300

Kommen wir mal zu der Vorstellung, dass ein 20 – 29jähriger in der “Westlichen Welt” in genau diesen Tagen in ein Lichtspieltheater – Neudeutsch auch “Kino” genannt – gehen und sich die neueste Frank-Miller-Comicverfilmung “300″ ansehen möchte. Was begegnet ihm im Vorfeld? Zum einen ein ganz schöner Hype, der sich durch das Internet zieht, sowie doch so aberlustige Karikaturen. Ich möchte hier ein paar auflisten.

Nun möchte man sich denken: “Diese Leute aus dem Internet haben ja einen ganz schönen Erfindungsreichtum!”

Die Realität sieht aber so aus, dass man sich ziemlich schnell davon genervt fühlt. Wohlgemerkt als Außenstehender. Denn wir gehen noch immer aus, dass wir in der Rolle einer Person sind, die den Film noch nicht begutachten konnte, bis auf einige Elemente des Trailer. Wir erinnern uns:

http://www.apple.com/trailers/wb/300/

Dort sind die Elemente, auf denen dieser Hype aufbaut, schon enthalten. Der persische Abgesandte, der Diplomat mit den Nasenpiercings, wurde von König Leonidas mit dem wilden Ausschrei “This is Spartaaa!!” in ein großes Loch getreten, denn dieser wird sein Volk nicht dem Großkönig Xerxes unterwerfen. Deswegen tritt er mit 300 seiner besten Krieger – die einzigen Spartas, die eine harte Ausbildung hinter sich haben – gegen eine Unzahl des Streitheers von Xerxes an. Die Situation scheint verloren.

Und das wars. Die Story. Es wird nicht mehr. Nein, alles was danach kommt, sind rein kosmetische Aufpolierungen, ästhetischer Größenwahn, bildgestalterischer Schwanzvergleich.

Sicher, einzelne Punkte könnte man noch weiter ausarbeiten wie eine Fachprüfung, dass sich Xerxes nicht nur für einen König hält, sondern sogar für einen Gott. Doch dies sind nur kleine Splitter im großen Baumast, auf die man als Sicht des Review-Schreibers eingehen kann, aber nicht muss. 300, der Baumast über den wir hier sprechen, ist äußerlich schön und stimmig geformt und wurde pompös nachgeschliffen, doch wehe man erwartet eine Belastungsprobe, so stürzt das ganze Kartenhaus der Schönheit ein und zurück bleibt ein gebrochener, spröder Ast.

Da helfen auch Muckies und Waschbrettbäuche nicht weiter, die jeder Spartaner hat. Auch ein gutes Beispiel, wie sehr sich der Film an tatsächliche Ereignisse hält. Und zwar gar nicht. Die 300 spartanischen Krieger waren geschichtlich korrekt Hoplits. Und diese wiederum hatten eine derartige Gestalt:

Mal davon abgesehen dass es eine ziemlich bescheuerte Idee war, mit nacktem Oberkörper zu kämpfen, so hält sich der Film nicht nur in bildtechnisch ästhetischen Fragen (nacke Oberkörper und Waschbrettbauch im Film) nicht an die Wahrheit – der Film basiert auf der Erzählungen des antiken Chronisten Herodot. Doch dieser war zum Zeitpunkt der Schlacht noch ein Baby, so ein Pech aber auch. Dass aber zu diesen Zeiten gerne über Wunder, Sagen und Märchen erzählt und dies für die Wahrheit verkauft wurde, hatten wir schon öfters. Früh-Hippie Jesus (Sohn Gottes) and Bible anyone?

Jetzt aber mal wieder anderes Thema. Frank Miller. Was für ein geschundenes Kind mag dieser Mensch wohl sein? Ob er Stimmen in seinem Kopf hört? Ob er BDSM mit Schmerzerfahrungen bevorzugt? Ob er in seiner Kindheit geschlagen wurde?


Frank Miller.

Anders kann ich mir nicht erklären, wieso folgende Eigenschaften in 300 so oft auftauchen: Ehre, Patriotismus, Brutrünstigkeit, Wut, Gewalt, Tod und Brutalität.

