaten.


Aber es ist nicht alles Klavierlack, was glänzt. Es gibt ein Manko, welches mich beim DS richtig stört. Bei Spielen, die komplett ohne Stylus auskommen, bekommt man Schmerzen in den Händen, da der DS alles andere als ergonomisch ist und nur bedingt gut in der Hand liegt. Das Steuerkreuz ist für meinen langen Daumen viel zu weit links, wodurch ich meinen Daumen ganz nach links schieben muss oder den DS nur in den Fingern und nicht der Handfläche halte und somit Halt verliere. Des Weiteren bohren sich die scharfen Kanten des DS ziemlich krass in die Handflächen, was sich nach einer geraumen Zeit negativ bemerkbar macht. Das Hori Ledercase gibt schafft da ein klein wenig Abhilfe, da es dem DS mehr Fülle verleiht, aber so wirklich komfortabel ist das für mich immer noch nicht. Ansonsten ist der Volume Schieberegler noch etwas wackelig und zu sensitiv, aber man sollte eh nur auf voller Lautstärke spielen. Pen

Kurzum: Der Nintendo DS ist einer der nicesten Handhelds der letzten Jahre, da er mittels Touchscreen ein paar interessante neue Spielideen hervorgebracht hat, sich mit Stylus einfach bedienen lässt und der dahinter steckenden Power in eine Region der 2D Spiele vordringt, die vorher nur dem Super Nintendo (oder gar dem Saturn) vorbehalten waren. Der hervorragende Softwaresupport tut sein übriges. Bitte kaufen, ASAP.

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Armour Of God II – Operation Condor

Armour Of God II
OPERATION CONDOR
Jackie Chan | 1991 | Hong Kong

Jackie (Jackie Chan) ist der Asian Hawk, auch Condor genannt. Ein Abenteurer, der für eine entsprechende Bezahlung nach verschollenen Artefakten auf der ganzen Welt sucht. Von der UNO (?) bekommt er eines Tages den Auftrag nach ca. 240 Tonnen Nazigold zu suchen, welches selbige in der afrikanischen Wüste zurück ließen. Gemeinsam mit der Expertin Ada (Dodo Cheng) und Elsa (Eva Cabo de Garcia), der Enkelin eines deutschen Kommandeurs, macht er sich auf in die Wüste. Eine turbulente Jagd nach dem Nazigold beginnt.

“Armour Of God II – Operation Condor” war bis dato (1991) die teuerste HK Produktion. Das dürfte zum größten Teil an den großartigen Sets und Locations des Films gelegen haben. Wir sehen Jackie in der Sahara, in (höchstwahrscheinlich) Barcelona, komischen random Inseln und auf großartigen Setbauten wie dem arabischen Hotel in der Wüste und schließlich der unterirdischen Nazi Militärbasis. Ansonsten gibt’s das übliche: Sicke Synthiemukke, nervige (weibliche) Sidekicks und jede Menge grandiose Action – mit oder ohne Fäuste – von und mit Jackie Chan. Positiv fällt auf, das Jackie Chan eine wohldosierte Mischung aus Comedy, Story und Action fand. Sehr Indiana Jones like sehen wir anfangs erst einmal ein bisschen Action und lernen Jackie so in seinem Element kennen. Dem Zusammenklauben von Artefakten.

Dem ein oder anderen mag Jackie Chans Klamauk vor, während und nach den Actionszenen sauer aufstoßen, aber wirklich negativ fällt eigentlich nur der wirklich teilweise billige Score auf. Und manch einem auch die political correctness. Bzw. das nicht vorhanden sein selbiger. Hier werden Frauen reihenweise verprügelt und das Volk der Araber, sowie deren Kultur nicht wirklich realitätsgetreu und Klischeeüberladen vorgeführt. Sieht man darüber hinweg, bleibt einem nichts anderes übrig als den Film zu mögen, da er bis heute zu den besten Filmen von Jackie Chan zählt. Die Kreativität der Kampfszenen und Actionszenen ist über alle Zweifel erhaben und sogar der amount an Comedyszenen stimmt perfekt. Besonders hervorzuheben die Szenen im arabischen Hotel.

Nur Drunken Master II ist besser.

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Braindead


BRAINDEAD / AKA DEAD ALIVE / 1992 PETER JACKSON

Lionel Cosgrove ist ein Muttersöhnchen. Seit dem Tod seines Vaters lebt er alleine mit seiner Mutter in einem riesigen Anwesen. Lionel ist alles, was die Mutter noch hat, so duldet sie nicht einmal Paquita, die Lionel bei einem Einkauf kennenlernt. Ihre Eifersucht geht sogar so weit, das sie nicht einmal Paquita an ihn heranlässt und ihnen bis in den Zoo folgt. Beim spionieren wird sie auch prompt von einem Rattenaffen gebissen und liegt seit dem krank im Bett…

…der Rest ist Geschichte!


