Diary

Diary (Hong Kong 2006, Oxide Pang)

Winnie Leung (Charlene Choi) ist zutiefst betrübt. Ihr Freund Seth Lau (Shawn Yue) hat sie einfach sitzen lassen. Er hat seine Sachen gepackt und ist abgehauen. Sie verkraftet seinen Abgang nicht. Da trifft sie auf der Straße Ray Fan, der ihrem Ex Seth zum Verwechseln ähnlich sieht. Erst verwechselt sie ihn nur mit Seth. Dann verfolgt sie ihn und fragt ihn: “Hast du einen Moment Zeit?”. Ray trifft sich mit ihr zuhause und merkt alsbald, das Winnie unberechenbar ist.

Als Pang Fan musste ich mir Diary natürlich trotz der überwiegend mittelmäßigen Reviews kaufen. Und sieht da, es ist auch ein überwiegend mittelmäßiger Film. Was nicht heißt, das er scheiße ist, oder die 12 EUR für die DVD nicht wert gewesen wäre. Im Gegenteil, ich hatte “Spaß” dabei und bereue es nicht. Was mich dann etwas verwunderte war die Tatsache, das er in mehreren Reviews als vorhersehbar galt und… naja ich fand das jetzt nicht so. Man macht sich so seine Gedanken, aber auf die Finale Lösung, die dann ab er 59 Minuten Marke auf mich einprasselte, kam ich vorher nicht. Eventuell bin ich wirklich einfach nur total verblödet?

Einziges Problem… der Twist hat nicht den Impact, den ich mir gewünscht hätte. Er ist überraschend, man wundert sich kurz und tjo. Das war’s dann auch schon. Gleiches gilt für die “Gruseleffekte” am Anfang, die eigentlich alle toll gemacht sind, mit der passenden Musik unterlegt und geil mit der Kamera eingefangen sind. Aber sie berühren einen nicht wirklich. Keine Ahnung, woran das liegt. Wäre ich selbst Filmstudent hätte ich darauf evtl. eine Antwort. Schade. Sad

Ansonsten ist der Film ein kurzweiliges Vergnügen, welches man sich ruhig mal anschauen kann, ohne gleich kotzen zu müssen (2 Fast 2 Furious). Besonders toll war mal wieder die Kameraarbeit (Alles voller Farbfilter) und die Musik. Typisch Pang Film eben. So richtig nice waren dann auch die sicken Effekte, die es da so während des Filmes gab. Mal knackste der Ton, mal wackelte das Bild und überhaupt… mitten im Film kamen einfach die Credits. Sehr flashig.

Alles in allem recht nice.

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Pan’s Labyrinth

Pan’s Labyrinth aka El Laberinto del Fauno (Mexiko, Spanien, USA 2007, Guillermo del Toro)

Spanien 1944 – Ofelia kommt mit Ihrer Mutter in einer ländlichen Armeestellung des Hauptmanns Vidal an. Er kämpft dort für Diktator Franco gegen aufständische Rebellen. Wärend draußen der Krieg herrscht, verliert sich die kleine Ofelia in Märchenbüchern und träumt von anderen Welten. Als ihr ein Faun begegnet und ihr erzählt, sie sei eine wiedergeborene Prinzessin, packt sie die Neugier und so macht sie sich auf in Pan’s Labyrint. Oder so.


Kein Kinderfilm.

