Shutter Island

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SHUTTER ISLAND

Der US-Marshal Edward Daniels geht zusammen mit seinem neuen Kollegen Chuck Aule einer Vermisstenanzeige auf Shutter Island nach. Die Patientin Rachel Solando ist ohne erkennbare Ausbruchsmerkmale verschwunden. Die Tür war verriegelt, ihre Schuhe hat sie im Schrank gelassen. Als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Als der US-Marshal tiefer in den Fall eintaucht und merkt, dass die Pfleger und vor allem der Anstaltsleiter John Cawley ihm nicht die ganze Wahrheit offenbaren, spürt er, dass auf Shutter Island etwas faul ist und etwas größeres verheimlicht werden soll…

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Shutter Island als Mysterythriller ist ja für den Mafia erprobten Martin Scorsese eher unübliches Terrain. Das gute ist, dass man es ihm nicht anmerkt und er definitiv ein Gespür für Atmosphäre hat. Von Anbeginn des Filmes umgibt die Insel etwas nicht greifbares unheimliches. Durch die Kamera, die Sets, die Musik. Das alles macht Lust auf und schon bald fragt man sich, was es wohl mit der Insel auf sich hat. Und der Anfang ist auch wirklich nett mit einer sich offenbar in Luft aufgelösten Patientin und Wortkargen Pflegern… aber… naja dann fängt es auf einmal an, sehr irdisch zu werden und irgendwie… vorhersehbar. Eine Schande. Wirkliche Spannung will ab da nicht mehr aufkommen und man hat sich zu dem Zeitpunkt (gerade mal 30 – 40 Minuten in den Film) schon zwei mögliche weitere Storyverläufe, welche eintreten könnten, zurecht gelegt. Das einzig Überraschende am Film ist dann eigentlich nur, dass sogar beide Storyläufe eintreten, die man schon ahnte. Schade!?

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Wirklich überzeugen kann imho Lenoardo Di Caprio, der den US-Marshal – zwar stehts mit sehr angestrengtem Blick als müsse er eine dicke Kotwurst rauspressen – wirklich hervorragend spielt und man in manchen Szenen glaubt seine Gedanken lesen zu können. Auch Ben Kingsley ist wie immer hervorragend, wenn auch mit leider viel zu wenig Screentime. Da hätte man etwas charismatischeres – und spannenderes – draus machen können, aus seinem Charakter. Aber tjopes, wie gesagt. Dafür überzeugt Martin Scorsese mit seinem Handwerk. Die Optik des Films ist wirklich hervorragend und bietet Blu-ray würdige Aufnahmen und die Musik ist erstaunlich atmosphärisch und… ka irgendwie sehr nice.

Solide 3 Pimmel aber leider nicht der erhoffte Überkracher. :(

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Witziges Trivia: Der Leuchtturm auf dem Original Kinoplakat ist actually der von Warnemünde. ~_???

Slumdog Millionaire

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Slumdog Millionaire

Jamal steht vor der 20 Millionen Rupee Frage, als das Signal zum Ende der Show ertönt. Welch eine Spannung. Wird Jamal die 20 Millionen Rupee noch gewinnen? Das erfahren wir leider erst morgen, wenn es wieder heißt: “Wer wird Millionär?!”. Hinter den Kulissen wird Jamal abgeführt. Wie kann ein Kind aus den Slums Mumbais bis zur 10 Millionen Rupee Frage kommen? Der Showmoderator bezichtigt ihn des Schummelns. Die Polizei geht der Sache auf die Spur und erfährt von Jamals Geschichte und warum er alle Fragen beantworten konnte.

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Nachdem Danny Boyle mich mit “28 Days Later” geschockt hat (im negativen Sinne, Drecksfilm, dreckiger) und mit Sunshine tatsächlich begeistern konnte, war ich etwas gespannt auf seinen nächsten Film. Wird es wieder der letzte Scheißdreck oder wieder ziemlich geil? Tja, keins von beiden so richtig, aber immerhin ziemlich gut. Danny Boyle serviert die Lebensgeschichte von Jamal und seinem Bruder Salim für den Zuschauer Häppchenweise und verbindet das ganze mit der Hit TV Show “Wer wird Millionär?”, die ich übrigens mittlerweile ziemlich hasse. Kurz gesagt: Er verfilmte einfach eine Geschichte, die jemand schon als Buch verfasste, rofl.

