Aliens

A L I E N S | 1986 | USA | JAMES CAMERON

In meinem Geburtsjahr brachte Ridley Scott einen Schocker in die Kinos, den es in dieser Form vorher nicht gab. ‘Alien’ schaffte es Zuschauern Angst einzujagen. Der Science-Fiction Horror um ein bösartiges Wesen, dass sich in das Raumschiff einer Crew eingenistet hatte, fungierte mit seiner düsteren Atmosphäre als Publikumsmagnet. Doch erst 7 Jahre später sollte der Nachfolger erscheinen. Und schon alleine der ungewöhnliche Titel machte deutlich, dass es diesmal in eine ganz andere Richtung geht.

Story

Nach 57 Jahren wird Ripley, die einzige Überlebende des Raumschiffs Nostromo, aus ihrem Kälteschlaf geholt. Ihre Geschichte von einem außerirdischen Wesen auf Planet LV-426, das sich in Körper einnisten kann, einen Parasiten ablegt der dann später schlüpft und sich zu einem riesigen Monster entwickelt welches Säure statt Blut besitzt, wird ihr von einer Untersuchungskommission nicht geglaubt. Sie erfährt, dass auf besagtem Planeten inzwischen eine Kolonie errichtet wurde und es dort demnach keine Aliens geben könne. Als kurze Zeit später jedoch der Kontakt zu sämtlichen Stationen zusammenbricht, ändert die Kommission ihre Meinung und schickt Ripley als vermeintliche Expertin mit einem Trupp Marines auf den Planeten, um die Ursache für die Funkunterbrechung zu finden oder Überlebende zu retten.

Kritik
Wieso dauerte es so lange, bis es zu ‘Alien’ eine Fortsetzung gab? Nun.. ich nehme mal an, dass es damals, aufgrund der noch nicht so krankhaft geldgeilen Gesellschaft, noch nicht die Regel war, jeden Erfolg so penetrant auszuquetschen, bis nur noch ein trockenes Stück Kot übrig bleibt (heutzutage ist das natürlich eingetreten aka ‘Aliens vs. Predator’ usw. Nun ein Kurzreview: Hurenlame). Nein. Damals machte man noch Filme, weil es Spaß machte eine Geschichte zu erzählen oder etwas Neues auszuprobieren. ‘Alien’ war etwas Neues! Und sogar dem Studio (die Geldgeilsten aller Geldgeilen) war damals klar, dass ein zweiter Teil der gleichen Art nicht funktionieren würde. Najo.. ich nehme mal an in Wirklichkeit hatten sie nur Schiss um einen Flop ~_~ aber darum gehts ja nicht. Fakt ist, dass es eine ganze Weile dauerte, bis man sich entschloss die Geschichte um Ripley mit einem völlig neuen Ansatz weiterzuspinnen. Die Wahl viel schließlich auf James Cameron, der zum Zeitpunkt seiner Anstellung für dieses Projekt lediglich das Script für ‘Terminator’ fertiggestellt hatte, also noch gar nicht berühmt war. Und – man stelle sich das heute vor – es gab vom Studio lediglich zwei Vorgaben: Es müssen Soldaten und Ripley vorkommen. Baha!? ~_~ Also machte er sich an die Arbeit. Und nachdem abzusehen war, wie sich das Projekt entwickelt, wurde der Titel kurz vor Veröffentlichung, von ‘Alien 2′ in ‘Aliens’ umbenannt.
Subtil wie genial.
(Ausser natürlich in Deutschland. In Deutschland sind alle doof. Und deshalb nannte man es hier ‘Aliens – Die Rückkehr’ damit wirs auch raffen.)

Und der Name ist Programm. Der Film beginnt mit viel Ruhe aber spätestens wenn Ripley die völlig durchgeknallten Marines kennenlernt, checkt man, dass es später ziemlich zur Sache gehen wird. Ich spoilere jetzt nicht, wenn ich sage, dass natürlich Aliens auf dem Planeten sind und es nicht lange dauert, bis sich die gesamte Crew in einer ausweglosen Situation befindet. Überhaupt ist der ganze Film extrem vorhersehbar. Meistens ist das etwas Schlechtes aber im Falle von ‘Aliens’ ist es scheissegal, weil die Story so packend erzählt wird, dass man nach den 148 Minuten noch 2 weitere Stunden dranhängen könnte wie sie dem überlegenen Gegner nahezu schutzlos ausgeliefert sind. Was James Cameron hier fabrizierte ist schlicht einer der besten Alienfilme überhaupt, wenn nicht sogar der Beste.

Sigourney Weaver ist das Herz von alledem. Für ihre Rolle bekam sie das 30fache (!) ihrer Gage des ersten Teils!!! ..aka eine Million Dollar. ~_? Oh Mann, da sieht man doch schon wieso Filme heute so teuer sind. =/ Naja ok.. auf jeden Fall ist es die Entwicklung, der aus dem Kälteschlaf erwachten und Albtraum geplagten Mutter, die sich entschließt ihre Angst zu besiegen, indem sie ihr entgegentritt, die sie zum Sympathieträger macht. Nach einiger Zeit fällt sie nicht nur eigenständig verantwortungsvolle und wichtige Entscheidungen, sondern entwickelt sich im Verlauf der Story auch zu einer Ein-’Mann’-Armee, die den Aliens gehörig eine reindonnert. Das Beste daran: Man nimmt es ihr voll ab! Frauen haben es in solchen Rollen ja immer schwer, weil sie nicht zu gut aussehen dürfen aber auch kein Mannsweib sein sollten. Nicht zu taff aber auch nicht alles hinnehmen, usw. Der Mittelweg ist ziemlich schmal. Aber Sigourney Weaver ist die perfekte Besetzung. Wenn sie den Fahrstuhl runterfährt und ihre Waffen checkt, sich zur inneren Ruhe nochmal durch die Haare fährt, während die militärische Musik ihre Entschlossenheit dokumentiert, der Flammenwerfer angeschmissen wird und sich schließlich, mit immer lauter werdendem Orchester, die Tür öffnet, Musik weg, Kamera auf sie drauf und nur noch die dichte Geräuschkulisse den Raum vollkommen einnimmt.. dann ist das ganz einfach eine der dicksten Szenen in der Geschichte des Films.

Auch die anderen Protagonisten machen ihre Sache gut und man hat auch viel Zeit alle kennen zu lernen, denn es wird eine ganze Weile dauern, bis der Film seinem Namen gerecht wird. Durch die großartig erzeugte Spannung merkt man das jedoch nicht. Cameron zog damals sämtliche Register des modernen Kinos, wie z.B. der auch später in ‘Terminator’ vorkommende Blaufilter, um dem Bild eine gewisse Kälte zu vermitteln. Die Kulissen.. oh Mann das ist eh das Dickste an dem ganzen Film. 18 Millionen Dollar kostete der Spaß und man sollte ihm jeden einzelnen dieser Scheine ansehen. Ehrlich gesagt ist es mir heute ein völliges Rätsel, wie man diesen Film trotz Inflation für so wenig Geld so perfekt drehen konnte. Von den Raumschiffen (Richtige Raumschiffe! Kein Kindergartenspielzeug wie in Episode I!) mitsamt ihrem Inneren, über die Oberfläche von LV-426, bis zu den ganz außerordentlich krank-geilen Kulissen in der Station, ist der gesamte Film eine Augenweide. Keine CGI, keine Greenbox usw., alles echt. Ungerade, unperfekt, dreckig. Und da kotze ich. Da kotze ich auf heutige Produktionen mit ihren 80% am Computer erstellten Szenen, denen man das auch immer wieder ansieht. :Q

Die Musikalische Untermalung hält sich in Grenzen. Zum einen weil es damals normal war nicht jeden Augenblick mit Musik zu untermalen, zum anderen weil man sie nur einsetzen wollte, wenn es wirklich nötig ist. Somit wurde erzielt, dass man sie deutlicher wahr nimmt, wenn sie einsetzt. Meistens hört man aber nur die Gespräche oder das Geballer. Und da haben wir das größte Problem des Films. So. Zum einen muss man wirklich auf die deutsche Synchro scheissen. Nicht dass sie ansich schlecht wäre aber es gibt halt ein Problem, was sie mit der aktuellen DVD ins Aus katapultiert: Die (nicht abschaltbaren) zusätzlichen Szenen für diesen Director’s Cut. Die mussten für Deutschland nämlich neu synchronisiert werden, da ‘Aliens’ einer der ersten Director’s Cut Filme war (!) und entsprechende Szenen vorher eben nicht beachtet werden konnten. Frag mich bitte nicht, wieso sie es nicht schafften die deutsche aka die SELBE Synchronstimme für Frau Weaver zu besorgen!!! Ich hab keine Ahnung!? Ich weiss nur, dass es nicht die selbe ist und damit sind die zusätzlichen Szenen behindert. Aber auch ohne andere Stimmen (bei anderen Darstellern ist das ebenfalls der Fall) fällt es ziemlich auf, weil die Nachsynchronisation natürlich in einem anderen Studio Jahre später statt fand und nicht die gleiche Qualität wie die frühere aufweist. Mal abgesehen davon, dass zwischen Sätzen wie “Get away from her, BITCH!” und “Lass sie gefälligst in Ruhe Du MISTVIEH!” Welten liegen.

Das andere Problem am Sound prinzipiell ist die Restaurierung. Das viel mit schon beim ‘Jäger des verlore.. Indy’ auf. Viele der Soundeffekte wurden neu erstellt oder gemischt. Natürlich klingt das gut und es rummst auch ab und an, was zur damaligen Zeit noch nicht dem THX Standard entsprach, den wir heute kennen. Leider wurde aber nicht alles neu vertont (geht ja auch nicht denk ich mal). Das Ergebnis ist dann sowas hier:

- Gelaber. Stimmen hören sich alt an.
- Aliens kommen an und schreien in high quality.
- Es wird mit MGs geschossen. Hört sich blechern an.
- Ein Alien spießt einen Typ auf. Klarer Sound. Fetter Bass. (?)

..usw. Ich weiss nicht was die beste Lösung ist aber ich persönlich würde mir dann den Film lieber mit seinen alten Sounds anhören. Da geht dann wenigstens nicht soviel Flair verloren. Es sei aber noch bemerkt, dass es bei ‘Aliens’ (DIE RÜCKKEHR!!!) auch noch qualitative Unterschiede zwischen der deutschen und der amerikanischen Tonspur gibt. In der deutschen ist der Bass manchmal so penetrant, dass er einfach nur nervt. Was ein Kack.

Und die Aliens ansich? Naja sie sind die eigentlichen Hauptdarsteller des Films. Sie sind perfekt animiert (natürlich nopes CGI), sehen “böse” aus und killen ohne Vorwarnung. Die Queen setzt dem allen natürlich noch die Krone auf. Kurzes Fazit: Ein geileres Alien hab ich bis heute nicht gesehen (ja, ich würde mit ihr schlafen). Btw. wurde es komplett von Cameron selbst entworfen, da H. R. Giger (der Schöpfer des Designs der Aliens) keine Zeit hatte, weil er mit so geilen Projekten wie ‘Poltergeist II’ beschäftigt war. ~_????? Naja egal, die wahre Herkunft der Queen lässt sich auf jeden Fall nicht leugnen.

Fazit
Hier gibt es keine dumm-coolen Sprüche. Keine total unlogischen Handlungen. Keine CGI! Und trotzdem aka gerade deswegen ist ‘Aliens’ einer der beeindruckensten Filme der 80er Jahre und zieht diese Imposantz mühelos bis ins Heute. Allein die Titelsequenz baut in ihren ersten 10 Sekunden schon eine dichtere Atmosphäre auf, als andere vergleichbare Filme in über zweieinhalb Stunden.. wenn es überhaupt etwas Vergleichbares gibt. ‘Aliens’ zeigt in unserer Welt voller beKACKTER Fortsetzungen, was man zustande bringen kann, wenn die richtigen Menschen zusammenarbeiten. Bzw. ums mal ganz einfach auszudrücken aka elend zu zitieren: “Wer ihn noch niemals geschaut hat (Ist es möglich?) dem sei gesagt, das er ein dreckiger Hurensohn aus der Pussi einer vermoderten Schlampe ist.”

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Starship Troopers

STARSHIP TROOPERS | 1997 | USA | PAUL VERHOEVEN

Als ich Anno 1997 in diesen Film ging, wusste ich so gut wie gar nichts. Also ich meine nicht in Bezug auf den Film (das auch), sondern einfach von allem. ~_~ Ich wusste nichts über amerikanische Politik, Hollywood, Figging (http://de.wikipedia.org/wiki/figging), Paul Verhoeven,.. ich wusste nur, dass es um Aliens geht und viel viel Action. Deshalb löste ich eine Karte für 4,50 DM (ja wirklich!) und hockte mich in den Saal. Die Tatsache, dass der Film ab 18 war (aka ich halt gerade auch) interessierte mich eigentlich nicht aka ich war ziemlich neutral drauf. Und das ist es eben.. wenn man ohne irgendeine großartige Erwartung ins Kino geht und dann so weggehauen wird, dass mans erstmal gar nicht fassen kann.

Story
In der Zukunft wird die Erde von den ‘Bugs’ angegriffen. Einer Insektenrasse (wer hätts gedacht), die einfach nur das Ziel haben alles und jeden zu vernichten. Nach dem Abschluss der Schule, melden sich die Freunde Carl Jenkins, Johnny Rico und seine Freundin Carmen Ibanez beim Militär. Während sich Carl auf seine telepathischen Fähigkeiten konzentrieren will und Carmen einer Karriere als Schiffspilotin entgegenfiebert, ist Johnny zur Infanterie, weil er seiner Flamme nahe sein will. Doch bevor er sich versieht, beginnt der Krieg und reisst alles auseinander.

Kritik
Paul Verhoeven wurde mit seinem Film ‘RoboCop’ 1987 zum Geheimtipp. Der B-Movie-Flair, kombiniert mit einer überspitzten, zynischen und heute teilweise erschreckend realistischen Zeichnung einer kranken Zukunft, genießt heute einen gewissen Kultstatus. Und wie Verhoeven später mit den Blockbustern ‘Total Recall’ und ‘Basic Instinct’ bewies, war dieser Erfolg kein Eintagsfliege. Erst als er sich an etwas sexuell anrüchigerem als Basic Instinct versuchte, wurde er 1995 über Nacht zur internationalen Lachnummer. ‘Showgirls’ floppte derart heftig, dass noch heute von dem schlechtesten Film aller Zeiten gesprochen wird. Es regnete goldene Himbeeren. Und irgendwie gings danach auch nicht mehr richtig weiter. Nur einmal drehte er danach noch mal richtig auf (und bekam Gott sei Dank das Budget von ca. $105,000,000 zugesprochen) und ließ 1997 Starship Troopers auf uns los.

Der Film beginnt mit einer Kampfszene die sofort klarstellt, dass hier kein Kaffeekränzchen veranstaltet wird. Man kann die Szene als Werbung für den Rest des Films sehen, die hoch und heilig verspricht: Das ist ein typischer Verhoeven Actioner! Es fetzt, es spritzt Blut und es werden Menschen auseinandergerissen in bekannt markanter und übertriebener Art, wie das auch schon bei Robocop der Fall war. Ebenfalls mit dabei sind die satirischen Nachrichten bzw. Werbungen, die ab und zu eingeblendet werden und als Angriff auf die Weltpolitik zu verstehen sind. Mit Waffen spielende Kinder, die auch zum Wohle der Menschheit schon ganz früh Kakerlaken zertreten um ihrem Land Dienst zu leisten, sind da nur ein Beispiel für eine Zukunft, wie sie mittlerweile locker denkbar wäre. Die dabei agierenden übertriebenen Reaktionen der z.B. daraufhin begeisterten Lehrerin sind einfach göttlich. Das sind also die Grundzutaten für Starship Troopers. + die Story, die für Deutschland einfach mal geändert wurde, was natürlich mal wieder lächerlich ist.

In good old germany wird durch abgeänderte Dialoge suggeriert, dass die Menschen zur Armee gehen, weil sie ihrem Land dienen wollen und fertig. Einiges rafft man dann allerdings gar nicht, weil diverse Dialoge anscheinend keinen Sinn ergeben, wie z.B. die eine Frau, die erzählt, dass sie zur Armee geht, weil sie Kinder haben will. Hö? Antwort liefert das amerikanische Original, in dem eine funktionierende faschistoide Gesellschaft besteht und es einen gewaltigen Unterschied zwischen einem ‘Citizen’ und einem ‘Cilivian’ gibt. Erstere haben nämlich Militärdienst geleistet und sind somit ‘Bürger’, die anderen sind Zivilisten und haben dadurch unter anderem nicht das Recht zu wählen oder eben Kinder zu bekommen. Dieses Thema war Deutschland wohl zu heikel, was aber schließlich auch nicht half den Film vor der Indizierung zu retten. ~_~

Dabei ist alles so offensichtlich übertrieben: Richtige Männer. Das sind nur Menschen, die dem Militär beitreten, wie die Werbung der Armee auf höchst patriotische Weise suggeriert. Jüngste Rekruten sind die Retter der Erde.. natürlich Amerikaner, die nach ihrer Ausbildung immer strahlend weiss lächelnd vom Mutterschiff abgeworfen werden und sich gegenseitig reisserisch aufpuschen, bevor sie mutig “KOMMT DOCH HER!!! NA, GEFÄLLT EUCH DAS?” schreiend in die Schlacht treten, bis sie schließlich blutig zerfetzt werden. All das wird noch von einem total typischen Bombastscore unterstützt, den man sich zwar niemals behalten kann, aber immer erfreut ist wenn man ihn wieder hört. Es ist einfach so: Auch wenn der Gewaltgrad ziemlich hoch ist, man kann ihn nicht ernst nehmen. Sicherlich schockt man sich an einigen Szenen aber allein in der Militärausbildung ist das Ganze schon so skurril, dass man das nicht mit der Realität vergleichen kann, was wiederum für eine Satire äusserst wichtig ist. Leider versteht auch das Deutschland mal wieder nicht und schneidet in TV-Ausstrahlungen stets die heftigsten Stellen heraus, wodurch das Ziel einer harmloseren Fassung komplett verfehlt wird, da der Film durch diese Maßnahme ernster wirkt als vorher.

