Snowtown

Holla, 02.04.2012

Snowtown

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Artsy Umsetzung einer truen Serienmördergeschichte aus Australien. Aus der Perspektive eines 16 jährigen Jungen, für den der eigentliche Serienmörder sehr schnell zur Vaterfigur wird und ihn so immer mehr in seine kranke Welt voller Schwulenhass, Selbstjustiz und Sadismus hineinziehen kann.

Wie die meisten Filme dieser Art is der Pace eher slow und man muss sich oft ein wenig konzentrieren. Auch weil der Regisseur vorraussetzt, dass man von der ganze Geschichte irgendwie schonmal gehört hat. So kann es echt mal passieren, das man n bisschen aus der Handlung rauskommt, weil auch gerne mal was weggelassen wird.

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Das ist alles aber nicht so schlimm, weil der Rest von Snowtown einfach unglaublich intensiv ist. Ich habe selten einen Film gesehen, den man eigentlich die ganze Zeit nur ausschalten will. Und das nicht, weil er schlecht wäre. Nein, alles fühlt sich so unglaublich klaustrophobisch an, wenn man diese kaputte lower class Familie sieht und wie sie – ohne dass das tatsächlich erwähnt werden muss – einfach null Perspektive hat. Der Serienmörder selbst ist unglaublich charismatisch. Ein warmes Lachen, eine super nette Art, die aber sehr schnell ins Bedrohliche umschwingen kann. Man kann recht schnell verstehen, wie so ein starker Charakter es in diesem sozial schwachen Setting schaffen konnte seine eigenen kranken Vorstellungen und Handlungen als normal und gerechtfertigt darzustellen. Aus seiner Sicht ist das, was er tut, einfach logisch.

Der Film guckt nie weg. Es gibt eine sehr kurze, aber trotzdem extrem unangenehme Rape Szene und irgendwann kulminiert alles in einer detailiert dargestellten Folterszene, die Goreflicks wie Saw wie einen KIndergeburtstag aussehen lässt. NIcht weil es blutiger wäre, sondern weil es so erschreckend real wirkt.

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Optisch ist der Film sehr zweckmäßig inszeniert, dem Thema entsprechend. Ein paar mal werden Zeitsprünge mit sehr cool gemachten, traumartigen Slo-Mo Szenen dargestellt und es gibt ein paar sehr schöne wideangle landscape shots, was dem Film dann doch noch irgend wie einen gewissen Arthouse Touch gibt.

Die Musik geht in die gleich Richtung, sehr subtil, aber in den wichtigen Szenen sehr effektiv.

Tjo, empfehlen kann ich den Film fast nicht. XD Ähnlich wie Irreversible, ist es für mich einer dieser Filme, die ich definitiv nur einmal schauen werde. Ich bin aber auch ne Memme. Wertung finde ich sehr schwierig… Da der Film aber def. seine Spuren hinterlassen hat und ich das eigentlich nur sehr selten sagen kann, gebe ich einfach die volle Punktzahl.

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