Die Unendliche Geschichte II
Bastian würde gern in’s Schwimmteam der Schule aufgenommen werden, doch schon beim 3 Meter Brett bekommt er ziemlich Schiss. Er hat wohl Höhenangst. Und was tut man gegen Höhenangst? Richtig! Man besucht K. Korianders Antiken Buchladen (!) und fragt nach einem Ratgeber dafür, wie man Höhenangst überwindet. Und so kommt es, wie es kommen muss. Bastian sieht erneut das Buch “Die Unendliche Geschichte” da liegen und blättert fasziniert kurz rein. Aber was ist das, die Worte auf den Seiten verschwinden. Er hört nur noch einen verzweifelten Hilfeschrei der kindlichen Kaiserin. Er klaut mal wieder das Buch, rennt random in der Stadt rum und kommt irgendwann bei sich zuhause an, wo er sofort anfängt zu readen und selbst mitten in der unendlichen Geschichte landet. Und dort das beschissenste Abenteuer seines Lebens erlebt.
Wow, was für eine Gülle. Schon von den ersten Minuten an, merkt man bei diesem Film, dass hier etwas nicht stimmt. Vorbei ist’s mit der halbwegs erwachsenen Geschichte um Bastian Balthasar Bux und seine Abenteuer um die unendliche Geschichte. Hier wurde nun Platz gemacht für eine schön weichgespülte, kindgerechte Hollywoodscheiße, dass es nur so kracht. Die Setbauten sind nun noch aufwändiger, dafür aber auch lächerlicher. Die Silberstadt besteht nur aus ein paar zusammengeknubbelten, alten und silber angesprühten Schiffsmodellen von Revell und die “Giants”, die eigentlich gar keine sind, sondern lediglich ca. 1,80 hoch, sehen aus, wie Gothiksexspielzeug. Zu meiner Verwunderung waren dann in den Credits viele alte Namen zu lesen, die schon beim ersten Teil mitarbeiteten, aber irgendwie werd’ ich das Gefühl nicht los, dass das Hollywoodgeld hier überwog und man sich eher danach richtete. Alles wirkt irgendwie lieblos und einzig der erste Shot von Xayides Schloss in Handform, sieht richtig stimmungsvoll, episch und bedrohlich aus. Auch der kleine Bastian aus dem ersten Teil wurde durch einen blauäugigen Sunnyboy ersetzt, bei welchem sogar Frauen mitte 40 noch schwach werden.
Die ganze Geschichte und die Dialoge gestalten sich dann genauso einfältig, obwohl dieser Film ja auf der zweiten Hälfte des Buches basieren soll. Entweder das Buch ist besonders scheiße und nur der erste Film gut oder man änderte hier soviel zu Gunsten Hollywoodschen Standards, dass nicht mehr viel vom Inhalt der zweiten Hälfte übrig ist. Ich glaube ich muss das Buch mal lesen. Würde mich wirklich interessieren mittlerweile. Völlig buchunabhängig ist aber der Soundtrack gewesen und da schaffte man es beim ersten Teil ja auch einen wirklich hervorragend düsteren und athmosphärischen Soundtrack zu komponieren. Klaus Doldinger sei Dank. Beim zweiten Teil ist das allerdings alles anders. Einfallslose Orchesterklänge mischen sich mit einem Neverending Story Theme Remix, bei dem man sich fragt, wieso er überhaupt noch eingebunden werden musste. Weg sind die düsteren Synthieklänge Doldingers und nicht einmal Giorgio Moroder konnte sich aufraffen dem Soundtrack unter die Arme zu greifen, obwohl er in den Credits erscheint. Ich glaube er komponierte lediglich die ersten 3 Filmminuten, in denen ein random Lied läuft. Eine Schande.
Toll fand ich an Die Unendliche Geschichte II lediglich die böse Zauberin. Das ist eine Milf ohne Ende gewesen. Wenn nicht andauernd Fuchur dazwischen zu sehen gewesen wäre, hätte man fast zu ihr wanken können. In ihrem tollen, engen, roten, mit Pailetten besetztem Kleid und ihren wirklich hervorragend geschminkten Augen, hat sie schon wirklich Pornostarniveau. Einsame Spitze.
Im Rückblick würd ich dem ersten Teil fast noch einen Penis mehr geben, da er sich jetzt noch einen Tick besser anfühlt, nach dieser unsäglichen Scheiße. Aber mal Teil III abwarten… den sah ich ja noch NIE.