Ich übertreibe nicht. Ich zähle nur diese Eigenschaften des Films und anscheinend seines Denkens auf, die dann nicht dezent im Hintergrund platziert wurden (auch dass wäre eine Ästhetik, Mister Miller!), sondern immer wieder mit dem Holzhammer vorgetragen wurde. Wenn ich weiter ausholen würde, könnte man mit Parallelen zum derzeit stattfindenden Irak-Krieg (“Durchhalten Männer!!”) anfangen. Doch das tue ich nicht.

Versteht mich nicht falsch, denn ich mochte durchaus Sin City. Wieso ich diesen Film aufzähle? Weil er ähnliche Eigenschaften wie 300 besitzt (bis auf Patriotismus), aus dem gleichen kranken Hirn entstanden ist und zusätzlich ebenfalls um Ästhetik bemüht war. Und er schaffte es, mit kleinen Geschichten jeweils ein kleines, düsteres Universum zu schaffen, und es machte Spaß sich auf diese Geschichten einzulassen.

Bei 300 gar nicht. Der Inhalt von 300 ist ein Fluss, der vor sich dahinplätschert, und ein nettes Hintergrund-Assembel veranstaltet. Hört man genauer hin, so ist es weiterhin ein unverständliches Geplätschere. Die Dialoge in 300 sind nicht nur hohl, sondern wirken fast wie Werbeunterbrechungen zu Gunsten der Illusion, eine griffige und spannende Story würde entstehen. Die Spannungskurve geht ebenso wenig in die Höhe wie Thorstens verschrumpelter Penis, wenn er 80 ist. Sie ist praktisch nicht existent.

300 mag ein ästhetisches Experiment sein, das im Gegensatz zu Sin City nicht geglückt ist. Auf eine derart lange Spielzeit kann man die Story einfach nicht strecken. Wie beim Ausrollen eines Pizzaboden mit viel zu wenig Masse dehnt sich die Story dahin, beginnt dünner und dünner zu werden um am Ende mit Löchern als missratenes Experiment dazustehen.

Die Athmosphäre fühlt sich nach dem an, wie sie beabsichtigt war: Sehr platisch, computergeneriert, übertrieben, machomäßig, steril, plump.

Ein Film mit nachträglich schönoperierten dicken Eiern, mit denen die Produzenten anscheinend nicht klar gekommen sind. Fast wie ein Junge beim ersten (ungewollten) Samenerguss. Unbeholfen dämlich aber dicke Eier.

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Die Abenteuer des Tom Sawyer

Die Abenteuer des Tom Sawyer 

Unglaublich aber wahr: Ich hatte am Sonntag nichts zu tun – beziehungsweise hatte ich natürlich was zu tun, nur war ich viel zu faul und gammelte rum – und so habe ich mal ein wenig durch die wunderbare Vielfalt des deutschen Fernsehens gezappt. Und blieb promt auf SuperRTL hängen – was nicht unbedingt gutes heißen soll, sonst kam echt nur Rotz. Von Kamerateams die Polizisten durch ne Kleinstadt nachjagen, Nachrichtenjournale mit Panikmachern wie Terrorvorbereitungen in Deutschland, sowie Fußball, Soaps und 9Live. Also eine solch tiefe und breite Auswahl und Abwechlung wie penance’ Sexualpräferenzen und dessen Vielfalt. Aka gar keine.

Nun, lasst uns nicht weiter abschweifen. Wie es der Zufall wollte, fing gerade ein Film auf SuperRTL an. Beziehungsweise kein Film, sondern ein Zeichentrickfilm. “Tom Sawyer”. Fein, über den jungen Herren habe ich so einiges gehört, aber besitze gefährliches Halbwissen. Stand der nicht mit Hackfresse Bärenfick oder wie der hieß in Verbindung? Achja, Wikipedia weiß alles:

Quote:
Die Abenteuer des Tom Sawyer (The Adventures Of Tom Sawyer) ist ein 1876 erschienener Roman des amerikanischen Schriftstellers Mark Twain.Das Buch zählt zu den Klassikern der Jugendbuch-Literatur. Es wird, für die Zeit ungewöhnlich, in der damals gängigen Alltagssprache erzählt, womit der Autor ein Gegenkonzept zu den damals üblichen Kinderbüchern über Musterknaben und brave Mädchen entwerfen möchte. Bisweilen wird das Buch, wie auch der Nachfolger „Huckleberry Finns Abenteuer“, als rassistisch bezeichnet, weil Schwarze durchweg „Nigger“ genannt werden. Das war jedoch die zu der Zeit gängige Sprachpraxis. Die Darstellung der Schwarzen, mit denselben Gefühlen und Wünschen wie die Weißen, ist für die Zeit emanzipatorisch. 