(Links: Lionels Mutter ist krank. Sehr krank… | Rechts: Paquita Maria Sanchez. Olé!)

Braindead ist nicht einfach nur ein Zombiefilm. Braindead ist DER Zombiefilm. Mit einer Mischung aus Romanze, Komödie und Splatter setzte sich Peter Jacksons einst selbst ein Denkmal und schuf einen instant Klassiker, der sich höchstens mit Genrelegenden wie Dawn Of The Dead einen Platz auf dem Siegertreppchen teilt. Den Erfolg hat Braindead dabei vielerlei Dingen zu verdanken.

Zum einen der Story, welche über das übliche “Zombies überfallen unsere Stadt! Ja.. und das war’s auch schon” hinaus geht! Da haben wir die Romanze zwischen Lionel und Paquita, den Rattenaffen, mit dem alles anfangen wird, den fetten Onkel von Lionel, der nach dem Erbe trachtet und sogar noch einen dunklen Fleck in der Vergangenheit von Lionels Mutter. Das alles wurde so geschickt verwoben, das diese doch ziemlich unterschiedlichen Einzelteile ein wohl temperiertes Ganzes ergeben. Und während wir also ganz gespannt der Story lauschen, werden unsere Ohren von einem dicken Soundtrack von Peter Dasent (Meet The Feebles, Heavenly Creatures) verwöhnt. Gerade dieser Synthesizer Sound passt zu Braindead, wie die Faust in’s Arschloch und unterstreicht perfekt den komödiantischen, selbstironischen Touch des Films, aber auch die dunklen, geheimnisvollen und romantischen Stellen. Als wäre ihm noch etwas langweilig gewesen, finden sich auf dem Soundtrack zum Film auch noch 3 Lieder mit Vocals wieder, wovon eines das Romanzentheme (Stars And Moon) mit spanischem Gesang ist und die zwei anderen feinster sechziger Jahre Rock’n'Roll er eigens für die Partyszenen im Haus eingespielt wurden.


(Links: Der sicke Onkel von Lionel versucht sich als Metzger. | Rechts: Abgefahren, wahnwitzig, irsinnig, genial. Die Goreeffekte.)

Überhaupt ist einer der genialsten Aspekte am Film, das er in den sechziger Jahren spielt. Die Klamotten, die Autos, die Musik, die Straßenbahnen, alles wurde perfekt nachgebaut, eingerichtet und gestyled, so dass Braindead – im Gegensatz zu den achtziger Filmen – seinen ganz eigenen Style hat.

Ja und dann… dann füllt sich das Haus mit Partygästen, die – wie wir schon erahnen können – sich alle bald in Zombies verwandeln werden. Genau jetzt explodiert Peter Jackson (damals war er allerdings noch nicht so unglaublich fett) und erfreut den Zuschauer mit den aberwitzigsten Splatter- und Goreszenen, die es je auf die Leinwand geschafft haben. Dank des großen Budgets, das er in den Film investierte, dürfen wir uns an den detailliertesten, schönsten, realistischsten (Naja, nach heutigem Anschauen des Filmes, muss man sagen, das sie schon etwas gelitten haben…) und einfach abgefahrensten Goreeffekten erfreuen. Ob Lionel von der Decke direkt auf den Kopf eines Zombies fällt, oder ein random Partygast durch eine Durchreiche flüchten will und seine Freunde in praktisch in zwei Teile teilen. Nirgends sah man, sieht und wird mehr Blut sehen. Braindead ist der Zombiefilm to end all Zombiefilme.

Die Mischung ist einfach perfekt. Komödie, Romanze und Splatter. Das alles zudem in einer 60′er Jahre Kulisse und mit neuseeländischem Akzent. Besser geht’s nicht.

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Shadow Of The Colossus – Roar Of The Earth OST

Shadow Of The Colossus
R O A R . O F . T H E . E A R T H

Seit langem hörte ich mal wieder in den Soundtrack zu Shadow Of The Colossus rein. Ein wahrlich episches Meisterwerk von Kow Otani (Kō Ōtani), welches ich so nicht erwartet hätte von jemandem, der vorher für die Musik zu “Philosoma” einem PSone Shmup und “Sky Odyssey” einem mittelprächtigen Flugsimulator für die Playstation 2 verantwortlich war.

