Cave Story

CAVE STORY | 2004 | PC | STUDIO PIXEL

Nach dem unendlichen Generve von elend, schaute ich mir halt mal ‘Cave Story’ an. Ein Spiel, dass ganz toll sein soll, obwohl es von lediglich einem Menschen über 5 Jahre entwickelt wurde. Immerhin wurde es von verschiedenen Magazinen als das beste Freeware Spiel aller Zeiten gekürt und eine Wii-Ware Version soll Anfang 2009 verfügbar sein. Also kurz die eingeenglischte (??) Version installiert und nach kurzer Config gings auch schon los.

Story

Der Roboter Quote erwacht in einer Höhle und hat keiner Erinnerung daran, wie er hier her gekommen ist. Nach kurzer Zeit findet er ein kleines Dorf, in dem kleine, hasenähnliche Wesen hausen. Die Mimigas. Bald schon erkennt Quote jedoch das Problem: Ein böser Doktor füttert die Mimigas mit roten Blumen, die sie zu Bestien werden lassen. Er möchte natürlich die Weltherrschaft an sich reissen.

Kritik
Was einem bei ‘Cave Story’ sofort auffällt, ist die Grafik. Beim knappen Intro wird sofort klar, dass es sich hier nicht um irgendein hingeklatschtes Freeware Game handelt, sondern um ein überdachtes und mit Hingabe gestaltetes Projekt. Man erwacht in der Höhle und läuft umher, unterhält sich im Dorf, bekommt Items und lernt sich mit Waffengewalt gegen Kreaturen zu wehren.. All das läuft in einer Art ab, wie man sie sonst nur aus kommerziellen Spielen kennt und ich war etwas verdutzt. Eine Schande eigentlich von ‘Retro’ zu sprechen, ist das Spiel gerade mal 4 Jahre alt, aber es erinnert so stark an alte Zeiten aka 16Bit Games, dass ich diesem Spiel schon von vornherein meinen Tribut zollen muss. Und als ich dann zum ersten Mal ‘Balrog’ (den für mich interessantesten Charakter des Spiels) kennenlernte, wurde mir bewusst, dass es sich sogar um Charaktere mit.. Charakter handelt. Jetzt wurde ich neugierig.

Nachdem also klar ist um was es erstmal geht, läuft und hüpft man durch diverse Abschnitte der Welt, erledigt Gegner, spricht mit anderen Charakteren, löst Ereignisse aus.. ein typisches Action-Adventure eben. Das Spiel zeigt dann schnell, dass es sich spielerisch stark von anderer Freeware unterscheidet und den Vergleich zu Vollpreistiteln der Vergangenheit nicht scheuen muss. Verschiedene, levelbare Waffen sind einer der Hauptgründe für Abwechslung und rumtüfteln. Unter levelbar versteht man hier, dass man ein Level auch wieder verlieren kann wenn man getroffen wird. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn sobald man einen Gegner erledigt, wirft er Kristalle ab, die die Waffe bald wieder eine Stufe stärker machen. Ziemlich fair und imo die beste Lösung für sowas (Gegenteil: R-Type). 10 Waffen gibt es aber nur 5 wird man im Spiel benutzen. Wechselt man z.B. seine Standardwaffe bei der erstbesten Gelegenheit in eine Maschinenpistole um, hat man eine Allroundwaffe, mit der man sich sogar dank des Rückstoßes nach oben katapultieren kann. Wartet man jedoch, erhält man später die Chance auf die Spur, einem dicken Laser, der zwar keine nach-oben-baller Möglichkeit bietet aber dafür alles wegboostet.

Apropos boosten.. hiermit verhält es sich genau so. Irgendwann erhält man ein Booster-Pack (v0.8), mit dem man für kurze Zeit fliegen kann. Nice. Hätte man allerdings darauf verzichtet, hätte man später das Booster-Pack 2.0 bekommen können, mit dem man immer fliegen kann. Allerdings wird in diesem Fall auch das letzte Level in ein erheblich schwereres getauscht. So nice das auch ist, ich persönlich hätte mir gewünscht, dass ich wenigstens von einem ominösen Booster-Pack 2.0 erfahre, bevor ich den 0.8er einfach in die Hand gedrückt bekomme. Es ist wohl eher realistisch, das mag sein.. aber mir gefiels halt nicht aka ich erreiche bei nicen Games immer gerne alles und ärgere mich, wenn es ohnehin nicht möglich ist. Ein zweischneidiges Schwert also, denn die Idee ansich ist dennoch super und hebt das Spiel klar vom Einheitsbrei ab.