Na hervorragend. Aber geschissen drauf, Film fängt an, Chips her, Maul halten.

Huh, das sind ja anthropomorphische Tiere? Und NICHT von Disney? Das ist eigentlich fast ein Ding der Unmöglichkeit. MGM Animation soll den Film gemacht haben. Und obwohl die ersten Szenen sehr 80s von der Bildsprache und den Farben aussehen, will mir Wikipedia weiß machen, dass der Film von 2000 ist. Und zusätzlich hat MGM Animation wirklich rein gar nichts mit Disney zu tun. Beruhigend zu wissen.

Sechster Absatz. Hier scheint eine gute Stelle zu sein, ein Häufchen zu hinterlassen. Ein Häufchen der Information über die Charaktere.

Zum einen hätten wir da Tom Sawyer – logisch. Eine Katze. Glaube ich. Könnte auch ein Löwe sein. Irgendwas dazwischen. Sein bester Kumpel, Huckleberry Finn (der dennoch vom Mississippi kommt, und nicht aus Finnland), ein Fuchs, ist ein typischer Faulenzer und hat es gegenüber Tom Sawyer schon aufgegeben in die Schule zu gehen. Angelt den ganzen Tag und läuft schön pennerhaft ohne Schuhe rum und träumt mit Tom von verborgenen Piratenschätzen. Dennoch nicht der Dümmste, auf ihn kann man sich verlassen. Das einzig lustige daran wäre, dass er einen Kopf kleiner ist als Tom Sawyer. Also siehts mit den Blowjobs ein wenig schlechter aus, denn wenn er sich hinkniet ist sein Kopf noch immer zu weit unten. Aber zum Glück nicht mein Problem.

Wahnsinn, soviel hab ich geschrieben und so wenig Informationen kamen rüber. So gehts nun heiter weiter.

Tom wohnt bei seiner strengen Tante Polly und seinem Bruder, dessen Name ich vergessen habe, der nebenbei die größte Petze der Nation ist und Tom immer wieder verpfeift.

Becky Thatcher, eine neureiche Göre die sich zu fein zum Schwindeln ist, kommt dann auch noch ins Toms Klasse und er verknallt sich sofort in sie – Sauerei, wie wenn ihm Huckleberry nicht genug wäre!! Bei dem regt sich anscheinend bei dem Mädel nix. Bei Tom umso mehr, weil er seine bisherige Freundin einfach so in den Sand setzt und sie ziemlich unglücklich wird.

Der gewalttätigste Charakter kommt aber erst ins Spiel, als Tom und Huck zusammen auf einem Friedhof ein Verbrechen beobachten – der große, gefährliche Joe (zwei Meter fünfzig Wolf) bringt einen Polizisten um.

Das bedeutet für unsere beiden Helden: Den Mississippi rauf und einmal runter, immer vor dem Erzfeind verstecken, bevor dieser ihnen den Hals umdreht und Tante Polly auch noch mit dem Nudelholz hinterherläuft. Und ganz nebenbei noch die große Liebe entdecken. Und ob die Geschichte von dem Piratenschatz wahr ist?


(Merke: Screens von diesem Film sind im Internet sehr schwer zu finden!)

Hört sich doch alles abenteuerlich jugendlich und romantisch an, oder? Nun, fast. Wenn da nicht die ziemliche Brutalität wäre.

Versteht mich nicht falsch, nur haben einige Szenen sich in mein Gehirn gebrannt bei denen ich mir nicht vorstellen könnte, dass sie Kindern oder Jugendlichen – für die dieser Film gemacht wurde – gefallen werden. Zum einen sind da die ziemlich offensichtlichen Morde, die man anders hätte gestalten können. Ein Polizist wird mit Karacho auf einen Grabstein mit dem Kopf voran geworfen, stirbt wegen Gehirnblutungen oder was-weiß-ich. Wird dann von seinem Kollegen auf dem Pferd davongetragen, einen ersten verwirrten Verdächtigen schon angebunden im Schlepptau.

Ebenso werden Bösewichte einfach aus dem Weg geräumt, in dem sie getötet werden. Zwar immer von Klippen schubsen oder ähnlich, doch auch schon ziemlich fieß den toten Körper dann für mehrere Szenen im Bild zu lassen, und direkt daneben tanzen die Leute vor Freude.