Mit dem OST zu SOTC übertraf Kow Otani sich kurzerhand selbst und schuf also einen in allen Belangen passenden Soundtrack zu einem viel gelobten Spiel. Gekonnt bringt er uns die schier unglaublichen Größenverhältnisse von SOTC mittels epischen Melodien auf Streichinstrumenten näher, veranschaulicht uns aural (Baha?) die enorme Wucht der Colossi durch ebenso wuchtige Trommeln und Bässe und macht dabei nie den Fehler in typischen Hollywood Pathos der Marke Hans Zimmer zu rutschen. Perfekt ist die Mischung aus brachialen Stücken, aus geheimnisvollen, ruhigen Momenten und träumerischen Zwischenstücken. Durch Orgeln, Harfen, chorale Gesänge, Flöten- und Gitarrenklänge wirkt der Soundtrack zudem angenehm erdig, zuweilen gar mittelalterlich. Perfekt passend zu den Burgen aus Stein und den Colossi aus Fell samt Holzverkleidungen und den riesigen Steinbrücken.


(Das Spiel)

In Japan kam der Soundtrack am 07. Dezember 2005 raus. Das es der Soundtrack in die Staaten oder gar nach Europa schaffen würde, wäre wirklich wünschenswert gewesen, ist aber leider unwahrscheinlich. Immerhin bekam er von der EGM den Award “Soundtrack Of The Year”. Wäre es ein Soundtrack zu einem dicken Hollywoodfilm gewesen, hätte er mindestens 5 Awards mehr bekommen. So bleibt ihm nur das Nischendasein in den Soundtracksammlungen von Spielefreaks.

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2001: A Space Odyssey

____ 2 O O 1 ____
.as p a c eo d y s s e y
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s t o r y

1999. Die Menschheit steht vor ihrer größten Entdeckung. Dr. Heywood Floyd ist auf dem Weg zum Mond. In der Nähe des Tycho Kraters wurde ein 4 millionen Jahre alter Monolith gefunden. Untersuchungen ergeben, das er dort absichtlich vergraben wurde. Außer einer starken Strahlung, die auf den Jupiter gerichtet ist, bleibt der Monolith völlig inaktiv. 18 Monate nach der Entdeckung macht sich die Discovery auf die Reise zum Planeten Jupiter. An Bord befinden sich Dr. Frank Poole, Dr. Dave Bowman, 3 tiefgefrorene Kollegen und der Supercomputer HAL 9000. Alles läuft nach Plan, bis HAL 9000 den Ausfall einer bestimmten Baugruppe am Raumschiff diagnostiziert. Die Baugruppe wird ausgetauscht und… Dr. Bowman findet keinen Fehler. Die Bodenstation überprüft die Daten ebenso und findet keine Fehler.

HAL 9000 muss sich geirrt haben.

f i l m
3 Minuten schwarzes Bild. Dazu atmospährische Musik. Danach kommt ein dickes MGM Logo. Das Intro: Zu “Also Sprach Zarathustra” sehen wir Planeten in Konjunktion und den Titelschriftzug. Prolog: “Dawn Of Man”. Wir sehen eine Horde Vormenschen beim täglichen Überlebenskampf. Streitigkeiten mit einer anderen Gruppe um die Wasserstelle. Nahrungssuche. Eines morgens wacht die Gruppe auf. Vor ihrer Höhle: Ein Monolith. Die Vormenschen lernen Knochen als Waffe, bzw. Werkzeug zu benutzen. “Dawn Of Man”.

2001 – Odyssee im Weltraum fängt so an, wie er aufhört. Etwas verwirrend, aber geil. 3 Minuten nichts zu sehen, während nur Musik läuft. Das gab’s davor noch nie und wird es auch nie wieder im kommerziellen Kino geben. Schon allein die Tatsache, das es rund 24 Minuten dauert, bis das erste gesprochene Wort fällt. Bei einer derart dünnen Story ohne irgendwelche nennenswerten Überraschungen überrascht die Spielzeit von über 2 Stunden anfangs etwas. Stanley Kubrick nahm sich Zeit. Für jede Einstellung. Zeit. Viel Zeit. Viele, bzw. fast alle Szenen hätten genauso funktioniert, wenn man sie etwas gekürzt hätte. Teilweise um die Hälfte. Aber damals – 1968 – war das einfach eine andere Zeit. Derartige Spezialeffekte gab es noch nie im Kino zu sehen und ich wette, jeder einzelne im Kino dankte Stanley Kubrick dafür, die Spezialeffekte so lang, wie möglich zu zeigen.

