Wario Ware – Smooth Moves

Wario Ware Smooth Moves (Wii, 2007)

Als Vidgames down war, hatte ich genügend Zeit mir mal über Wario Ware: Smooth Moves Gedanken zu machen.

Ich erinnere mich noch an die Ankündigung, dass Wario Ware für Wii bis zu 12 bis 16 Spielern gleichzeitig bietet. Umso mehr hat sich meine Erwartungshaltung ins Unermessliche gesteigert, vorallem, weil ich die ganze Zeit zuvor von Wario Ware: Touched! für Nintendo DS gezockt und davon begeistert war.

Nun, am Samstag zum Saturn und Wario Ware: Smooth Moves für 50 EUR gekauft. Wir waren zu Dritt und wollten schon loslegen mit dem Zocken. Nach dem spaßigen Intro waren wir heiß auf das Game und wollten gleich mal den Multiplayer-Modus anmachen. Als wir im Hauptmenü waren, sahen wir aber nur “Einzel” und waren sehr verwirrt. Also hat Sascha ein wenig in diesem Modus rumgespielt, und ich untersuchte schockiert die Anleitung. Diese ist wie eine Zeitung gestaltet, mit Chefredakteur Wario. Ist zwar eine ganz nette Idee, aber wenn ich einmal im Leben eine Gebrauchsanweisung brauche, will ich keine verwirrende Stories sondern harte Fakten vom Game!! Die ich nicht bekam. Ein Blick auf die Rückseite der Verpackung schockte dafür noch mehr: Hier war die Wii-Mote mit der Zahl “1″ abgebildet.

Also hat Sascha erstmal weitergezock, während ich im Internet nach Infos zur Spieleranzahl gesucht habe. Und verwundert war ich dann schon, als sich seriöse Quellen gegenseitig wiedersprachen (manche meinten, es wäre nur Einzelspieler, andere hatten “1 – 4 Spieler” dort stehen, manche sogar “1 – 12 Spieler”) und / oder einige noch gar keine Angaben dazu machen konnten. Hatte die PAL eventuell eine Kürzung gegenüber dem japanischen Original?

Also saßen wir zu zweit rum und kuckten Sascha beim Spielen zu. Lustig war es, dass man die Wii-Mote oft an verschiedene Positionen heben musste, z.B. beim “Rüssel” einfach wie einen Elefantenrüssel an die Nase, oder bei der “Hüfte” seitlich an die Hüfte um damit zu wippen, oder den “Regenschirm” und so weiter und sofort. Doch im Endeffekt muss man sich gar nicht zum Affen machen. Nach dem zweiten Male lässt man die Wii-Mote dann doch nur noch einfach im Handgelenk kreisen, anstatt sich mit Hüftschwingungen zum Deppen zu machen. Man wird faul und dementsprechend wenig richtet man die Fernbedienung dort aus, wo man sie bräuchte.

Die Hauptkarte der Stadt zeigt die einzelnen Charaktere und deren Minispielchen an – es wird wie gehabt durch Stories eingeleitet. Doch leider muss ich sagen, dass gegenüber der Nintendo-DS-Version diese ziemlich lahm sind. Die eine Gothic-Braut hatte keine schöne Musik mehr im Hintergrund, die Settings eher seicht. Ebenso hat mich 8-Volt sehr enttäuscht, da 32-Volt einfach nur seinen Game&Watch kaputt gemacht hat und den gesamten Spieleverlauf der Minigames vor einem dicken Spieleladen-Verkäufer verbringt. Eher doof. Als nett habe ich einzigst die Stories von dem dicken Hund und der Katze im Taxi sowie Jimmy T. mit den kleinen Katzen empfunden. Schade dass Timmy J. mit den Hunden das alles nur kopiert. Leider muss ich aber bei 90% aller Minigame-Settings sagen: Sie nerven. Die sich wiederholende Musik nach jedem einzelnen Minigames und die auch auftretenden Soundeffekte gehen sehr, sehr schnell auf den Keks. Schneller als auf dem Nintendo DS.

Nach 2 Stunden des Zockens waren dann alle Minigames freigeschalten. Ergo das Spiel durchgespielt. Ja, that’s it. Es formten sich noch Elefanten, das die Teddybären der DS-Version darstellten. Also Zusammenmixe aller Minigames mit z.B. höherem Schwierigkeitsgrad etc. – nichts neues. Klaro, man musste alle Stationen erneut durchspielen, um auch alle Minigames erspielt zu haben, aber das ist die Langzeitmotivation die ich auch erwartet habe.

Zurück ins Hauptmenü und dann kam endlich Polly. Aka der Mehrspielermodus. In diesem musste man sich weitere Minigames erst freispielen – es blieb jedoch bei sechs Stück (!). Sehr enttäuschend. Und man spielt immer nur mit einer Wii-Mote, nacheinander. Maximalst aber tatsächlich zu 12. Da hätte man aber auch eine beliebige Anzahl nehmen können. Mal sammelt man Punkte, bekommt keine wenn man ein Minigame nicht schafft, und wer die meisten hat, hat gewonnen. Dann schneidet man an Seilen hängende Gegner ab, oder man hat ein Death Match, oder es gibt noch Dart, aber so viel wie erwartet gibts natürlich nicht.

Fazit:
Wario-Ware-Games haben mich immer sehr überrascht und fasziniert. Vielleicht war es deshalb falsch, sich über unbestätigte Gerüchte zu freuen und sich Wunder im Kopf auszumalen. Die Minispiele sind spaßig und okay, aber eben nicht hervorragend einzigartig. Die Spielzeit ist kurz, sehr kurz, wie bei anderen Minigame-Sammlungen auch. Der Wiederspielwert ist zwar gegeben, aber nicht mehr wie bei anderen Wario-Ware-Games. Den Mehrspielermodus sehe ich als Frechheit an, Nintendo hat das Potenzial des Titels komplett verschenkt. Muss jeder selbst wissen ob er den Titel kaufen sollte.

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