Pan’s Labyrinth überraschte mich etwas. Die Geschichte kommt nur zäh in Fahrt und die Wechsel zwischen realer Welt und Fantasysetting wollen so gar nicht zusammen passen und stets hat man den Eindruck, zwei verschiedene Filme zu sehen. Auf der einen Seite ein Drama in Kriegssetting, das gnadenlos und ungeniert das Grauen des Krieges und somit der realen Welt zeigt und auf der anderen Seite das Fantasysetting der Märchenwelt um Pan’s Labyrinth, das Ofelia gerne wieder als Prinzessin hätte. Die eigentliche Überraschung kam dann in Form von Gewalt. Gnadenlos werden hier Gesichter zertrümmert, zerschnitten, zerschossen und die Kamera… die hält einfach drauf. Das ist kein Kinderfilm?! So sieht man ab der zweiten Hälfte überwiegend die Geschehnisse in der Armeestellung und weniger Fantasyelemente. Und genau da merkte ich, dass ich mittlerweile die Story der Armeestellung interessanter fand als das Fantasysetting, welches am Anfang des Filmes eher meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Gut, das dann am Schluss doch noch beide Handlungsstränge nach und nach immer mehr miteinander zu tun bekamen und ich somit nicht das Gefühl hatte, die erste Hälfte des Films wäre unnötig gewesen.

Also schon krass. Die Kameraarbeit war mir anfangs etwas zu dunkel, da man überwiegend nur Schwarz sieht, aber die Einstellungen in den Fantasysettings entschädigen dann schnell wieder. Alles sieht schön auf dem Boden geblieben und nicht so abgehoben und glanzvoll aus, wie in manch anderem Film. Dazu kommt, das alles so eine morbide Stimmung hat. Das sah einfach nice aus. Schade, das die Fantasywelt ziemlich vorhersehbar war (“Du darfst NICHTS essen und trinken! NICHTS!” Und was macht die kleine Hure? Sie isst natürlich etwas… typisch und imho total unnötig.) und der Film etwas langsam in Fahrt kommt. Dafür entschädigt das Ende dann.

Zur Gewallt sei noch zu sagen, das sie – imho – bewusst so drastisch gezeigt wird um die reale Welt eben noch realer aussehen zu lassen und gleich mal dem Zuschauer klar zu machen “Ey, das ist kein Kinderfilm. Nimm die Geschichte ruhig ernst..”. Die erste Szene fand ich anfangs etwas unnötig, aber schon ab der zweiten merkte ich, das sie wohl unumgänglich sind. Und gut sind.

Ich kauf mir wohl die 25 USD Korea DVD?!

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As Tears Go By

As Tears Go By (Hong Kong 1988, Wong Kar-Wai)

Wah (Andy Lau), seines Zeichens ein anerkanntes Triadenmitglied, bekommt einen Anruf seiner Tante. Sie schickte seine kleine Cousine (Maggy Cheung) nach Kowloon, weil sie nur dort die für Ihre momentane Erkrankung so wichtige Medizin bekommt. Wah freundet sich nur langsam mit ihr an, denn er muss immer wieder auf seinen hitzköpfigen “kleinen Bruder” Fly (Jacky Cheung) aufpassen, der dauernd nur Ärger macht. Als er eines Tages einen Schritt zu weit geht, versucht Wah das Schlimmste zu verhindern und Fly zu überreden mit ihm und seiner Cousine Ah-Ngor nach Lantau Island zu gehen.

Martin Scorsese lässt grüßen. “As Tears Go By” ist “Mean Streets” in Hong Kong und Jacky Cheung ganz klar der Hitzkopf den Robert De Niro in Scorseses Film verkörpert. Aber wer “Mean Streets” schon sah sollte keinesfalls denken, das er “As Tears Go By” nun nicht mehr anschauen müsste. Wong Kar-Wai drückte der Geschichte seinen ganz eigenen Stempel auf, schmiss noch eine Romanze mit rein und fertig ist ein eigenständiger Film. Zwar (manche sagen “Gott sei dank”) noch nicht so ausgeprägt wie in seinen späteren Werken, aber gerade das macht den Film ja auch offener für ein breiteres Publikum. Es ist einfach Mainstream Bloodshed. Die Actionszenen sind teilweise stilisiert aber im Gegensatz zu Wong Kar-Wais späteren Werken gibt’s hier Dialoge, ein hohes Tempo und eben Action.

