Running Out Of Time (Hong Kong 1999, Johnnie To)
Running Out Of Time (Hong Kong 1999, Johnnie To)
Cheung (Andy Lau) hat keine Zeit mehr. Krebs zerfrisst seinen Körper von innen und die Ärzte geben ihm nur noch wenige Tage. Bevor er aber stirbt, will er mit der Hong Konger Polizei ein Spiel spielen. Die Zeit: 72 Stunden. Der Auserwählte: Polizist Ho. Ihn hat Cheung ausgesucht, weil er einer der ehrgeizigsten und besten in Hong Kong ist. Erst später merkt Ho, das Cheung eigentlich noch einen ganz anderen Plan verfolgt…
Mal sehen…
Milkyway
Johnnie To
Lau Ching Wan
Andy Lau
Lam Suet
Siu Hung Hui
Öhm.. was sollte da noch schief gehen? Richtig. Nichts. Running Out Of Time ist – mal wieder – einer der grandiosen Johnnie To Filme, die aus relativ wenig ganz viel machen. Die Story ist recht einfach und hätte schnell in einem Kommerzblockbuster mit Arnold Schwarzenegger enden können, der dann doch keiner wird, weil das Drehbuch von einem Ami geschrieben wurde. Aber wir befinden uns ja momentan in Hong Kong und nur deswegen kann man sich getrost zurücklehnen und genießen, wie sich Lau Ching Wan und Andy Lau eine spannende, überraschende, actionreiche und dramatische Jagd liefern.
Da der Film überwiegend von seiner Story und den Characteren lebt, tat man gut daran nicht nur Hong Kongs angesagteste und sicher auch beste Schauspieler zu engagieren, sowie das Drehbuch so zu schreiben, das stets alle Aktionen glaubwürdig bleiben und die Charactere genug Zeit kriegen, dem Publikum symphatisch zu werden. Mehr noch. Ehe man sich versieht hat es den Anschein als wären Gangster und Polizist sich gegenseitig auch noch symphatisch. Cheung ist ganz froh drum, einen fähigen Polizisten wie Ho zu haben, der mitspielt. Denn nur mit ihm kann er seinen eigentlichen Racheplan am Mörder seines Vaters durchziehen. Und Ho muss ganz ehrlich zugeben, das es ihm auch Spaß macht. Endlich wird er gefordert und hat wieder etwas zu tun. Wie oft hat er schon das Lager in der Polizeistation aufgeräumt und aufräumen lassen, weil es sonst nichts zu tun gab.
Während es überwiegend die Szenen zwischen Andy Lau und Lau Ching Wan sind, die den Film tragen, so gibt es da noch diesen ganzen Kleinkrams nebenbei, die stilvolle Kameraarbeit und die grandiose Musik von Raymond Wong, die dem Film so perfekt machen.
Mit Kleinkrams ist gemeint: Nebendarsteller. Kurze Szenen und Stellen im Drehbuch, die dem Zuschauer entweder ein Schmunzeln oder ein “Aha!” entlocken. Besonders Lam Suet ist mal wieder in Topform und zeigt, das ihm auch Nebenrollen nicht egal sind und spielt, das sich die Balken biegen. Auch der Humor trifft stets in’s schwarze und wirkt nie deplatziert, da er wohl portioniert ist und nie in Klamauk endet. Das bei diesem Film die Kameraarbeit perfekt ist und der Soundtrack absoluten Ohrwurmcharacter hat und wie die Faust in’s Arschloch passt, ist da nur zu Begrüßen. Das alles macht den Film so perfekt.