Running On Karma


R U N N I N G | O N | K A R M A | 大 隻 佬
HONG.KONG.2003.JOHNNIE.TO.WAI.KA.FAI.ANDY.LAU.CECILIA.CHEUNG
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Big (Andy Lau Tak-Wah) ist ein muskelbepackter Mönch vom Festland, der seit einem Missgeschick in seiner Vergangenheit das Karma anderer Leute sehen kann. In Stripclubs versucht er sich etwas Geld zusammen zu verdienen, bis eines Tages die Polizistin Lee Fung-Yee (Cecilia Cheung Pak-Chi) mit ihren Kolleginnen dem illegalen Treiben ein Ende bereitet. Big flüchtet. Auf seiner Flucht jedoch gerät er zwischen die Fronten. Eine andere Polizeieinheit untersucht gerade einen spektakulären Mordfall und verfolgt den mutmaßlichen Täter zu Fuß. Auf Hong Kongs Seitenstraßen gerät Big mit dem flüchtigen Täter zusammen und wird festgenommen, während der Mörder flüchten kann. Big sieht zum ersten mal Lee Fung-Yees Karma.

Kein schöner Anblick…


(Links: An Andy Laus Gummianzug hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt! | Rechts: Big kann das Karma anderer Leute sehen. Nicht immer eine schöne Angelegenheit.)

Eins vorweg: Nein, Andy Lau hat seit Infernal Affairs (2002) nicht magischerweise 150 Kilo zugenommen und ist nun ein Muskelpaket. Ja, das ist ein Gummianzug. Man sollte den Film allerdings nicht daran messen, wie echt der Gummianzug Andy Laus aussieht. Denn Running On Karma hat weißgott mehr zu bieten. Zudem lässt Andy Lau mit seiner sympathischen Performance nichts unversucht, den Gummianzug immer mehr in den Hintergrund rücken zu lassen. Und irgendwo passt er ja auch zu Running On Karma. Selbst für Hong Kong Filmfans ist Running On Karma ein völlig unerwarteter Genre Mischmasch. Mit Andy Lau und Cecilia Cheung in den Hauptrollen hätte man fast meinen können, Johnnie To liefert eine weitere RomCom ab, aber weit gefehlt. Running On Karma ist ein bisschen Romantik, ein bisschen Martial Arts, ein bisschen Cop Thriller, ein bisschen Komödie und viel buddhistische Grundweisheiten. Aber das beste daran:

Es funktioniert hervorragend.

Was Johnnie To und Wai Ka-Fai hier allein in den ersten 10 Minuten abfeuern spottet jeder Beschreibung. Man muss es gesehen und erlebt haben. Dabei ist Running On Karma keine Anhäufung von zusammengewürfelten Genres, sondern vielmehr ein vielschichtiges Ganzes, das insich glaubhaft erscheint und bis zum Schluss nichts an seiner Wirkung verliert. Running On Karma spielt regelrecht in einer Fantasiewelt, in der muskulöse Mönche an Häusern entlang klettern und die wahnsinnigsten Moves vollführen. Eine Welt, in der das Karma der Menschen allgegenwärtig ist und in der Big nur anfangs ein Quatschkopf zu sein scheint. Es verbirgt sich noch mehr in ihm und Andy Lau bringt das gut rüber. Überhaupt ist der sympathische Character des Bigs + Andy Lau ein winning Team. So macht man sich schon nach wenigen Minuten keine Gedanken mehr um den Gummianzug sondern will sich vielmehr an Big und seinen irrsinnigen Ideen, Geld zu verdienen, erfreuen.


(Links:Bisschen Romantik gibt’s obendrein | Rechts: Cecilia Cheung sieht in “Running On Karma” einfach mal wieder perfekt aus. Heiratsfaktor 150 %.)

Bis die nächste Szene erscheint, die brutaler nicht sein könnte, aber trotz der komödiantischen Elemente kurz vorher nichts von ihrer Wirkung verfehlt. Gerade in koreanischen Filmen fiel mir das oft negativ auf. Derart brutale Szenen in einer Komödie zu verwursten, das ist oft zuviel für mich. Bei Running On Karma wurde aber Wert auf Ausgeglichenheit gelegt und… keine Ahnung wie Johnnie To es macht, aber es stört nicht. Es kommt einfach etwas neues raus. Running On Karma ist alles andere als Mainstream und selbst für Hong Konger Verhältnisse ein gewagter Film. Kein Wunder, das To für einen echten To Film mindestens 5 kommerziell erfolgreiche RomComs produzieren muss. Aber solange Filme wie Running On Karma dabei heraus kommen ist mir das herzlich egal.

Klar, das da der Rest des Films auch stimmt. Besonders erwähnenenswert finde ich die gelungene Cinematography, welche nicht nur Chinas schöne Landschaften gut in Szene setzt, sondern vor allem die nächtlichen Szenen in Hong Kongs Straßen perfekt einfangen. Vor allem in der ersten Hälfte muss man bei so ziemlich jedem Shot wanken. Hervorragend unterstützt werden die Bilder von Cacine Wongs hervorragendem Soundtrack, der düster klingt, eingängig ist und fast so melancholisch daherkommt, wie der Soundtrack zu Running Out Of Time. Über die technische Ausführung (Manche Synthiestellen klingen etwas billig), ließe sich definitiv streiten, aber im großen und ganzen unterstützt der Soundtrack den Film meiner Meinung nach wunderbar. Gerade im Opening, wenn Big nackt durch die Straßen Hong Kongs rennt, während ein Inder auf der Flucht ist und dazu fast Silent Hill artige Geräusche ertönen, gibt das eine grandiose Stimmung.

Somit ist Running On Karma nicht unbedingt jedem zu empfehlen. Hong Kong Film Neueinsteiger könnten sich etwas verwirrt abwenden und den Film schnell als “Chinesenquatsch” abstempeln. Kenner des Hong Kong Films und erst recht Johnnie To Fans müssen sich Running On Karma anschauen, da sie garantiert noch nie etwas ähnliches sahen. Ein weiterer Johnnie To must have.

MUST HAVE.

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Pen Pen Pen Pen Pen


(Das hurengeile Filmposter)