Für einen Wong Kar-Wai Film fällt natürlich das Fehlen Christopher Doyles irgendwie als erstes auf. Das ist zwar schade, aber nicht wirklich tragisch. Die Bilder (Sickerweise gefilmt von Infernal Affairs Regisseur Andrew Lau Wai-Keung, der kurze Zeit später auch Ringo Lams “City On Fire” filmte!?) sind stylish genug um zu gefallen und oft finden wir Andy Lau und Jacky Cheung nur in dunklen, lediglich von roten oder blauen Neonröhren erhellten Räumen wieder. Und der ganze 80′er Flair, der sich vor allem in Klamotten und Musik wieder spiegelt, wirkt hier nicht billig (Hallo Full Contact LOLZ!!!11) sondern ganz und gar symphatisch. Gewusst wie.

In vielen Reviews wurde sich beschwert, dass der Film lediglich eine “Kopie” oder maximal ein “Mix” anderer Bloodshedfilme ist, die es damals so zahlreich im Kino gab. Ich dachte mir: “Ehm.. Ja und???” Solange sie so nice sind und Hong Kong DVDs zwischen 5 und 15 EUR kosten, ist mir das doch scheißegal. Der Film ist einfach nice, ob Andy Lau, die cantonesische Coverversion von “Take My Breath” away, die 80′er oder die nicen Actionszenen. Alles hab’ ich schonmal gesehen, aber das ist mir doch irgendwo egal, wenn ein Film trotzdem gut gemacht ist und mich nicht zu Tode langweilt. Hardcorefans von Wong Kar-Wai (Solche mit Zigarre im Mundwinkel und Hornbrille oder einer Anstellung als Prof. an irgendeiner Uni) sind evtl. etwas enttäuscht von seinem Regiedebut, aber Fans von Ringo Lam oder generell Bloodshedfilmen sollten ruhig mal ein Auge drauf werfen. Es ist einfach ein guter Film ~_???

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The Dorm

The Dorm aka Dek Hor / เด็กหอ (Thailand Songyos Sugmakanan, 2006)

Der 12-jährige Chatree wird von seinem Vater in ein Internat unter Leitung der psychisch angeknacksten Mrs. Pranee gesteckt. So richtig glücklich ist er darüber nicht. Das ihn zudem die Mitschüler verarschen und hänseln hilft da dann auch nicht wirklich. Des Nächtens hat er auch noch tierische Angst, da ihm seine Mitschüler Horrorgeschichten erzählen, die von einem Jungen handeln, der sich im Pool hinter dem Internet das Leben nahm und fortan als Geist umher irrt. Chatrees einziger Halt ist der Klugscheißer Vichien. Zusammen mit Vichien gehen sie der Geistergeschichte auf den Grund.

Das Marketing des Films schreit förmlich “Horrorfilm” aus allen Löchern! Das fängt bei den überaus tollen Trailern an und hört bei den schicken Posterdesigns noch lange nicht auf. Das ist einerseits gut, da er dadurch überrascht, aber andererseits könnten Leute, die etwas anderes erwarteten – nämlich einen Horrorfilm – enttäuscht werden. Und das wäre wirklich schade, da der Film einfach sehr nice ist.

Ziemlich düster und im Stil typischer Geistergeschichten Horrofilme fängt er an und kann mit seinen, anfangs noch recht häufigen, Gruselszenen nicht ganz überzeugen. Die sind zu vorhersehbar, zu klischeehaft und teilweise zu plump. Das ist aber schon bald verziehen. Nämlich dann, wenn man merkt, das er in diesem Film gar nicht so sehr darum geht zu schockieren. Vielmehr will er berühren. Mit Auftreten des Klugscheißers Vichien, mit dem sich Chatree schnell anfreundet (Mittels eines geilen fake Game&Watch Handeld xD) schlägt der Film etwas leichtere Töne an und die Gruselszenen treten zusehends in den Hintergrund. Und hier wird der Film erst richtig nice…

Der spätere Verlauf is spannend und weiß auch ohne Gruselszenen zu fesseln, obwohl einige Szenen irgendwie vorhersehbar bleiben. Mich störte das nicht wirklich und so konnte ich den Film auch weiter genießen. Auch die in einem Review auf Molodingsbumszhenaja.com angesprochenen Kontinuitätsfehler fielen mir gar nicht so recht auf. Einzig und allein die Freiluftkinoszene könnte einige Leute etwas verwirren und aus der Atmosphäre reissen. So auch bei mir. Tjo.

