Beast Stalker

BEAST STALKER
Dante Lam . Hong Kong 2008

Sergeant Tong (Nicholas Tse) ist ein ziemlich hartnäckiger Bulle in Hong Kong. Von seinem Team erwartet er Hingabe und absolute Konzentration. Doch eines Tages gerät er bei einer Verfolgungsjagd in einen Folgeschweren Unfall, bei welchem er ausversehen die Tochter einer Richterin erschießt. Um mit diesem Fehler klar zu kommen, kümmert er sich um die Schwester der toten. Eines Tages jedoch wird die zweite Tochter der Richterin entführt, um diese zu erpressen. Wird Sergeant Tong wenigstens diese retten können?

Hatte mir Beast Stalker gekauft, weil er a) günstig war und b) ich im Internet sogar ganz passable Reviews darüber las. Aber hier haben wir mal wieder so einen Fall verschiedenen Geschmacks, denn Beast Stalker fand ich ziemlich boring. Irgendwie ist einem die Story um den Polizisten, der ausversehen mal jemanden unschuldigen killte und das gerne wieder gut machen würde, völlig egal, da man weder Nicholas Tse noch einem anderen irgendwas abkauft. Dafür, dass er das kleine Mädchen ausversehen killte, bleibt Nicholas Tse erstaunlich gelassen und vor allem genauso engstirnig. Irgendwie wurde er mir zu keinem Zeitpunkt symphatisch. Die Gefühle der Richterin zum Sergeant Tong wurden auch nicht wirklich erläutert. Hasst sie ihn nun? Hat sie sich versöhnt mit ihm? Ich hab keine Ahnung. Nick Cheung als Bösewicht fand ich dann ganz in Ordnung und ausgerechnet er schaffte es, mir etwas symphatisch zu werden. Der Plot ist also sehr vorhersehbar, etwas langweilig und an manchen Stellen auch etwas unglaubwürdig.

Dafür sieht Beast Stalker ziemlich gut aus. Die Aufnahmen sehen alle ziemlich roh aus, sind verwackelt, verrauscht und teilweise gelbstichig oder sehr farbarm. Bei Aufnahmen im Viertel vom Bösewicht wird das Bild fast schwarzweiß mit Rot als einzig verbleibender Farbkleks und die Wohnung des Bösewichts könnte aus einem der mittlerweile 32 Saw Filme stammen. Und richtig geil war dann sogar der Autounfall am Anfang. Der kam zwar nicht ohne CGI aus, aber das macht in dem Fall nichts, da sich die CGI wunderbar in die Szenen einfügen und überhaupt alles durch die vielen Aufnahmen vom Wageninneren etwas surreal wirkt. Dafür, dass dieser Unfall eine zentrale Rolle im Film spielt, wurde er immerhin ausreichend zelebriert! Hier wäre auch die Blu-ray interessant gewesen, da Beast Stalker optisch schon etwas zu bieten hat, aber leider halte ich das nicht noch einmal durch und bleib daher bei der DVD.

Tjo, das war’s dann auch schon. Wenn die Musik nun noch gut gewesen wäre, hätte der Film es fast auf 3 Penen geschafft, aber leider besteht der Soundtrack überwiegend nur aus dumpfen, elektrischen Brummelgeräuschen, etwas geklimper und erst am Schluss aus richtiger Musik (mit Melodie und so). Schade?!

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Beast Cops

B E A S T . C O P S
HONG KONG 1998 . DANTE LAM

KURZREVIEW

Wer dieses Review nicht lesen will, weil er soviel Text nicht erträgt oder keine Zeit hat, der kann sich gerne diesen Screenshot anschauen. Er summiert den kompletten 105-minütigen Film in nur einem Bild.