Schuld an diesen dicken Szenen, sind die tötenden Bugs. Und sie töten wo sie nur können. Tötungsgeilere Wesen hab ich ehrlich gesagt selten erlebt. Denn auch wenn sie nur noch ein Bein haben bzw. im Prinzip schon vor ihrem Ende stehen, raffen sie sich nochmal auf und hacken wie wild gewordene Deppen nochmal drauf los. xD Evtl. war es gar keine Absicht von Verhoeven, aber die Idee, den ersten Kontakt mit den 4 beinigen Riesenkäfern Nachts stattfinden zu lassen, war schlichtweg genial. Man sieht einfach nur wie sie alles niedermetzeln und obwohl man sie vollkommen sehen kann, checkt man Anfangs nicht wie sie aussehen. Als sie damals als Computeranimation über den Bildschirm huschten, sah das in diesen Mengen schon fantastisch aus. Jetzt sah ich den Film 11 Jahre später nochmal und glaubt es oder glaubt es nicht aber.. DIE BUGS SEHEN EINFACH PERFEKT AUS??? Es ist mir unbegreiflich. Als damals CGI öfters genutzt wurde, dachte ich immer, dass die Qualität immer besser werden müsste und das Gegenteil war der Fall wie uns ‘Star Wars Episode I, II, III’ oder insbesondere die ‘Matrix’ bewies. Actually gibt es bei Starship Troopers im Vergleich zu heutigen Filmen nur sehr wenig CGI-Szenen, in denen man die Computerherkunft offensichtlich erkennt UND dumm findet! Entweder hab ich was an den Augen oder sie wurden einfach nur sexy ins Bild gemischt. Alles wirkt wie aus einem Guss und die Interaktion mit computeranimierten Wesen sah bei keinem Alienfilm besser aus, würd ich jetzt fast sagen. Oder? .. .. J..ja, ich glaub schon. (“.)

Das Herz der Story sind aber natürlich die Darsteller. Und die wurden perfekt gewählt. Einen typischeren Vorzeigeamerikaner als Rico (gut gespielt von Casper Van Dien) gibt es einfach nicht: Blond, strahlend, Probleme in der Schule, harte Ausbildung und dann als ganzer Mann in den Krieg die Karriereleiter nach oben.. daraus sind amerikanische Träume gemacht. Seine Freundin (gespielt von der dickbrüstigen aber schielenden Denise Richards) zieht aus purer Karrieregeilheit den Stecker aus der Beziehung und widmet sich ganz ‘ihrem’ Leben. Und die ganzen anderen kranken Rekruten haben einen Charme, dass man nach mehrmaligem Anschauen schon lachen muss, wenn man gewisse Charaktere nur sieht oder weiss, was sie gleich sagen werden.

Dies ist in Verbindung mit der deutschen Synchro ein wunderschönes Paket. Denn obwohl das Original schon klasse ist und wie oben bereits erwähnt immerhin die richtigen Hintergründe zur Story bietet, übertrifft die deutsche Version den Trashfaktor bei weitem. Also.. die Dialoge sind sowieso dümmlich gewählt worden und bestehen aus den gängigen Klischees wie alles im Film, doch was hier in Sachen Synchro hingelegt wurde ist so B-Movie und banal geil, dass ich nur noch lachen kann aka “Das ganze Gehirn weggelutscht.” xDDD

Fazit
Nach Verhoeven ist ‘Starship Troopers’ als Satire auf den Faschismus und Militarismus konzipiert und es funktioniert. Das einzige Problem ist, dass diese Botschaft zu verschlüsselt daherkommt, sodaß nicht jeder die Doppeldeutigkeit erkennt. Doch in Zeiten von total glattgebügelten und dadurch ziemlich fragwürdigen Streifen wie ‘Chronicles Of Narnja’, in denen Kinder vom Weihnachtsmann Waffen geschenkt bekommen mit denen sie Gegner den Bauch durchstechen aber die Klinge immer schön sauber bleibt, ist ‘Starship Troopers’ auf jeden Fall eine erfrischende Abwechslung in der es 129 Minuten zur Sache geht wie in keinem anderen Actionfilm.

Pen Pen Pen Pen Pen

Grand Theft Auto IV

GTA IV / 2008 / PS3 / ROCKSTAR

100 Millionen Dollar für 1000 Leute, die für ein Spiel jahrelang über 100.000 Fotos von New York aufnahmen. Was mittlerweile actual-gen budgettechnisch auf die Beine gestellt wird ist schon enorm. Als das erste GTA erschien wurden solche Zahlen nichteinmal erfasst und es war einfach nur nice sich in verschiedene Autos zu hocken um zweidimensional rumzucruisen. Als der 3. Teil auf der ps2 mit Hilfe eines dreidimensionalen Geländes alle Rekorde bisheriger Spielweltfreiheiten brach, war es nur eine Frage der Zeit bis sich eines der erfolgreichsten Franchsises auf der aktuellen Konsolengeneration wiederfindet. GTA IV erschien und schlug ein wie eine Bombe. 6 Millionen verkaufte Einheiten innerhalb der ersten Woche!? BAHA! “Das Spiel muss die Krönung sein” dachte ich mir und kaufte wie ein Blöder aka naja einmal halt. -_- Ich lernte dann IHN kennen..

Story

“Hi. Mein Name ist Nikolai aber alle nennen mich Nico oder eben Mr. Bellic. Ich bin Serbe und kam als Immigrant hierher nach Liberty City. Zum einen weil ich jemanden suche der für seine Vergangenheit büsen wird, zum anderen weil mein Cousin Roman hier lebt und mich einlud, mit ihm den ‘American Dream’ zu leben.. dieser verfickte Bastard. Er sagte er hätte schon alles erreicht. Viel Geld, eine eigene Firma und hübsche amerikanische Tussis mit operierten Möpsen. Aber es kam mir schon seltsam vor, als er mich, anstatt mit einer Limo, mit einem rostigen Schrotthaufen am Hafen abholte. Und als er mich in seine ‘Villa’, einem widerlichen 1-Zimmer-Appartment samt Kakerlaken, brachte, war ich im Prinzip genau da, wo ich schon immer war: In meiner Welt. Später verriet er mir dann, dass er ein Taxiunternehmen führt und.. naja egal. Jetzt musste ich also Roman helfen und selbst Geld herbeischaffen, damit wir hier nicht wie die letzten Penner leben müssen und ich mein Ziel verfolgen kann..

Kritik
Ich brauchte also viel Geld und das bekam ich hier auf die selbe Weise wie in jedem Land in dem ich war: Diebstahl, Drogenverkauf, Mordaufträge, Kidnapping,.. und nun auch Taxi fahren. Wtf? Naja zum Einstieg musste das eben reichen. Es dauerte aber nicht lange und ich hatte die richtigen Kontakte an der Hand, denn Verbrecher, die sich ihre saubere Weste bewahren wollen, gibt es hier auch wie Sand am Meer. Recht früh lernte ich einen alten Penner kennen, der meinte meinen Cousin rumschupsen zu können wie es ihm gerade passt. Zuerst verdiente ich an ihm und dann bezahlte er dafür mit seinem Leben. Sohn einer Hure. Er verstand nicht, dass man meine Familie nicht verarscht!! Aber okay. Ich steigerte mein Ansehen, damit mein Gehalt und somit meinen kompletten Lebensstil. Bald war essen kein Problem mehr und ich konnte mir gescheite Kleidung zulegen, öfters bowlen oder Dart spielen gehen oder auch mal einen der Stripclubs hier mit einem meiner neuen Freunde besuchen. Amerikanische Tittis sind echt geil.

Freunde.. ja. Ich hab hier schon ziemlich abartige Menschen kennenlernen müssen. Zum Beispiel Bruder Jacob, ein immer zugekiffter Jamaikaner wie es ihn typischer gar nicht geben könnte. Aber er ist cool und wir haben eine Menge zusammen erlebt. Oder Brucie. Mein Gott ist das ein kranker Wichser. Er trainiert den ganzen Tag und hält sich für den größten Pimp. Ich glaube er spritzt sich Pferdesteroide oder son Zeug. Auf jeden Fall ist er ziemlich hyperaktiv und bescheuert. Aber ich mag ihn. Tja und dann wären da noch die Frauen. Wie kompliziert die alle sind, wenn man die ins Bett kriegen will? In Serbien geht das viel einfacher. Du sagst “Los Schlampe, nimm ihn in den Mund” und sie gehorcht. Aber hier musst Du sie zum Essen einladen, mit ihnen bowlen gehen, ein Kabarett besuchen oder stundenlang absurde Gespräche führen, bis Du Dich selbst nicht mehr beim reden hören kannst. Das geht mir zwar auf die Nerven aber dafür sind sie dann auch wenigstens naiv genug zu glauben, dass ich der netteste Mensch der ganzen Welt bin. Sie wundern sich auch nie, dass ich sie ständig mit einem neuen Auto abhole. Es sind halt ziemlich oberflächliche Leute hier aber naja.. das ist nicht mein Problem. Und mit der Zeit hab ich auch bemerkt, dass sich dieser ganze Einladmist schließlich bezahlt macht. Ich bekomme jetzt von der einen 50% Rabatt in Klamottenläden und von der anderen meinen Polizeilevel runtergeschraubt. Das ist auch gut so, denn wenn die Bullen erstmal hinter Dir her sind.. also nicht wegen eines gestohlenen Autos oder so, sondern wegen anderen Dingen.. dann sind die schon ganz hartnäckig.

Allerdings habe ich ja alle Möglichkeiten der Welt zu entkommen. Ich flug schon mit Helikoptern durch die Stadt, sprang mit Booten über Schanzen, verfolgte irgendwelche kranken Pisser durch mit Mülltonnen vollgestellte Gassen oder fuhr Laster mit Sprengstoff zu bestimmten Leuten. Am meisten sitz ich aber in einem der zahlreichen schnellen Autos die es hier gibt. Liberty City ist die perfekte Vorzeigestadt wie es langsam aber sich er auf der ganzen Welt läuft. Eine Metropole zwischen arm und reich. Mittelstand gibt es hier kaum. Naja auf jeden Fall.. viele sind abgeschlossen oder es sitzen reiche Penner drin. Aber das ist kein Problem. Und in einer dicken Karre mit guter Musik hier durch die Ghettos zu cruisen, ist einfach cool. Der Radiosender von Liberty City hat gute Musik. Von chillout und Rock über Metal und HipHop bis zum Techno gibts hier so ziemlich alles. Dazwischen muss ich allerdings feststellen, dass hier einige Leute ganz schön einen an der Waffel haben. Die Sendungen die darauf laufen werden von Spinnern moderiert und von noch größeren Idioten angerufen. Ab und an höre ich aber auch mal Nachrichten über meinen letzten Auftrag und als was der in Liberty City hingestellt wurde. Das Angebot ist groß. Allerdings ist die Stadt auch riesengroß und Zeit ist Geld. Wenn ich dann irgendwo schnell hin soll, nehm ich mir manchmal auch ein Taxi.

Am Zielort, muss ich dann meistens jemanden erledigen. Das feige Schwein rennt oft weg und ich jag ihm dann hinterher bis er in der Falle sitzt. Oder macht einen auf cool und schickt eine Bande von Idioten auf mich, was mich verständlicherweise aber nur noch wütender macht. Dabei ist das alles vergeudete Zeit. Sie haben sowieso keine Chance. Ich habe jede Menge Waffen wie Uzis, Granaten, einen Raketenwerfer oder auch einfach mal einen schönen Baseballschläger, um ihnen eine Lektion zu erteilen die sie so schnell nicht mehr vergessen werden. Genau wie es der eine Typ den ich suche nicht mehr vergessen wird wenn ich ihn treffe. Selbst in der Hölle wird er noch daran denken was ich ihm angetan habe, dafür, was er MIR angetan hat! Er wird büßen! Wenn er da liegt und über sein beschissenes Leben, mit seiner verschissenen Vergangenheit nachdenkt, während ich ihm die Zähne einschlage bis er blutüberströmt stirbt indem er sein eigenes Erbrochenes..

Äh ja. Wie man lesen kann ist Nico Bellic ein mittlerweile in Spielen öfters vorkommender Charaktertyp, der sich das einfach gestrickte Image von Gut und Böse nicht zuweisen lässt. Klar ist er ein Arschloch. Aber auch in seinem Leben gibt es eine Aufgabe und Dinge die ihm wichtig sind. Diese Verletzbarkeit, so heftig es in GTAIV auch manchmal zur Sache geht, macht ihn, verbunden mit seiner anfänglichen Armut, ziemlich symphatisch. Er scheisst eigentlich auf alles, bis auf Dinge die für seine Welt von Bedeutung sind. Und das sind seine Freunde und seine Familie. Gleichzeitig ist Nico Bellic einer der coolsten Charaktere, die ich bis jetzt spielen durfte. Er ist kein typischer Sprücheklopfer der Marke Hollywood, hat aber jederzeit was auf der Zunge und geizt nie mit provokanten Anspielungen auf alles und jeden. Ich lachte mir teilweise bei den Zwischensequenzen den Arsch ab und konnte mich manchmal nicht auf die Missionen konzentrieren. xD Geil. Die seltsamen Gestalten die er in Liberty City kennenlernt sind allerdings auch tatsächlich so klischeehaft geil in Szene gesetzt worden, dass es nur zu absurden Gesprächen kommen kann! Wenn etwa eine zugekokste HipHop-Schlampe auf einen mordfilmenden, doch von Gott dazu berufenen, Möchtegernengel trifft, sieht Nico immer zu, ist aber selten bestürzt oder belustigt, sondern überlässt dies dem Spieler. Ich erlebte es bisher selten, aber ich fand die Story von Nico Bellic und seinem immer mehr durchscheinenden Hass auf einen Mann irgendwann so interessant, dass ich teilweise 6h am Stück playte was im Zuge eines Arbeitstages nicht wenig ist und ich zuletzt höchstens bei God Of War tat. Aber was soll ich schon sagen.. wenn man nicht an der Story feilt, verbringt man halt so den ganzen Tag in Liberty City. Und wenn es nur ein Spaziergang am Strand ist. ~_~ Das ist nicht abwegig, denn in GTA macht leider einfach mal alles Spaß. Alles!

Geht es nur um das Spiel ansich ist das Ganze recht einfach. Irgendwann piepst das Handy und man geht ran. Man bekommt von diversen Freunden, Kollegen und zum Teil auch Feinden Aufträge, die man für Geld erledigen kann. Leider werden das nach fortgeschrittener Story immer mehr Schiessereien und Verfolgungen einzelner Personen oder ganzer Gruppen. Denn bis zur ersten Hälfte des Spiels ist noch extrem viel Abwechslung geboten. Taxi fahren, Kidnapping, Drohungen anhand eines Backsteins aussprechen, Transport von Schmuggelware, Überfälle, Internetdates, usw. Erhält man einen dieser Aufträge die durch teils witzige, teils wirklich absurde Gespräche zustande kommen, besorgt man sich ein Gefährt und begibt sich zum Zielort. Das Spiel bleibt jederzeit fair und gibt immer hilfreiche Tipps was als nächstes zu tun ist. Selten weiss man nicht was man eigentlich gerade tun muss. Fair ist es auch, dass man nach dem Ableben die Möglichkeit hat die Mission sofort zu wiederholen. Einziger Wermutstropfen ist die Fahrt zum besagten Zielort, die man nun wiederholen muss.

Und was bei der ersten Schießerei auffällt ist die ENORM verbesserte Steuerung! Poah, ich watchte nicht schlecht, als ich mich mit einem Tastendruck in Deckung begab und nun entweder blind oder gezielt auf Gegner ballern konnte, Hechtsprünge oder Sprints zur nächsten Deckungsmöglichkeit vollführte und wahlweise auch noch halbautomatisch zielen konnte. Äh.. hätte sich so Metal Gear Solid 4 gespielt, hätte ich es womöglich geliebt!? :Q Okay ich will nicht übertreiben aber die Steuerung ist wirklich genial. Natürlich wird man es jetzt dem Hardcoregamer nicht recht gemacht haben, denn mitunter sind nun Kämpfe viel einfacher zu bewerkstelligen aber da scheiss ich doch drauf. Lieber so als wenn ich 89639x verrecke und das Spiel in die Ecke donner. Nach erfolgreicher Bewältigung der Aufgabe bekommt man Kohle und die Story entwickelt sich weiter. Neben den Hauptmissionen, gibt es noch sehr viele Submissions. Da aber alle gleich behandelt bzw. markiert werden, ist es vorher nicht auszumachen, welche nun die Geschichte voran treibt und welche nicht. Aber das macht nichts, denn ehrlich gesagt, macht so ziemlich jede Mission auf ihre Weise Spaß, mit zwei drei Ausnahmen eventuell. Doch durch die große Auswahl welche man als nächstes angehen will, fallen besagte Ausnahmen nicht ins Gewicht.