Und wenn wir von den vielen Möglichkeiten sprechen, sei auch noch gesagt, dass es bei ‘Cave Story’ unterschiedliche Enden gibt, nämlich drei an der Zahl. Besonders das schlechte Ende will ich erwähnen, denn in dieser Form erlebte ich das in noch keinem anderen Spiel. Nachdem ich es sah, schämte ich mich einfach nur noch und wollte es dann unbedingt richtig zu Ende bringen. ^^ Und auch nach dem Ende der Story bietet Spiel noch Anreiz für weitere Beschäftigung. Eventuell will man mal alle Waffen gesehen haben, was logischerweise zum mehrmaligen Durchspielen bewegt. Oder man möchte der Beste der Besten sein und das Hell-Level in der schnellsten Zeit durchspielen. Mich persönlich interessiert es keinen Meter aber es ist natürlich nice, dass an Hardcoregamer gedacht wurde und wie man auf youtube sieht, beschäftigen sie sich damit.

Kritikpunkte gibt es nicht viele. Umso lamer finde ich es von mir selbst die Story zu kritisieren. Eventuell kann das Spiel dafür auch nichts, denn bevor ich es spielte, hörte ich verschiedene Stimmen sagen, dass die Story sooo einzigartig und sooo grandios wäre, wodurch meine Erwartung verständlicherweise in die Höhe getrieben wurde. Zum Schluss fand ich sie lediglich gut aber keineswegs herausragend. Ansonsten gibts nicht mehr viel negatives zu sagen. Spieldauer mit 6 Stunden kann man nicht wirklich als Kritikpunkt zählen. Lieber so, als wenn das Spiel nochmal so lange mit langweiligem Inhalt gefüllt wäre. Die andere Seite der Entscheidungen die unumkehrbar sind (Waffen) erwähnte ich schon und Frustmomente gibt es auch nicht, da jeder Gegner fair zu erledigen ist und Speicherpunkte mehr als genug vorhanden sind. Bleibt die Musik und der Sound, die zusammen wirklich unterstes Niveau eines Videospiels darstellen. Und die üble Grafik, die leider keinen 3D bzw. FPS Modus vorweisen kann, bietet weder aufregende Special Effects, noch HDR und unterstützt kein Bump Mapping. Aka..

Die Grafik ist leider cute. Einfach nur cute. Die Figuren sind cute, die Umwelt ist cute und sogar der fiese Doktor ist cute. Hier hat sich einer wirklich Zeit genommen richtige Figuren mit eigenem Charakter zu erschaffen. Als ob die süßen Pixelhaufen nicht reichen würden, wird in Dialogen meist noch ein detaillierteres, von der aktuellen Stimmung der Figur geprägtes, Bild des Kopfes eingeblendet, ähnlich wie in Sierra Adventures früher. Dabei ist die ganze Welt genau so detailverliebt gestaltet worden. Wasser, Feuer, Gebäude, Wolken, Hintergründe und Items sehen einfach großartig aus und verbreiten einen 16Bit Charme. Allerdings wäre dies nichts, ohne die passende Akustik. Und da hat sich Studio Pixel wirklich einen Orden verdient. Alle Soundeffekte passen perfekt, sind nie gegenseitig zu laut oder zu leise und vor allem sind sie angenehm zu hören. Wie schrecklich wäre es gewesen, wenn man sowas mit digitalen, viel zu lauten Effekten versehen hätte. Nein, von der abgefeuerten Waffe über die sich schliessende Tür, bis zum kurzen Kläffer eines Hundes (HURENCUTE!!!), stimmen die Sounds mit der Grafik überein. Die Musik tut ihr übriges. aka es sind ganz einfach Eigenkompositionen. Holy fuck. (“.) Dabei gibt es einnehmende Stücke wie z.B. die Melodie wenn man Häuser betritt, ebenso wie fette Actiontracks bei Endgegnern. All das von einer Person und auch noch so gut, dass inzwischen nachgemachte Audiosoundtracks entstanden? Das ist schon ziemlich krank ehrlich gesagt. :Q

Fazit
Ich will es mal so sagen: ‘Cave Story’ ist der Beweis, dass mit Willen, Ehrgeiz und Leidenschaft, auch in Zeiten von Multimillionen Dollar Produktionen, ein einzelner Programmierer ein vollwertiges Spiel erschaffen kann.

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