Ein paar Minuten mehr Zeit, viele Minuten weniger “Wer wird Millionär?” und wir hätten fast die Mumbai Version von City Of God. So bleibt imho aber nur eine Art Trailer für eine mehrere Jahre umspannende Geschichte um Freundschaft, Liebe und Verrat. Haehua klingt das geil. Die Häppchen, in denen Jamals Leben serviert wird, sind ansich wirklich klasse und machen Lust auf mehr, aber dann kommt immer wieder der “Wer wird Millionär”-Plot durch. Sicher ist das mal eine andere Idee, eine Geschichte auf diese Weise zu servieren, aber so ganz hat mir das nicht gefallen. Es wirkt alles etwas Bruchstückhaft. Hier hätte ich mir fast ein 2,5 Stunden Epos gewünscht. Gerne auch mit Danny Boyles flotter Inszenierung, die Mumbai in bunte Farben und weiches Bokeh taucht. Der Film sieht – gerade zu Anfang – richtig genial aus.

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Das muss man Danny Boyle wirklich lassen, seine Sachen sehen immer ziemlich Crisp aus. Viel Farben, viel Bokeh, Zeitlupe nur wenn nötig und hier spielte er zudem noch mit sicken “Untertiteln” die randomly im Bild hängen und sogar noch farbig, transparent hinterlegt sind. Aber es stört nicht. Es sieht einfach klasse aus. Die musikalische Untermalung gestaltete sich dazu genauso Facettenreich und hat Platz für sicke Hip Hop Tunes, Hindimusik und allerhand dazwischen. Das tröstet etwas über die nicht ganz so perfekte Geschichte hinweg.

Die Geschichten aus Jamals Leben, durch die er die Antworten auf die Fragen in der Show wusste, wirkten mir manchmal etwas zu unrealistisch. Es wären einfach zu kranke Zufälle gewesen. Und was mich dann am meisten störte, war der Subplot – bzw. Plott, um den sich der ganze Film drehen soll. Latika. Die später wirklich sehr hübsche Freundin der beiden. Wir kriegen zwar mit und merken, dass Jamal ziemlich auf die alte steht, aber von ihr kommt teilweise gar nix rüber. Außer ein paar Momenten, in denen sie komisch in die Kamera guggt, wird eigentlich nicht so recht klar, was sie nun wirklich für ihn empfindet und ob sie wirklich am Bahnhof auf ihn waiten würde. Dafür, dass Jamal soviel für die Veranstaltet, war sie etwas zu zu rückhaltend.

Alles in allem aber noch ein wirklich empfehlenswerter Film. Man darf nur kein City Of God erwarten. Haue.

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No Country For Old Men

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No Country For Old Men

Llewelyn Moss (Josh Brolin) stößt bei der Jagd in der Wüste auf einen geplatzten Drogendeal. Mehrere Pick-Up Trucks stehen und überall liegen Leichen herum. In einem Koffer findet er 2 Millionen USD, auf der Ladefläche eines Pick-Ups mexikanisches Heroin und im Fahrerhaus einen überlebenden Mexikaner. Er schnappt sich das Geld und geht nach Hause, wo er aber kurz darauf beschließt, dem schwer verletzten Mexikaner etwas Wasser zu bringen. Als er gerade erneut am Tator ist, kreuzen weitere Mexikaner auf, die ihn daraufhin verfolgen. Llewelyn flüchtet. Dann werden noch random andere Personen vorgestellt und es passieren halt Dinge.