NORMALREVIEW

Tung (Anthony Wong) und Sam (Sam Lee) sind Polizisten in Hong Kong, die einem Lifestyle fröhnen, der eher untypisch ist für Filmpolizisten. Sie spielen um Geld in den Casinos der Triaden, hängen mit Nutten in Nachtclubs rum oder kümmern sich erst gar nicht um die eigentliche Polizeiarbeit und fressen oder schlafen lieber. Eines Tages kommt allerdings Michael (Michael Fitzgerald xD Wong), der bekannt dafür ist, strikt nach Regel zu arbeiten und schon einmal den ein oder anderen korrupten Polizisten auffliegen ließ. Zufälligerweise kommt Michael gerade dann in den Bezirk, als die Triadenwelt durch die Flucht vom großen Bruder Fai (Roy Cheung) etwas aufgewirbelt wird und dabei ist, sich neu zu ordnen.

In Beast Cops begleiten wir die mehr oder weniger korrupten Polizisten Tung und Sam in ihrer täglichen “Polizeiarbeit” aka die gar keine ist und beobachten, wie sie so mit der Gangsterwelt Hong Kongs und ihrem neuen Vorgesetzten Michael zurecht kommen. Viel geballert wird also nicht, da sich überwiegend auf die Charaktere und deren Beziehungen zueinander konzentriert wird. Dabei kommt der Film leider am Anfang sehr schleppend in die Gänge. Ich konnte ihn zuerst gar nicht richtig einordnen. Ich bekam irgendwie nur random Szenen an den Kopf geworfen und hatte erst einen Anhaltspunkt, als Michael da war und man sieht, dass er sich für YoYo, eine Puffmutter, interessiert. Von da an wurde es recht interessant und steigerte sich bis zum Ende eigentlich stetig. Man sieht zwar weiterhin random Szenen aus dem Leben der drei und einiger Triadenmitglieder, aber nun hat man auch endlich einen Bezug zu den Personen.

Anthony Wong schafft es dabei selbstverständlich als erstes uns ans Herz zu wachsen, da er einfach Hong Kongs geilster Schauspieler ist. Er spielt den zwischen Polizei und Triaden hin- und hergerissenen Polizisten, als hätte er nie etwas anderes gemacht und es ist vor allem seine “Art” – ob das nun der gespielte Charakter ist, oder ein Stück echter Anthony Wong durchscheint?! – die ihm uns symphatisch macht. Selbst der steife und jeden zweiten Satz englischsprechende Michael Wong macht hier eine gute Figur, da sein Stock im Arsch ausnahmsweise mal zum Charakter passt, den er spielt.

Was neben den Charakteren aber wohl am ehesten memorable ist, ist das furiose Finale, dass für mich ziemlich überraschend kam und dafür umso mehr “schockte”. Der Film hatte ja schon zuvor tolle Kameraeinstellungen zu bieten, aber am Schluss spielt er all seine Qualitäten voll aus. Auch die anfangs nur spärlich auftretende… eh… gespenstische (?!) Musik, kommt hier noch einmal voll zur Geltung. Dazu der geniale Anthony Wong und man muss einfach wanken. Schade, dass er so schwer in die Gänge kommt..

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The Twins Effect

THE TWINS EFFECT
Dante Lam | 2003

Reeve (Ekin Cheng) ist Vampirjäger. Eines Tages verliert er bei einem seiner Aufträge seine Partnerin (Josie Ho). Fortan schwört er sich nicht mehr in seine Partnerinnen zu verlieben. Währenddessen verliebt sich seine Schwester leider in einen Vampir namens Kazaf (Shawn Yue), der einer Königsfamilie angehört und für Blut nicht töten will. Er bekommt es immer schön von seinem Vater in Flaschen geschickt. Irgendwie kommt dann noch ein anderer ganz schlimmer Vampir, der die 5 Prinzen der Königsfamilie schon umbrachte, und nun auch Kazaf nach dem “Leben” trachtet. Warum habe ich nicht so ganz gecheckt, ist aber auch scheißegal, der Film machte schnell klar, das er der “Böse” ist.


(Links: Die Eröffnungssequenz ist ziemlich nice | Rechts: Auch Jackie Chan darf nicht fehlen.)