Ein wenig komisch war auch die Dreiecksbeziehung zwischen Toms alter Freundin und seiner neuen. Das hieße: Wenn da eine Dreiecksbeziehung möglich wäre. Er hätte sie wunderbar gleichzeitig nehmen können, während er eine von hinten verwöhnt, hätte sich die andere ihren Genitalbereich in seinen Mund drücken können, bis er fast erstickt wäre. Aber das wollte er natürlich nicht, die etwas flapsigere, jungenhaftere Ellenbogen-Dame mit seinen gleichen Interessen (seine alte Freundin, mehr mein Typ) ließ er ab der Sekunde zu jeder Gelegenheit abblitzen, seit seine neue Freundin (aus gutem Hause, traut sich nix, langweiliges Görenbiest) aufgetaucht ist. Flirtet mit ihr die ganze Zeit rum, aber die alte lässt er wirklich so eiskalt liegen. Was ist das für ne Arschloch-Aktion? Was hat das in einem Kinderfilm zu suchen?

<spoiler>Bis zum Ende versucht seine alte Freundin, sich an Tom ranzumachen. Ohne Ergebnis. Wenige Minuten vor Schluss entschied sie sich aber, mit dem asexuell erscheinenden Huck bisschen rumzuficken. Und die mögen sich dann auf einmal ganz toll, tja, vorbei mit Huck’s homoerotischer Zeit! Und ab diesem Zeitpunkt spricht Tom sogar mit seiner alten Freundin wieder… pffft… Weiber… Kerle…</spoiler>

Aber ich will ja keine Moralschlampe sein. Allgemein hat es aber der Ästhetik ein wenig geschadet, denn ansonsten ist der Film sehr im klassischen Rahmen gehalten. Sogar gesungen wird. Nicht zu viel. Aber wenn, dann gehts ab wie in nem LSD-Tripp. Als sich Huck und Tom (ziemlich homoerotisch) mit einem Lied ihre Freundschaft schwören, bekommen die Wellen, die Bäume, die Wolken auf einmal Augen, Nasen und Münder. Viel schlimmer als in jedem Mario-Teil. Und sie singen. Nehmen Tom und seinen Kumpel in den Mund (!), spritzen mit ihrem Wasser herum, singen alle wie wild. Herrlich auf Pilzen.

Emotionen bauen sich auf, weil man weiß, dass man jeden der wunderschön gezeichneten Hintergründe nur ein einziges Mal sehen wird in diesem Film – man kommt nicht zurück wie in Click’n'Point-Adventures, um sich diese Hintergründe nochmals anzusehen. Auch werde einzelne Locations, wie z.B. die Schule, nur sehr kurz angerissen.

Man hat schon gegen Ende des Films das Bedürfnis nach dem MEHR! Mehr über die Leute zu erfahren, die Locations, deren Geschichte. Es war eine schöne Zeit, die man in den Film investiert hat, obwohl ein flaues Gefühl im Magen bleibt – weil man “mehr” aus dem Film hätte machen können und einige Patzer in der Ästhetik entstanden – welche aber wegen meiner persönlichen Natur reingerutscht sind.

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EDIT: Ich Kulturbanause wusste natürlich nicht, dass der Zeichentrick mit dem original Buch fast identisch ist und dort auch schon die Morde verzeichnet waren. Dennoch ändert sich an meiner Wertung nichts, passt einfach nicht zum Film. Interessant auch: Im Original wird der Mord dem gutmütigen Muff Potter (daher auch der Name unserer aller Lieblingsband) angehängt, während im Zeichentrickfilm dieser Charakter komischerweise MUTT Potter heißt. Wieso?

Udon

 

 

Udon Japan 2006

 

Udon ( うどん auch: 饂飩 ) ist eine Bandnudel der japanischen Küche die aus Weizenmehl, Kochsalz und Wasser hergestellt wird. Die Breite und Form der Nudel variieren stark, die beliebtesten Sorten sind von Sanuki, Inaniwa, Kisimen und Shirakiku.