Möglichkeiten. Das ist das, was GTA schon immer ausmachte und in Teil 4 wird es genau so zelebriert wie bei den Vorgängnern: Freiheit. Denn so ziemlich jederzeit kann man machen was man will. Zum Beispiel im Central Park rumlaufen (Liberty City = New York), einen Hubschrauberrundflug buchen oder die Freiheitsstatue besichtigen. Bin ich hingegen sogar gelangweilt mit einem Lamborgini über Sprungschanzen zu brettern oder mit einem Segelboot den Hafen entlang zu schippern, besauf ich mich halt mit einem Kumpel in ner Bar oder ich geh ins Kabarett, in dem der Zauberer aus Versehen seiner ‘versauten Assistentin ein Messer in die Brust schmeisst und es dann noch so darstellt, als wäre das Absicht gewesen, weil sie mit dem Kulissentechniker rumgevögelt hat. All diese kranken Dinge erlebt Nico im Minutentakt, denn im Auto oder zu Hause vor dem Fernseher ist er auch nicht sicher vor dieser äusserst merkwürdigen Stadt. Prompt höre ich Werbung für die Website ‘babiesovernight.com’, über die man echte Babys für eine Nacht mieten kann aka “If you don’t like the one we send you, just throw it in the trash and we’ll send a new one.” xD oder sehe TV-Shows in denen sich zwei führende Personen der Politik mit Werbespots jeweils gegenseitig als hinterhältig, schwul, assozial, oder sonst was darstellen. Das Ganze ist sehr kontrovers, denn zum einen sind diese News ziemlich witzig, da völlig absurd und überspitzt.. zum anderen hat man sich zu Zeiten von ähnlichen News in z.B. Robocop oder Starship Troopers nichtmal träumen lassen, dass es auch nur ansatzweise so abgehen könnte. Und mittlerweile ist es glaub ich nicht mehr so ganz unvorstellbar. :Q Selbst die Internetcafes die man in der Stadt besuchen kann, stecken vor skurilen Websites über Nachrichten, Werbung und web.20 bezogenen Sites, die alle extra für GTA entwickelt wurden aka ein fake Internet. Da gibt es ‘myspace’ oder ‘youtube’ genauso wie Klingeltonseiten (um auch sein eigenes Handy zu pimpen) oder Foren. Und das erschreckende aka geile aka wirklich erschreckende ist, dass z.B. comments der besagten Seiten im Prinzip 1:1 das wiederspiegeln was wir hier ebenfalls an geistigem Dünnpfiff lesen dürfen. Es ist witzig, weil z.B. 6 comments eines Videos so ziemlich jede Art eines comments bei youtube abdecken die man sich vorstellen kann. Andererseits ist es ziemlich traurig, dass es so einfach ist. Auch Internetdates mit den Bewohnern sind möglich. Man kann Personen anschreiben nachdem man ihre kranken Profile gelesen hat das meistens vor sexueller Angabe nur so wimmelt (realistisch halt) und kann sich mit ihnen treffen, trinken, Billiard spielen und es schließlich drauf ankommen lassen. Diverse Vorzüge von solchen “Beziehungen” hat Nico ja schon erwähnt.

Die Freiheiten, mit dem man in der lebendigen Stadt handelt, kennen fast keine Grenzen. Das ist auch der Grund, weshalb GTA immer wieder im Internet und der Politik diskutiert wird. Ich werde hier jetzt keine ausufernde Kritik daran üben aber das Ganze kann einem in Hinblick auf die Zukunft schon zu denken geben. Einerseits ist mir das nämlich scheissegal. Ich sehe nicht ein, wieso ich auf so ein Spiel verzichten sollte, denn das Hauptziel ist definitiv nicht z.B. unschuldige Passanten abzuknallen. Logisch befriedigt man seine Neugier und knallt mal einen Haufen ab, um zu sehen mit welchen Konsequenzen man rechnen muss. Witzige Szenen wie z.B. die ‘Entschuldigungen’ von Nico, wenn er gerade mit 100 Sachen jemanden von der Strasse holt “Sorry. NOT cool!” bringen einen unweigerlich zum schmunzeln. Aber tjopes.. jeder der das Spiel spielt, wird auf andere Dinge bock haben, als die ganze Zeit Passanten abzuknallen. Weil es ganz einfach ziemlich schnell langweilig wird. Andererseits aka und das ist natürlich das Problem: Es geht halt überhaupt. Und nicht nur, dass es kein Problem ist, sondern es wird auch keins draus gemacht, wenn ich es durchführe. Das Schlimmste was ich in GTA nämlich für einen Mord an einer Unschuldigen Person zu befürchten habe, ist der Fahndungslevel 1 von 6. Das Gleiche, wie wenn ich ein Auto vor den Augen der Polizei aufbreche oder vor ihnen in die Luft schiesse. Desweiteren ist es von einigen Seiten sicherlich nicht nachvollziehbar, wieso eine Mission als gescheitert gilt, wenn man seinen Partner tötet (und sie auch noch locker ohne ihn schaffen würde), während es kein Thema ist auf seinem Streifzug 50 Zivilisten draufgehen zu lassen. Fakt ist: Rockstar Games bewegt sich hier auf sehr dünnem Eis und belasten es nahezu maximal. Dass dies sehr wohl wissentlich am Rande des Machbaren geschieht wird umso klarer, wenn man sich kurz überlegt, wieso in Liberty City – höchst unrealistisch – keine Kinder rumlaufen, die man mit dem Baseballschläger verdreschen kann. Oder wo sind die per Molotov-Cocktails anzündbaren, schwangeren Mütter? Grenzen gibt es also schon noch. Aber seien wir ehrlich.. vor 5 Jahren hätte es ein Spiel mit dieser diesem Grad an Realismus und Möglichkeiten der Tötung von Unschuldigen niemals auf den Markt geschafft.. schon gar nicht in Deutschland. Das Limit verschiebt sich also weiter nach oben. Und ich frage mich ganz einfach, wo das wohl hinführen soll. Kann man in GTA7 eventuell auch Kinder im Auto kidnappen und verkloppen oder Frauen vergewaltigen? Oder umgekehrt? Aber das ist wohl ein prinzipielles Thema aka ich wollts nur mal anschneiden.

Wenn wir aber beim Realismus sind.. zuständig für die optische Bearbeitung ist hier die Grafikengine. Und was soll ich schon sagen.. sie ist.. der Wahnsinn. Eine lebendige Stadt mit Tageszyklus, verschiedenen Wetterbedingungen, sich im Wind wiegenden Telefonleitungen, Leben auf den Straßen, einem regen Verkehrsaufkommen, Geschäften, Parks, Brunnen, Jogger, Spaziergänger, Bauarbeiter,.. es kann noch so weitergehen. Wenn man in kleinen Hinterhöfen steht und die Sonne den Himmel in dunkles orange taucht, fühlt man sich obgleich des eigentlich hässlichen Ortes pudelwohl. Die ausgestrahlte Atmosphäre ist in vielerlei Hinsicht besser als in jedem anderen Spiel und wer mir hier erzählen will die Grafik wäre nicht “so”, spinnt ja wohl ganz offensichtlich. Wenn ich das nochmal mit dem blitzeblank geputzten Metal Gear Solid 4 vergleiche, gebe ich GTAIV jederzeit den Vorzug. Und das, obwohl GTAIV konstant ruckelt. Ich HASSE ruckeln!!! Und zugegeben kann das manchmal ziemlich heftig werden aka es steht völlig ausser Frage, dass es mit 60fps definitiv noch schöner wäre. Aber es tut mir leid.. ich kann darauf einfach nicht sauer sein, weil dafür eben alles wie aus einem Guss wirkt und es bei der enormen Größe der Metropole zu keinem Zeitpunkt Ladezeiten gibt, die den Spielfluss unterbrechen würden. Ohne diese Art würde das ganze Prinzip nicht funktionieren. Und wo es mit der Grafik klappt, ist es bei der Geräuschkulisse nicht anders. Wind & Wetter, Autos, Waffen, blabla,.. alles hört sich klasse an und ab und an hört man auch mal einen druckvollen Wumms, wenn man etwa ein Auto in die Luft sprengt. Einen Preis haben aber vor allem die Stimmen der Charaktere verdient. die Klischees werden mehr als bedient und das überspitzt Gesprochene ergänzt das was man gerade sieht. Es klingt cooler als in vielen Filmen ehrlich gesagt. Gott sei Dank gibt es keine deutsche Synchro. Sie wäre bestimmt mal wieder mehr als peinlich. =/

Tjo.. nicht peinliche aber ziemlich nervige Dinge gibts natürlich auch in GTA (was fürn Übergang). Die Ballermissionen beispielsweise. Nicht anfangs, aber wie schon erwähnt wird es gegen Ende hin ziemlich einseitig. Man erlebt zwar immer andere Locations aber der Ablauf bleibt stets der gleiche. Zu allem Überfluss ist die letzte Mission im Vergleich zu den gut 60h+ davor auch noch kackschwer und wenn man Pech hat wiederholt man sie in vollem Umfang mehrere Male. Ich persönlich kotzte da ein bisschen. Was auch ziemlich mies ist, ist das Navi in den Autos. Die Idee ansich ist SUPER, denn ich hätte keinen Bock gehabt ständig auf ner Karte nachzuschauen wo ich eigentlich hin muss. Der Nachteil ist nur, dass a) Sprach-Navis nichts bringen, da man eh immer schneller unterwegs ist als das Ding sprechen kann und b) man so darauf angewiesen ist dauernd nach unten zu gucken bzw. nicht auf die Strasse achten zu können. Fährt man an einer Ausfahrt vorbei, lotst Dich das Teil meistens nicht um zwei andere Ecken hin, sondern will prinzipiell erstmal, dass Du Dich umdrehst. Nervige Scheisse. Aber diese kleinen negativen Gegebenheiten fallen nicht weiter auf. Zu groß ist der Spaß den man mit dem Spiel hat.

Fazit
Baha. Also GTAIV ist leider bis jetzt das Geilste, was ich bis jetzt auf der PS3 spielen durfte. Und das ausgiebig, denn ehrlich gesagt lässt es einen halt einfach nicht mehr los, bis man so ziemlich alles erkundet hat.. was so gut wie unmöglich ist. Wieviel Spaß muss ein Spiel bitte machen, dass man sich Abends hinsetzt, die Konsole anschmeisst und einfach nur ein paar Stunden in einer virtuellen Stadt verbringt, in der man nur rumfährt und nach dem 5. Mal immer noch beeindruckt ist wie toll es aussieht, wenn der Sonnenuntergang die Verbindugsbrücke, auf der man sich gerade befindet, ein weiteres Mal in gleissendes, dunkelorangenes Licht taucht? Es muss sich dann wohl um eines der besten Spiele unserer Zeit handeln.

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Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers

The Mummy: Tomb Of The Dragon Emperor
2008 | USA | ROB COHEN

Die Mumie. Was soll man zu diesem ungewöhnlichen Revival des alten Genres noch sagen? Nach den sagenhaften Einspielergebnissen der ersten beiden Teile (Produktionskosten insgesamt: ~ $178,000,000. Einspielergebnis weltweit: ~ $849,000,000) wunderts mich ehrlich gesagt immer noch, dass es in der geldgeilen Welt Hollywoods ganze 7 Jahre dauerte, bis der dritte Ableger des computeranimationsdurchtriebenen Indiana Jones Verschnitts erschien. Doch die Formel “höher, schneller, weiter” gilt natürlich heute wie damals. So verschlang das neue Abenteuer einfach das Budget der beiden Vorgänger zusammen. Leider stieg nur der Preis, denn die Qualität des Films ist deutlich gesunken. Mit anderen Worten: Der Film ist crap. Und daran sind nicht die Darsteller schuld, sondern die Gegebenheiten mit denen sie leben mussten, sowie die Idee der Handlung ansich. Und vor allem dem Mann, der sich für diesen Stoff auf den Regie-Stuhl setzte.

Story

11 Jahre sind vergangen. Alex, der Sohn von Rick und Evelyn O’Connell ist wie sein Vater Archäologe geworden und sein erster Fund, das Grabmal des Drachenkaisers, ruht in einem Museum. Als ihn seine Eltern besuchen kommt es zu einer Situation, welche die Mumie des Kaisers wieder zum Leben erweckt. Der Kaiser, der die über die Kraft der 5 Elemente verfügt, hat das Ziel sich unsterblich und seine Terrakotta-Armee wieder auferstehen zu lassen, mit der er die Welt unterdrücken will.

Kritik
Nunja die Mumie war noch nie bekannt für eine überraschende oder intelligente Story. Das macht auch nix, denn mir gefiel besonders Teil 2 mit seinem kurzen aber imposanten Vorspann, in dem alles erzählt wurde das man wissen muss, sodass der Rest der Zeit für einen 2 stündigen Actionmarathon der Superlative samt abartigem Finale genutzt werden konnte. Der dritte Teil beginnt ähnlich. Leider wird man bald merken, dass China als Mumienkulisse einfach überhaupt nicht passen will. Bei Mumien denke ich halt wie wahrscheinlich 90% der Menschheit an Ägypten. Aber tjopes, das kann man noch verkraften. Hauptsache es rummst! =P Das ist das Zweite was man bald zu spüren bekommt. Der Actionanteil ist längst nicht mehr so hoch wie beim direkten Vorgänger, die Sprüche kommen ebenfalls nicht mehr so gut rüber, die.. naja.. eigentlich ist einfach alles um ein bis zwei Stufen schlechter.

Ich rege mich normalerweise nicht über die Logik bei ohnehin unlogischen Filmen auf.. schon gar nicht bei einem Abenteuerfilm mit Mumien. ~_~ Aber es gibt wohl auch Ausnahmen, denn dieser Film ist das Paradebeispiel einer lieblos zusammengeklatschten und dummen Story. Ein Kaiser, der sich nicht nur in einen 3-köpfigen Drachen verwandeln kann, sondern zudem noch Macht über die 5 Elemente besitzt (in China gibt es 5 aka Feuer, Erde, Wasser, Metall und Holz), sollte eigentlich so gut wie unbesiegbar sein. Man hatte also kein Problem damit, einen Bösewicht mit so viel Kräften zu bestücken, dass er locker ein Heer von Millionen von Gegnern mit einem Schlag wegfegen könnte und dann gelingt es diesen lästigen O’Connells trotzdem immer wieder ihn direkt anzugreifen. Man wird also irgendwann automatisch schlussfolgern, dass der Kaiser ganz einfach ein dummer Idiot ist aka wenn er um seine Gegner zu töten z.B. Eiszapfen so aus dem Boden schiessen lässt, dass das nicht plötzlich und überall passiert sondern nur in einem entfernten Bereich, langsam auf die Protagonisten zu. Dass die Stalagmiten dabei gerade mal bis zu den Oberschenkeln gehen, lass ich hier mal ganz aussen vor. Und eine persönliche Frage: Angenommen Du wärst im Prinzip unsterblich, könntest aber durch eine bestimmte Waffe – die es nur einmal gibt und die keinen anderen Nutzen hat – getötet werden. Nehmen wir weiterhin an Du findest diese Waffe und besitzt sie fortan.. was würdest Du mit ihr machen? Würdest Du sie verstecken? Zerstören? Oder würdest Du sie offensichtlich und für jeder Mann zugänglich mit Dir rumtragen? .. Ich meine, sie hätten die Story doch wenigstens so stricken können, dass der Kaiser das Ding ebenfalls für etwas Wichtiges benötigt!? Solche Dinge kommen ständig vor. Er hat wohl unglaublich viel Macht, nutzt sie aber so gut wie nie. Wieso verwandelte er sich nicht einfach in den Drachen, fegte alles weg und gut is? Wieso kann er 10m entfernte Personen anhand eines Windstoßes wegschlagen? Wind ist ja keines der 5 Elemente. Hat er also etwa NOCH mehr Kräfte??? :Q

Was mir von der Logik her auch völlig schleierhaft war, war die Romanze von Alex und der chinesischen Tussi. Sie kannten sich nopes, dann machte er sie einmal ein bisschen an und sie fauchte zurück, wobei man erkannte, dass das mal was geben könnte.. und ein paar Minuten später packen sie ein Drama der Sonderklasse ‘Episode I’ aus und reden über Herzschmerz und über die Unsicherheit des weiterleben wollens, wenn der andere stirbt!? Häää? Bin ich im falschen Film oder was? Lernten die Drehbuchautoren so im echten Leben so ihre Frauen lieben??? Baha, na dann gute Nacht. -_-

Ebenso bescheuert ist die Neubesetzung von Evelyn alias Rachel Weisz durch Maria Bello. Nichts gegen sie prinzipiell (obwohl mir ihre EXTREM langen Schneidezähne gar nicht gut reingehen???), sie spielt die Rolle so gut sie kann.. so gut man eben eine früher bereits perfekt besetzte Rolle spielen kann. Jo, Rachel Weisz wollte nach ihrem Oscargewinn wohl nicht mehr in sinnlosen Actionblockbustern mitspielen, okay. Ja aber Herrgott wieso zur Hölle wurde dann die Story nicht umgeschrieben, sodass man sich nun wie bei einer B-Movie-Produktion vorkommt, in der es Gang und Gäbe ist Hauptdarsteller auszuwechseln und so zu tun als sei alles beim Alten? Wieso wurde die Story nicht so ausgearbeitet, dass O’Connell eben neu geheiratet hat oder seine Frau verstarb und er jetzt eine neue kennengelernt hat? Nein, das ist für mich nicht verständlich und auch nicht verzeihbar. Es ist ein Unding. Auch für Maria Bello selbst, die in ihrer Rolle somit absolut keine Chance hat auch nur irgendwie zu punkten. Diese Evelyn steht ihr einfach nicht. Sie passt von ihrer Art her auch keinen Meter zu Rick und küssen sich die beiden, hört man sich automatisch innerlich immer wieder schreien “DAS IST NICHT DEINE FRAU! >:O”

Auch alle anderen Schauspieler sehen ziemlich blass aus. Während Brandon Frasier teilweise noch das typische Flair seines Charakters aufweist, ist sein Sohn ein dummes Früchtchen, um nicht zu sagen unsympathisches Arschloch, der mal einen auf dicke Hose, auf gefühlvoll, auf Anerkennung suchend und dann wieder auf Macho macht. Die ganze Palette eben.. und alles durchweg schlecht. Auch der langjährige Freund der O’Connells, Jonathan, der alles dumm-witzig machen soll, ist dieses Mal einfach nur noch dumm. Der Kaiser selbst kommt als primitiver Böswewicht ohne irgendeinen charakterlichen Inhalt, wie z.B. seinem ägyptischen Vorgänger, aus dem Totenreich hervor: Jet Li. Alter.. wahrscheinlich haben Sie Li 15 Millionen oder mehr für die Rolle gegeben, in der er 5 Sätze redet und 6 Tritte seiner Kampfkünste zeigen darf, wobei er zu 90% sowieso nur als Computeranimation in Erscheinung tritt. Gibt es keine anderen Chinesen oder was? Er ist hier das typische Opfer der Marke Viel-Geld-für-anspruchslosen-Auftritt, der ihm automatisch den Zugriff auf ‘bessere’ Rollen zukünftig verwehren wird. Seis drum.

