Teppanyaki

Teppanyaki | 1984 Michael Hui

Mr. Wong arbeitet als Koch im Teppanyaki Restaurant seines Schwiegervaters. Und es geht ihm gehörig auf den Sack. Dauernd nervt ihn sein Schwiegervater und schlägt ihn mit Pfannen auf dem Kopf und seine fette Frau zuhause ist andauernd nur am nerven. Er kann nichtmal in’s Rotlichtviertel gehen, da sie alle Läden bestochen hat und sie es immediately herausfinden würde.

Mr. Wong träumt obendrein von Sissy, einer Schauspielerin, deren Bild er täglich anstarrt und anfängt zu träumen. Als sie eines Tages tatsächlich in das Restaurant kommt sieht er seine Chance. Bei einem eindrucksvollen Show-Kochen schafft er es sie zu einem Tennismatch einzuladen (er spielt natürlich mit einer Pfanne). Nach dem Match lädt sie ihn wiederrum ein Urlaub auf den Phillipinen zu machen! Das wäre richtig geil, wenn nicht seine Frau, sein Schwiegervater und sogar sein Großvater auch mitkommen würden.


(Links: Michael Hui ist rather symphatisch | Rechts: Es gibt viel Pfannenaction zu sehen.)

Tjo. Hong Kong Komödie aus dem 80er Jahren. Das ist irgendwie… nicht so mein Ding, musste ich jetzt nach 3 Michael Hui Filmen feststellen. Teppanyaki ist sehr random, hat teilweise sehr billige Gags aber manchmal auch gute Lacher. Zum Beispiel ist der Großvater von Mr. Wong ist einfach cool und Szenen, in denen Mr. Wong der Katze seiner Frau einen Ton entlocken will, weil die Frau dann immer denkt die Katze müsse auf’s Klo und er sie somit auf’s Klo bringen kann, weil er dann entweder a) seinen Großvater besuchen kann (Durch ein kleines Loch unter dem Waschbecken?!) oder b) er aus dem Badfenster in die Freiheit gelangt. Aber andererseits gibt’s auch ganz heftige billo Gags, die nicht einmal mit lustiger Musik unterlegt sind oder durch komische Grimassen hervorgehoben werden. Sie passieren einfach so, sollen witzig sein, sind es aber nicht und wirken dadurch irgendwie peinlich, weil man nicht lachen muss.


(Links: Sally Yeh ist, trotz 80s Klamotten und Frisuren, rather sexy! | Rechts: Michael Huis Chef rasierte ihm einst mit einem Küchenmesser eine Augenbraue ab. Seit dem übt Michael Hui täglich, bis er das auch mal schafft.)

Und ansonsten ist der Film auch sehr random. Die grobe Rahmenhandlung mit Sissi und der Reise auf die Phillipinen ist wirklich nur sehr grob und dazwischen spielen sich ca. 32 Einzelstories ab. Inklusive Indiana Jones Verarsche, die aber nicht wirklich lustig ist oder so. Tjo, schade eigentlich, da ich Michael Hui ziemlich symphatisch finde und “Chicken & Duck Talk” ein wirklich genialer Film ist. Aber mit dem Rest seiner Filme werde ich nicht so richtig warm.

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Ein Abendessen im Zerwirk

Ein Abendessen im Zerwirk
(Ledererstraße 3, München)

Zerwirk ist altdeutsch und heißt soviel wie die Haut des Rehs von seinem Fleisch zu ziehen. Oder sowas in der Richtung. Auf jeden Fall ziemlich unvegan, wie man sich vorstellen kann.

In München gibt es das Zerwirkgewölbe in der Nähe des Marienplatz – mit fast 700 Jahren eines der ältesten Gebäude in München. Wo früher aber Rehe zerteilt wurden, ist – ironischerweise – das erste rein vegane Restaurants Deutschlands eröffnet worden.