The Twins Effect war 2003 DER Blockbuster zum chinesischen Neujahr und der Auftakt einer “Filmkarriere” der Twins Zwillinge. Nun… Twins, Neujahrsfilm (d. h. Mainstream), Ekin Cheng und Popstar Shawn Yue. Da erwartet man erstmal gar nix und wird tatsächlich positiv überrascht. Twins Effect ist tatsächlich eine amüsante Mischung aus Vampirfilm, Action und Comedy. Die eingestreuten Dramaelemente kann und will man da natürlich gar nicht so ernst nehmen, was zur Folge hat, das sie auch keineswegs irgendwie stören, da sie nicht sonderlich ausgewalzt werden. Irgendwie fand Regisseur Dante Lam von allem eine richtig gute Mischung und das rettet den Film schließlich. Dazu kommen die durchaus tollen Special Effects. Das Auflösen der getöteten Vampire sieht in keinem Hollywoodfilm besser aus und auch die restlichen Effekte brauchen sich nicht zu verstecken und fügen sich vor allem gut in’s Geschehen ein. Die Comedyelemente sind seicht, aber gelungen und nicht sonderlich nervig oder abnormal, wie im Nachfolger “Twins Effect 2″ z. B. Gerade die Konstellationen Gillian Chung / Ekin Cheng und Charlene Choi / Shawn Yue sind für ein paar symphatische Szenen verantwortlich und für den Rest zeigt sich Anthony Wong und eine besoffene Karen Mok verantwortlich. Übrigens sah sie bis dato noch nie besser aus. (Ja schimpf du nur, Munin.) Aber bei soviel Comedy und Drama dürfen die Vampire auch nicht fehlen. Bei ihnen fiel mir das Design positiv auf. Wer alte Hong Kong Filme kennt, wird festgestellt haben das Asiaten eine etwas andere Vorstellung von Zombies oder Vampiren haben. Diese hier sind allerdings ziemlich westlich orientiert und schön Mainstream modern und gewalttätig mit riesen Zähnen. Einzig und allein Bey Logan als Vampir fällt da etwas negativ auf. Die Action geht dank Donnie Yen richtig ab und selbst mit einer Schauspielerriege, die keinerlei Kampferfahrungen haben, schaffte es Donnie Yen die Szenen gekonnt und dick aussehen zu lassen. Davon können sich Hollywoodfilme wie z. B. Blade mal eine dicke Scheibe abschneiden.


(Links: Prinz Kazaf ist anders. Nicht nur, weil er in einer Kirche lebt, sondern auch für Blut nicht töten will. Außerdem hat er einen TFT und blaue Neonbeleuchtung in seinem Sarg. ~_? | Rechts: Gillian Chung ist so sexy, das ich sie asap heiraten würde. Nunja, auf dem Bild jetzt… nicht so… sehr.)

Als wäre das alles noch nicht genug, weiß Twins Effect auch mit toller Kameraarbeit zu überzeugen. Stimmige Farben, tolle Einstellungen, viel Farbfilter und Tiefenunschärfe und fertig ist ein sehr edel aussehender Film

Bei soviel Lob muss doch aber irgendwas an dem Film sucken, oder? Tjo. Ich weiß nicht so recht. Die Story ist natürlich ziemlich seicht, bietet keinerlei Überraschungen und erfindet das Rad selbstverständlich nicht neu, aber für einen Film dieser Art reicht sie definitiv auf. Die Musik ist ab und an richtig störend (Wenn beim Kampf der zwei Mädels z. B. sickes Billigtechno läuft), dafür auf der anderen Seite echt angenehm mit einem wiedererkennbaren Titletheme und choralen Gesängen. Den meisten Leuten werden die Twins, Shawn Yue und Ekin Cheng wohl auch negativ auffallen. Ich konnte damit leben, da ich ohnehin nix gegen die habe und erfreute mich zudem an einem Anthony Wong, wie er im Buch steht. Selbst Jackie Chan fand eine gute Mischung aus Cameo und Nebenrolle. Alles in allem ein toller Mainstreamvampirfilm aus Hong Kong.

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