Der aber heftigste Grund für das Versagen des Films ist der zweite Posten, den Stephen Sommers mit dem Drehbuch damals besetzt hatte und der schließlich darüber entscheidet was gemacht wird und wie es gemacht wird: Regisseur. Rob Cohen schuf vor ‘Mumie 3′ so imposante Dinge wie ‘The Fast And The Furious’, ‘XXX – Triple X’, sowie ‘Stealth’ und kann.. .. ja scheisse, muss ich denn noch mehr sagen? Oh Gott ey wie konnte man diesem Typ bitte ein Mammutprojekt wie die Mumie in die Hand geben? Es war einfach schon abzusehen, dass dieser Film scheisse wird und leider bestätigte es sich in vollem Maße. Cohen verpasste es natürlich komplett die Geschichte in ein interessantes Licht zu rücken, lässt Sprüche noch platter ankommen als bei seinen vorherigen Werken (und das will hier wirklich was heissen) und schafft es nicht ansatzweise eine Geschichte spannen rüber zu bringen. Das ist einfach nur das Ergebnis einer grottenschlechten Arbeit.

Bei all der Kritik könnte man jetzt meinen, dass das der schlechteste Film evarrr ist. Natürlich ist er das nicht. Es gibt durchaus Momente, in denen die Mumie 3 protzt.. sei es mit einigen – zugegeben sehr wenigen – truely lustigen Szenen, Schussgefechten in denen die Action gut losfetzt oder dicken Kämpfen computerisiertet Gegner auf einem riesigen Schlachtfeld. Die Untoten bei letzterem sehen wirklich sehr nice aus und sind wohl einer der Hauptgründe für das höhere Budget, da hier keine immer gleichen Wesen verwendet wurde, sondern ziemlich viel unterschiedliche. Überhaupt sind die Effekte ziemlich gut eingebunden worden und wirken nicht so unrealistisch wie im zweiten Teil. Allerdings muss das natürlich nicht heissen, dass es das Beste ist was man sehen könnte. Bei weitem nicht. Manchmal sind die Animationen sogar so offensichtlich, dass man sich an den Kopf greift und fragt, wie das jemand ernsthaft mit einem ‘Bravo’ freigeben konnte. Gott sei Dank sind diese Szenen aufgrund der Quantität der Effekte eher die Ausnahme.

Soundtechnisch kann man nicht meckern. Es rumpelt bestimmt gewaltig. Das ‘bestimmt’ schreib ich nur, weil das Kinopolis an dem Abend mal wieder leider alles verschiss, was es akustisch zu.. ach lassen wir das. Musikalisch war ich allerdings ziemlich enttäuscht. Auch hier fand auf dem Produktionstisch ein Wechsel statt und das Ergebnis ist deutlich hörbar aka nicht wahrnehmbar. Klar musste der Soundtrack dem chinesischen Ambiente angepasst werden.. aber musste dafür auch auf eine wiedererkennbare, fanfarenmäßige Titelmelodie verzichtet werden? Warum wurde die von Teil 2 nicht wenigstens etwas integriert? Ziemlich lame.

Fazit
‘The Mummy: Tomb Of The Dragon Emperor’ hätte bestimmt ein toller Film werden können. Teilweise macht der Film auch Spaß und bietet ein solides Actionlevel mit teilweise sehr guten Animationen. Durch falsch besetzte bzw. unterforderte Charaktere plus deren unnachvollziehbare Handlungen und der seelenlosen Erzählung einer saublöden Geschichte, bleibt er allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Rob Cohen vermag es nicht den Zuschauer gespannt an den Bildschirm zu fesseln, in dem er die Schwächen seines unspektakulären Werks mit etwas Sympathie, Humor oder genug wtf-Einlagen überspielt und beleidigt somit die actiongeladenen Vorgänger derart, dass die komplette Serie durch den dritten Teil nun einen äusserst faden aka sehr billigen Beigeschmack erhalten hat. Ich hoffe inständig, dass er niemals wieder die Erlaubnis bekommt den nächsten Film einer bereits erfolgreichen Serie zu drehen. Ich hoffe es wirklich! =/

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Metal Gear Solid 4

M E T AL   G E A R   S O L I D   4
2008 / KONAMI / PS3

10 Jahre. Da verändert sich ganz schön viel. George Bush macht die USA unbeliebter als je zuvor, bei der Tanke kostet 1 Liter Sprit mehr als 1 Flasche Cola, abartig behinderte Serien bekommen einen Kinofilm spendiert und Duke Nukem Forever.. ok, nicht alles hat sich verändert. Doch die Weiterentwicklung ist eine Tatsache und macht natürlich auch vor dem schnelllebigen Markt der Videospielindustrie nicht halt. 10 Jahre. In dieser Zeit wurden Spiele immer aufwendiger und damit auch kommerzieller aka gewinnorientierter produziert. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, doch wirklich erfolgreiche Spiele sind meist groß angelegte Projekte wie z.B. Grand Theft Auto IV oder Gears Of War. 10 Jahre. Soviel Zeit ist vergangen, seitdem der erste Teil der Metal Gear Solid Reihe auf der PSX erschien. Und dieses Jahr erhielt Sony mit Metal Gear Solid 4 endlich einen Exklusivtitel, der als Systemseller dienen und mit einem Budget von mehr als 130 Millionen Dollar alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Nach den meiner Meinung nach grandiosen Vorgängern (vielleicht bis auf Teil 3) und den neuen grafischen Möglichkeiten waren die Ansprüche natürlich unglaublich hoch und wenn man den meisten Testberichten glauben darf, ist dies eines der besten Spiele aller Zeiten. Schade nur, dass ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann und mir denke, dass sie alle erkaufte, fanboyerkrankte, verlogene Hurensöhne sind.

Story
“War has changed” gesteht sich Old Snake mit niedergeschlagener Stimme ein. Old Snake? Ja. Eine mysteriöse Krankheit sorgt dafür, dass Solid Snake im Tagestakt altert. Im bleibt nicht mehr viel Zeit, doch einen letzten Auftrag will er noch erledigen: Im Jahr 2014 kontrolliert Nanotechnologie den Krieg. Private Militärorganisationen stehen unter der Herrschaft der Terrorgruppe ‘Outer Haven’. Deren Leitung übernimmt Liquid Ocelot, der sich die Nanotechnologie zu Nutze machen will, um die Weltherrschaft an sich zu reissen.

Kritik
Tjo. Natürlich gibt es eine ganze Ecke mehr an Story aber das ist das grobe Grundgerüst. Und zum Rest kommen wir später noch. Erstmal legte ich das erste Dual-Layer-Blu-ray-Spiel der Welt in mein ps3 Laufwerk und wollte starten. Gespannt starrte ich auf den schwarzen Bildschirm (“EN SCHWORZN BÜLDSCHIRM HABICH!”), doch.. was ist das? Was ist das bitte zur Hölle??? Wieso muss es verfickte Scheisse installiert werden? Ich denke ich hab 50GB auf der Blu-ray zur Verfügung, das muss doch langen bitte??? Tut es auch.. nur scheint das Laufwerk zu langsam zu sein um die enormen Datenmengen in angemessener Zeit verarbeiten zu können. Na ganz toll. Das bringts natürlich. :Q Aber okay.. die Installation lief voll automatisch ab, ich musste nix machen und tjo.. dann ist das noch ok. Jetzt konnte es ja endlich losgehen.

Der Anfang von Metal Gear Solid ist grandios. Allein das Menu und die Musik in ihm vermittelt sofort das Gefühl hier etwas ganz Aussergewöhnliches vor sich zu haben. Nach ein paar Einstellungen gings dann los und man stellt fest, dass sich nicht nur der Krieg verändert hat. Kein Verstecken, keine leisen Angriffe, kein wenig Aufsehen erregen. Es geht zur Sache. Und bis der Titel erscheint dürfte den Meisten mindestens einmal die Kinnlade runtergefallen sein, denn der 4. Teil der Saga startet mit einem kräftigen Wumms, der erstmal alle Chips der ps3 zum glühen bringen dürfte. Das Ergebnis ist entsprechend beeindruckend. Man wird erschlagen von extrem stilisierten Designbildern und dem dicken Sound. Geht es so den Rest des Spiels ab??? Wenn ja dann holy fuck! (“.)

Nein, tut es nicht. Fangen wir bei der Grafik an. Sie ist dick, kein Thema. Nur gibt es zwei entscheidende Fakten die dieses Erlebnis sofort trüben. Zum einen.. naja also es ist nicht die Grafikbombe die angepriesen wurde. Auch wenn Gesichter und vor allem die Kleidung hurendetailed sind, entdeckt man auch nicht selten matschige Texturen oder einfach Schatten die ziemlich Scheisse aussehen. Farbarmut ist auch vorhanden aber wohl eher aufgrund der stilistischen Aufmachung aka mit Absicht aka die Macher hatten bestimmt keinen Bock, Snake mit einer Uzi bewaffnet durch ein Regebogenparadies mit wildem Fichtel und rosanen Hoppelhäschen rennen zu lassen. Alle Charaktere wurden detailverliebt modelliert, das Licht taucht die Szenerie ständig in wunderschöne Farben, diverse Farbfilter vermitteln Kälte, Nähe, Furcht oder Verzweiflung und die Animationen der.. naja von allem einfach.. ist absolut grandios, auch wenn einige Figuren ab und an ziemlich seltsam agieren. Aber der zweite und alles entscheidende Grund wieso diese imposanten Bilder nicht ihr volles Potential ausspielen können ist halt eben das, was mich seit geraumer Zeit bei fast jedem Spiel fragen muss: WARUM RUCKELT DIE GRAFIK??? >:O WIESO??? Ja? Ich verstehe es einfach nicht. Aber das eigentlich Schlimme ist, dass man sich den Grund fast schon denken kann. Zwei Beispiele:

1. In einer Szene findet ein Kampf statt. Mehrere Soldaten kommen ins Bild gerannt. -> Nach 6+ fängt es an zu ruckeln.
- Tja, die stehen in unterschiedlichen Entfernungen da. Ich geh aber einfach mal stark davon aus, dass bei dem Model ganz hinten neben der Mülltonne genau der gleiche Detailgrad berechnet wird, wie bei einem Soldat, der mir direkt durchs Bild springt. Warum werden nicht weniger Details für den Typ hinten berechnet? Wieso rennen nicht eben nur 5 Soldaten ins Bild? Wieso wurde die Kamera nicht woanders platziert, wo weniger Details berechnet werden müssen und so kein Ruckeln entsteht? Ich checks nicht. :Q

2. In einer Szene unterhalten sich zwei Personen in einem Raum mit Computern. Die Kamera zeigt beide Gesichter und alles ist flüssig. Die Kamera bewegt sich langsam nach oben. -> Es ruckelt wie Hundescheisse.
- ??????????????????????????????????????????????????? Hallo? Es ist ein normaler Raum ohne dicke Weitsicht. Es sind zwei Charaktere die die ganze Zeit flüssig dargestellt wurden und dann gehts auf einmal runter mit der Framerate aber sowas von. Erklärung? Ich hab keine. Nur eine Vermutung.

Die Vermutung ist, dass halt einfach alles in Echtzeit berechnet wird und fertig. Scheissegal wie unnötig es gerade sein mag oder sogar seltsam aussieht (ein glänzender Apfel???), es wird berechnet. Klar, dass bei dem Gespräch des 2. Beispiels irgendwas im Hintergrund ist, dass wohl gleich mehrere Filter used und somit zum Einsturz der Framerate sorgt. Es fiel mir auch bei Szenen im Sonnenlicht auf (HDR). Okay, das kann ja mal passieren aber bei MGS4 ist es an der Tagesordnung. Das Spiel läuft immer flüssig aber die Zwischensequenzen ruckeln und da kotz ich doch dicke Brocken. Allein die Kampfszene am Ende des 2. Kapitels sieht eigentlich superfett aus, wird aber relativiert durch diese unnötige Ruckelscheisse. Superlame. Man könnte natürlich auch fast alle Effekte faken aber das hätte natürlich mehr Zeit gekostet. Also wird darauf lieber verzichtet und die ps3 muss halt unnötigen Scheissdreck berechnen. Aber was red ich da.. wir wissen alle in welcher Zeit wir leben. =/

Das mit der Grafik ist umso trauriger, wenn man bedenkt, dass im Laufe des Spiels das Setting immer geiler wird. Am Anfang lame Stadt in der Wüste, dann dschungelähnliche Szenarien, beschissene Stadt und plötzlich Wald voller Schnee (geil) und schließlich der Tanker. Und der ist hurengeil. Warum? NAJA WEIL DAS AN METAL GEAR SOLID ERINNERT!!! Und nicht diese Dschungelwüstenkacke mit vollkommen offenem Terrain und so ein Rotz.

Gegen den Sound kann man hingegen gar nichts sagen. Er bläst aus allen Boxen trocken ins Gesicht. Wenn eine Granate explodiert, dann explodiert da gerade eine Granate! Mitten in Deinem Wohnzimmer! Geil. Auch die Schusswechsel oder das Nachladen der Waffen, Zwischensequenzen, Motorräder und die komplette Sprachausgabe ist auf höchstem Niveau, auch wenn mir persönlich Old Snakes Stimme zu übertrieben und gestellt erscheint. Scheiss drauf. Geiler Sound. Und mit ihm auch die Musik, die hervorragend zum Geschehen passt und sich fast immer hintergründig fordernd versteckt, um im Ernstfall auszubrechen und Dir zuzuschreien: LOS! MACH SOFORT WAS!!!!! >:O Zusammen mit der Musik im Menu meiner Meinung nach die beste Komposition der MGS-Reihe. Mittlerweile war ich übrigens im nächsten Kapitel angekommen und staunte nicht schlecht, als das Spiel weiteren Kontent installieren wollte!? Das sollte dann noch ein paar Mal passieren. Eh.. ich weiss ehrlich gesagt immer noch nicht was ich jetzt davon halten soll. Was für ein Dreck.

Nun kommen wir zum Spiel. Hm. Sollte ich es überhaupt Spiel nennen? Ich weiss es echt nicht. Denn während man die ersten zwei Akte einiges zu tun hat und natürlich auch Neuheiten wie den Waffenhändler Drebin kennenlernt, das MKII fernsteuert aka ausprobiert, sich vertraut macht mit den Stealhoptionen und der ganzen Umwelt.. geschieht ab Akt 3 nicht mehr viel. Man spielt 10 Minuten, cutscene, dann noch eine, dann noch eine, in 5 Minuten den Endgegner besiegt, cutscene. Cutscene, cutscene, briefing (cutscene), cutscene, cutscene, Spiel. Es ist wahr. sogar ultraschlechte Szenen, in der man approx. 4 Schritte laufen muss um bei der nächsten Zwischensequenz zu landen, gibt es hier am laufenden Band. Nach Kapitel 2 übernehmen die ewig langen Babbelsequenzen das Spiel komplett und lassen Dir so gut wie gar nichts mehr. Gezockt wird nur noch kurz, die Areale werden kleiner und die Aufgaben sind kindisch einfach. Dazwischen herrscht Gelaber höchster Quantität. Und zwar meistens wirklich nur der Quantität! Ja, wenn die Szenen wenigstens meistens was reissen würden oder wenigstens die teils völlig absurden Gespräche nicht so ultralangatmig, -langweilig und unbedeutend wären, dann hätte man dafür noch Verständnis. Aber was hier teilweise an japanisch typischen Animeszenen – Er schaut sie an, sie schaut ihn an, dann wieder er, dann lächelt sie, er aber nicht, sie auch nicht mehr, dann geht sie an ihm in Zeitlupe vorbei, man sieht sein Gesicht, man sieht ihr Gesicht, dann sieht man sie in der Totalen, sie bleibt nochmal stehen, man sieht sein Gesicht, man sieht ihr Gesicht, dann läuft sie doch weiter ohne was zu sagen, dann bleibt sie vor der Tür nochmal stehen und macht das Gleiche Spielchen nochmal – abgeht, ist einfach nur noch als krank zu bezeichnen. Aber was sollte ich tun? Die Szenen alle wegdrücken (was ja jeder total lobt bei diesem Teil)??? Ja ganz super. Als ob die Geschichte eh nicht schon schwer genug zu kapieren wäre. Man kann nichts wegdrücken, ausser man findet sich damit ab, dass man in Zukunft noch weniger raffen wird. Btw. sei bemerkt, dass Neulinge mit MGS4 überhaupt nichts anfangen werden können. Ohne Vorwissen um wenigstens Teil 1 macht der aktuelle Titel überhaupt keinen Sinn.