Kosuke Matsui hat wenig Leidenschaft für Udon. Sein Vater hat ein kleines Restaurant, wo er Tag für Tag für nichts anderes als seine Nudeln lebt und das Provinznest aus dem er kommt ist in Japan quasi gleichbedeutend mit Udon. Deshalb hat er sein Glück im Big Apple versucht und dort als Komiker gearbeitet. Leider muss er sich nach einigen Jahren im Exil eingestehen, dass er auf der Bühne ein ziemlicher Loser ist und dass die Heimreise aus finanziellen Gründen unausweislich ist. Dort angekommen nimmt Kosuke einen Job als Redakteur an und weil er und seine Kollegen eine Nische wittern, fangen sie an einen Guide für alle möglichen und unmöglichen Udon Restaurants der Region zu schreiben…

Zuallererst muss ich sagen, dass Udon von der Machart her sehr amerikanisch auf mich gewirkt hat. Der Soundtrack könnte glatt aus einem dieser US-Märchen stammen, die immer zur Weinachtszeit im TV laufen. Beim Opening, dass auch in NY gedreht wurde, habe ich eigentlich nur noch drauf gewartet, dass gleich Schnee fällt und der böse Wallstreet Broker dem abgefuckten, aber doch herzensguten Obdachlosen ins Gesicht spuckt… Die ganze Erzählstruktur mit Stimme aus dem Off und auch die Kameraeinstellungen unterstrichen diesen Eindruck noch weiter.

Normal wäre das natürlich n richtiger Abturn. Da aber das Thema an sich ur-japanisch ist, war dieser Style vielleicht sogar die beste Wahl, denn im Endeffekt hat es mich nicht wirklich gestört und es erschien mir gut ausbalanciert.

Udon ist ein sehr unspektakulärer Film. Weder bekommt man viel Action, noch die für viele gewohnte japanische Weirdness geboten. Es geht einfach um Menschen, ihre Beziehungen zueinander und ja… um Nudeln. Das dürfte nicht jedem gefallen, kann man aber auch als Abwechslung zu dem sehen, was man ansonsten gern unter asiatischem Kino im Westen versteht.

Trotz der wenigen Action, fühlte ich mich jedenfalls sehr gut unterhalten, was sicher an den sympathischen Charakteren und vielleicht auch n bisschen am Edutainment Faktor lag – am Ende weiß man als ignoranter Westler ne Menge mehr über Udon.

Fazit:

Ein kleines modernes Märchen mit Feelgood Atmosphäre, dass einem am Ende ein Lächeln auf’s Gedicht zaubern sollte… Und ein Film den man vielleicht eher mit der Freundin als mit 5 besoffenen Kumpels schaut… Wink

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Wario Ware – Smooth Moves

Wario Ware Smooth Moves (Wii, 2007)

Als Vidgames down war, hatte ich genügend Zeit mir mal über Wario Ware: Smooth Moves Gedanken zu machen.

Ich erinnere mich noch an die Ankündigung, dass Wario Ware für Wii bis zu 12 bis 16 Spielern gleichzeitig bietet. Umso mehr hat sich meine Erwartungshaltung ins Unermessliche gesteigert, vorallem, weil ich die ganze Zeit zuvor von Wario Ware: Touched! für Nintendo DS gezockt und davon begeistert war.

Nun, am Samstag zum Saturn und Wario Ware: Smooth Moves für 50 EUR gekauft. Wir waren zu Dritt und wollten schon loslegen mit dem Zocken. Nach dem spaßigen Intro waren wir heiß auf das Game und wollten gleich mal den Multiplayer-Modus anmachen. Als wir im Hauptmenü waren, sahen wir aber nur “Einzel” und waren sehr verwirrt. Also hat Sascha ein wenig in diesem Modus rumgespielt, und ich untersuchte schockiert die Anleitung. Diese ist wie eine Zeitung gestaltet, mit Chefredakteur Wario. Ist zwar eine ganz nette Idee, aber wenn ich einmal im Leben eine Gebrauchsanweisung brauche, will ich keine verwirrende Stories sondern harte Fakten vom Game!! Die ich nicht bekam. Ein Blick auf die Rückseite der Verpackung schockte dafür noch mehr: Hier war die Wii-Mote mit der Zahl “1″ abgebildet.

Also hat Sascha erstmal weitergezock, während ich im Internet nach Infos zur Spieleranzahl gesucht habe. Und verwundert war ich dann schon, als sich seriöse Quellen gegenseitig wiedersprachen (manche meinten, es wäre nur Einzelspieler, andere hatten “1 – 4 Spieler” dort stehen, manche sogar “1 – 12 Spieler”) und / oder einige noch gar keine Angaben dazu machen konnten. Hatte die PAL eventuell eine Kürzung gegenüber dem japanischen Original?