Doch das ist schon länger her. Im Untergeschoss gibt es mit dem “Deli” noch einen veganen Supermarkt und zusätzlich noch einen Veranstaltungsraum für Partys, DJs und Bandproben.

 


Das Zerwirk-Gewölbe.

Aber jetzt in die Ego-Perspektive, denn das lustige Trio “Sascha, Max’ Mama und Max” machten sich am Samstag Abend auf den Weg, so richtig den Rock’n'Roll-Bären rauszulassen. Aka schön nobel ins Zerwirk zum Essen zu gehen.

Die Luft war klar und frisch, ein wenig kalt und doch angenehm. Zuvor haben wir uns im Cafe Kopfeck getroffen, aber wie immer wenn wir beim Cafe Kopfeck etwas reservieren wollen, war irgendein Special-Mist, dieses Mal das 2jährige Bestehen. Zum Essen gabs nur eine vegane Saitanschnitzel-Semmel, gut gewürzt und sehr schmackhaft. Für einen Appetizer aber fast schon zu schwer.

Egal. Nun kann es los gehen.

Wir stiegen also in die U-Bahn und dann wiederum in die S-Bahn Richtung Marienplatz. Die Münchner S-Bahn hat im übrigen das größte Schienennetz in ganz Europa, keine andere Stadt auf dem “alten Kontinent” hat ein derart großes und langes Nahverkehrstreckennetz.

Aber ich schweife ab. Der Marienplatz ist logischerweise das Zentrum der Fußgängerzone und der Innenstadt in München. Und nur einen Katzensprung davon weg liegt auch schon das Zerwirk. Lässt sich also super zu Fuß erreichen, wenn man aus der S-Bahn-Station aussteigt. Es kommt aber drauf an bei welchem Ausgang man rauskommt, oder man sich doch unterirdisch im mehrstöckigen Aufbau der Haltestation verläuft, verhungert und am Ende sogar vereinsamt stribt.

Schnellen Schrittes zum Zerwirk, vor die Türe gestellt und mal die Speisekarte durchgelesen. Okay, man muss zugeben, dass Preise von 5,00 EUR für Suppen und 9,50 – 14,00 EUR für ein Abendessen schon recht deftig sind und die Leute – gegenüber dem Cafe Kopfeck – weniger mit Fleischersatzstoffen (Tofu, Saitan, Lupinen) arbeitet, sondern ihre Leidenschaft bei knackigem Gemüse und frischen Zutaten gefunden haben.

Dennoch – wenn man bedenkt, dass man sich in der Münchner Innenstadt befindet, die Portionen reichlich sind und zusätzlich alle Gerichte nicht nur vegan sondern auch zu 100% ökologisch sind (kein Genfood, keine Schädlingsspritzung, keine Wuchsbeschleuniger, Ware von Bauern aus der Umgebung, Fairtrade, …), dann wird es ein wenig verständlicher und der Geldbeutel lockert sich einfacher.

Tritt man die ersten Schritte ins Zerwirk hinein, muss man sich erstmal in den zweiten Stock quälen und kommt an dem Partyraum vorbei. Behindertengerecht? Überhaupt nicht. Fahrstuhl? Fehlanzeige.

Oben angekommen strahlt weißes Weiß in die Augen, sehr simpel, dennoch nicht kalt eingerichtet. Die ersten Weinflaschen grinsen den Besucher an, gefolgt von handgeschriebenen Speisetafeln.

Insgesamt ist das Etablissement in drei Bereiche zum Essen eingeteilt – ein kleiner Rauchervorraum, dahinter das dreifache an Nichtraucherplätzen. Ein bisschen verwunderlich ist es schon, dass zuerst der Raucherraum kommt und dann erst die Nichtraucherlogen. Immerhin müssen strikte Nichtraucher durch den blauen Dunst fliehen.


Die Stühle entpuppen sind als zwei übereinandergestellte Plastikstühle – wie es in Mexiko oder anderen heißen Ländern Praxis ist. Anfangs ein bisschen unbequem, später wegen der dezenten Nachfederung sehr angenehm.