Trotz einigen Lichtblicken in der zweiten Hälfte des Films, fiel mir auf wir krass düster der Film ist. Selbst bei Tagesszenen sind die Farben blass und die geilen Kameraperspektiven werden von einer düsteren Vignette umgeben. Das addete ziemlich krassen und ziemlich geilen Style und selbst wenn man nur Schatten oder Ausschnitte sieht, da alles so dunkel ist, weiß man trotzdem noch was vor sich geht und der komplette Film sieht einfach hurengeil aus?! Wer war der Kameramann bitte? Ich will ihn sofort heiraten.
Sein Bruder muss übrigens der Komponist der Musik gewesen sein. Der komplette Film über hat einen geilen Soundtrack, das man einfach nur weinen mag. Und zwar aus den Ohren. Leider bin ich ziemlich unmusikalisch, wodurch ich euch nichtmal beschreiben kann, warum der Soundtrack so geil ist. Das ist scheiße, denn ich würd ihn am liebsten jedem aufzwingen.

Tjo anyway. Wer Shutter und vor allem Tale Of Two Sisters mochte der sollte sich The Dorm unbedingt reinziehen. Ein geiler Mix aus Grusel und Drama erwartet einen.

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Hachi-Ko Monogatari

Hachi-Ko Monogatari (Japan 1987, Seijro Kohyama)

Professor Ueno der Toyko Universität bekommt als Geschenk einen reinrassigen Akita Hund geschenkt. Seine Frau will ihn erst gar nicht haben, aber der Professor verliebt sich ziemlich schnell in den kleinen süßen Welpen und behält ihn. Jeden Tag geht der Professor an den Bahnhof Shibuya, um zur Arbeit zu fahren. Hachi-Ko begleitet ihn morgens und holt ihn abends wieder vom Bahnhof ab. Selbst als der Professor eines Tages an einem Herzinfarkt stirbt, läuft Hachi-Ko jeden Morgen und jeden Abend zum Bahnhof, in der Hoffnung sein Herrchen würde eines Tages wieder kehren.

:_(

Basierend auf einer wahren Begebenheit, die im Jahre 1925 ihren Anfang fand. Also schon ziemlich oldschool ist. Das sieht man auch dem Film an, der zwar von 1987 ist, aber in 1925 spielt, was so bisschen ungewohnt ist, wenn man eigentlich nur einen süßen Hundefilm erwartete. Tjo und typisch japanisch geht’s mal wieder ziemlich kalt zu. Gefühle werden zwar gezeigt, aber stets so, das man nie Tränen in den Augen hat oder sonst anderweitig davon berührt ist. Selbst die Szenen mit dem Hund fand ich jetzt nicht so prickelnd, da man ihn überwiegend nur rumlaufen sieht und wenn sein Herrchen dann mal kommt, wedelt er nichtmal mit dem Schwanz ( Pen ) was ziemlich ungewohnt ist, wenn ein Hund sich normalerweise freuen sollte. Und ab Minute 50 sieht man Hachi-Ko praktisch nur von Haus zu Bahnhof laufen und dazwischen immer wieder die gleichen Sprüche wie: “Oh, da ist der Hund wieder.” oder “Mein Gott, der arme… wartet immer noch…”.

Von daher… also… keine Ahnung. Weder die Musik, weder die Szenen mit dem Hund, noch der Schluss konten mich zu Tränen rühren. Typisch japanisch irgendwie… Ich schätze die wahre Story mit dem Hund, der dann schließlich noch 11 weitere Jahre (!) am Bahnhof Shibuya auf sein Herrchen wartete, war viel rührender, als die Darstellung im Film.