So und WENN ein Spiel schon so wenig “Spiel” zu bieten hat, wieso macht es dann so einen auf dicke Hose und kackt mich mit unnötigen Features zu? Wieso gibt es ein so großes Arsenal an Waffen? Wieso kann ich bei jeder Waffe verschiedene Modi einstellen? Ist es jetzt eine allumfassende Kriegssimulation oder was? Zugegeben.. schon am Anfang fällt einem auf, dass beim aktuellen Teil der Serie mehr geballert wird als vorher. Man muss das nicht tun aber eh.. es ist halt einfacher. Bedeutete bei früheren Teilen eine Entdeckung meistens das Aus, rennt man hier zweimal um die Ecke und schon wird man nicht mehr gefunden, sofern man nicht gerade auf very hard abgeht. Im schlimmsten Fall benutzt man seinen, sich an die Umgebung anpassenden, Tarnanzug und wird Zeuge einiger höchst absurder Szenen, was die Beobachtung der Gegner betrifft. Apropos absurd: Für was brauche ich den kleinen MK-Aufklärungsroboter? Er kann fahren, sich unsichtbar machen, Stromschläge erteilen, den Kopf heben,.. ja aber das braucht keine Sau? Der Oberwitz ist natürlich dann, dass er zwar “keine Batterie” mehr nach 2 Minuten Fahrt hat (wenn wir ihn steuern), er aber andererseits unser ständiger Begleiter ist.. auch wenn wir ihn nicht sehen aka Snake hat ihn nicht unter seinem Anzug oder so. Naja und DA reichen die Batterien bis zum St. Nimmerlandstag. ??? WTF?

Wenn wir schon bei unnötigen Features sind: Ist ja schön, wenn dem Spiel etwas Tiefsinn verliehen wird, indem es noch diverse Nebenhandlungen und/oder nennenswerte Schicksalsschläge der Protagonisten gibt. Aber in diesem Fall gibt es einfach viel zu viel Unnötiges. Mir ist es z.B. scheissegal wie die ganzen Tussis böse wurden.. besonders wenn ich sie sowieso gerade vor 5 Minuten abgeknallt hab. Aber ich bekomme es ausufernd erzählt (und zwar richtig ausufernd) und nicht wegklickend, da ich ja doch was Wichtiges verpassen könnte. =/ Das Gleiche gilt für die Zwischensequenzen. Ein Beispiel: Ich sehe in einer Sequenz wie ich die Tonne kennenlerne, die ich künftig als Tarnung benutzen kann. WIE lerne ich sie kennen? Nun ich laufe in besagter Sequenz an einen Platz an dem sie steht und höre plötzlich.. Furzgeräusche. Kackgeräusche. Ein Soldat kommt und nimmt die Tonne weg. Darunter steht/sitzt ein Typ der gerade kackt! ICH SEHE SEINEN NACKTEN ARSCH WIE ER IHN NOCH RAUSGESTRECKT HAT! Dann rennt der weg und der Soldat ihm hinterher. Zurück bleibt die Tonne. NICE ODER? Und dann gibts noch Szenen, die mit überhaupt nix etwas zu tun haben. Wie z.B. der Offizier, der noch nie in einem Krieg war und nun Angst hat. “Ich habe auch Angst”, sagt der weibliche Kapitän des Schiffes, versichert aber, dass unter ihrem Kommando niemand hier sterben würde. Häää??? Würden sich im realen Leben so zwei professionelle Soldaten unterhalten? Ich glaube nicht. Und man sieht auch nichts später was die Szene in irgendeiner Form sinnvoll oder wenigstens erwähnenswert machen würde. Erwähnenswert ist sie nur, weil sie belanglos scheisse ist. Wenn ich euch erzähle, dass ich gestern gekackt habe und dabei die Titelmelodie von ‘Heidi’ gesummt habe, ist das bestimmt ebenso interessant. Mindestens! :Q

Oh Gott alter und die ZETLUPE!!! Alter.. Hideo ist der John Woo der Videospielindustrie! Egal ob gerade eine Waffe rausgeholt, dem Typ eine geknallt, eine Blume gepflügt oder der Himmel in seiner unendlichen Langeweile betrachtet wird.. es geschieht in Zeitlupe. Es ist einfach unerträglich und irgendwann kann man sich nicht mehr entscheiden was man mehr verabscheut: Wenn sie sich ewig unterhalten oder wenn sies nicht tun.

Aber ich will ja nicht nur rummeckern. Natürlich gibt es auch Zwischensequenzen an anderen Stellen des Spiels, in denen der Humor wie die Faust aufs Auge passt. Old Snake ist ein mürrischer, sich nichts sagen wollender Greis geworden, der allem erstmal skeptisch gegenüber steht. Daraus entstehen einige witzige Situation bzw. Dialoge. Auch die ganzen Anspielungen, besonders auf den ersten Teil, sind ziemlich nice und bereiten die ein oder anderen unerwartete Überraschung. Und auch bei Actionszenen setzts als ordentlich was. Vom grafischen oder soundtechnischen Aufbau dieser Highlights gibts da einfach nix zu meckern. Wenn es bei Metal Gear Solid kracht, kann man davon ausgehen, dass einem die ein oder andere beeindruckende Passage im Gedächtnis bleiben wird. Und auch in ruhigen Szenen bietet das Spiel durchaus opulente Bilder. Leider wird diese Atmosphäre allerdings meistens zerstört, indem nach ein paar Sekunden der Lade-Bildschirm für die nächste Zwischensequenz erscheint und man schließlich den Start-Button drücken muss.

Der letzte Abschnitt meines Reviews befasst sich noch mit der Superlative des Wortes ‘klischeehaft’, dass es eigentlich nicht als Superlative gibt aber mir egal. Klischeehaft wie “das klischeehafteste Spiel ever!!!” Denn das ist Metal Gear Solid 4 zweifelsohne und es geht mir so auf den Sack, dass ich zwischendurch schon gar keinen Bock mehr hatte überhaupt die Konsole an zu machen und mir diese hirnrissige, völlig absurde Kacke weiter anzuschauen. Die folgenden Sätze beinhalten Spoiler, also bitte am Fazit weiterlesen, wer es noch durchspielen will.

*spoiler*
Klischeehaft bedeutet, dass ein Typ 100 Tode stirbt und 1000x verschwindet, dann aber immer wieder im letzten Moment doch noch erscheint. Klischeehaft bedeutet, dass sich die Liebenden am Schluss heiraten und alle mitfeiern. Klischeehaft bedeutet, dass sogar ein kleines Kind, welches im Spiel nicht wirklich eine übergeordnete Rolle besitzt, in der Schlussszene einem Flughafen (!) einen jungen Eingeborenen (!!) mit einer Angel (?????) trifft und wohl so ihre erste “Liebe” kennenlernt. Klischeehaft bedeutet vor allem, dass wir seit 3 Jahren Entwicklungszeit darauf vorbereitet werden, dass sich Snake am Ende des Spiels wohl das Leben nehmen wird, ebenso wie es noch im Menu suggeriert wird, es dann aber schließlich doch nicht tut und sich Konami so tatsächlich die Möglichkeit für einen weiteren Teil offen hält! Oh Gott hat mich das angekotzt alter. Es wäre nice Abtritt gewesen aber nein.. stattdessen kommt der Papa nochmal (der eben auch schon 20x tot war) und erzählt mir eine 30minütige Story, fällt vor Schwäche zu Boden um wieder aufzustehen, hinzufallen, aufzustehen, zu salutieren, hinzufallen, zu kriechen, aufzustehen, hinzufallen und dann – Gott sei Dank – endlich zu verrecken. Oder vielleicht lebt er auch noch? Möglich ist leider alles. Oh Mann. =/
*spoilerende*

Fazit
Metal Gear Solid 4 ist ein Meisterwerk der Präsentation. Das kann man so bestimmt behaupten. Der versprühte Style des Spiels ist allgegenwärtig, die Optik und Akustik bewegt sich stets auf höchstem Niveau. Die Modellierung sämtlicher Charaktere, die musikalische Untermalung und die Aufmachung der Zwischensequenzen sind großartig umgesetzt worden. Nur eben mit viel zu viel Trara und Selbstverliebtheit. Es kommt mir so vor, als hätten sich die Programmierer am Tag mal ein oder zwei Zwischensequenzen angeschaut. Das ist auch nice. Wenn aber nach 5 Minuten Spielzeit direkt wieder 3 Stück folgen, bekommt man das Gefühl, dass die Programmierer das Spiel selbst vergessen haben. Und im Gegenzug klatschen sie das Spiel mit so viel Features voll, dass es unmöglich ist auch nur die Hälfte davon bei einmaligem Durchspielen sinnvoll zu nutzen.

Eigentlich wollte ich dem Spiel 3 penen geben. Als ich aber einem Kumpel nochmal den ersten Endgegner zeigen wollte, geschah etwas, dass ich nie wieder erleben will solange ich lebe: DAS. SPIEL. MUSSTE. SCHON. WIEDER. NACHINSTALLIEREN!!!!! Er installiert also nicht nur ZU jedem Akt etwas, sondern er ERSETZT wohl den alten Akt mit Daten des neuen Aktes????? Sind sie noch ganz dicht oder was????? Nein sorry, das wars dann. Für dieses Spiel, die immer wieder auftretenden Nachinstallationen und für das Verbot seitens Konami für Magazine, überhaupt etwas über diese Frechheit schreiben zu dürfen:

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Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

 

Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull
2008 | USA | Steven Spielberg

Warnung: Dieses Review beinhaltet Spoiler. Nicht so ein paar kleine Dinger, nein, sondern richtig dicke Spoiler!
..aka sie gehen aber erst ab der “Kritik” los.

Schon 1993 wollte Steven Spielberg ein weiteres Sequel seiner Indiana Jones Reihe ins Kino bringen und lies dafür jede Menge Geschichten schreiben. Leider war alles Kacke und nach “Schindlers Liste” wollte er dann auf einmal auch keine Nationalsozialisten mehr in seinen Filmen haben!? Na ganz toll. :Q Aber Ende 2006 gab es wohl DIE verdammt gute Story auf die man 15 Jahre warten musste und die sollte jeder in 2 Jahren sehen können. Jedem war da schon klar, dass das neue Abenteuer vom coolsten Archäologen aller Zeiten ein Scheissdreck sein würde, wenn er nicht das typische Indy-Flair enthält. Und das in einer Zeit des Computeranimationsfetisch? Oje.

Heute wundert es mich wirklich, wie sich diese Zeit teilweise geändert hat. Neben der xten Hochglanzsuperheldenadaption aka crap stehen im Gegensatz alte Franchises plötzlich wieder auf und überraschen mit oldschoolness (Rocky), blutrünstiger Action (Rambo 4) oder auch alteingesessenen Helden, die von Jüngeren in die Gegenwart katapultiert werden (Die Hard 4.0). Letzteres versucht man auch mit dem aktuellen Indiana Jones Titel, doch die gute alte Zeit soll trotzdem bestehen. Deshalb wurde das Material vor dem Schnitt nicht digitalisiert. Deshalb wurden so wenig CGIs wie möglich benutzt (Wobei die Produktion ursprünglich die Peitsche und teilweise auch den Hut (???) von Harrison Ford computeranimieren wollte, was dann aber verworfen wurde, als Harrison sagte, er würde die Rolle dann nicht spielen. ~_~). Und deshalb wurde der Film hauptsächlich auf Material aus den 60ern (!) gedreht. All das, nur um sich nicht zu weit vom Original zu entfernen?
Nice. Supernice sogar. Doch hat das alles auch was gebracht?

Story
Nach einigen Kapazen im Jahr 1957 hat Indy erstmal genug von den USA und will nach Europa reisen. Daran hindert ihn Mutt Williams, der seine Hilfe benötigt und eine Karte von Indys verschollenem Freund Harold Oxley mitgebracht hat. Beide machen sich auf den Weg den Professor zu finden. Der Schlüssel zur Suche ist das Artefakt nachdem Oxley vor seinem Verschwinden suchte: Ein Kristallschädel, der laut einer Legende demjenigen unsagbare Macht verleiht, der ihn wieder zurück in die goldene Stadt bringt.

Kritik
Indiana Jones ist mittlerweile 65 Jahre alt. Nun, Harrison Ford ist 65.. wie alt Indiana Jones ist weiss man nicht wirklich aber das er viel älter ist, wird nicht verschwiegen. Und das war die einzig richtige Entscheidung. Es wäre technisch unmöglich oder eben lächerlich geworden, einen gealterten Indy in den 30er Jahren gegen Nazis kämpfen zu sehen. So spielt sich nun alles in den wilden 50ern ab, die man zwar mit ihren Rock ‘n’ Roll und Atombombentests erstmal so gar nicht nicht als Kulisse für einen Indiana Jones Film gelten lassen will.

All diejenigen die sich erhofft hatten, die Lagerhausszene des Trailers hätte nochmal etwas mit der Bundeslade des ersten Teils zu tun, irrte sich aka ich auch und das war erstmal enttäuschend, zum Schluss der Szene aber noch ein ganz netter Gag. Die anschließende Fahrt mit einem Raketenschlitten war da schon etwas “fremder” aber noch akzeptabel. Völlig unnötig dagegen war allerdings der Atombombentest. Für was zur Hölle war diese Szene in dem Film??? Egal, denn leider war die Explosion dabei ja so dermaßen krank (An dieser Stelle einen großen Dank an das Kinopolis Viernheim, dass in Saal 1 wohl die Anlage bis zum Anschlag aufgedreht hatte. WIE GEIL WAR DAS DENN BITTE???), dass ich jegliche Zusammenhanglosigkeit vergesse und sogar noch in die Hände klatsche. Boahaha alter war das abartig. ~_~

Es folgt die obligatorische Vereinigung der 50er Jahre mit den Indyuniversum. Diese undankbare Rolle übernimmt Jungstar Shia LaBeouf, der als cooler Jungendlicher der 50er mit Lederjacke und immer gepflegtem Haar auftritt. Undankbar deshalb, weil er nicht daran schuld ist, dass er anfangs nicht ins Bild passen will. Im Gegenteil: Er spielt seine Rolle absolut unübertrieben, sympathisch, fließend,.. einfach perfekt. Das Problem ist nur, dass diese Verschmelzung irgendwie zu gestellt aussieht.. wie z.B. auch die Szene ganz zu Anfang des Films, die einem wohl nur einbläuen soll in welcher Zeit die Geschichte spielt, damit wir es auch ja nicht vergessen. Was interessiert mich das? Ein kleiner Hinweis anhand irgendeines Tagesblattes hätte auch gereicht. Mir war die Zeit scheissegal ehrlich gesagt, da sie später eh nur noch im Dschungel rumrennen und Artefakte suchen und Geheimnisse lüften und.. Ooohjaaa! =P

Denn dann gehts auch endlich los und das “richtige” Abenteuer beginnt. Fortan sieht man nur noch relativ vertraute Szenen: Alte Tempel, Dschungel, Abenteuerklamotten, Peitsche,.. Schlangen,.. ~_~ ..es hätte alles so viel schlimmer kommen können. Das Gegenteil ist der Fall: Die Bilder, der Schnitt und die Locations sind einfach phantastisch gewählt worden. Alles sieht stimmig aus, Harrison Ford ist absolut fit und lässt Alterserscheinungen mit selbst gedrehten Stunts einfach im Nichts verschwinden, es gibt Verfolgungsjagden, Rätsel, geheime Völker.. ja herrgott was will man denn bitte noch mehr???

Weniger! NOCH weniger Computeranimation zum Beispiel. Steven Spielberg verzichtete zwar weitestgehend darauf aber einige Dinge konnte er sich wohl nicht verkneifen. Das wäre noch ganz ok, wenn die gezeigten Szenen nicht wenigstens nur mittelprächtig aussehen würden. Gründe hierfür suchte ich vergebens aka ich hatte keinen Bock, denn der einzige wirkliche Kritikpunkt ist nicht die Animation, sondern die Übertriebenheit mit der manche Actionsequenzen umgesetzt wurden.

So amüsant diese sind.. manchmal wurde hier wirklich über das Ziel hinausgeschossen. Wenn Matt sich aus Versehen im Dschungel aufhängt, nur um dann mit einer Affenbande zusammen per Lianen im Urwald in die richtige Richtung zu schwingen wie es jeden Tarzan neidisch machen würde und dann punktgenau wieder in einem Auto zu landen.. dann ist das schon.. ziemlich.. sick. Natürlich kann man verstehen, dass es heutzutage schwer ist den Grad zu finden, der alten Fan und jungen Kinogänger gleichermaßen zufriedenstellt aber ich glaube einige Szenen wären auch ohne diese wirren Ideen ausgekommen.

Ganz kritikfrei hingegen, sind die Handlungen und Gespräche der Protagonisten ausgefallen aka Humor. Wenn Indy und Marion sich über ihren Sohn streiten während sie eigentlich in Treibsand stecken und sterben, dann ist das mehr als geil. Es ist einfach herrlich und ich will mehr davon. Die Figuren gehen so nice miteinander um, dass ich öfters einfach mal lächeln musste.. auch wenn gerade nichts Komisches geschah. Spielberg hat es wirklich verstanden die Zuschauer hier nicht zu enttäuschen und mit seinen vielen Anspielungen auf frühere Teile sogar noch eins draufzusetzen, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften.

Doch bei all diesem Spaß ist irgendwann Schluss mit Lustig und der Ernst der Lage konzentriert sich auf das letzte Kapitel des Films, der auch gleichzeitig das gesamte Projekt mit einem Ruck auf wacklige Beine stellt. Soll man es Mut nennen? Oder einfach nur ausgefallen? War es dumm? Das ist jedem selbst überlassen. Ich konnte mich recht früh mit dem Gedanken von Aliens anfreunden und hatte dadurch nicht das riesen Problem mit dem Thema. Immerhin hat Indy auch in seinen früheren Abenteuern ziemlich seltsame Dinge: Ein Schamane der Dir das Herz mit den bloßen Fingern entfernen kann!? Voodoo Magie!? Ein Gral der Unsterblichkeit verleiht!? Und dann wäre da ja auch noch die bereits erwähnte Bundeslade, die damals ja auch schon gut abging aka. :Q

Es war also klar, dass am Schluss etwas Übernatürliches passieren würde. Ob die Idee mit dem Ufo jetzt die Beste war sei mal dahingestellt. Aber wenn jemand eines entdeckt, dann doch wohl bitte Indiana Jones! =P Das Einzige was mir hier wirklich auf die Eier ging, war das Alien, dass natürlich noch leben und ganz grimmig gucken musste. Warum bitte??? Es war so ultimativ klischeehaft. =/ Aber was solls. Dafür entschädigte die folgende Sequenz mit dem Aufstieg des Ufos voll und ganz. Um nicht zu sagen: Sie war wirklich nett. Ja. Ich will damit eigentlich sagen, dass ich da innerlich 2x hintereinander kam und total geflasht war ..auch noch 30 Minuten später. :Q

Wie dick sah das aus bitte? Wie geil ist es, wie Indy einfach im unteren Bildschirmrand hautnah alles miterlebt? Wie krank ist es, dass da einfach ein riesiges Ufo aufsteigt und dabei ein ganzes Areal aushebt, was dann nach 20 Sekunden zu einem riesigen See wird? Pahaha also.. geil. ~_~ Und auch ziemlich nice, dass man nicht erfährt was jetzt das eigentliche Geheimnis des Kristallschädels war, wo das Ufo hinflog und so weiter. Wenige Antworten = gut.