Nun kommen wir zu den Gerichten. Wir bestellten uns jeweils ein Gericht, das jeweils zwischen 10,00 bis 14,00 EUR gekostet hat. Die genauen Namen und Zutaten sauge ich mir gerade aus dem Gedächtnis, entschuldigen Sie bitte einige Schnitzer.

3. Platz – Steinpilz-Ravioli

Ravioli. Sehr gerne für Hackfleisch verwendet, daher überrascht es mich mal Non-Dosen-Ravioli mit Pilzinnereien zu essen. Sehr interessanter Geschmack, der an eine deftige Paste erinnert.

Die Steinpilzköpfe waren auf den Punkt gebracht. Nicht zu sehr angebraten, richtig schön saftig und knackig. Dennoch nicht zu wässrig, so soll es sein.

Ziemliche Abzüge gibt es bei mir wegen den vielen Frühlingszwiebeln – ist aber mehr ein persönliches Ding von mir. Auch hat es mich sehr verwunder dass dieses Gericht sehr asiatisch angerichtet wurde, denn neben den Frühlingszwiebeln gesellten sich zum Beispiel auch Karottenstreifen dazu.

2. Platz – Ayurveda-Platte

Ayurveda ist eine indische Heilkunst, die auch die Mahlzeit beinhaltet. Übersetzt bedeutet Ayurveda “Lebensweisheit”, da man mit Bedacht sich gut ernähren sollte. Dieses Gericht wurde daher – typisch Ayurveda – mit Komponenten aller sechs Geschmacksrichtungen serviert.

Dazu gehört unter anderem: Ein Törtchen, Kartoffel-Bohnen-Wannabe-Calzone, frisches Wokgemüse mit indischer Sauce, ein süßes Nusskuchenstück (fast wie türkischer Honigkuchen), leicht zerbrechliches Brot mit Sesam, Falafel, frische Karottenscheibchen, super leckere Saucen und weiteres.

Nicht so prickelnd fand ich den Kuchen (zu trocken), Nusskuchenstückchen (zu süß für dieses Gericht) und das Wokgemüse (passte mit seiner pikanten Sauce nicht zum Rest), wiederum die anderen Ingredienzien, vor allem die super leckeren Dips (u.a. Fake-Mayo mit kleinen Gurkenstreifen drin) belebten, erfrischten, zergingen auch nur mit einem Stückchen Brot auf der Zunge. Auch die Mango-Orangen-Stückchen (oder was auch immer das war) müssen in den Himmel gelobt werden!

1. Platz – Zerwirk-Salat

And the Oscar goes to… the Zerwirk-Salat! Wahnsinn wie perfekt man einen Salat anrichten kann. Die Marinade (Essig und Öl) schmeckte richtig lecker und teuer, nicht zu sauer, geschmacklich schon dezent im Hintergrund belieben. Zwar waren die angegrillten Cocktailtomaten nicht so mein Fall, dafür stimmte alles herum: Die Sojasprossen, die vielen (!) verschiedenen Nussarten auf dem Teller (von Walnuss bis Pinienkerne), die fritierten Saitan-Nuggets, der absolut schmackhafte Dip.

Unsere Gaumen hatten Orgasmen im Minutentakt und der Abend war voll und ganz gelungen.

Zum Abschluss noch ein Pixelmodell von München, erstellt von eboy.

Spargel mit (besserem) Hollandaise-Fake

Spargel mit (besserem) Hollandaise-Fake

Es blühen die Blumen draußen, unsere Hormone spielen verrückt und Shagy bekommt bestimmt auch bald einen jungen Stecher ab um eine Fantasien ausleben zu können. Genau, wir sprechen vom Frühling! Und in dieser Jahreszeit ist besonders Spargel gefragt.