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No Country For Old Men fängt ziemlich stimmungsvoll an. Während wir Llewelyn Moss dabei begleiten, wie er in der Wüste auf Jagd ist und dann den Schauplatz des fehlgeschlagenen Drogendeals findet, sind wir mindestens genauso gespannt und aufgeregt, wie er selbst. Besonders dann, wenn er so blöd ist und noch einmal zurück fährt, um dem Mexikaner zu helfen. Währenddessen lernen wir auch den Psychopathen des Filmes kennen, wirklich gut gespielt von Javier Bardem. Schon in den ersten Szenen merkt man, dass der nicht ganz sauber im Kopf und wirklich zu allem fähig ist. Zu jeder Zeit. An jedem Ort. Von ihm geht also fast während des ganzen Filmes eine wirklich effektive Gefahr aus. Leider aber wird dann im letzten Drittel alles zunichte gemacht in dem noch mehr Leute eingeführt werden, wichtige Leute sterben und man somit fast keinen Anhaltspunkt mehr hat. Mal ganz zu schweigen davon, dass man dann auch nicht mehr so ganz checkt, was gerade vor sich geht. Die ganze Amtmosphäre und Spannung, die bis dahin aufgebaut wurde, geht dann langsam aber sicher den Bach runter. Es stellt sich ein regelrechtes “Tjopes, alles für die Katz”-Gefühl ein?!

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Wirklich schade, dass das letzte Drittel und vor allem das Ende so unbedfriedigend ausfällt. Für mich persönlich wäre es ansonsten echt ein top Film, aber so bleibt’s nur ein guter Film mit eben diesem Manko. Die Cinematographie wäre auch super gewesen und unterstreicht gerade am Anfang in den Wüstenszenen die Stimmung ungemein. Den Film können dann leider nichtmal die guten Schauspieler retten. Allen voran der Bösewicht, aber auch Josh Brolin als Antiheld kommt wirklich gut rüber. Warum Woody Harrelson in diesem Film mitspielt, kapierte ich zwar nicht so ganz, aber es ist immer schön, ihn zu sehen. ~_~

Tjopes halt. Schade.

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You Kill Me

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YOU
KILL
ME!

Frank (Ben Kingsley) ist Auftragskiller im Familienbetrieb der polnischen Mafia in Buffalo. Leider hat er ein Alkoholproblem, was seine Arbeit zunehmend erschwert. Als er eines Tages auf einen zu killenden Auftrag wartet, schläft er besoffen ein und das Ziel entkommt. Sein Onkel kann Frank so nicht mehr einsetzen und schickt ihn nach San Francisco zu den anonymen Alkoholikern. Dass er dort auch auftaucht, dafür sorgen Bekannte vor Ort. Aber Frank merkt selbst, dass es so nicht weiter gehen kann und besucht – zwar widerwillig – die Meetings. Er bekam in San Francisco auch einen Job bei der Leichenaufbereitung eines Bestattungsunternehmens besorgt, wo er fortan arbeitet. Als er dort die geile Milf Laurel (Tea Leoni) kennenlernt, lohnt sich die ganze Geschichte auf einmal für ihn.

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Hab’ nur durch Zufall von dem Film erfahren und wusste vorher nur soviel: Eine Kanone. Ben Kingsley. Und schwupps, schon wollte ich ihn sehen. Ben Kingsley gefällt mir ja mittlerweile sehr, vor allem in Rollen dieser Art. You Kill Me ist eine Komödie mit eher schwärzerem Humor, aber derart schwarz, wie auf dem Cover angepriesen, ist er gar nicht. Dafür sind die Situationen, der daraus resultierende Humor und vor allem Ben Kingsleys Sprüche wirklich witzig. Ben Kingsley nimmt man die Rolle gleich direkt in der ersten Szene, in der er den Schnee vor seiner Tür schippt, ab und darf sich dann auf die restlichen 90 Minuten mit ihm freuen. Fast gefiel mir aber die ebenso zynische, witzige und sehr geile Milf an Ben Kingsleys Seite besser. Ihre Sprüche sind nicht von minderer Qualität und dadurch, dass sie so einen abgebrühten Charakter spielt, nimmt man ihr die späteren Entscheidungen eher ab. Frank ist immerhin ziemlich offen zu ihr und offenbart ihr nicht nur, dass er bei den anonymen Alkoholikern, sondern auch Auftragskiller ist. Das scheint sie aber gar nicht so sehr zu stören, sie ist einfach eine Milf, die nicht mehr allein sein will und vermutlich schon allerhand erlebt hat im Leben. xD

