Soldier
Todd ist Teil einer Spezialeinheit von Supersoldaten, welche schon als Babies vom Militär aufgenommen und trainiert wurden. Über die Jahre wuchs er zu einer effizienten Kampfmaschine heran und stellte sein Können in unzähligen Schlachten unter Beweis. Dieses Dasein wird mit dem Auftauchen von neuen Kampfmaschinen – jetzt neu mit genetischen Modifikationen – gefährdet. Todd ist obsolet und soll bald entsorgt werden. Und dann passiert genau nicht das, was man denkt.
Nach Mortal Kombat und Event Horizon brachte Paul W. S. Anderson diesen kleinen Actionfilm zur Welt und ich wage zu bezweifeln, dass der Film hier je im Kino lief. An den Kinokassen in den USA floppte er jedenfalls und von den 60 Millionen Budget (!) kamen nur ca. 15 Millionen wieder rein. Dazu klagten die Kritiker einhellig, dass der Film ein belangloser Actionfilm sei. Was für ein Desaster! Und naja, es stimmt, es ist ein belangloser Actionfilm. Jedoch mit genug Budget und interessanten Quirks, dass man ihn durchaus enjoyen kann. Ja, ich war gar positiv überrascht. Zu aller erst einmal wegen der Story. Sie ist und bleibt zwar simpel, aber es passiert eben genau nicht das, was man als nächstes vermutet und das ist ja bei solch einem Film ja schon einmal etwas. xD Des Weiteren erfreute ich mich an Kurt Russels Charakterentwicklung, die imho mehr als realistisch in Szene gesetzt wurde, denn sie ist kaum vorhanden, bzw. sehr minimal. Ich befürchtete ja anfangs, dass er von der knallharten Killermaschine zum Familyman mutiert, aber diese Blöße gab sich das Script Gott sei Dank nicht. Kurt Russel ist auch am Schluss noch die knallharte Killermaschine, aber man erkennt, dass sich etwas in ihm geändert hat. Ein minimaler Funke von Menschlichkeit flammte kurz in ihm auf. Das ist doch schon ausreichend und imho wirklich gut gehandled. Mehr braucht’s doch nicht. Schön bzw. lustig auch, wie Kurt Russel officially nur 104 Worte im kompletten Film spricht und das obwohl er 85 % aller Szenen besetzt. Er ist halt einfach eine Maschine und die changed man nicht einfach mal so in einer Woche, nur weil man ein paar Blumen mit ihm pflanzt, etc.
Meine zweite Befürchtung war, dass Kurt Russel aka Todd natürlich asapst Rache an seinen ehemaligen Vorgesetzten und den neuen Supersoldiern nehmen will, aber auch dem ist nicht so. Irgendwie ist er einfach confused, was abgeht und landet da auf dem Planeten, checkt erstmal nix und will einfach nur Soldat spielen. xD Er trifft dort zwar diese Familie, welche natürlich den Funken Menschlichkeit in ihm entfachen wird, aber das ist alles sehr subtil und vor allem trifft er mehr aus Zufall auf seine ehemaligen Vorgesetzten, etc. Naja und dann gibt’s bis zum Schluss eh nur noch Action. Schön in Szene gesetzte Action wohlbemerkt. Hier sieht man das Budget vor allem an den Setbauten, welche allesamt wirklich super aussehen und am Schluss auch ordentlich zerbombt werden. Ja, der komplette Look des Filmes war einfach wunderschön irgendwie. Jo, hier und da gibt es eine eher schlechtere Szene mit bisschen CGI – glaube ich – aber das juckt kaum.
Irgendwie erinnerte mich der Film an “Octalus” aka “The Deep”, welches auch eher ein B-Movie mit A-Budget war. Story und Charaktere simpel, dafür Action und Spaß fett. Action war auch bei Soldier fett, dafür fehlte mir dann für den vierten Pimmel doch noch ein Quentchen mehr Spaß. Evtl. hätte man etwas Comedy unterbringen sollen, oder so.
Lief unter dem Namen Starforce Soldier in Deutschland im Kino – in einer stark gekürzten FSK 16 Fassung