Re-Cycle (Hong Kong 2006, Pang Brothers)
Ting-Yin ist eine erfolgreiche, sehr süß anzusehende Schriftstellerin in Hong Kong. Gerade erst hat sie ihre dreiteilige Liebesgeschichte “My Love” fertiggestellt und die Kritiker sind restlos begeistert und der erste Teil wurde schon verfilmt. Klar, das nun jede Menge Druck auf Ihr lastet, denn sie will ihre Kritiker natürlich nicht enttäuschen und ihr Kollege / Freund hat ausversehen schon das neue Buch angekündigt sowie dessen Namen verraten. “The Re-Cycle”. Nun steht sie unter Druck wieder ein hervorragendes Buch abzuliefern. Die Ideen lassen aber leider noch auf sich warten. Da spürt sich jemanden in ihrer Wohnung…
Der Plot hat es nicht leicht in diesem Film. Mit seiner Alternativwelt, in der alles Vergessene und Weggeworfene landet, hat der Plot tatsächlich das Zeug dazu ein Fantasyfilm mit Aussage zu werden. Aber zu stark sind die Bilder und zu wenig Raum wird ihm gelassen. Dabei könnte er soviel mehr zeigen. So viel mehr sein. Mir kam es regelrecht so vor, als müsste er immer pausieren, wenn gerade CGI im Bild zu sehen ist. Die ersten 30 bis 40 Minuten ist alles ok und dann kommt erstmal weitere 50 Minuten CGI Geballer. Dann, am Ende des Films, darf er kurz zeigen, was er eigentlich drauf hat.
Schade, hätte nicht sollen sein. Ich fand den Film fast schon langweilig. Der Anfang ist so toll, macht Lust auf mehr. Zeigt tolle Bilder in der Wohnung Ting-Yins und bläst einem die gewohnt gruselige bis bombastische Pang Musik um die Ohren. Aber dann… dann findet sich Ting-Yin in dieser Welt wieder. Man weiß nichtmal recht wie und warum und hat auch keine Zeit großartig darüber nachzudenken, da einfach viel zu viel CGI im Bild ist. Das Gezeigte sieht (bis auf zwei drei Ausnahmen) alles hervorragend aus, keine Frage. Aber der ganze Aufenthalt in dieser Welt (Und das ist immerhin der Mainpart des Filmes) kam mir eher wie ein Adventure vor. Die Orte wie Räume. Und die Hauptaufgabe, den Ausgang zu finden, schafft man natürlich nur, wenn man weiß, wie man diese Räume durchquert. Das passt eher zu einem Spiel, als zu einem Film.
Dann kommt allerdings das Ende und das kann den Film fast noch retten. Erst recht im Nachhinein wird einem dann einiges klar und der ganze Film macht plötzlich mehr Sinn als erwartet. Voraussetzung ist, das man sich noch dafür interessiert und nicht eingeschlafen ist. Evtl. muss man die Lösung sogar im Internet nachschlagen, aber es lohnt sich.
Mein Fazit wäre somit: Gewohnt viele hervorragende Visuals von den Pang Brüdern, aber leider ist die Alternativwelt als Filmelement missglückt. Ein erneutes Anschauen würde mir schwer fallen. Trotzdem eine klar Empfehlung für alle Fans der Pang Brüder, die selbigen auch gern mal das ein oder andere Missgeschick verzeihen, weil sie einem stets geile Musik zusammen mit geilen Bildern präsentieren. Und das reicht manchen ja schon. Hurra.