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(Der echte Hachi-Ko zu Lebzeiten. Ihm wurde dann ein Denkmal gewidmet, welches heute noch steht.)

Stormy Night

Stormy Night (Japan 2004)

Aka nur ein Shortreview. Ich habe jetzt keine Lust, Max’ Review auszugraben, aber ich erinnere mich, dass er dabei das Thema Homoerotik in dem Film sehr in den Vordergrund stellte (Woran das wohl liegt?). Ich meine… klar, das die Ziege und der Wolf Freunde sind und sich gegenseitig lieben aber.. .ehm… es ist ein Kinderfilm!? Erwarte da bitte keine hintergründigen Motive oder Analdildos. Aka. Es handelt sich hier bei definitiv um einen sehr nicen Zeichentrickfilm, der natürlich unheimlich naiv ist aber einfach Charme versprüht. Das liegt an der schönen Musik, den nicht sehr aufwändigen, aber solide und farbenfroh gezeichneten und animierten Bildern und der Storyline, die sehr basic ist aber noch genug Handlung auch für erwachsene Zuschauer enthält. Es ist eben ein typischer Wohlfühlfilm der zumindest mich auch etwas in meine eigene Kindheit zurückversetzt hat und dafür will ich ihm einfach gratulieren. Hier rennen keine sprüchereißenden hyperaktiven 3D-Tiere herum (!), sondern die Protagonisten sprechen von Freundschaft und kämpfen sich zusammen durch und Abenteuer. Spaßige Abenteuer. Hurra. Es ist alles sehr konservativ gehalten, keinerlei Überraschungen werden folgen, und irgendwie gefällt mir gerade das, obwohl es vielen Menschen sicherlich missfallen könnte. Ich muss unweigerlich mal

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vergeben. Mehr davon bitte!

Garden State

 

 

Garden State

 

Szenario: Flugzeugabsturz. Die Atemmasken hängen von den Decken, Stewardessen und Passagiere rennen in Panik (und Zeitraffer) hin und her. Mittendrin sitzt ein Mann, scheinbar unbeeindruckt, mit leerem Blick und greift zur Lüftung.

Story: Andrew (Zach Braff), ei seit er denken auf Psychopharmaka gesetzter, erfolgloser Schauspieler, kommt zur Beerdigung seiner Mom aus LA zurück in sein verschlafenes Heimatörtchen. Dort trifft er einerseits auf seinen Vater mit dem er seit 10 Jahren nicht sprach, andererseits auf alte Freunde, vom notorischen Kiffer und Kleinganoven, über Ex-ganoven (und nun Polizist) bis hin zum Millionär (Erfinder des geräuschlosen Klettverschlusses), und zuguterletzt auc auf eine neue Bekannte: Sam (die geile Nat Portmann Pen ). Sam ist wohl so ziemlich das Gegenteil von Andrew. Laut, andauernd am reden (von Andrew hört man während des ganzen Filmes nur kurze Satzbrocken) und lebensfroh.

Was zuallererst auffällt ist der Humor. Der lässt sich grob in 2 Gattungen teilen. Zum einen ein sehr surrealistischer Humor, zum anderen Situationskomik. Ersterer erliegt nicht der Verlockung zu abstrakt zu werden, sondern ist stets gut ersichtlicht und verständlich, zweiterer driftet nie in die Plattheit ab, was auch sehr an dem schauspielerischen Können liegt. Dieses ist sehr hoch, mehr muss man dazu nicht sagen.

Der nächste Punkt wäre dann die Inszenierung, welche ebenfalls auf ganzer Strecke überzeugt. Grandios die Szene in der Andrew scheinbar abwesend und aussen vor bei der Party rumsitzt, während um ihn herum alles im Zeitraffer abläuft. Man kann sich an absolut jeder Stelle in die Charaktere reinversetzten, da die diversen Gefühle (und damit mein ich jetz ned Kinderkacke wie “verliebt sein”, sondernmehr “Unbehagen an neuen Orten”) klar herausgearbeitet wurden.

