Mr. Bones

elend, 08.06.2006

Mr. Bones (NTSC/JP SAT)

Das japanische Cover ist – wie immer – dem US Cover weit überlegen.

Die Story:
Die Story ist mindestens genauso abgedreht, wie der Rest des Spiels. Sie bildet die Basis für die ganzen Abgedrehtheiten, die wir im Laufe des Spiels noch erleben werden. Und sie geht ungefähr so:

Der Wissenschaftler Da Goulian hat eine neue Methode entdeckt, bereits tote Skelette wieder zu neuem Leben zu erwecken. Folglich tauft er jene Methode “Skeletismus”. So beschließt er kurzerhand einen kompletten Friedhof wieder zum Leben zu erwecken und die Welt zu erobern. Wenn da nicht bei einem Skelet etwas schief gelaufen wäre. Alle haben sie rote leuchtende Augen. Bis auf… Mr. Bones. Er hat blaue und bei ihm ging gehörig etwas schief. Denn er bekam im Gegensatz zu den anderen auch eine Seele und ein Gefühl für den Blues. Da einem so ein Querschläger bei Welteroberungsplänen erfahrungsgemäß immer in die Quere kommt, beschließt Da Goulian ihn kurzerhand zu erledigen. Mr. Bones flieht…

Gitarrensolo: Rock gut ab, oder das Publikum macht dich alle.

Die Levels:
Wir begleiten Mr. Bones nun also auf seiner Flucht vor der Armee der bösen Skelette. Soweit so gut. Dies wäre bei normalen Spieleherstellern Ausgangsbasis für ein lustiges kleines Jump’n'Run für die ganze Familie. Nicht so bei Sega. Man entschloss sich einfach kurzerhand dafür ein abgedrehtes Spiel zu entwickeln, welches sich nicht scheut eine Geschichte aufzubauen und teilweise neue Wege zu gehen.
Neue Wege im Sinne von: Die Levels. Im ersten Level wird man noch durch eine 08 / 15 Jump’n'Run Passage angetäuscht. Gut, die Hintergrundgrafik ist ein ständig scrollendes vorgerendertes Video, aber auch das gab’s schon irgendwie irgendwo. Aber schon im zweiten Level merkt man, das hier etwas anders ist.

“Das Mausoleum”. Man steht nun also auf dieser Gruft und muss nicht etwa weiter nach rechts rennen und hüpfen, nein, man muss seinen bösartigen Kontrahenten auf der Gruft ausweichen. Diese stehen schön artig aneinandergereit unten neben der Gruft. Und sie schießen nicht etwa auf dich, nein das wäre einem Mr. Bones nicht würdig. Sie schnappen nach dir. Und zwar teilweise in dicken Laolawellen, was einem schon wieder ein Lächeln und etwas Unverständnis auf das Gesicht zaubert. (Gut zu sehen im Video. Link unten.)

Da war ich noch nicht, aber ich freue mich schon darauf!

Und so geht es weiter, bis uns die erste Zwischensequenz erneut verstört aber gleichzeitig mit ihrer Stimmung fängt und einem schon wieder ein Lächeln entlockt.
Mr. Bones schafft also die Flucht vom Friedhof und landet prompt in einer Holzhütte mit einem blinden (?) Bluesgitarristen (?). Angelockt von diesem tollen Sound, den der Blinde spielt, läuft Mr. Bones in die Hütte und schnappt sich sogleich auch eine Gitarre. Mit Hilfe dieser bestreiten wir das nächste Level. Hier geht es im Prinzip nur darum dem Publikum zu gefallen. Man hat 6 vorgefertigte Samples auf den 6 Buttons des Saturnpads und spielt diese, möglichst passend zum Hintergrundsound, abwechselnd ab. Leuchten alle Augen des Publikums blau, sind sie zufrieden (und schwenken teilweise Kerzen). Leuchten sie Rot, haben wir leider versagt.

Die Hintergrundgrafik: Teilweise FMV. Teilweise traditionelles 2D.

Viele Köche verderben den Brei?
Mr. Bones kann man sich fast schon wie eine Sammlung von Minigames vorstellen. Jedes zweite Level ist anders. Teilweise komplett anders (Die Rhythmusgames z. B.) Manche haben scheinbar nichts miteinander zu tun, aber doch passt alles zusammen. Das Gesamtergebnis, das diese Art von Minigames erreicht ist einfach toll, weil trotz der Verschiedenheit alles zueinander passt.

Die Steuerung ist am Anfang gewöhnungsbedürftig. Vor allem in den mit FMV Hintergründen hinterlegten Levels. (Bei den Holzstämmen sterbe ich momentan immer. Siehe Video.) Aber schon nach kurzer Zeit hat man sich an die relativ hohen, dafür kurzen (nach vorne) Sprünge von Mr. Bones gewöhnt. Schnell lernt man die Laserstrahlen, die aus seiner Hand kommen (?), zu schätzen. Und manchmal erwischt man sich dabei, wie man sich eine ruhige Ecke sucht und X, Y oder Z drückt. Mit diesen Buttons zerspringt Mr. Bones in all seine Einzelteile. Diese kann man dann wieder mit Hilfe der Bonesenergie (?) wieder zusammensuchen. Mitunter kommt es sogar vor, das man ausversehen einen dritten Arm aufsammelt. Dieser baumelt dann erstmal unkoordiniert an eurem Nacken herum, bis er schließlich abgfällt. Das sind so die Kleinigkeiten, die Mr. Bones irgendwie symphatisch machen.

Eines der etwas normaleren Levels.

Und sonst?
Viel konnte ich aufgrund meiner Dummheit noch nicht zocken. Aber das bisher Gezockte machte durchaus Spaß, auch wenn es seine Frustmomente hatte (Die FMV Levels). Auch die Musik war wirklich erhaben und, wenn ich recht gelesen habe, von einem relativ bekannten Gitarristen.

Somit muss ich Mr. Bones jedem empfehlen der auf etwas “andere” Spiele und auf “abgedrehte” Spiele steht, bzw. Lust hast.

Pen Pen Pen Pen Trans(en)pen

Und zu guter letzt noch ein Video:
http://www.sega-saturn.net/video/Mr_Bones.rar