Mad Detective

M A D . D E T E C T I V E
JOHNNIE TO . WAI KA-FAI

Bei einer Verfolgungsjagd in den Büschen Hong Kongs gehen zwei Dinge verloren. Ein Inspektor namens Wong und die Waffe seines Partners Chi-Wai (Lam Ka-Tung), welcher es wie durch ein Wunder unversehrt zurück zur Wache schaffte. 18 Monate ist das nun her und Inspektor Ho (Andy On) hat immer noch keine Spur. Da erinnert er sich an einen ehemaligen Polizisten namens Bun (Lau Ching-Wan), der damals nicht nur großartige Polizeiarbeit leistete, sondern leider gleichermaßen verrückt war.

Inspektor Ho bittet ihn um Hilfe.


(Links: Minute für Minute werden wir mit geilen Einstellungen wie z. B. dieser hier verwöhnt. | Rechts: Bun hat so seine eigenen Methoden Verbrechen zu rekonstruieren.)

Ach immer das gleiche. Johnnie To regt mich echt auf. Wie soll man ein Review zu einem Johnnie To Film bitte noch anfangen? Man hat gar keine Wahl mehr. Ich kann doch nicht schon wieder ein Review eröffnen, in dem ich über die Geilheit seiner Filme oder die Geilheit des Johnnie Tos ansich schreibe. Auch ist es immer eine Scheiße mit seinen Filmen. Man vergibt in der Regel 4 bis 5 von 5 erreichbaren Punk… huch?! Penen meinte ich natürlich und weiß aber leider nicht warum genau. Gleiches gilt für Mad Detective, wobei ich hier immerhin gleich mal den Anfang als Beispiel anführen kann, warum Johnnie To eigentlich so geil ist. Wenn man für ein paar Minuten Bun bei einer Rekonstruktion eines Verbrechens sieht, bei dem er sich in einen Koffer packt und die Treppen runter schubsten lässt, danach raus springt und sagt: “Der Eisverkäufer ist der Mörder!” und schon einen Schnitt später sieht, wie er dem alternden Polizeichef zu seiner Pension sein ganz persönliches Geschenk überreicht und danach der Titel eingeblendet wird, dann… ja dann weiß man schon, dass man einen Johnnie To Film schaut.

Man lacht, man ist verwundert, man kann kaum glauben, was man da sieht und man ist einfach nur gespannt, wie es weiter geht und das bei einer ausgelutschten Geschichte wie dem Standardwerk: Junge Polizisten müssen alternden Ex-Polizeihelden zu Rate ziehen, blah. Das kann nicht jeder. Sich dabei noch etwas neues auszudenken ist anscheinend so schwer, das es nur ganz wenige Menschen auf dieser Welt schaffen. Johnnie To (bzw. Wai Ka-Fai) ist einer davon.


(Links: Baha, was geht’n? | Rechts: Oh Gott! Drei Waffen auf drei verschiedene Personen gerichtet. So ein Pistolen Wirrwarr gab’s ja noch nie! Aka doch, aber das hindert Johnnie To doch nicht daran, es immer wieder neu zu erfinden?!)

Johnnie To zeichnet des Weiteren aus, das es einfach so weiter geht. Irgendwie ist von Anfang an klar, wer der Böse ist, aber man weiß nicht wieso und warum und will überhaupt sehen, wie es weiter geht. Es bleibt spannend und spätestens, wenn man kurz vor Schluss noch einmal kurz in die Irre geführt wird, macht man sich in die Hosen, weil man Spaß bei einem Film hat. Dabei ist mal wieder Lau Ching-Wan der geilste, der den verrückten Bun spielt, als… wäre er Bun. Gerade die unberechenbaren Szenen mit Bun heben den Film von anderen ab und machen am meisten Spaß. Das Verwirrspiel mit mehreren Persönlichkeiten (Bun kann das Innere von Menschen sehen) addet zusätzlichen Reiz und regt zum Überlegen an, während einen die hurengeile Kameraarbeit auch visuell verwöhnt und belohnt. Die anderen Schauspieler gehen zwar neben Lau Ching-Wan etwas unter, vor allem Andy On, was etwas schade ist, aber dafür kann Lau Ching-Wan halt auch locker einen Film alleine tragen. Die Musik fand ich zwar gut, aber leider etwas wenig. Dafür kann man sich sicher sein, das sie auch genau da hin gehört, wo sie ertönt. Das kann man nicht von jedem Film behaupten, wo z. B. das Maintheme ertönt, wenn der Hauptdarsteller kacken geht.

Tjo. Johnnie To halt. Alles perfekt wie immer. Was soll man dazu sagen? Spannend, involvierend, toll gefilmt, handwerklich perfekt, gute Musik und die besten Schauspieler (die besten, nicht die jüngsten oder schönsten) ganz Hong Kongs. Wenn Johnnie To mal einen Autounfall hat, dann muss ich leider kotzen und mich ebenfalls umbringen. Bis dahin aber…

Pen Pen Pen Pen Pen