Unterlegt wird dies alles von Musik, die ich mir privat nie und never anhören würde, den Film jedoch außerordentlich gut stützt.

Jo man sieht schon. Ich schleime wie Seuche. Aber ist halt einfach einer meiner Lieblingsfilme, deswegen ne klare

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Lifeline

Lifeline (Hong Kong 1996, Johnnie To)

Dieser Film hat eigentlich gar keine Story in dem Sinne. Kein Ziel. Wir sehen lediglich gut 100 Minuten lang die Arbeit und Probleme einer Feuerwehrtruppe in Hong Kong. Gleich am Anfang wird der Chef der Truppe bei einer Rettungsaktion schwer verletzt wird und danach querschnittsgelähmt ist. Die Truppe gilt in Hong Kong schon als die “verfluchten Pechvögel”. Das weiß auch Alex Fong, der als neuer Chef in die Truppe kommt. Er ist eher der Feuerwehrmann der strikt nach Buch arbeitet, während Lau Ching Wan mehr der “Ich würde es riskieren um jemanden zu retten” Typ ist. Lau Ching Wan hat es am Anfang auch gleich mal auf die, zugegeben, hurengeile Carmen Lee abgesehen. Sie ist Doktorin und hat allerdings gerade Zoff mit ihrem Freund. Es gibt noch jede Menge mehr Nebencharaktere und alle haben so ihre Probleme. Manche werden leider nur kurz angeschnitten und man wünscht sich, man hätte etwas mehr über sie erfahren, um dann am Schluss mehr mit ihnen mitfiebern zu können.

Der Schluss ist eh krank. Zwar ist Lifeline ein Feuerwehrmännerfilm (?) allerdings gibt es nur eine wirkliche Feuerszene im Film. Tjo, die geht dann dafür auch knapp 40 Minuten und geizt nicht mit spektakulären Aufnahmen. Sie ist echt krass inszeniert und alle paar Minuten explodiert irgendwo etwas, Dreck und Feuer fliegt rum und wir sehen Lau Ching Wan durch verpuffende Feuerbälle rennen, springen und rutschen. Hier hat man sich wahrlich in’s Zeug gelegt und oft frage ich mich einfach nur, wie die das, damals 1996, in Hong Kong so hingekriegt haben.

Applaus!

Negativ fiel mir dann eigentlich, neben den unzureichend ausgeleuchteten Problemen der Charaktere, nur die Musik auf. Die klingt ziemlich billig und passt oft ganz einfach nicht zum Geschehen. Das ist vor allem in der letzten Szene etwas Schade, da diese ansonsten ziemlich genial ist. Tjo.

Definitiv nicht Johnnie Tos bester Film, aber ein guter Film über Feuerwehrmänner mit einer dicken Feuerszene. Hurra.

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Isabella


(Die Special Edition kommt mit einem tollen Photobook daher)

Isabella (Hong Kong 2006, Edmong Pang Ho-Cheung)

Ma Chen-Shing (Chapman To) ist Polizist in Macau und lässt es sich als Single gut gehen. Jeden Tag ist eine andere Nutte bei ihm zuhause. Eines Nachts angelt er sich die hübsche Cheung Bin-Yan (Isabella Leung), welche ihm am nächsten Tag gleich mal mitteilt, das sie einfach seine Tochter ist. Geschockt fragt er sie, was sie will. Und so suchen sie zusammen ihren Hund “Isabella” und kommen sich dabei näher…

