PANDORUM
Die Erde im Jahr 2173. Die Weltbevölkerung hat ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Die Erde wird uns schlicht und ergreifend zu klein. Gut, dass man mittlerweile aber einen erdähnlichen Planeten entdeckt hat. Talis. Es wird zum Zwecke der Bevölkerung des Planeten ein riesiges Raumschiff – die Elysium – zusammen gebastelt, welches ca. 60.000 Menschen zu Talis bringen soll. Als die Mitglieder der Flugmannschaft Bower (Ben Foster) und Payton (Dennis Quaid) aus ihrem künstlichen Winterschlaf erwachen, müssen sie feststellen, dass auf dem Schiff etwas nicht stimmt. Wo ist die Mannschaft? Wie lange haben sie geschlafen? Woher kommen sie?
Gute Science-Fiction Filme gibt’s ja wirklich nicht alle Tage. Es passiert nur alle Jahre, dass sich mal überhaupt jemand an einen Science-Fiction Film – im klassischen Sinne – wagt und der dann auch noch gut ist. Das letzte mal war es Sunshine von Danny Boyle und wird es auch noch eine Weile bleiben. Pandorum kann da nicht mithalten.
Wir beginnen den Film mit dem Erwachen der zwei Crewmitglieder und fühlen uns anfangs genauso irritiert, verloren und ängstlich, wie sie selbst. Was machen sie auf dem Schiff? Was ist die Mission? Wieso wachen sie schon auf? Wie lange haben sie geschlafen und warum ist niemand mehr an Board? Das ist alles ein klein wenig spannend und die beklemmende Atmosphäre an Board des Schiffes trägt ihren Teil dazu bei. Alien lässt grüßen. Fast wäre Pandorum ein spannender Science-Fiction Film geworden, aber dann… dann kommen leider die Mutanten. Aus irgendeinem Grund, der einem in dem Moment dann auch scheißegal ist, sind Mutanten an Board des Schiffes gelangt, die natürlich nun auf Menschenjagd gehen. Sie haben ja eh nix anderes vor gerade. So wird aus dem anfänglich interessanten, weil mysteriösen Pandorum ein langweiliger, altbackender Slasher / Run’n'Chase Film. Das braucht nun wirklich kein Mensch.
Dazu kommt die namensgebende Krankheit Pandorum, die gegen Ende des Filmes eher verwirrt, als ihn spannend macht. Payton und Bowers scheinen beide darunter zu leiden und nicht immer ist klar, ob das nun so ist, oder nicht. Dafür, dass der ganze Filme den Namen der Krankheit trägt, wird diese aber ziemlich stiefmütterlich behandelt. Es werden kurz die Symptome aufgezählt, dann sieht man “Aha! Der ist doch krank!” und das war’s. Hätte man den Film mal lieber “Mutant X” genannt.
Aber halt. Was ist denn jetzt auf einmal los? Ganz und ich meine wirklich ganz zum Schluss hat der Film noch einen Twist auf Lager, der einen fast sogar überraschen kann. Einen Dreh in der Geschichte, welchen die ganze Stunde vorher so sinnlos erscheinen lässt und Lust auf mehr macht, aber der Film ist schon zuende? Warum? Man ahnt irgendwie, dass tieeef unter der Oberfläche der Story noch viel mehr rauszuholen gewesen wäre, aber es passiert einfach nicht und wird in den letzten 5 Minuten angedeutet. Einfach nur schade, schade, schade.
Witzig fand ich noch, dass der Film wohl eine Deutsch / Amerikanische Koproduktion ist. Das fiel mir auf, als ich Wotan Wilke Möhring als Bowers Vater im Film entdeckte. Und am Schluss bei den Credits – welche übrigens ziemlich geil mit tollen Schwenks über die wirklich wundervollen Sets unterlegt sind – stehen überhaupt lauter deutsche Namen. Und der deutsche Filmförderungsbund teilfinanzierte den Film wohl. Das ist gut. Besser als random Nazifilme.