Wir haben endlich Gewissheit: Das MAOZ in München ist Geschichte.
Das “neue” MAOZ am Isartor (am Tal) hat nun seit Monaten das Schild “Wegen Küchenrenovierung auch noch diese Woche geschlossen” vor der Tür hängen, das am Ostbahnhof (Friedensstraße 10) neuerdings die Ankündigung, dass bald ein Asiatischer Imbiss (“Immbiss”?) in diesen Räumlichkeiten entsteht und die beiden Filialien sind aus der offiziellen Website www.maozveg.com hinausgefallen.
Da wir leider auf unsere Anfrange bei der MAOZ-Zentrale in Amsterdam keine Antwort erhalten haben, werden wir als regelmäßige Besucher die Geschichte über die beiden MAOZ-Filialen selbst zusammenschreiben und die so eine oder andere Anekdote erzählen.
Geschichte
Nicht einmal zwei Jahre konnte sich das MAOZ-Franchise in der bayrischen Landeshauptstadt halten. Gegen April / Mai 2006 eröffneten mit dem MAOZ am Münchner Ostbahnhof (Friedensstraße 10) und am Frankfurter Hauptbahnhof die ersten beiden MAOZ-Filialen in Deutschland. Der Imbiss in Frankfurt musste schon nach wenigen Monaten schließen, doch die Münchner Filiale hielt sich hervorragend. Vor allem wegen den vielen Besuchern die aus dem Keller EG oder weiteren Partybunkern in der Nähe.
Schon Ende 2006 hörte man von der Betreiberin von der Happy Falafel GmbH (die das Franchise “MAOZ” in München nutzten), dass das Geschäft gut laufen würde und vor allem am Wochenende und Nachts viel Falafel-Sandwiches konsumiert wurden. Leider wurde zur gleichen Zeit die Koriandersauce mit einer Kapernsauce ausgetauscht, da angeblich der Koriander zu schnell verderben würde und sie es in zu kleinen Mengen vertreiben, als dass sie günstige Konditionen erhalten würden. MAOZ in den Niederlanden dagegen hatten und haben noch immer diese Koriandersauce.
Anfang 2007 wurde sogar vor den Kunden davon gesprochen, dass es finanziell gut läuft und wegen der hohen Nachfrage sogar bald einen zweiten Laden am Isartor geben würde. Im Juli 2007 war es dann soweit. Wesentlich frischer und stylisher eingerichtet präsentierte sich der MAOZ im Tal. Musik- und Modezeitschriften lagen herum und die Wände waren mit Postkarten und Punk-Buttons verziert.
Doch schon ein halbes Jahr später war das MAOZ am Isartor kurzzeitig geschlossen. Angeblich wegen Küchenreperaturen. Gleiches erfuhr auch das MAOZ am Ostbahnhof, wobei dieses bis heute geschlossen blieb und nicht mehr das Licht der Welt erblickte. Die Filiale am Isartor wurde für wenige Tage wiedereröffnet, bis erneut ein Zettel mit der Information, dass weiterhin an der Küche gearbeitet wird, daran zu finden war. Und bis heute nicht mehr geöffnet wurde.
Leider wissen wir bis heute nicht wieso die beiden MAOZ-Filialen geschlossen wurden. Ob nun finanzieller Natur (trotz dem angeblichen Gewinn), Gesundheitsamt oder Lizenzentzug – alles ist vorstellbar.
Anekdoten (die nicht in den Text gepasst haben)
- Wenige Wochen nach der Eröffnung wurden die aus den Niederlanden bekannten Pitas (Brötchen) durch kleinere ersetzt, da angeblich die Lieferung aus Amsterdam auf sich warten ließ… was sich auch bis zur Schließung nicht mehr ändert.
- Ein Bonuskärtchen wurde ein halbes Jahr nach Eröffnung eingeführt. Für jedes Essen erhielt man einen Stempel und bei 6 Stück ein MAOZ Sandwich, Menü oder Salatbox. Kurze Zeit danach beschränkte man dies auf ein kleines Sandwich, ohne Begründung und auch ohne die alte Beschreibung auf den Bonuskarten zu ändern.
- Das MAOZ wurde leider immer weiter unveganer. Die Zutaten änderten sich immer weniger (wie noch am Anfang) und enthielten mehr Joghurt oder sonstige Milchprodukte.
- Noch bis wenige Tage vor der Schließung des MAOZ im Tal (Isartor) wurden neue Ablageflächen und Ausstattung gekauft.
- Die Betreiberin der beiden Münchner MAOZ hatte angeblich einen der besten Kontakte zur Zentrale in Amsterdam von allen Filialen weltweit.
- Nicht böse gemeint, aber die Bedienung am Ostbahnhof konnte wirklich nur gebrochen Deutsch und verstand viele Bestellungen und / oder Fragen nicht wirklich.
- Stammkunden war es bis wenige Wochen vor der Schließung noch erlaubt auf ihre Pommes die Saucen, die eigentlich nur für die Pita-Taschen gedacht waren, zu geben. Von einem Tag auf dem anderen wurde dies verboten, ohne genauere Gründe anzugeben.
Im Endeffekt ist das MAOZ in München ein herber Verlust, als veganerfreundliche Restaurants / Bars / Imbiße bleiben somit nur noch das Zerwirk, Kopfeck und das Kafe Marat. Doch die abfallende Kundenfreundlichkeit könnte schon vor einiger Zeit ein Zeichen gewesen sein. Aber niemals nie sagen, vielleicht findet das MAOZ bald wieder Einzug nach München oder einer anderen Stadt in Deutschland.
[...] Update 04.02.2008 Wir haben Gewissheit: MAOZ in München ist Geschichte. Dazu unser Bericht: http://www.vidgames.de/maoz-munchen-geschlossen/ [...]
Die Filiale am Isartor ist mittlerweile sogar bei Immobilienscout ausgeschrieben.
http://www.immobilienscout24.de/43826674
Also wenn maoz ein Franchise-System ist, wie ich annehme, dann haben die deutschen Franchise-Nehmer versucht maoz ein bisschen zu bescheissen, indem sie einfach andere Zutaten genommen haben, die billiger waren.
Ein Franchise-System finanziert sich ja dadurch, dass der Franchise-Nehmer die vergleichsweise sehr teuren Zutaten des Franchise-Gebers kauft. Dafür bekommt er quasi das Konzept und Marketing etc. gratis sowie meistens den Kredit für den Bau des Gebäudes.
Nunja, ich habe mehrere Gespräche mit der Betreiberin geführt, und dem nach sollen alle Zutaten-technischen Änderungen mit dem Franchise-Geber in den Niederlanden abgeklärt worden sein.
Beispiel: Die Koriander-Sauce wurde nicht mehr angeboten, weil sie bereits nach einem Tag verfallen ist, die Lieferung aus den Niederlanden zu teuer war und der “deutsche Massengeschmack” es nicht angenommen hat, sprich es hat fast niemand die Koriandersauce genommen.
Schade! Am Anfang war ich von Maoz begeistert, aber die wahrhaft beschissene Lage in München hat verhindert, dass ich Stammkundin wurde. Ich hatte eher gehofft, dass bald eine Filiale in besserer Lage dazu kommt. Dafür tröste ich mich jetzt mit den exzellenten Falafel-Alternativen in der Goethestr.