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Luke Wilson spielt auch mit und das mal wieder gewohnt klasse. Der Schauspieler ist mir ja durch die ganzen Wes Anderson Filme ein bisschen an’s Herz gewachsen, von daher war ich erfreut ihn auch hier zu sehen. Wenn auch mit viel zu wenig Screentime. Es bleiben aber dennoch genug Gespräche zwischen Luke Wilson und Ben Kingsley sowie der Milf, so dass kaum Langeweile aufkommt. Einzig der Subplot mit der polnischen Mafia, die sich mit der irischen Mafia um Gebiete in Buffalo streitet, nervt irgendwann ein klein wenig. Für eine Mafia sind die Typen zu uninteressant und doof und wirklich zur Entwicklung von Frank tragen sie auch nicht bei. Hier hätte es mir weitaus besser gefallen, wenn man die Minuten mehr mit Franks Zynismus gefüllt hätte.

Ansonsten gibt’s bei einem Film dieser Art natürlich nichts großartiges zu berichten. Keine Special Effects, handwerklich gut gefilmt, Musik trällert so vor sich hin, das war’s. Was hier zählt sind die Schauspieler und deren Charaktere und die Story, in welcher sie sich befinden. Und die war witzig und interessant. Nice Film.

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Welcome To Dongmagkol

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Welcome To Dongmakgol

Korea 1950. Der Koreakrieg. Eine mittlerweile auf 3 Mann geschrumpfte Truppe Nord Koreanischer Soldaten werden in ein Waldstück abgedrängt. Sie verirren sich und treffen irgendwan ein komisches Mädchen, welches sie vor Schlangen warnt und scheinbar keine Angst vor ihren Waffen hat. Das Mädchen führt sie in ihr nahe gelegenes Dorf. Dort treffen die Nord Koreaner auf zwei Süd Koreanische Soldaten. Schon bald stellen sie fest, dass auch noch ein US Pilot in der Nähe abgestürzt ist und auch seinen Weg in’s Dorf fand. Man reisst sich zusammen und versucht mit der Situation klar zu kommen.

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Welcome To Dongmakgol ist ein Antikriegsfilm in Komödiengestalt, was ihn aber nich davon abhält ernste Momente zu zeigen. Gerade gegen Ende hin. Koreaner scheuten ja noch nie Komödie und Gewalt, aber hier passt es wenigstens und der Übergang ist vor allem fließend. Wir dürfen die schönen Momente im Dorf mitverfolgen, als sich die Soldaten langsam annähern und das Leben im Dorf kennenlernen, aber wenn es soweit ist, fühlt sich der ganze Ernst, der auf einmal auf einen reinprasselt, gar nicht so verkehrt an. Und es wird sehr ernst mit ein paar Toten und viel Blut. Besonders gefiel mir an Dongmakgol, dass sich die Soldaten zwar zügig, aber nicht unrealistisch und zu schnell annähern. Es bleibt bis zum letzten Drittel des Filmes eine gewisse Distanz die imho einfach nötig ist, um ein solches Thema realistisch wirken zu lassen. Auch gut gelöst ist die Tatsache, dass mal ausnahmsweise die Nord Koreaner den ersten Schritt Richtung Freundschaft machen, während der Süden sich lange Zeit ziert.

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Durch die guten Charaktere samt ihren guten Schauspielern fällt es einem also leicht die Soldaten, sowie das komplette Dorf ernst zu nehmen und lieben zu lernen. Auch wenn es stellenweise etwas kitschig wird und in einer Szene besonders weird. Zu dem Zeitpunkt liebt man den Film aber schon und freut sich einfach nur noch auf den Rest der immerhin 130 Minuten Laufzeit, die dann gegen Ende hin sogar noch zu kurz erscheinen. Optisch gibt es neben ein paar eher lächerlichen CGIs durchweg professionelle Aufnahmen mit tollen Einstellungen und stellenweise quietschbunt. Der Film sieht einfach klasse aus, was zum overall feeling natürlich enorm beiträgt. Am Schluss gibt’s dann sogar noch eine der tollsten Bombardementszenen, die ich je sah. :heul:

Uneingeschränkt zu empfehlen, schätze ich!?

