SOLAR STRIKER
Nintendo Game Boy | 1989
In Solar Striker seid ihr ein namenloser Held, der aus nicht näher angegebenen Gründen in den Krieg zieht, gegen eine widerwärtige, außerirdische Rasse, die auch nicht näher beschrieben wird. Jawohl, die Story ist ein bisschen dürftig und das Handbüchlein fehlt mir gerade. Da stünde bestimmt mehr drin, aber ich muss mich mit den Storyangaben aus dem Spiel vergnügen. Und die sind so gut wie nonexistant.
Solar Striker war damals eines der Launchgames für den Nintendo Game Boy. Ich persönlich habe es nie besessen, weil ich meinen Game Boy erst ziemlich spät bekam, vermutlich weil er dann für meine Eltern erst erschwinglich war, die armen Säue. Ich kam also zum ersten Mal mit dem Spiel in Berührung im Jahre 2008. Das ist evtl. ungünstig, da so der ganze Game Boy Hype dem Spiel bei diesem Review nicht weiter hilft. Und so möchte ich auch gleich die Kritikpunkte hervorheben. Die Grafik ist einfach… ja… es ist eigentlich fast gar keine Grafik auf dem Screen zu sehen. Die Hintergründe sind ziemlich spärlich mit Texturen versehen und die Raumschiffe sind unidentifizierbare Blobs von schwarzen Pixeln. Das ausgerechnet das erste Stage in einem sehr langweiligen Sternenhimmel, bzw. dem Weltall, anfängt, hilft Solar Striker nicht unbedingt beim ersten Eindruck gleich Punkte zu sammeln. Die Grafik bessert sich im Laufe des Spieles, bleibt jedoch zu jedem Zeitpunkt ziemlich spartanisch.
Aber Grafik ist nicht alles und so freute ich mich auf ein tolles Shoot’em Up Vergnügen der mobilen Art. Nun ja, es ist halt doch ein ziemlich altbackenes Shoot’em Up. Es ist eines dieser Shoot’em Ups, wo die Gegner selbst gefährlicher sind, als die Schüsse, die sie abfeuern. Schnell kracht man mal in einen Gegner rein, weil man ihn unbedingt noch erwischen will, oder weil seine Flugbahn einer Sinuskurve nachempfunden ist und man gerade nix mehr checkt. Mit etwas Gewöhnung klappt das aber dann doch alles ganz gut und man merkt schnell, dass die Gegnerformationen immer die selben sind. Sicher, das war früher oft der Fall, aber hier sind sie wirklich in jedem Level fast gleich. Am Anfang eines Levels kommen immer zuerst links Gegner. Dann kommen rechts welche. Dann links. Dann in der Mitte, etc. pp. Aber das war ganz ok so, denn so konnte ich mich dann relativ gut bis zum letzten Stage vorkämpfen, denn der Schwierigkeitsgrad hat es ab Stage 4 (6 gibt es insgesamt) wirklich in sich. Der letzte Endgegner will erst einmal geknackt werden. Die Hitzone ist nur ein paar Pixel breit und die Bullets erinnerten fast schon an Do Don Pachi. Da ging die Game Boy Hardware das erste mal in die Knie und ich starb mehrere Tode. Ab genau diesem Punkt ist das Spiel ca. 200 % schwerer als die Stages vorher. Das ist nicht unbedingt förderlich für das nötige Erfolgsgefühl, welches man beim Spielen gerne hätte.
Jedenfalls klappte es dann doch, wie durch ein Wunder und ich spielte Solar Striker tatsächlich durch. Lag evtl. auch an den Bonusleben, die man relativ häufig bekommt, je nach Punktestand. So ist und bleibt Solar Striker nicht gerade das Aushängeschild für Shmups auf dem Game Boy, aber immerhin ein netter Spaß für Zwischendurch. Der alten Zeiten wegen…