A Scanner Darkly
Amerika in naher Zukunft. Bob Arctor ist verdeckter Ermittler bei der Drogenfahndung der Polizei von Orange County. Er trägt auf Arbeit einen Scramble Anzug, der ihn unkenntlich macht und seine wahre Identität geheim hält. Eines Tages bekommt er den Auftrag einen Bob Arctor zu überwachen. Sich selbst. Durch seine investigative Arbeit im Drogenmileu kam er selbst in Kontakt mit der Droge Substance D und ist seither abhängig. Als er sich selbst überwachen soll, kann er Realität und Einbildung nicht mehr außeinander halten.
Irgendwie so ging die Story. Man bekommt das nicht ganz so gut mit, weil der Film eher nicht so der Bringer ist. A Scanner Darkly basiert auf einer Geschichte von Philip K. Dick, dessen Geschichten ja schon oft gute Filme hervorgebracht haben… aber hier halt nicht so. -_-; Der Film kommt irgendwie kaum in die Gänge, was einerseits schade, aber andererseits auch seine Rettung ist. Denn die erste Hälfte des Filmes konzentriert sich fast ausschließlich auf Bob Arctor und die drei Mitbewohner, mit denen er in einem heruntergekommenen Haus wohnt und die allesamt Drogenabhängig sind. Die Droge scheint die Gehirnhälften ziemlich kaputt zu machen und so kommt es zu teilweise witzigen und abgefahrenen Dialogen. Dass Robert Downey Jr. so genial spielt und teilweise total abdreht, hebt die Stimmung beim Publikum. Fast könnte man meinen, es hier mit einem witzigen Drogenfilm zu tun zu haben. Woody Harrelson unterstreicht den Eindruck gekonnter weise.
Aber leider will der Film dann doch mehr sein. Eine düstere Ausmalung unserer Zukunft, die uns vermutlich auch wirklich bevorsteht. Das alles kommt aber leider ziemlich wirr und teilweise gar nicht rüber. Bis man mal checkt, was so grob vor sich geht, ist der Film fast auch schon zuende und “überrascht” mit einem Twist, der irgendwie seine Wirkung verfehlt und unnötige Fragen aufwirft. Hier hat es den Anschein, als hätte man Philip K. Dicks Geschichte nicht ganz so gut rüber gebracht. Ich selbst hab’ sie allerdings nicht gelesen und kann mir von daher kein Urteil darüber bilden.
Die Optik des Filmes jedoch… die sah ich. Und die sieht auch wirklich gut aus. Stellenweise etwas weird (der Scramble Anzug ist z. B. bisschen lame), aber an anderen Stellen dann wirklich einsame Spitze. Richtig klasse wird das Rotoscoping, wenn man Nahaufnahmen von Gesichtern der Darsteller sieht. Kurzum, er sieht wirklich hervorragend aus. Es bleibt aber fraglich, ob ein derart auffallender Effekt wirklich nötig war. Die paar “Special Effects”, die man im Film sieht hätten mit althergebrachten Methoden auch realisiert werden können. Mir scheint, als wäre hier der Wunsch nach einem Rotoscopefilm zuerst gewesen und die Idee eine Philip K. Dick Story zu verfilmen, erst im Nachhinein entstanden.
Den dritten Pen kriegt er wirklich nur wegen Robert Downey Jr. und den weirden Dialogen.