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Let The Right One In

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Let The Right One In | Låt den rätte komma in

Oskar ist ein kleiner schüchterner Junge, der in der Schule andauernd von Conny geärgert wird. Da Oskar ein bisschen freakig ist, hat er schon längst ein Messer und übt abends, wenn er alleine ist, schon einmal vor dem Spiegel, wie er Conny gegenüber treten könnte. Eines Nachts geht er runter auf den Spielplatz vor’m Haus und erprobt das Messer an einem Baumstamm. “Schrei! Quieke wie ein Schwein!”, sagt er und sticht dabei auf den Baum ein, als plötzlich ein Mädchen hinter ihm steht. Seine Nachbarin im selben Alter. Oskar freundet sich langsam mit ihr an, doch sie ist nicht wie die anderen Mädchen in Oskars Schule. Sie ist anders…

…na wisst ihrs? Was ist sie wohl, hä? EIN VAMPIR NATÜRLICH! Oh ja, hahaha, ein Vampir. So ist das.

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Man sieht also schnell, “Let The Right One In” bietet jetzt nichts wirklich bahnbrechend neues, aber die Art wie der Film die Geschichte vom Vampir erzählt, ist wirklich hervorragend. Einen Twist gibt es nicht am Ende, aber dann doch ein kleines Aha-Erlebnis. Das heißt, wenn man es nicht vorher schon ahnte. Egal wie es ausgeht, der Film ist deswegen trotzdem gut, sehr atmosphärisch und spannend bleibt’s dann auch, da uns einfach die Beziehung der zwei Kinder – der eine normalsterblich, der andere Vampir – interessiert. Und da wir es hier mit Kindern zu tun haben, darf man sich auch entspannt zurücklehnen und muss keine komischen Liebesklisches á la Twilight befürchten. “Let The Right One In” bleibt in dieser Hinsicht durchaus auf dem Teppich, d. h. realistisch. Bis auf eine sehr “unlogische” Szene (bzw. “Das hätte ich nie gemacht, wenn ich er wäre!”) bleibt alles im Rahmen, ähnlich “Interview mit einem Vampir” jedoch ohne viel Schnickschnack oder Romantik.

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Witzigerweise fielen mir bei dem Film die tollen Special Effects auf, die eigentlich gar nicht so sehr auffallen. Klingt bescheuert, ist aber so. Die CGI sind wirklich gut gemacht und passen wunderbar in den Film und ja… ohne hätte es komisch ausgesehen. Ansonsten bleibt alles sehr Grau in Grau, was aber unbedingt zur Gesamtatmosphäre des Films beiträgt und uns schon beim Anblick von Elis (das kleine Vampirkind) Wohnung einen kleinen Schauer über den Rücken jagd.

Einen Punkt-, bzw. Penisabzug gibt’s dann aber doch, da der Film an so mancher Stelle ein bisschen zu langatmig geraten ist. Ich weiß, Spannung aufbauen, etc. aber manche Sachen dauerten dann doch ein klein wenig zu lange. Da hätte ich mir dann etwas mehr Inhalt gewünscht. Evtl. eine Todesszene mehr, da diese wirklich hervorragend waren. Besonders die Szene am Schluss, die jedem in Erinnerung bleiben dürfte.

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Ach so… klar, dass sich Hollywood (aka Kanada?!) schon die Remakerechte gesichert hatte und das Remake bald heraus kommt. :-) Man darf seeehr gespannt sein, aka eher weniger.

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Die Reise in’s Labyrinth

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L A B Y R I N T H

Die 15-jährige Sarah (Jennifer Connelly) hat, wie so viele, Stress mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater. Sie fühlt sich nicht verstanden und flüchtet in eine Fantasiewelt. Als sie eines Tages auf den überhaus hässlichen Toby aufpassen soll, er aber schreit wie am Spieß, wünscht sie sich, dass der Koboldkönig (David Bowie) käme und sie von Toby erlösen würde. Als ihr Wunsch aber plötzlich Wirklichkeit wird, kriegt sie ziemlich schiss und will Toby dann doch wieder haben. Typisch Weiber. Um Toby zurückzuholen, muss sie durch das geheimnisvolle Labyrinth von Jim Henson und bis zum Schloss des Koboldkönigs vordringen.