Schaut man den Film heutzutage, fällt einem erstmal sehr positiv auf, das er, selbst im Zeitalter der Computer und mit Special Effects übersähten Filmen, einfach hervorragend aussieht und so gut wie nicht gealtert ist. Man überlegt einfach die ganze Zeit: “Verflucht, wie hat man sowas bitte ohne Computer gemacht?” und wünscht sich nichts sehnlicher, als ein Making Of, welches auf der DVD leider fehlt. Auch die Komposition und die Farben der Einstellungen sind nachwievor einfach zeitlos und wunderschön anzuschauen. Wem bei 2001 trotzdem langweilig wird, der hat eben wenig Interesse an Schönheit und Spezialeffekten.

Denn die Story bietet ansich gar nichts bemerkenswertes. Wenn man vom ziemlich esoterischen und offenen Schluss absieht haben wir es hier mit einer straighten Sci-Fi Story zu tun, die wir schon des öfteren gelesen oder gesehen haben. Gerade die Sache mit HAL, der Supercomputer, welchem man auf einmal nicht mehr vertrauen kann, dürfte nichts neues sein. Wie es damals aussah, weiß ich leider gar nicht. So macht ein Großteil der Reputation von 2001 wohl die Atmosphäre aus. Diese ist dafür aber umso geiler. Und das aus, imho, zwei Gründen:

1) Der Film ist realistisch. 2001 – Odyssee im Weltraum war afaik der erste Film, der offiziell Bildmaterial der Nasa benutzen durfte und überhaupt in enger Zusammenarbeit mit der Nasa entstand. Wir sehen hier weder runde Ufos, noch Aliens mit mandelförmigen Augen sondern viel mehr hurengeile Fotos der Erde, des Mondes, realistische Raumschiffe und Raumstationen, sowie realistisches Interieur, Zubehör und wir hören bei Szenen, die im Weltraum spielen… keinen einzigen Ton. Bis auf das Atemgeräusch des Astronauten und / oder Musik, bleibt der Weltraum komplett frei von Geräuschen jeglicher Art. Das macht die Außenaufnahmen etwas bedrückender und gab’ es, glaube ich, danach nie wieder.

2) Die Musik. Stanley Kubrick benutzte während der Dreharbeiten und für die ersten Rohschnitte einen temporären Soundtrack, den er sich aus der modernen klassischen Musik, aber auch aus oldschool Klassikern zusammen klaubte. Als mit Alex North endlich ein Komponist für den richtigen Soundtrack gefunden war, gab’ Stanley ihm den temp. Track und sagte: “So sollte das dann klingen. Bitte machen, kthx!”. Blöd nur, das Alex North kurz nach Fertigstellung seines Soundtracks von Stanley zu hören bekam: “Öh… wie soll ich sagen… also… ich nehm’ einfach die temp. Musik. Sorry, l8er!” So besteht die Musik zu 2001 eben aus “Also Sprach Zarathustra”, dem “Donauwalzer” und auch modernen Stücken wie “Requiem For Soprano, Mezzo Soprano, Two Mixed Choirs & Orchestra”, welches auch mit eines der geilsten ist und einfach total eerie klingt. Im Zusammenspiel mit der Ausgrabungsszene wirkt 2001 kurzzeitig wie ein Horrorfilm und sorgt für reichlich Anspannung.

Die Special Effects sind auch eine Sache für sich. Kaum ein Effekt sieht wirklich lame aus. Im Gegenteil, ich behaupte sogar das man die Effekte heute selbst mit Computern nicht viel besser hinbekäme. Schon allein der Trip zum Jupiter mit diesem endlos Farbflash gibt mir heute noch Rätsel auf. Wie macht man sowas analog bitte? Wie faked man einen sich absolut smooth in der Schwerelosigkeit bewegenden Kugelschreiber, welcher mitten im “Flug” von einer Stewardess komplett ohne Schnitt aus der Luft gegriffen wird? Was soll denn das? Die Modelle der Raumschiffe sehen ebenfalls super detailliert aus, bewegen sich absolut geil und das dickste ist ohnehin das Ausgrabungsset, welches in Originalgröße gebaut wurde. Durch die Lichter, die Gerätschaften dort und den Monolithen, sieht es einfach super eerie aus und ich weine, das man es nur einmal im Film sieht.

Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen. Ich hab eigentlich keine Ahnung, was ich über 2001 schreiben soll. Aber der Film sieht so geil aus, das ich soviele Screenshots pasten muss und nun muss ich die Zwischenräume füllen.

Zusammen ergibt also alles einen Science Fiction Film, der wirklich nicht für jedermann ist. Ich selbst brauchte 3 Versuche, bis ich ihn zum ersten mal komplett sah. (Was allerdings auch auf das lame TV Programm zurückzuführen ist, welches den Film ständig nur so spät zeigt.) Heutzutage finde ich ihn immer besser, je öfter ich ihn schaue und kann ihn jedem nur empfehlen, der auf Computereffekte scheißt und dicke Visuals liebt.

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