Fazit
Die Serie sollte sich wohl so weiterentwickeln. Nach vielen erfolgreichen Comebacks einiger Franchises, folgt auch Indiana Jones und spielt ganz oben mit. Das schwierige Zusammenspiel zwischen den Vorgängern einer anderen Zeit und dem aktuellen Werk wurde im Laufe der 122 Minuten gut gemeistert. Alle Darsteller spielen ihre Charaktere wundervoll und der Humor ist dank Harrison Ford so einzigartig wie eh und je. So können auch die teilweise etwas zu übertriebenen Actioneinlagen nebst immer noch zu vielen Computereffekten diesem Abenteuer absolut nichts an haben. Spielberg beweist das richtige Händchen womit er Jugend und alte Fans gleichermaßen überzeugen kann ..sofern sie nicht ganz engstirnige Hundesöhne sind. Lässt man das Abenteuer einfach auf sich wirken, wird man feststellen: Es sieht aus wie Indy, es hört sich an wie Indy, es fühlt sich an wie Indy,..
Es ist Indy!

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Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure

Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure
2007 | CAPCOM | WII

Wii hat ein Problem: Es gibt keine 3rd Party Hersteller, die gescheite Spiele für Nintendos Gelderzeugungsmaschine rausbringen. Eigentlich bekloppt, denn bei der von 1,4 auf 2,4 Millionen gesteigerten und definitiv Absatz findenden Produktionsmenge an Wiis pro Monat, wäre es eigentlich logisch, für dieses System möglichst viele gute Spiele rausringen zu wollen, zumal sie in der Produktion günstiger sind als Spiele für die Konkurrenz. Doch scheint den Firmen die Steuerung zu schaffen zu machen bzw. eher wie man sie am besten in einem Spiel unterbringt. Obwohl es Nintendo mit Wario Ware: Smooth Moves, Super Mario Galaxy oder auch Metroid Prime 3 schon etliche Male vormachte, zögert der Rest der Welt und konzentriert sich lieber auf grafische Raffinessen für ps3 und xcrap360.

Nach dem grandiosen Resident Evil 4 für den Gamecube, entwickelte Capcom die Wii-Version und machte einfach alles richtig. Die Steuerung war nochmal um längen besser als bei Nintendos letzter Konsole. Anscheinend hatte Capcom Blut geleckt, denn “Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure” nutzt die Steuerungsfeatures der Wiimote enorm und bringt neuen Schwung ins Rätselgenre. Obs deshalb auch gleichzeitig ein nices Spiel ist, erfahrt ihr hier. Ja ok geschissen drauf. Es ist nice. Ja. Aber ein paar Dinge gehen mir ganz schön auf den Sack.

Story
Zack und sein bester Freund Wiki, ein goldener, fliegender Affe (?), wollen Pirat werden. Also melden sie sich bei der Truppe der “Searabbits” an, doch schon bald werden sie während eines Fluges von anderen Piraten angegriffen und stürzen in den Dschungel. Dort entdecken sie bald eine Schatzkiste, die mit dem überaus liebevollen und charmanten Kopf von Barbados gefüllt ist. Rührend erzählt er seine Geschichte aka er wurde eben verbannt und tristet nun sein Dasein in Form von Schätzen, die auf der ganzen Insel verstreut sind. Er verspricht er Zack & Wiki sein Schiff zu überlassen und den Weg zu “Treasure Island” zu verraten, wenn sie ihm seine restlichen Körperteile wieder beschaffen.

Kritik
Sobald das Spiel startet, bekommt man den Charme des ganzen Stils von Anfang bis Ende reingedonnert. Vor allem die kurzen Vocals der Charaktere welche die Stimmung zum entsprechenden Text aufzeigen sollen, können ihre japanische Herkunft nicht leugnen und sind teils nervig, teils cute. ^_^ Nachdem man also mit dem Flugzeug abstürzte und sich unten aus einem Baumgeäst befreit hat in der auch ein dicker Käfer haust, entdeckt man die Fähigkeit, mittels Schütteln der Wiimote, Wiki zu einer Glocke mutieren zu lassen und diese auch gleich zu benutzen. Dadurch verwandeln sich Lebewesen in Gegenstände und umgekehrt. Das ist eigentlich schon die ganze Essenz des Spiels, doch durch Interaktion mit Gegenständen und Lebewesen untereinander aka in allen Kombinationen, ergibt sich so ein ganzer Haufen an Möglichkeiten. All das dient einem Ziel: Die Schatztruhe am Ende des Levels zu erreichen. Ja, Level. Jedes besteht aus einem bis mehreren Bildschirmen, die jederzeit in der Totalen zusammengefasst betrachtet werden können, um sich eine Übersicht und eventuelle Taktik für das Vorankommen zu verschaffen. Beendet man einen solchen Level geübt nach z.B. 5 Minuten, benötigt man beim ersten Mal hierfür unter Umständen das 10fache der Zeit. Aber das ist kein Problem. Zeitdruck gibt es (zumindest bis zum Ende) in diesem Spiel ziemlich selten.

Und das ist auch ganz praktisch, denn gerade am Anfang möchte man ausprobieren und nicht gleich andauernd verrecken. Also ich zumindest nicht. Ka was mit den ganzen Kranken da draußen sonst so abgeht aber wie auch immer.. also probiert man die Tiere, Piraten und Gegenstände mit der Umgebung so zusammenzubringen, daß was Gescheites dabei herauskommt. Das eigentliche Ziel ist dabei meistens klar. Nur der Weg dorthin ist mit der Zeit so verhurt schwer, daß ich manchmal kurz vorm kollabieren war. :Q Das liegt hauptsächlich natürlich an den zuweilen wirklich sauschweren, meistens logischen Rätseln. Aber.. zum einen gibt es einige Szenen an denen ein bestimmter Gegenstand an Ort und Stelle durchaus benutzbar wäre.. aber das Spiel es halt einfach nicht will. :-) Und zum anderen gibt es halt manchmal Dinge, die bei einem Level funktionieren und bei der gleichen Situation in einem anderen Level – weil das Spiel es halt einfach nicht will – einfach nopes. Doch Gott sei Dank treten diese beiden Probleme eher als Ausnahmeerscheinung auf, denn so viel Spaß hatte ich beim puren rätseln innerhalb einer Szene ansonsten seit Monkey Island nicht mehr. Die Möglichkeiten sind fantastisch. Man sägt Baumstämme, nutzt die Schlange als Zange um an verschiedene Dinge zu kommen oder sprengt mit der Frogbomb einfach was in die Luft. Hinzu kommt, daß sich diverse Gegenstände in der Hand umdrehen lassen und so weitere Möglichkeiten eröffnen. Begleitet wird alles von unauffälliger Musik und Zacks ziemlich süßen Geräuschen, wenn er etwa eine Leiter raufklettert oder nach kurzer Pause des Spielers genüsslich den wohl unendlich essbaren Schokoriegel zu sich nimmt, welchen er immer mit sich trägt. =P Überhaupt ist der komplette Stil des Spiels einfach nur cute, cute, cute und nopes kitschig. Die Grafik ansich ist sehr gelungen und protzt nur so mit butterweichen Animationen und einer kräftigen Farbpalette. Nur ganz selten gerät das Spielgeschehen ins ruckeln, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann ehrlich gesagt. SCHEISS CAPCOM!!! >:O Em nein, entschuldigung. (“.)

Jedem, der Jack & Wiki spielt, ist wohl nach kurzer Zeit klar, daß mit dem Erhalt der 16 Teile von Barbaros nicht alles zu Ende ist. Hier fängt das Spiel an eine richtige Geschichte zu entwickeln was mir sehr gefiel und ich mich jetzt natürlich fragen muss, warum man das nicht von Anfang an machte!? SCHEISS CAPCOM!!! Sorry, ich meinte es nicht so. (“.) Aber das tut den vorherigen Levels keinen Abbruch. Jedes ist stimmig und eine Herausforderung für sich. Zack und Wiki beweisen sich im Dschungel, Lavahöhlen, Eisgebieten und noch weiteren Locations. Dabei werden die Rätsel stets schwieriger, was Gott sei Dank nicht nur mit dem Levelumfang zu tun haben muss. Doch leider tritt später ein anderer Grund aka Mangel auf, der zudem noch ein weiteres Problem ziemlich deutlich werden lässt.
Der Mangel ist Zeit, das Problem ist ausgerechnet die Steuerung.

In späteren Levels wird man mit dem vorzeitigen Ableben anhand von Feuerbällen oder Tentakeln oder einfach nur der Zeit konfrontiert. Letztere wird nämlich in bestimmten Szenen knapp und man muss dementsprechend schnell reagieren. Stirbt man da ein- oder zweimal, kann man das verkraften. Wenn es aber irgendwann in eine Try-and-Error Spielweise abdriftet, fühlt man sich zum einen etwas an das hurengeile Space Ace erinnert und andererseits beginnt das Spielsystem langsam zu hassen. Während man also weniger Zeit hat, muss man auch noch alles richtig machen, denn jetzt gemachte Fehler mit Gegenständen werden nicht mehr einfach so verziehen wie noch in der Mitte des Spiels. Das sorgt unter Umständen zu Frust. Das Einzige was hier hilft sind Boni die man einsammeln und gegen einen Tipp der jederzeit rufbaren Fee eintauschen kann. Allerdings erzählt sie Dir genau einen einzigen Schritt und man kann auch nicht unendlich viele dieser Boni einsammeln. Sparsames umgehen ist hier also gefragt und wer alles erreichen will, wird sie wohl sowieso nicht benutzen die olle bitch.. die sowieso ziemlich strange daherkommt. Naja.. so passiert es, daß man später in hektische Situationen geworfen wird, denen man eigentlich beim ersten Mal gar nicht gewachsen sein kann. Und genau bei dieser Hektik wäre eine gute Steuerung in den Levels doch wirklich wünschenswert. Oder? Tja.. fällt es am Anfang eigentlich gar nicht auf, entpuppt sich die Klickerei und Zielerei von Zack als ziemlich umständlich und vor allem.. ungenau.

Ja also ehrlich.. wieso zur Hölle kann ich nicht auf den Hintergrund aka die Wände klicken um Zack irgendwo hin zu lotsen!? Wieso muss ich auf den jeweiligen Boden darunter zielen, was in der Totalen ein ganz großartiger Haufen voller Kuhscheisse darstellt, da die Kamera dann meist senkrecht filmt und ich keine Böden anklicken kann!? Wieso muss ich also aus der Normalansicht mir wild einen abklicken bis ich endlich am Ziel angekommen bin!? Wieso kann ich nicht einfach auf einen Ort klicken an dem ich schon war und Zack läuft los!? Warum muss ich stattdessen erst auf die Leiter klicken, die mich von diesem Ort trennt, obwohl ich sie während der letzten 10 Minuten schon 239457843857x benutzte!? Wieso macht Zack oft für eine viertel Sekunde Halt, wenn ich (wie im Spiel beschrieben) den A-Knopf während des Scrollens gedrückt halte, damit er immer weiter läuft!? Wieso wird mir bei jedem Level bei dem ich z.B. die Säge benutzen muss.. ja sogar wenn ich ein Level wiederhole.. anhand eines zeitraub- und spielflussnehmenden Bildes erklärt, wie ich die Wiimote jetzt halten muss!? Wieso kann ich das nicht deaktivieren!? Antwort: Weil das Spiel es halt einfach nicht will! SCHEISS CAPCOM!!! >:O

Vor allem Letzteres – also ein Level zum dritten Mal zu wiederholen und sich ständig die sekundenlange Freude über ein schon tausendmal erhaltenes Objekt anzuschauen – nervt mit der Zeit gewaltig. Zum Glück lassen sich allerdings fast ausnahmslos alle Intro- und Zwischensequenzen wegklicken und der Spielfluss ist ansonsten ebenfalls rasant. Kein minutenlanges Gelabert, keine riesen Zwischensequenzen mit uninteressanten Szenen. Nein, das Spiel beschränkt sich auf das Wesentliche und lässt dem Spieler nicht viel Möglichkeiten das Steuerungsgerät aus den Händen zu lassen.

Fazit
Gibt es also einen 3rd Party Hersteller, der ein gescheites Spiel für Wii rausbrachte? Ja. Capcom beweist mit “Zack & Wiki: Quest for Barbaros’ Treasure” ein geschicktes Händchen und vereint niedliche Comicgrafik mit abgefahrenen und meist logischen aber dennoch sauschweren Rätseln. Die Steuerung für diese wurde sehr gut geused, die Handhabung der Figur im Spiel ansich ist dafür gerade in späteren, zeitdruckunterlegten Levels zu pingelig und trägt unter anderem dazu bei, daß sich ein gewisser Frust einstellen kann. Doch der hält nicht lange an. Zack & Wiki versteht es den Spieler mit kleinen Häppchen zu ködern. ‘Ein Level noch’, ‘Nur noch kurz reingucken was mich morgen als nächstes erwartet’, hörte ich meine innere Stimme und spielte ständig weiter. Wenn ein Spiel sowas bewirken kann, hat es schon die halbe Miete eingefahren. Und bei einer Spielzeit von über 20 Stunden ohne Nebenquests hat man als Normalsterblicher einige Tage vor sich, in denen man versucht sich ständig zu überreden jetzt endlich ins Bett zu gehen.

Aber wenn das Spiel das halt nicht will..

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Titan A.E.

Titan A.E.
2000 | USA | Don Bluth

Man könnte meinen, wenn in einem Film die Erde bedroht wird, ist das Grund genug für ein episches Abenteuer voller Spannung und riesigem Ausmaß. Wenn das dann noch die Handlung eines Zeichentrickfilms ist, kann man neugierig werden. Und tatsächlich.. “Die nächste Generation des Animationsfilms” wurde Titan A.E. genannt.. von 20th Century Fox selbst. Und höchstwahrscheinlich stehen sie bis heute mit dieser Meinung alleine da.

Story
Im 31. Jahrhundert hats die Menschheit schwer. Die Drej, eine Rasse blauer Wesen die nur aus Energie besteht, haben wohl Schiss vor einer Erfindung der Menschen, dem Titan-Projekt. Schwupps vernichten sie unseren heißgeliebten Planeten und die Zurückgebliebenen stehen wieder ganz am Anfang. Wie der kleine Cale Tucker, der es mit Hilfe seines Vaters, der selbst einen Fluchtversuch innerhalb der Titan (einem riesigem Raumschiff) wagte, schaffte dieser Explosion zu entgehen. 15 Jahre später, in denen die Drej die inzwischen zu Wesen 2. Klasse herabgesetzte Menschheit noch immer verfolgen, wird Cale von einem alten Freund seines Vaters gefunden, der ihm klar macht, daß der Ring den Cale vor seiner Flucht bekam, eine Karte ist, die den Schlüssel zum Erhalt des gesamten Lebens darstellt. Ja. Und dann gehts halt los.

Kritik
Tja also da kann man eigentlich nicht meckern oder? Kein Wunder, dass es hier nicht um niedliche Tierchen geht, die sich entschließen ein gaaanz tolles Abenteuer zu erleben, mit einem Coolen der alles weiss, einem total aufgeDrEHtEN UahHAahaaHAUIAha.. und dem vermeintlich Bösen, der dann später erkennen wird was wahre Freundschaft bedeutet und blablabla. Nein, sowas gibts hier nicht, denn schließlich handelt es sich um einen Film von Don Bluth, dem Erfinder von Dragon’s Lair und Space Ace.

So.. wer das jetzt nicht kennt soll bitte nicht weiterlesen und auch sofort von meiner Seite verschwinden, denn er ist ein Idiot. Dies gilt ebenfalls für absolute Nichtpeilung folgender Begriffe als Beispiel: God Of War, REZ, The Secret Of Monkey Island, Star Wars, McDonalds, Coca Cola, Back To The Future, Futurama. kthx.

Okay.. also Titan A.E. hebt sich, wie auch viele andere Filme von Bluth, deutlich vom Disneystil ab. Metal statt orchestraler Chöre, alles ist etwas ernster, mitunter brutal und eher an die erwachsenere Generation gerichtet als an Kinder. Das ist ja in erster Linie auch nicht unbedingt was Schlechtes, solange man nicht daran denkt, daß erwachsene Zeichentrickfilme sowohl in den USA als auch in Deutschland nicht ganz so akzeptiert werden wie das z.B. in Japan der Fall ist. Aber gut, versuchen konnte man es ja. Die ca. $40,000,000 die der Film einsp.. Verlust machte hat Fox locker weggesteckt.
Aka nein.. es sollte der erste und der letzte Film der Fox Animation Studios werden.