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Jim Henson auf dem Höhepunkt seines Schaffens. So könnte man Labyrinth ganz kurz beschreiben. Sicher, es gibt auch Musik, eine Story und David Bowie, aber das einzige, was wirklich heraussticht, sind die unglaublich kreativen und wirklich grandios hergestellten Puppen von Jim Henson. Der gute Mann hat sich hier wahrlich selbst übertroffen und eine Fülle an Figuren erschaffen, die knuffiger kaum machbar sind. Dabei schuf er Charaktere, die sich auch unterscheiden lassen und allein durch ihr Aussehen ihre eigene Geschiche erzählen. Der verpickelte Hoggel, der wirklich coole Sir Didimus mit seinem Hund Ambrosius (mal echt, mal Puppe) oder die riesige Armee an Kobolden sind aber vor allem auch tricktechnisch wirklich hervorragend umgesetzt. Flüssige Gesichtsbewegungen, tolle Maskenarbeit und / oder Nylonfäden machen die Illusion nahezu perfekt und geben den Charakteren eine Art Realismus, die kein CGI auf der Welt bisher hingekriegt hat.

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Tja, das ist es halt aber schon. Die Story um Sarah und ihren verlorenen Bruder Toby (gespielt vom hässlichsten Baby der Welt) ist ok, aber nichts weltbewegendes und das Hauptproblem am Film ist wirklich die etwas langweilige Inszenierung. Manche Szenen ziehen sich unnötig in die Länge und zehren an der Aufmerksamkeit des Zuschauers. Selbst wenn David Bowie anfängt zu singen, wird’s eher langweilig, als interessant. David Bowie hat in seiner Karriere schon weitaus bessere und schnellere Songs abgeliefert. Aber immerhin tragen die Songs zum Overall Charme des Filmes bei, der eine Mischung aus Achtziger Jahre, Puppen-Specialeffects und David Bowie in Leggins ist. Das muss man doch einfach mögen. Und selbst, wenn man Hetereo ist und David Bowies Unterleib keines Blickes würdigt, so bleibt einem immer noch die wirklich hübsche, damals 17-jährige, Jennifer Connelly. Besonders in der Ballroom Szene sieht sie einfach umwerfend aus. <3

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Mother

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마더 | Madeo | Mother | Dei Mudda

Do-Yoong (Won Bin) ist geistig etwas zurückgeblieben. Er vergisst oft Dinge und ist in Gedanken versunken. Einzig, wenn die Leute ihn “Retard” schimpfen, wacht er kurzzeitig aus seiner Welt auf und vermöbelt die Leute. Seine Mutter hat es ihm so beigebracht. Sie ist schon lange verwittwet und ihr Sohn ist eine Herausforderung für sie. Umso mehr, als er eines Tages verdächtigt wird, die 16-jährige Ah-Jeung umgebracht zu haben. Seine Mutter weiß es besser und versucht alles, die Polizei davon zu überzeugen, dass ihr Sohn keiner Fliege etwas zu leide tun kann. Doch die Polizei ist froh, der Öffentlichkeit jemanden präsentieren zu können. Für sie ist der Fall abgeschlossen. Da muss die Mutter wohl selbst ran und den wahren Täter ausfindig machen…