Chapman To ist einfach geil. Von Film zu Film erkenne ich eine Steigerung in seiner schauspielerischen Leistung. Und gerade hier ist es ja mal sowas von nötig. Isabella handelt hauptsächlich von dem Vater und seiner Tochter. Und Chapman To hat anscheinend keine Probleme damit assozial und gleichzeitig symphatisch genug rüber zu kommen. Denn genau das ist sein Charakter im Film. Anfangs sehen wir Ma Cheng-Shing als trinkendes und in Bars herumlungerndes Arschloch, was keine Probleme damit hat, random Frauen an zu quatschen. Als dann seine Tochter in’s Spiel kommt, merken wir recht schnell, das doch mehr in ihm steckt. Er schämt sich wohl dafür, das er damals seine schwangere Freundin im Stich gelassen hat. Auch Isabella Leung leistet hier ganze Arbeit (Eigentlich ist sie nur eine Sängerin und machte noch nichtmal soviel Filme. Respekt.) und glänzt in ihrer Rolle. Egal ob sie gerade weint, fröhlich ist oder lügt, gerne nimmt man ihre Emotionen ernst.

Leider war’s das auch schon und der Film dümpelt so vor sich hin und bleibt einzig und allein wegen den zwei Schauspielern halbwegs interessant. Die Geschichte entfaltet sich, imho, zu stockend und gerade der emotionale Höhepunkt am Schluss plätschert einfach so kurzerhand heraus und ehe ich mich versehe, ist es auch schon passiert, ohne das ich es ganz gerafft habe. Da hätte ich gerne etwas mehr Gefühl gesehen und… keine Ahnung. Musik evtl.? Auf jedenfall berührte er mich nicht wie erhofft. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Notizen über die Macauer Polizei zu lesen, welche am Schluss für uns noch von Bedeutung sein sollen, aber da kann man sich vorher schon einen Reim drauf machen. Einzig und allein die Rückblenden am Anfang wissen gekonnt zu verwirren und überraschen.

Immerhin stimmt die Optik. Macau stellt problemlos die schönsten Motive der Welt zur Verfügung und Kameramann Charlie Lam weiß sie einzufangen. In vielen Reviews tauchten schon Vergleiche mit Wong Kar Wai auf und auf ich kann mich dem nicht entziehen. Wobei ich dem Vergleich eine durchaus positive Note geben muss. Ich freu mich einfach immer wieder über wunderschöne Bilder. Der Soundtrack passt zu Macau, wie die Faust in’s Arschloch, wurde aber leider viel zu selten eingesetzt. Was bleibt ist ein schönes Drama, das hätte sehr viel mehr sein können, wenn nicht… tja… woran liegt es? Ich kann es nichtmal wirklich sagen. Selbst Anthony Wong in einem lustigen, wenn auch sehr unnötigem Cameo kann den Film nicht wirklich aufwerten.

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My Name Is Fame

My Name Is Fame HK 2006

Poon Ka-Fai (Lau Ching Wan) war einst ein aufsteigender Stern in HKs Filmbusiness: Er gewann mit 19 Jahren den “Best Newcomer” Award, doch genoss trotz eines großen Talents nie den Erfolg, den er verdient hätte. Mittlerweile ist er ein verbitterter, saufender Mittelklassedarsteller, der sich mit schlecht bezahlten Rollen bei TV-Serien durchschlägt. Bei den Dreharbeiten zu einer dieser Shows trifft er auf Faye Ng (Huo Siyan), eine enthusiastische, talentierte Schauspielerin, die ganz nach oben will. Sie ist ein großer Bewunderer von Poon Kar-Fai, und obwohl dieser sich zunächst von ihr sichtlich genervt fühlt, nimmt er sie unter seine Fittiche und macht als Manager aus ihr, was er nie werden konnte…

My Name Is Fame von Lawrence Lau handelt von einem Geschäft, in dem oft die unfreundlichsten Figuren die Zügel in der Hand haben. Es ist nicht die das HK-Filmbusiness auf den Arm nehmende Satire, die man angesichts des Titels vielleicht erwartet. Stattdessen haben wir es mit einer unterhaltsamen Mixtur aus Comedy und Drama zu tun, in der Lau Ching-Wan vor allem deshalb großartig ist, weil er sich im Prinzip selbst spielt. Ein toller Schauspieler, von Kritikern stets gelobt, doch immer ohne Award nach Hause gegangen. Lau Ching Wan ist nicht und war nie ein bildhübsches Popsternchen, stand stets im Schatten seiner Kollegen.