Was lief da also schief? Nun heben wir zuerst mal die positiven Dinge vor, damit wir das hinter uns haben: Die komplette Anfangssequenz ist einfach nur hurendick und em der Titel kommt so sexy fett ins Bild geknallt, dass man echt glaubt man erlebt jetzt einen Mammutfilm der Superlative. Überhaupt sind die Animationen während des ganzen Films wohl das Beste was man in der Kombination mit gezeichneten Figuren bis jetzt sehen durfte. Fast übertroffen werden diese Szenen allerdings vom Sound der in manchen Momenten sogar als Referenz für 5.1 Ton herhalten kann. Boah ey, allein schon die Szene mit den Eiskristallen.. Wahnsinn. :o
So eh.. das wars auch schon.

Denn der Rest ist leider einfach nur langweilig. Langweilig, langweilig, langweilig. Ja, bei Titan A.E. wird Langeweile galaktisch groß geschrieben. Die wenigen Actionsequenzen sind obgleich ihrer Animationen leider nicht halb so spektakulär wie man sie gerne hätte, zumal die Aliens selbst ruckeln. Ka warum. Der Film hat keinen flow aka setzt sich nur aus mehreren Einzelszenen zu einem Ganzen zusammen und die Geschichte wirkt dadurch sehr erzwungen. Manche Szenen (siehe Titelbild) lassen auch unweigerlich das starke Empfinden aufkommen, daß sie einfach vorkommen musste und eigentlich nichts weiter als eine reine Grafikdemo mit nicer Musik ist. Denn sie tragen auch absolut nichts zum Geschehen bei. Solche Szenen werden wirklich zelebriert und sind daher nicht halb so beeindruckend, wie wenn sie halt einfach währen dem Vorantreiben der Story vorkommen würden.

Der absolute Scheissdreck des Films sind aber leider seine Figuren.. die alle absolut unsympathischsten, die ich jemals in einem Don Bluth Werk sehen musste. Als kleiner Junge ist Cale ja noch ein süßer Fratz aber als halbwegs Erwachsener geht er mir total auf den Sack. Seine Freundin ebenfalls und das kleine dicke Alien mit den großen Augen ist nicht mehr als typisch. Von dem Känguru mit dem immer aggressiv glotzenden Gesicht will ich gar nicht erst anfangen.. das ist ja mal total disgusting. :Q Klar, dass bei dem Film nichts knuddeliges vorkommen musste.. aber ein paar nette oder zumindest nicht vollkommen anödende Gesichter hätten dieser “nächsten Generation” sicher nicht geschadet.

Von technischer Seite gibt es so gut wie nichts zu bemängeln. Zweifel, ob sich gezeichnete Charaktere in gerenderte Sequenzen und Hintergründe einbinden lassen ohne, dass sie aufgesetzt wirken, zerschlägt Titan A.E. in der Luft.. oder im Weltraum (AAHAHAHAHAHAHA.. eh..) aber die sich hinziehende Geschichte vermag einen nicht zu fesseln. Dazu sind die Charaktere zu platt und die Motivation nicht erkennbar. Ja klar wollen sie die Menschheit retten.. aber es kommt eben rüber wie wenn es “ganz nice” wäre wenn sie das schaffen und nicht existentiell. zu keinem Zeitpunkt geht es für den Zuschauer um viel wie in z.B. Armageddon oder Deep Impact. Aber machen wir uns nichts vor.. der Grund hierfür sind auch hier wieder die Figuren, die auch nicht so gemacht wurden, daß man mit ihnen mitfühlen kann oder will. Mir persönlich wärs scheissegal gewesen, wenn Cale gestorben wäre, es nicht geschafft und es kein totales Happy End gegeben hätte (HUCH, jetzt hab ich schon das überraschende Ende verraten!!). Natürlich kann man nun sagen, daß es sich ja nur um einen Zeichentrickfilm handelt. Tja, aber er will als erwachsen betrachtet werden.. dann soll er bei der Zielgruppe bitte auch die nötigen Register ziehen.

Fazit
“Er bemühte sich stets”.. könnte man so sagen. Das Projekt Titan A.E. war für Kritiker und Produktionsstudio, wenn auch in Bezug auf einen jeweils anderen Fokus, gleichermaßen enttäuschend. Vor allem die Zuschauer waren es aber, die einen Haufen Geld für lieblos erstellte Charaktere ohne jegliche Wärme und einer noch lieblosere Story ausgaben. Hätte man sich vom Stil her mehr von den oberen zwei Skizzen beeinflussen lassen, wäre eventuell eine Generation Zuschauer befriedigt worden. Aber so ist der Film für einen Kinderfilm zu ernst, für einen Erwachsenenfilm nicht mitreissend genug. Klar, es wurde schon sehr viel größere Scheisse produziert, die über eine noch 35683x schlechtere Story (Stealth) oder 894678x schlechtere Charaktere (jeder Animationsfilm von Dreamworks außer Shrek) oder eben beides zusammen (Die letzten Glühwürmchen) verfügt.. aber das macht diesen Film letztendlich auch nicht besser. Titan A.E. ist eine nette Aneinanderreihung von Effektszenen, die aber ohne jede Spannung in die Bedeutungslosigkeit abdriftet und unaufhaltbar (Achtung, jetzt kommt nochmal so ein ganz toller Satz..) in der unendlichen Schwärze des Weltraums verschwindet. Boah. :Q

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Mortal Kombat – Annihilation

Mortal Kombat: Annihilation
1997 | USA | John R. Leonetti

Tja. Es musste wohl geschehen. Nach dem großen Erfolg des ersten Mortal Kombat Films war es eigentlich nicht verwunderlich, daß ein Nachfolger kommen würde, zumal das Ende des Vorgängers kein eindeutiges Happy End zeigte. Ich freute mich auch ehrlich gesagt auf diesen weiteren Teil, denn der Trailer war damals atemberaubend, zeigte spektakuläre Action, jede Menge Charaktere und versprach damit so einiges. Das Budget ging damals auch nur $6,000,000 hoch auf $30,000,000 und somit bestand die Möglichkeit eine recht gute Fortsetzung vorgesetzt zu bekommen.. (“.)
Wies dann wirklich kam, liest Du jetzt..

Story
Nachdem Liu Kang, Sonya und Johnny Cage den Sieg über Shang Tsung errungen haben, erscheint Shao Kahn anhand eines ILLEGAL >:O geöffneten Portals zur Erde und verkündet, daß es jene in 6 Tagen absorbiert haben wird. So wirds dann wohl auch sein und die Streiter müssen sich neu formieren weshalb sie sich aufmachen, um nach Verstärkung zu suchen. Raiden hat allerdings nichts Besseres zu tun als sich bei den Elder Gods auszuweinen warum Shao Kahn die Regeln des Turniers brechen durfte und wie er aufgehalten werden kann. Die erzählen ihm allerdings nur wirre Scheisse und so heissts zum Schluss wie immer ganz banal: Alles und jeden fertig machen!
..
MUAUIWUARHAHAHAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRrr.. *hust*

Kritik
Um was handelt es sich hier? Naja im Prinzip ist der ganze Film eigentlich eine Anreihung von einzelnen Szenen, die möglichst viel Figuren ins Spiel (Ahahaha was ein Wortspiel!!! xD Aka..) bringen will, damit dem Zuschauer bitte klar werden möge: Größer & mehr = besser. Und das ist auch schon das Hauptproblem des Films. Denn.. sorgt vielleicht der Auftritt eines bekannten Charakters für ein kurzes “Oh coo..” ist er auch schon wieder verschwunden. Cyrax, Mileena, Baraka,.. sie alle werden binnen Sekunden fertig gemacht. Nicht gerade toll für einen Fan, der vielleicht aufgeregt auf den Auftritt seines Lieblings wartete. Die unterschiedlichen Locations waren bestimmt gut gemeint in Punkto Abwechslung.. aber was bringt mir all das, wenn sich so gar kein roter Faden durch den Film ziehen will? Sicher.. da gibts einen Plot. Der ist aber so oberbeschissen, dass ich schon gar keinen Bock hab gerade weiterzuschreiben. Und deshalb mach ich jetzt erstmal Pause. Bis später.

So. Der Plot beinhaltet random Dinge: Sonya sucht und findet ihren Freund Jax, der irgendwo in einem Labor gefesselt ist (ka wie sie das wusste) und dann kommt Cyrax und explodiert. Liu Kang und Kitana kämpfen in einer Höhle gerade gegen den bösen Smoke, der dann von Sub-Zero’s Bruder, dem guten Sub-Zero (!?), gepwnd wird und schließlich auf Scorpion trifft. Später macht Liu Kang einen Abstecher zum Schamanen Nightwolf welcher der Schlüssel zum Sieg über Shao Kahn sein soll aber wie schon erwähnt, erzählen die Elder Gods Raiden ganz anderes Zeug und blablabla.. es plätschert einfach so vor sich hin und ist truely uninteressant.

Man hätte also mal wieder viel mehr machen können als random Charaktere auftreten und verrecken zu lassen aber tjopes. Und leider sind die fokussierten Charaktere nicht mal interessanter als ihre schnell ablebenden Kollegen. Allein schon, daß ausser Liu Kang und Kitana alle Schauspieler ersetzt wurden, lässt so etwas wie Kontinuität gar nicht erst aufkommen. Peinlich. Doch noch viel sicker ist die Tatsache, daß sämtliche neuen Kämpfer es in Sachen ernstzunehmender Schauspielerei noch weniger drauf haben als der komplette Cast des ersten Teils! Jax und der menschliche Oberkörper von Motaro wurden z.B. von zwei Typen aus “American Gladiators” besetzt. Was soll man dazu noch sagen!? Aber gut, es ist ein Actionfilm in dem gekämpft werden soll was das Zeug hält. Also los jetzt!!!

Aber.. auch das ging gründlich in die Hose. Nicht mal wegen dem Schnitt, denn diesmal werden ab und an Moves am Stück gezeigt, denen man eine gewisse (kleine) Imposanz nicht abstreiten kann. Diverse Sprünge sehen – verbunden mit den kraftvollen Soundeffekten – schon geil aus. Das Problem ist diesmal allerdings die Zeitlupe. Ein spektakulärer Sprung ist in einer Slowmo eben nicht mehr ganz so cool und normale Kampfbewegungen oder gar ganz miese Choreografien (die natürlich vorhanden sind) sehen dann gleich noch viel schlechter aus. Und wenn wirs gerade davon haben, ist es natürlich ganz ausserordentlich verfickt, wenn der Obermotz in solchen Zeitlupen lediglich springt, fällt, böse guckt.. nur weil er offensichtlich kampftechnisch nicht mehr zu bieten hat. Ich kotze! Wahrscheinlich ist das aber vernachlässigbar aufgrund der saudicken Fatalities die es.. leider auch nicht in den Film geschafft haben! JA! Es gibt im Nachfolger von Mortal Kombat – trotz der damaligen Klagen der Fans und Forderung nach deutlich mehr Härte wie im Spiel – einfach NOCH WENIGER Härte und ABSOLUT KEINEN FATALITY IM GESAMTEN FILM!!! Ich kotze dicke Brocken. :Q

Während die Soundeffekte teilweise die Ohren überstrapazieren (aber ich mag sowas ja), hats vor allem mit der Musik diesmal auch nicht mehr hingehauen. Vorbei die Zeiten von Speedmetal mit düsterem Gebrüll, her mit Scooter’s “Fire”. Oh ja. =/ Nichts gegen den Track ansich aber in einem Mortal Kombat Film? Ziemlich lächerlich. Besonders weil während diesem Techno vom Fließband natürlich auch Zeitlupen vorkommen, wie etwa Kitana ihre Schwertfächer öööffneeet uuund daaann eeeiiineeen Geeegneeer feeertiiig maaacht. Wooooooooow! Und die Musik macht dazu wie bekloppt uzuzuzuzuzuzbamuzuzuzuzuzubambamuzuzuzuzabtschuzuzudingdong.. Keine Ahnung was sie sich dabei dachten!? Ich kotze Bälle. :Q

Aber all das kann noch von einem übertroffen werden und bei Gott ich kotze grad. Also wenn ein Film mehr Geld kostet dann kann das mehrere Gründe haben. Zum Beispiel haben die Schauspieler ein höheres Bugdet verlangt, da der Vorgänger so erfolgreich war. Nun.. das wird hier wohl nicht zugetroffen haben. Ein anderer Grund wären die Locations oder Bauten die viel mehr Kohle kosteten. Ka. Aber ein ganz häufiger Grund sind die Special Effects, die für einen Nachfolger meistens möglichst in doppelter Menge und dreimal so dick in Szene gesetzt werden. Das passierte Mortal Kombat: Annihilation auch. Doch während die Quantität stieg, blieb die Qualität nicht nur auf der Strecke, sondern verschlechterte sich sogar noch um ein paar 100 Millionen Prozent.

Wobei das Intro noch eine ganz gute Figur macht.. wurde es doch animations- und soundtechnisch nochmal kräftig aufgebohrt. Actually erlebte ich bis heute vom 5.1 Sound her keine fettere, prolligere Introsequenz für einen Film. Hurengeil! >:O Aber das wars auch schon. Was dann folgt sind mittelmäßig bis ziemlich billig wirkende Sequenzen, denen man ihre Herkunft aus dem Computer nur all zu deutlich ansieht. Doch der Höhepunkt dieses Schunds ist der abschließende Kampf zwischen Liu Kang und Shao Kahn, die sich mit ihren neuen Fähigkeiten in Tiere verwandeln.

..wtf welche Arschgeburt einer Giraffe kam bitte darauf die Animalitys im Film zu verwenden??? Hockten da irgendwie alle an einem Tisch und tranken Kaffee, während Mr. Giraffenarschgeburt vorne stand und seine Idee preis gab, eventuell schon divers vorgerenderte Szenen zeigte und dann standen alle auf und klatschten und nahmen sich in die Arme und dachten sich “Mein Gott es sieht so genial aus und ist eine Revolution die ihresgleichen sucht” und der Typ bekam dann vielleicht auch noch eine Gehaltserhöhung mit der er seiner Giraffenmutter einen Dildo kaufen konnte der für ihren kompletten Hals reichte!?!? Ein Deep-Throat-Giraffendildo??? Oh Gott ey.
Ich kotze Würfel. :Q

Ja.. während Shao Kahn also in Form eines schlangenartigen Wesens so hochfrequente Töne von sich gibt, daß mein Gehörgang rebelliert, mutiert Liu Kang zu einem Drachen (blau), der die Kröhnung aka für viele hoffentlich das absolut Aus für diesen Film bedeuteten. Etwas Schlechteres habe ich lange nicht gesehen. Die staksige Animation, die absolut lächerliche Einbindung in den Hintergrund,.. er bewegt sich wie wenn er sich einen Baseballschläger ganz tief in seinen Schlumpfarsch hat reinschieben lassen. Deshalb bekommt er auch zurecht gehörig die Hucke voll. Allerdings.. er ist ein Drache!!! Wieso fliegt er nicht einfach weg? WIESO SPUCKT ER KEIN FEUER??? Hurensohn. :Q

Fazit
Dies ist die typische Fortsetzung einer recht guten Videospielumsetzung und ein Beispiel, wie man es dann auf keinen Fall machen sollte. Mehr Effekte, mehr Charaktere, mehr Locations, mehr Kämpfe aka einfach mehr von allem. Dann nimmt man das alles und steckt es in eine Qualitätsabzugsmaschine und raus kommt dieser Mistbrocken namens Mortal Kombat: Annihilation. Es hätte Möglichkeiten für eine zusammenhängende Trilogy gegeben (die gab es actually.. wobei der schlechte Verkauf des Films dann erstmal alle Türen schloss) oder für eine Ausarbeitung der überbliebenen Charaktere oder einfach für eine halbwegs normal spannende Story. Aber all das wurde nicht genutzt. Stattdessen wird man erschlagen mit drittklassigen Kurzauftritten von viertklassigen Schauspielern mit teilweise nicht klassifizierbarer Kampferfahrung. Es hätte mich bei dieser Aufdringlichkeit nicht gewundert, wenn es 1 Woche später die dazugehörigen Actionfiguren im Laden gegeben hätte.

Bleibt zu hoffen, dass sich im Zuge der immer lukrativer werdenden Videospielumsetzungen die Produzenten für den 2010 angepeilten 3. Teil (der aber eine Neuverfilmung des 1. Teils werden soll) der Serie die Meinungen der Massen von Fans zu Herzen nehmen. Silent Hill, Hitman und Doom schlugen hier bereits den richtigen Weg ein. Es sind Filme, die der Altersklasse ihres spielerischen Pendants entsprechen. Und es ist Quatsch ein brutales Prügelspiel in seiner Verfilmung zu einem Kindergeburtstag verwandeln zu wollen. Deshalb gibts es nur eins was in 2 Jahren unter dem Kinoplakat stehen darf: (rated X for its brutal, gory violence)

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LOST – Ein Liebesgeständnis

LOST – Ein Liebesgeständnis
2004-2010 | USA | J.J. ABRAMS

Nein, keine Angst! Ich werd hier weder was über die Story noch die Hintergründe verraten. Aber ich muss es mir von der Seele schreiben, denn.. denn.. WAAAAAAAAAH!!!

Im Allgemeinen
Ich hasse Serien. Natürlich nicht wirklich alle. Die Simpsons z. B., King of Queens oder auch Scrubs sind alle ziemlich nice aber das sind halt auch Comedys. Da gibts zwar einen gewissen roten Faden aber man muss nicht zwingend von Anfang an dabei gewesen sein um die Charaktere kennenzulernen, Witze zu verstehen oder gar einzutauchen. Es geht um den schnellen Spaß, der sich ohne Probleme konsumieren lässt.

Bei ernsteren Serien gibt es hingegen eigentlich zwei Grundarten:
- Zum einen die, bei der die Folgen für sich immer abgeschlossen sind, während der eigentliche Plot (wenns denn überhaupt einen gibt), ganz klar im Hintergrund steht (wie auch bei Comedys). Meist ist die Serie so aufgebaut, daß sie im Prinzip unendlich lange laufen könnte. Es geht also wie immer nur ums Geld. :Q
- Und dann gibt es noch die Serien, bei denen der Plot die übergeordnete Rolle spielt und nur selten aus dem Fokus gerät, während gewisse Subplots eventuell pro Folge einen Abschluss finden. Die Serie hat definitiv ein Ende. Hier ist es lediglich die Frage nach dem Wann.