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Und wieder ein Film von Memories Of Murder Regisseur Bong Joon-Ho. Und ich muss sagen, ich freue mich schon auf seinen nächsten Film. Wenn der genauso gut wird, dann hurra. Mother ist ein Thriller, der so ziemlich anders ist, wie ich eigentlich erwartet hatte. Positiv fiel mir sofort auf, dass die Mutter – nachdem ihr Sohn in den Knast kam – nicht einfach einen Schalter umlegt und plötzlich die knallharte investigative Mutti ist. Nein, ihre Perfomance bleibt genauso unerfahren, unbeholfen und unschuldig, wie sie eben ist, die Mutter. Durch diese eher realistische Herangehensweise kann ich die Mutter viel mehr ernst nehmen und sie auch verstehen. Dazu kommt, dass die Schauspielerin Hye-ja Kim die Mutter wirklich gut rüber bringt und die Gratwanderung zwischen sorgender Mutter und Wahnsinn perfekt hinkriegt. Won Bin als etwas zurückgebliebener gefiel mir am Anfang gar nicht so sehr. Ich kenne ihn noch als feschen Student aus Taeguki und das passte viel besser zu ihm. Er hat aber später im Film wahrlich noch einen großen Moment und alles in allem ist seine Leistung wirklich noch schwer in Ordnung.

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Und wieder fiel mir auf, wie Bong Joon-Ho einen “gewöhnlichen” Thriller allein durch seine Kameraführung und Sets fast in einen Horrorfilm verwandelt. Wir wissen stets, dass es zu keiner Zeit übersinnlich werden kann, aber wenn die Mutter im Haus des vermeindlichen Mörders herumschleicht und einen Schrank durchsucht, dann kriegt man da echt Gänsehaut. Wenn der Typ mal einen wirklichen Horrorfilm macht, dann scheiß ich mir ja echt in die Hosen und zwar ganz gewaltig. Das trägt einfach zur Atmosphäre bei und… also ich meine jetzt nicht das in die Hose kacken, sondern die Art der Aufmachung des Filmes. Es passt einfach auch zur Story, die zwar nicht ganz so unpredictable war, wie ich es gerne gehabt hätte, aber eine kleine Überraschung gibt’s dann doch noch und man sollte einfach auch mal zufrieden sein. Der Film ist klasse und gehört angeschaut, fertig aus.

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Brot Und Tulpen

Brot Und Tulpen
Silvio Soldini . Italien 2000

Rosalba (Licia Maglietta) ist eine Hausfrau aus Pescara. Sie macht zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen Urlaub in Süditalien. Sie sind mit einer Reisegruppe unterwegs. Bei einem Halt an einer Raststätte fällt Rosalbas Ehering in’s Klo. Ihr gelingt es diesen zwar wieder heraus zu fischen, aber dadurch verpasste sie ihren Reisebus. Ihr Mann und die zwei Söhne bemerken erst ein paar Kilometer später, dass jemand fehlt. Rosalba will nicht an der Raststätte warten und versucht per Anhalter weiter zu fahren. Das nächste Auto fährt allerdings vorbei an Pescara weiter nach Venedig. Als sie in Venedig auch noch ihren Zug nach Pescara verpasst, beschließt sie kurzerhand ein wenig in Venedig zu bleiben. Dort trifft sie schließlich den eigenbrödlerischen Kellner Fernando (Bruno Ganz), den sie irgendwie interessant findet. Sie sucht sich einen Job in Venedig und findet dort zu sich selbst und anderen.

Baha ey. Ich blieb’ im TV hängen und siehe da… eine wirklich nette Komödie, die vor allem durch ihr Fehlen von jeglichem übertriebenen Kitsch besticht. Auch wenn man anfangs Rosalbas Motivation nicht ganz nachvollziehen kann (nur weil sie ihren Zug verpasst hat, nimmt sie gleich eine Stelle in einem Blumenladen an xD?) so lernen wir sie doch immer besser kennen und merken selbst, dass sie einfach viel besser nach Venedig passt. Schauspielerin Licia Maglietta bringt Rosalbas Aufblühen und Freude einfach wunderbar rüber. Bruno Ganz’ Rolle ist da ein wenig anders. Geheimnisvoll und undurchschaubar ist er anfangs. Das ändert sich erst relativ spät gegen Ende des Films. Die restliche Besatzung, allen voran der dicke Detektiv und Rosalbas Nachbarin sind auch durchweg symphatisch und bringen noch einen kleinen Tick mehr Witz in die Komödie.