Die kleinen Seitenhiebe auf die reale Filmwelt spart sich Regisseur Lau daher ohnehin nicht: Vom Gag mit den völlig deplatziert wirkenden jungen Männern, die nicht schauspielern können und in der Gerichtsshow nur einen Platz finden, weil sie Triaden angehören, bis zu einer Reihe von brillianten Cameos von Schauspielern und Regisseuren – da sehen wir Ekin Cheng, wie er gerade mal eben bei einer Schauspielagentur vorbeischaut, Henry Fong als zwielichtigen, Frauen anziehenden Girlbandcaster, Gordon Chan mit seinem Vorhaben, einen Arthouse-Porno in Japan zu drehen und den sympathisch-androgynen Fruit Chan beim Dreh eines Triadenfilms. Mit Tony Leung Kar-Fais Auftritt als Tony Leung Kar-Fai, Mentor und Freund Poon Ka-Fais haben wir dann praktisch das komprimierte “Who’s Who” des heutigen HK Kinos komplett.

Hier wird bereits deutlich: Wer beim obigen Absatz nur Bahnhof versteht, ist vielleicht als Zuschauer für My Name Is Fame nicht so geeignet. Wer sich allerdings ein wenig im Hongkonger Kino auskennt, hat an dem Film zehnmal mehr Freude, denn in fast jeder Szene werden bekannte Gesichter gezeigt, Filmtitel genannt, Klischees parodiert. Allein dieser Aspekt macht schon einen wahnsinnigen Spaß und ist einer von zwei Gründen, warum ich von der 1. bis zur 90. Minute des Films so ein Lächeln auf dem Gesicht hatte, dass mir am Ende die Lippen wehtaten. Lächeln, wohlgemerkt: Wong Jing’schen In-die-Fresse-Humor sucht man hier glücklicherweise vergebens.

Der andere Grund ist das tolle Zusammenspiel von Lau Ching Wan und Newcomerin Huo Siyan, wobei ersterer gewohnt sympathisch, und letztere so unglaublich süß ist, dass ich sterbe (und man sieht sie in einer Szene fast nackt! GEIL!). Boah. Vor allem, wo der Film sich ganz zart in Richtung Romanze bewegt (aber nur ein bisschen! Versprochen!) gibt es eine Szene, in der sie sowas vom zum Sterben niedlich ist. Ich kann mir KEINE westliche Schauspielerin vorstellen, die so etwas hinbekommen würde. Boah.
My Name Is Fame ist auch ein wirklich positiver Film. Denn am Ende schafft es Poon Ka-Fai dank Faye sogar, sich wieder aufzurappeln und es mit dem Schauspielern nochmal zu versuchen. Wie gesagt, wirklich realistisch ist diese Entwicklung nicht. Irgendwie scheint das gesamte Filmgeschäft im Film aus netten Menschen zu bestehen, die allen nochmal eine Chance geben und auf alle Rücksicht nehmen. Lawrence Lau hätte meiner Meinung nach ruhig eine Spur bissiger zu Werke gehen können, wie es sich am Anfang ein paar Mal andeutet. Aber egal. Es ist ja Weihnachten.

Der Mittelweg zwischen naiv-warmer Atmosphäre und einem leichten satirischen Touch funktioniert dennoch echt gut und macht My Name Is Fame zu einem der unterhaltsamsten HK Filme 2006. Lau hat ein herzliches, charmantes, doch auch nicht unintelligentes Comedydrama geschaffen, dass mich berührt hat und bei dem ich am Ende mit einem Seufzer die DVD aus dem Player ejectete. Und manchmal reicht das einfach schon, um glücklich zu machen.

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