..denn auch hier gehts nur um die Kohle. :Q

Sinkt bei der ersten Art die Quote, wird halt etwas Grundlegendes verändert (eine wichtige Person stirbt, neue Charaktere kommen hinzu, ein Umzug der Location,..) und dann gehts unter diesen neuen Umständen weiter, bis der finanzielle Gewinn den Erwartungen nicht mehr gerecht wird. Bei der zweiten Art ist es ein zweischneidiges Schwert: Zum einen bekommt man eine feste Fanbasis, denn Menschen, welche die Serie nach ein paar Folgen lieben, werden ihr treu bleiben sofern es nicht in absurde Sphären abdriften sollte. Die Belohnung ist eine Geschichte mit viel Tiefgang und so vielen Details, wie sie nur im TV Format gezeigt werden kann. Der Nachteil ist, daß es eben auch Leute gibt, denen die ersten Folgen nicht gefallen und ihnen dadurch die Motivation fehlt noch weitere zu sehen. Und für die, die den Anfang verpasst haben, lohnt sich ein späterer Einstieg meistens nicht mehr, da sie befürchten etwas Wichtiges verpasst zu haben oder gewisse Dinge gar nicht verstehen zu können. Also lassen sie es lieber ganz. Perfekt erlebt man so eine Serie also, indem man von Anfang an dabei ist, sie gut findet und jede Folge aufmerksam verfolgt.

Meine Geschichte
Da ich also Anno 2005 wusste, daß ich sowieso niemals jede Woche den gleichen Tag immer Zeit haben würde, hielt ich mich auch von dieser Serie fern, zumal die ganze Werbung sowieso dafür gesorgt hätte, daß etwas wie “Atmosphäre” niemals aufkommen würde.. noch dazu wenn diese Serie ausgerechnet von dem Sender mit der dreistesten Werbestrategie ever gezeigt werden würde. Naja und dann war da noch die, vor dem Start des Pilotfilms erschaffene, unglaublich schlechte Werbekampagne von diesem Hurensender zu erwähnen, die so oberbillig, so auf “gruselig geheimnisvoll” wie eine aktuelle Galileo-Mystery-Folge aufgezogen wurde und mir ständig so aufdringlich ins Gesicht kotzte, daß jeder kleinste Funken Interesse sofort im Keim erstickt wurde und mich wiederum selbst ganz enorme Brocken kotzen ließ! Es nervte ja einfach nur. Allein wenn ich schon diese “düster-abgewandelte” Pro7 Erkennungsmelodie hörte, hielt es mich davon ab, auch nur eine Minute dieser völlig überhypten Serie sehen zu wollen. Eine Serie, in der Gestrandete nach einem Flugzeugabsturz auf einer Insel landen, die (natürlich) von einem schrecklichen Unwesen bewohnt wird. Wow. Wie geistreich. Wie noch nie dagewesen! Wie unglaublich beschissen! Langweiliger Kackhaufen. >:O

Allerdings entschloss Gott letztes Jahr, daß mir die Weisheitszähne gezogen werden müssen. Ka warum er sie überhaupt erfunden hat, wenn sie sowieso irgendwann raus müssen aber okay. Ich ließ die 1,5 stündige Prozedur über mich ergehen und war am Ende froh, nun wenigstens 3 Tage daheim faul rumliegen zu können + Wochenende. Doch was um Himmels Willen sollte ich da bitte tun? Zocken? Wanken? Ein Puzzle legen? Nein, ich konnte mich ja kaum bewegen und man hat dann auch auf alles nicht wirklich Lust. Also war/ist (wie bei Fieber als Kind) TV die einzige Wahl. Da aber nicht jeden Tag Samstag ist aka ich mich nur aufgeregt hätte, wenn Britt wieder mal zwei 14 jährige Teenager zum weinen gebracht hätte, weil der Junge laut Lügendetektor schonmal an eine Andere gedacht hat und das dann ja wohl auch Fakt ist bitteschön aka.., überlegte ich in die Videothek zu gehen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich wollte dieser Serie mal eine Chance geben, da mir die nicht vorhandene Werbung und die Option, gleich mehrere Folgen sehen zu können, als nice erschien. So lieh ich mir die ersten zwei DVDs der ersten Staffel aus und versuchte relativ neutral an die Sache ran zu gehen.

Am Ende der 4. Folge war der Punkt erreicht, an dem mir zum ersten Mal der Mund ungläubig offen stand. Nach der 19. Folge war mir unter Tränen klar geworden, daß ich zum ersten Mal in meinem Leben einer Serie verfallen bin. Und nach der Schlusssequenz der ersten Staffel, die mir wohl als eine der schönsten Szenen im TV für immer in Erinnerung bleiben wird, wusste ich, daß das hier die beste Serie der ganzen Welt ist.

Story
48 Menschen überleben den Absturz des Fluges 815, der von Sydney nach Los Angeles unterwegs war. Sie finden sich am Strand einer verlassenen, mehreren Quadratkilometer großen Insel wieder. Da sich die Chance auf Rettung nach einiger Zeit als gering herausstellt und es offensichtlich wird, daß man als Einzelner hier nicht überleben kann, beginnt sich die Gruppe zu organisieren. Auf welche Gefahren sie auf dieser Insel allerdings wirklich stoßen würden, können sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.

Die andere Geschichte
Zu verdanken haben wir diese, zugegeben auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär wirkende Geschichte, unter anderem einem Mann: Lloyd Braun, dem ehemaligen Vorstandsmitglied von ABC im Bereich Entertainment, dessen Hauptaktionär Disney diesen, wegen Genehmigung der Serie, feuerte. (!) Brauns hatte bereits zwei Drehbücher abgelehnt, die eine Mischung aus dem Film “Cast Away” und der Show “Survivor” zu einer Serie verwandeln sollten und wandte sich daraufhin an J.J. Abrams. Der wollte den Auftrag hingegen nur annehmen, wenn in der Serie übernatürliche Elemente vorkommen dürften. Brauns war von dieser Idee so angetan, daß er LOST lediglich nach dem Rohentwurf der Story sofort genehmigte. Er wusste wohl schon, daß er bei Disney nicht zu fragen brauchte, ob er eine Serie in Produktion geben darf, die bei einer Summe von ca. 12 Millionen Dollar (teuerster Pilotfilm bis dato) noch nicht mal ein fertiges Script hat. Deshalb ließ er es auch vorerst. ^^ Als ihn einige seiner Kollegen auf das viel zu hohe Budget ansprachen, argumentiere er lediglich mit “If we are pregnant enough, they won’t shut us down.” Baha!? ~_~

Und wie recht er damit haben sollte! Nur er allein musste die Konsequenzen tragen! Disney wollte (wie damals mit ihren selbst gemachten Animationsfilmen die so fürchterlich in die Hose gingen.. erinnert sich jemand? ~_~) auf Nummer sicher gehen und konnte ein solches Budget nur schwer gut heißen. Auch das Casting, daß einfach mal so jede Größenordnung für eine Prime Time Serie sprengte, gefiel dem Mammutkonzern nicht. Michael Eisner, der Chef von Disneys dafür verantwortlichen Abteilung, sagte in einem Interview dazu: “It’s a crazy project that’s never going to work!” Und noch vor diesem Statement und der Premiere des Pilots, setzte Disney Braun auf die Straße, glaubend, daß seine Überzeugung für dieses Project ein tiefes Loch ins Bankkonto gerissen hatte, das nicht mehr gefüllt werden würde. Das Ergebnis waren 6 Emmys von 12 Nominierungen und das Dreifache der erwarteten Einschaltquoten.

 Erzählstil
Die Einzigartigkeit dieser Serie ist vor allem im Erzählstil zu verdanken, denn dieser ist schlichtweg eine Meisterleistung. Im Prinzip verfolgt – neben dem Hauptplot – jede Folge (bis auf wenige Ausnahmen) mehrere, parallel verlaufende Handlungsstränge ein oder mehrerer Charaktere, welche sich auch durchaus überschneiden können. Die Kontinuitätsdichte der Serie ist unglaublich hoch, was man an den, stark aufeinander in Bezug nehmenden, einzelnen Folgen sehen kann, wobei das nicht zwangsweise nur für die jeweils letzte Folge gelten muss. Es ist durchaus möglich, daß sich ein aktuelles Ereignis auf eine frühere Folge, ja sogar Staffel bezieht und somit alte Fragen beantwortet.. oder neue aufwirft.

Der Grund für das Gelingen dieser Erzählart sind die sogenannten Flashbacks, die Ereignisse der Inselhandlung aus verschiedenen Perspektiven (in Form von Personen) oder mit ihrem ganzen Hintergrund zeigen und somit Dinge enthüllen. Diese Flashbacks bieten allerdings auch recht häufig Einblicke in die Vergangenheit und die dort erlebten Erfahrungen der Protagonisten (meist derer, die für die aktuelle Folge im Mittelpunkt stehen) bevor sie überhaupt auf der Insel ankamen, womit sie oft das aktuelle Handeln oder die Reaktion bzw. den Charakter einer Person im aktuellen Zeitgeschehnis erklären. Auch erfährt man so, daß diverse Personen unwissentlich in der Vergangenheit direkt oder über Firmen/Institutionen etwas miteinander zu tun hatten, was den Charakteren in der Serie selbst allerdings meist nicht bewusst ist.

Aber auch ohne die Flashbacks hat man sich jede Menge einfallen lassen, um den Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken. Denn trotz der geradlinigen Erzählstruktur der Haupthandlung werden manche Szenen zuerst in Form eines kleinen Ausschnittes gezeigt oder beschränken sich auf bestimmte Perspektiven, die es dem Zuschauer erstmal unmöglich machen das Gezeigte zu verstehen. Erst später (der Folge, mehreren Folgen oder gar Staffeln) macht es durch Dialoge, Entdeckungen oder eben die Flashbacks plötzlich Sinn oder sorgt für die völlige Wendung eines Geschehnisses, was den Spannungsbogen immer aufrecht erhält, zumal bis da hin 389579 neue Fragen aufgeworfen werden. Ab und an werden Dinge absichtlich so stark in den Vordergrund gehoben, daß man denken könnte die ganze Serie zielt nur darauf ab. Und ein andermal werden vermeintlich beiläufige Situationen in späteren Folgen so enorm wichtig, daß sie die halbe Geschichte umwerfen. Und als ob das nicht schon reichen würde, ist es manchmal anfänglich absolut unklar, ob eine Szene gerade auf der Insel oder der “normalen” Welt spielt und sie somit Bestandteil der Gegenwart oder der Vergangenheit ist. Woohoo! \O_o/

Schauspieler
LOST ist also darauf aus den Zuschauer zu verwirren und macht seine Sache auch ganz hervorragend. Obwohl die Ereignisse übernatürliche und damit unrealistische Elemente enthalten, wirken Geschichte, Handlung oder Dialog niemals lächerlich oder überzogen. Das liegt vor allem daran, daß sich LOST, wie der ebenfalls von J.J. Abrams erfundene Film Cloverfield, selbst sehr ernst nimmt und keine Chance bietet etwas ins Lächerliche zu ziehen. Doch umgesetzt werden, muss diese Ernsthaftigkeit von den Schauspielern. Und bei Gott.. es sind wirklich die besten, die man je in einer Serie erleben durfte. Nahezu alle Charaktere vermitteln ein perfektes Gefühl dafür, was für Leiden oder Freude sich in ihrem Leben zugetragen hat und es gibt so gut wie keinen Moment, an dem ich mir dachte, daß dies oder jenes gerade total aufgesetzt wirkt. Kein Wunder, daß z.B. Terry O’Quinn als John Locke einen Emmy als bester Nebendarsteller einer Drama Serie gewann. Er ist einfach der Wahnsinn!? Allerdings hat man diese stimmigen Charaktere auch den Produzenten zu verdanken. Denn die hatten nur vage Vorstellungen ihrer Inselbewohner entworfen und ließen sich im Casting durch die Auftritte mancher Vorsprecher so beeindrucken, daß Rollen teilweise auf sie zugeschnitten aka umgeschrieben wurden oder gleich ein komplett neuer Charakter für die Show entworfen wurde. Sick. :Q

Das Verhältnis der Produzenten zu den Fans
Und wenn wir gerade bei zugeschnittenen Dingen sind.. die Serie besitzt zwar einen festen Hauptplot aber noch niemals zuvor wurde mehr Wert auf die Meinung der Zuschauer gelegt und niemals wurden Fans mehr durchs Internet gejagt als bei LOST. Neben einer Internetsuchjagd, der “Lost Experience”, in der TV-Pause zwischen zwei Staffeln, bei der man geheimes Videomaterial und etliche Hinweise frei “spielen” konnte, wurden auch mehrere fiktive Webseiten der aus der Serie bekannten Firmen erstellt, die allesamt zu Spekulationen anregen. So konnte man z.B. 2004 bei Oceanic Airlines (die Fluglinie mit der die Charaktere abstürzten) während der ersten Staffel noch diverse Eastereggs zur Serie und mehr Informationen zum Flug 815 (mit Sitzplan) abrufen, inzwischen wurden aber alle Flüge bis auf weiteres gecancelt. ^^

Audiovisuelle Umsetzung
Die gesamte Serie verfügt über eine exzellente Musikuntermalung von Michael Giacchino, der leider einfach alles richtig macht. Bedrohliche Klänge, sanfte Balladen und treibende Rhythmen sind stets hintergründig hörbar und binden sich natürlich ein. Nur selten tritt der Soundtrack in den Vordergrund. Dann aber so alles einnehmend, daß einem der Herzschlag nach oben schnellt (z.B. Schluss Folge 19). Von der ganzen Vertonung her gibt es ebenfalls nichts zu meckern und imo sind die deutschen Synchronsprecher sogar passender als die Originalstimmen. Das Einzige was mich etwas stört, sind die ab und an erkennbaren Computeranimationen, die aber ohnehin nur sehr selten eingesetzt werden. Ansonsten bietet LOST bildlich eine Qualität wie keine andere Serie mit diversen Filtern und genialen Farbabmischungen, die das schöne/idyllische/unheimliche plausibel rüberbringen.

Ganz Besonders haben es mir die Schnitte angetan. Es ist ein unfassbar geiles Gefühl eine 4 minütige Szene zu erleben in der etwas Dramatisches passiert, bevor sie mit einem Sound beendet wird und das schwarze Bild schließlich das LOST-Logo preis gibt, daß zu einem bedrohlichen Klang unscharf auf den Bildschirm zuschwebt. Und auch die Cliffhanger am Schluss und der damit verbundene Tiefbass ist eine Stelle, wo Du manchmal nur noch da hockst und Dir denkst: “HEILIGE SCHEISSEEEEEEEEEEEEEE?????????” Ich wäre so oft ausgerastet manchmal, wenn ich nicht sofort hätte die nächste Folge sehen können. ^^

Schlusswort
LOST ist einfach ein einzigartiges Machwerk voller Ideen. Eine Geschichte, die mysteriös und dennoch nicht zu unrealistisch erscheint, sodaß sie eine große Zielgruppe ansprechen kann. Wenn ich ab und an etwas sehe das etwas, daß ich schon fast vergessen hatte, plötzlich erklärt, dann wünschte ich manchmal, ich könnte die ganze Serie komprimieren und sie mir im Gedächtnis ablegen, damit ich alles für immer in Erinnerung behalte. Es ist wohl am ehesten noch mit einem langen Rollenspiel zu vergleichen, bei dem man Wochen mit den Charakteren verbringt, sie kennenlernt, sie anfängt zu schätzen und mit ihnen zu fühlen. Diese Serie erreicht all das und ist dabei intensiver als jeder Film, jedes Spiel.

Aber es gibt noch einige Probleme, dem sich die Produzenten noch stellen werden müssen. Die ersten drei Staffeln sind vorbei und die letzten drei werden die Serie nun hoffentlich zu einem würdigen Ende bringen. Soweit die Theorie und Absicht der Erfinder. Warum sollte der TV Sender ABC bei solchen Einschaltquoten aber wollen, daß die Serie endet? Wie gesagt geht es um jede Menge Dollars und wollte es hart auf hart kommen, haben sie die Serie in der Hand aka.. ihnen gehört sie schließlich. Man kann nur hoffen, daß die Produzenten dem Sender klar machen können, daß die Entscheidung für weitere Staffeln lamerweise jedem halbwegs erfolgreichen Hollywoodfilm gleichen würde, indem man die Geldkuh so lange ausmelkt, bis die Zuschauer keinen Bock mehr haben. Man kann hoffen, daß sie den Sender davon überzeugen können, der Serie das würdige Ende zu bereiten, welches sie verdient hat und ihr Geld mit den DVDs und Blu-Rays zu verdienen, die sich mit einer durchdachten, auf den Punkt gebrachten Story besser verkaufen lassen, als eine mit etlichen, unnötigen Füllfolgen.

Sollte ihnen das gelingen, stehen sie nur noch vor der nicht minder großen Aufgabe das Ende so zu gestalten, daß es der Serie gerecht wird. Da die Erwartung hierauf enorm ist, wird es Abrams nicht jedem recht machen können. Aber das ist auch okay. Ich persönlich hoffe, daß am Schluss nicht alle Fragen beantwortet werden und das Mysterium komplett transparent gemacht wird. Ich vertraue darauf, daß jemand nicht plötzlich einem anderen ewig lange erzählt, warum er dies und jenes tat, obwohl er nur noch einen Knopf drücken müsste um sein Ziel zu erreichen, was nun doch noch vereitelt werden konnte. Ich glaube daran, daß mich das Ende so zufrieden stellen wird, wie es bis jetzt jede Folge getan hat. Und ich denke, daß ich weinen werde.