Etwas verwundert war ich dann doch, wie interessant der Film über seine kompletten 120 Minuten Laufzeit blieb. Kann allerdings auch gut sein, dass es damit zusammenhing, dass ich rein gar nichts über den Film wusste. Ich zappte ja ganz jungfräulich rein. Es gibt zwar keine wirklichen Plottwists oder Überraschungen, aber durch Bruno Ganz undurchschaubaren Charakter und diverse andere Umstände bleibt der Film durchgehend interessant. Man weiß nicht wirklich, wie er enden wird. Man hofft einfach. So sind einem die Charaktere am Schluss an’s Herz gewachsen.

Eine DVD hätte ich jetzt nicht unbedingt gekauft und aufgehoben, aber wenn er im TV läuft kann man sich ihn ruhig mal anschauen, wenn man auf seichte und nicht kitschige Unterhaltung steht.

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Die Konferenz

Die Konferenz
Bodo Kirchoff | Niki Stein | Deutschland 2004

Neun Lehrer versammeln sich im Bibliotheksraum ihres Gymnasiums zu einer Konferenz. Es soll abgestimmt werden, ob der Schüler Viktor Leysen von der Schule verwiesen werden soll. Er hat angeblich die 17-jährige Tizia nach einer Theaterprobe vergewaltigt. Die Entscheidung fällt den Lehrern nicht leicht. Mit zunehmender Dauer der Konferenz treten nach und nach die Schwächen der Lehrer zu Tage, es kommt zu Streitereien und Anschuldigungen. Eine objektive Abstimmung scheint aussichtslos.

Mal wieder im TV hängen geblieben. Dieses mal auf Arte. Der Titel “Die Konferenz” und die ersten Sekunden Film, die ich sah, erinnerten mich sofort an “Die Zwölf Geschworenen”. Und siehe da, der Film ist eine nahezu 1:1 Kopie des Klassikers von 1957, der 1997 mit Jack Lemmon schon einmal neu aufgelegt wurde. Alles, was “Die Zwölf Geschworenen” ausmachte, finden wir auch in “Die Konferenz” wieder. Eine Tat – hier die angebliche Vergewaltigung im Keller des Schulgebäudes – über die abgestimmt werden soll, Menschen von denen die meisten lieber gerne nach Hause gehen würden und eine ausgefallene Heizung im Bibliotheksraum (in “Die Zwölf Geschworenen” war es z. B. eine ausgefallene Klimaanlage). Die einzige “Neuerung”, die Drehbuchautor Bodo Kirchoff hier hinzufügt sind die Diskrepanzen der Lehrer untereinander. Es treten immer mehr persönliche Vorurteile, Abneigungen und Anschuldigungen der Lehrer untereinander hervor, die das Abstimmen nahezu unmöglich machen. Das gab es in diesem Umfang bei den zwölf Geschworenen nicht.

Aber während der Rest des Films eine wirklich gute Kopie, bzw. ein Remake des Klassikers ist, so hinterlässt die einzige Neuerung, die hinzugefügt wurde, einen bitteren Beigeschmack. Gleich zu Beginn der Konferenz gehen sich die Lehrer mit ironischen Bemerkungen und direkten Angriffen so an’s Leder, dass es schon wieder unrealistisch wirkt. Wenn das Arbeitsklima der Kollegen in einem Gymnasium so wäre, dann würde ich da sofort meine Sachen packen und woanders hingehen. Hier wird einfach jeder fertig gemacht und teilweise mit Sprüchen, wo selbst ich mir denke: “Baha?”. Aber es scheint an diesem Gymnasium normal zu sein. Jedenfalls hätte ich mir gewünscht, dass derartige Streitereien erst wesentlich später im Film auftauchen, wenn alle z. B. nervlich angespannter sind, als zu Anfang.

Ansonsten wurde der Rest meines Erachtens ziemlich gut durchgezogen. Die Schauspieler – bis auf Senta Berger und Wotan Wilke Möhring – mir alle unbekannt, lieferten glaubwürdige Leistungen ab und optisch war der Film auch gut umgesetzt, obwohl die Locations natürlich dementsprechend limitiert waren. Mit ein paar winzigen Ausnahmen spielt der gesamte Film im Bibliotheksraum des Gymnasiums.

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