Lost in Translation

Lost in Translation

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Zwei Amerikaner in Tokio: Der müde Action-Star Bob Harris reist für eine Woche nach Japan, um dort seine Popularität für eine Whisky-Werbung zur Verfügung zu stellen. In der Hotelbar trifft er Charlotte, die junge Ehefrau eines angesagten Fotografen. Ohne sich einander vorzustellen, beginnen die beiden verlorenen Seelen, Nacht für Nacht in ihrem Hotel und auf den Straßen der Metropole herumzuirren und Gespräche über das Leben, die Ehe und die Zukunft zu führen, um sich nicht einsam vorzukommen – und dabei jedes Klischee einer Romanze zu umsegeln.Der nachdenkliche Film lebt vor allem vom Gefühl des Jet-Lag und verträumter Momentaufnahmen, die Lost in Translation zur Komödie machen: die nächtlichen Faxe von Bobs Ehefrau und die plumpe Prostituierte in seinem Hotelzimmer, das selbstverliebte Starlet Kelly, die Wassergymnastik im Hotelpool. Der Unterschied zwischen westlichen und japanischen Verhaltensweisen wird mit boshaftem Humor dargestellt, ganz zu schweigen von den verzweifelten Versuchen, die irritierenden Sprachbarrieren zu überwinden. Aber auch die Vergänglichkeit des Moments wird Bob und Charlotte bewusst, da sich ihr Aufenthalt in Tokio dem Ende zuneigt.

Tja, soweit Wikipedia. Ich habe vor gut einer Woche das Ende kurz im TV geguckt, was mich ziemlich gefreut hat, habe ich ihn doch seit mindestens 2 Jahren nicht mehr komplett gesehen, jedoch in der Zwischenzeit ein großer Fan des großartigen Soundtracks geworden.

Nun kam er vorgestern überraschenderweise erneut auf NDR. Und da musste ich von Anfang bis Ende dabei bleiben.

Bob Harris ist ein altender Schauspieler, dessen weltweiter Ruhm bis nach Japan reicht. Dort ist er bei einem Whisk(e)y-Werbeshooting, jedoch nicht so wirklich mit Begeisterung. Seine Kinder wollen ihn nach einiger Zeit nicht mehr übers Telefon sprechen und Bob merkt, dass seine Ehe auch ein wenig einrostet, wenn über das Telefon nur noch über burgunderfarbige Teppiche gesprochen wird und seine Frau eigentlich nur noch genervt wirkt.

Charlotte ist ebenfalls gerade in Tokio, eine charmante junge Frau (also das Gegenteil von penance, und das sage ich nicht wegen des anderen Geschlechts) die ihren dort berufstätigen und etwas überdrehten Ehemann folgt. Sie, eher still und introvertiert (und das wiederum hat nichts mit dem Fetisch nach Intro-Demos zu tun), trifft per Zufall Bob in der Bar des gemeinsamen Hotels.

Und eine Romanze beginnt, welche keine ist. Beide sind fest liiert, vom Alter zu unterschiedlich und kennen sich gar nicht. Die Spannung an dieser Romanze liegt nicht in einer kitschigen Liebe, sondern wie sich deren Beziehung schön langsam aufbaut, form und die Frage wie weit beide wohl gehen werden. Und dieser Standpunkt verändert sich alle paar Minuten, in denen man die einzelnen Charaktere und auch das Pärchen als Ganzes besser versteht.

Sehr angenehm ist der subtile aber nicht zu trockene Humor, den besonders Peter Vankman aka Bill Murray überbringt und sich so fast wie eine Aneinanderreihung von lustigen und romantischen Standup-Comedy-Sequenzen im 5-Minuten-Takt anfühlt. Die auch sehr dezent eingesetzte Musik ist – wie oben erwähnt – Hammer.

Fazit:
Ein angenehm erfrischender Film, der zwar sehr subtil daherkommt, man sich aber dennoch wie in einer kuscheligen Decke wohl fühlt. Und das trotz fremder Umgebung und einer Sprache, der man nicht mächtig ist.

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