Nach 20 Minuten im warem Wasser blubbern lassen sollte man die Sauce auch schon drüber geben. Doch wie macht man die am besten vegan? Am besten ganz anders. Viel Margarine in einen heißen Topf schmelzen lassen, Gelbwurz-Pulver für die Farbe rein, einige Milliliter Zitronensaft und immer wieder Margarine dazu geben.

Dann noch ein wenig frisch geschnittenen Schnittlauch rein und… genießen. ~_?

Feldsalat mit Wasabi-Morchen

25g Mocheln in einen Topf Wasser für ca. 1 Stunde brodeln lassen, dann in Öl für 5 Minuten anbraten lassen. Marinade mit Zucker, Salz, Apfelessig, Kürbiskernöl und Wasabi anrühren, über den gewaschenen Feldsalat, außenrum Sojasprossen und diese wiederum mit Sojasauce (Kikkoman) anrühren. Morcheln drüber, noch ein paar frische Koriander-Blätter drüber und ein wenig mehr Wasabi anrühren (on top).

Udon

 

 

Udon Japan 2006

 

Udon ( うどん auch: 饂飩 ) ist eine Bandnudel der japanischen Küche die aus Weizenmehl, Kochsalz und Wasser hergestellt wird. Die Breite und Form der Nudel variieren stark, die beliebtesten Sorten sind von Sanuki, Inaniwa, Kisimen und Shirakiku.

Kosuke Matsui hat wenig Leidenschaft für Udon. Sein Vater hat ein kleines Restaurant, wo er Tag für Tag für nichts anderes als seine Nudeln lebt und das Provinznest aus dem er kommt ist in Japan quasi gleichbedeutend mit Udon. Deshalb hat er sein Glück im Big Apple versucht und dort als Komiker gearbeitet. Leider muss er sich nach einigen Jahren im Exil eingestehen, dass er auf der Bühne ein ziemlicher Loser ist und dass die Heimreise aus finanziellen Gründen unausweislich ist. Dort angekommen nimmt Kosuke einen Job als Redakteur an und weil er und seine Kollegen eine Nische wittern, fangen sie an einen Guide für alle möglichen und unmöglichen Udon Restaurants der Region zu schreiben…

Zuallererst muss ich sagen, dass Udon von der Machart her sehr amerikanisch auf mich gewirkt hat. Der Soundtrack könnte glatt aus einem dieser US-Märchen stammen, die immer zur Weinachtszeit im TV laufen. Beim Opening, dass auch in NY gedreht wurde, habe ich eigentlich nur noch drauf gewartet, dass gleich Schnee fällt und der böse Wallstreet Broker dem abgefuckten, aber doch herzensguten Obdachlosen ins Gesicht spuckt… Die ganze Erzählstruktur mit Stimme aus dem Off und auch die Kameraeinstellungen unterstrichen diesen Eindruck noch weiter.

Normal wäre das natürlich n richtiger Abturn. Da aber das Thema an sich ur-japanisch ist, war dieser Style vielleicht sogar die beste Wahl, denn im Endeffekt hat es mich nicht wirklich gestört und es erschien mir gut ausbalanciert.

Udon ist ein sehr unspektakulärer Film. Weder bekommt man viel Action, noch die für viele gewohnte japanische Weirdness geboten. Es geht einfach um Menschen, ihre Beziehungen zueinander und ja… um Nudeln. Das dürfte nicht jedem gefallen, kann man aber auch als Abwechslung zu dem sehen, was man ansonsten gern unter asiatischem Kino im Westen versteht.

Trotz der wenigen Action, fühlte ich mich jedenfalls sehr gut unterhalten, was sicher an den sympathischen Charakteren und vielleicht auch n bisschen am Edutainment Faktor lag – am Ende weiß man als ignoranter Westler ne Menge mehr über Udon.

Fazit:

Ein kleines modernes Märchen mit Feelgood Atmosphäre, dass einem am Ende ein Lächeln auf’s Gedicht zaubern sollte… Und ein Film den man vielleicht eher mit der Freundin als mit 5 besoffenen Kumpels schaut… Wink

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