Wen Du Fürchtest

Den Du Frygter / Wen Du Fürchtest
Dänemark 2008 Kristian Levring

Mikael ist 42, Angestellter im dänischen Solzialministerium und führt eine harmonische Ehe mit seiner reizenden Ehefrau und hat eine junge Tochter. Durch seinen Schwager erfährt er von einer Versuchsreihe eines neuen Antidepressivums. Er meldet sich als Versuchsperson und schluckt fortan die Tabletten. Sie geben ihm ein Gefühl von Ruhe und Selbstkontrolle. Langsam bekommt er das Gefühl, sein Leben endlich selbst in die Hand nehmen zu müssen und es nicht – wie er sich nun einbildet – von seiner Frau bestimmen zu lassen. Mikael wird vom liebenden Vater und Ehemann zu einem gefährlichen Sadisten.

“Wen Du Fürchtest” ist ein ziemlich gelungener Psychothriller aus Dänemark. Gezeigt wird hier, wie sich Mikael langsam durch die Tabletten verändert und glaubt sein Leben umkrempeln zu müssen. Dies hat natürlich Folgen für alle Menschen in seiner Nähe allen voran seiner Frau und auch seiner Tochter. Diese fängt er langsam an zu terrorisieren um sie “zu prüfen”. Der Schauspieler Ulrich Thomsen liefert eine tolle Leistung ab und portraitiert den gespaltenen Mikael hervorragend unterschwellig böse. Er ist stehts höflich und zuvorkommend, aber auch in sich gekehrt und ruhig. Der Zuschauer spürt, was noch alles in ihm steckt und zu was er alles fähig wäre…

Wenn der Film dann nicht auf einmal schon fertig wäre. Knapp 95 Minuten geht er und bricht auf eine komische Art und weise ab, die ich leider auch nicht spoilern kann. Jedenfalls hätte ich mir hier mehr Psychoterror gewünscht und ein etwas… grausameres Ende. Klingt komisch, ist aber so. Hier hätte man sich durchaus noch eine halbe Stunde mindestens Zeit nehmen können und so den Druck auf Mikaels Frau und Tochter, aber auch den Zuschauer erhöhen können. So bleibt am Ende leider nicht ein erschöpftes “Pfew, endlich fertig!” sondern viel mehr ein überraschtes “Was, jetzt schon?” Gefühl zurück.

Deswegen bleibt es aber ein toller Film, der halt nur leider nicht ganz so Psycho wurde, wie ich mir erhofft hatte. Aber immerhin: Dadurch bleibt es auch durchaus realistisch in allen Belangen. Gefilmt wurde das alles in ebenso nüchterner Weise mit ruhigen Einstellungen in einem stilvoll eingerichteten Haus oder der Weite Dänemarks. Kameramann und Regisseur wussten, was sie einzufangen haben, um ein beklemmendes Gefühl beim Zuschauer zu erwecken. Die Musik fiel mir jetzt nicht besonders auf, was allerdings auch eher ein Vorteil ist bei einem Film dieser Art.

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Old Men In New Cars

Gamle mænd i nye biler (2002) aka Old Men in new Cars aka In China essen sie Hunde Teil 2

Story:
Harald kommt frisch aus dem Knast, als er erfährt, dass a) Vuk eingestellt wurde (Kenner freuen sich schon jetzt) b) er 3 1/2 Millionen Kronen auftreiben muss c) sein Ziehvater “Monk” totkrank im Krankenhaus liegt.

Monks letzter Wunsch: Harald soll Monks echten Sohn Ludvig finden und zu ihm bringen. Alles kein problem, ausser der Tatsache dass eben jener Ludvig in Schwedens “Maximum Security” Gefängniss einsetzt, da er ein kleines Problem im Umgang mit Frauen hat (aka Serienkiller). Was nun kommt ist eine Reihe genialer Gaunereien, vom Gefängnissausbruch, über Banküberfälle, Wettbetrug bis hin zur Flugzeugentführung.

“In China essen sie Hunde” ist wohl der erfolgreichste dänische Film und zudem einer meiner Lieblingsfilme. Witzig, philosophisch und bizarr. Dieses Prequel versucht nun gottseidank nicht das Rad neu zu erfinden. Man bekommt seine alten Bekannten, die trottligen Köche, die arme Sau Vuk, den emotionslosen Harald, etc, eine ähnliche Story und den geliebten Humor. Besonders letzterer ist auf gewohnt hohem Niveau.

Quote:
Ludvig: Well, I lived with my mother till I was twelve.
Mille: I thought you said she died when you were nine.
Ludvig: Yes, she did.
[pause]
Mille: Oh you’re so sweet…

Habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert, trotzdem bleibt halt der etwas fade Geschmack, dass nicht wirklich was neues dabei war (was aber dann wiederrum auch wieder schlecht gewesen wäre). Tjopes. Schwer einzustufen, da er für sich allein echt nicht schlecht ist (trotzdem nich so gut wie Teil 1).

Ist aber – egal wie mans nimmt – ne Empfehlung.

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