Also saßen wir zu zweit rum und kuckten Sascha beim Spielen zu. Lustig war es, dass man die Wii-Mote oft an verschiedene Positionen heben musste, z.B. beim “Rüssel” einfach wie einen Elefantenrüssel an die Nase, oder bei der “Hüfte” seitlich an die Hüfte um damit zu wippen, oder den “Regenschirm” und so weiter und sofort. Doch im Endeffekt muss man sich gar nicht zum Affen machen. Nach dem zweiten Male lässt man die Wii-Mote dann doch nur noch einfach im Handgelenk kreisen, anstatt sich mit Hüftschwingungen zum Deppen zu machen. Man wird faul und dementsprechend wenig richtet man die Fernbedienung dort aus, wo man sie bräuchte.

Die Hauptkarte der Stadt zeigt die einzelnen Charaktere und deren Minispielchen an – es wird wie gehabt durch Stories eingeleitet. Doch leider muss ich sagen, dass gegenüber der Nintendo-DS-Version diese ziemlich lahm sind. Die eine Gothic-Braut hatte keine schöne Musik mehr im Hintergrund, die Settings eher seicht. Ebenso hat mich 8-Volt sehr enttäuscht, da 32-Volt einfach nur seinen Game&Watch kaputt gemacht hat und den gesamten Spieleverlauf der Minigames vor einem dicken Spieleladen-Verkäufer verbringt. Eher doof. Als nett habe ich einzigst die Stories von dem dicken Hund und der Katze im Taxi sowie Jimmy T. mit den kleinen Katzen empfunden. Schade dass Timmy J. mit den Hunden das alles nur kopiert. Leider muss ich aber bei 90% aller Minigame-Settings sagen: Sie nerven. Die sich wiederholende Musik nach jedem einzelnen Minigames und die auch auftretenden Soundeffekte gehen sehr, sehr schnell auf den Keks. Schneller als auf dem Nintendo DS.

Nach 2 Stunden des Zockens waren dann alle Minigames freigeschalten. Ergo das Spiel durchgespielt. Ja, that’s it. Es formten sich noch Elefanten, das die Teddybären der DS-Version darstellten. Also Zusammenmixe aller Minigames mit z.B. höherem Schwierigkeitsgrad etc. – nichts neues. Klaro, man musste alle Stationen erneut durchspielen, um auch alle Minigames erspielt zu haben, aber das ist die Langzeitmotivation die ich auch erwartet habe.

Zurück ins Hauptmenü und dann kam endlich Polly. Aka der Mehrspielermodus. In diesem musste man sich weitere Minigames erst freispielen – es blieb jedoch bei sechs Stück (!). Sehr enttäuschend. Und man spielt immer nur mit einer Wii-Mote, nacheinander. Maximalst aber tatsächlich zu 12. Da hätte man aber auch eine beliebige Anzahl nehmen können. Mal sammelt man Punkte, bekommt keine wenn man ein Minigame nicht schafft, und wer die meisten hat, hat gewonnen. Dann schneidet man an Seilen hängende Gegner ab, oder man hat ein Death Match, oder es gibt noch Dart, aber so viel wie erwartet gibts natürlich nicht.

Fazit:
Wario-Ware-Games haben mich immer sehr überrascht und fasziniert. Vielleicht war es deshalb falsch, sich über unbestätigte Gerüchte zu freuen und sich Wunder im Kopf auszumalen. Die Minispiele sind spaßig und okay, aber eben nicht hervorragend einzigartig. Die Spielzeit ist kurz, sehr kurz, wie bei anderen Minigame-Sammlungen auch. Der Wiederspielwert ist zwar gegeben, aber nicht mehr wie bei anderen Wario-Ware-Games. Den Mehrspielermodus sehe ich als Frechheit an, Nintendo hat das Potenzial des Titels komplett verschenkt. Muss jeder selbst wissen ob er den Titel kaufen sollte.

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Stormy Night

Stormy Night (Japan 2006)

Der kleine Ziegenbock Mei sucht von einem annähernden Sturm Schutz und verkriecht sich in einen Stall um dort einen trockenen Unterschlupf zu erhalten, bis der Sturm aufhört. Dieser hat aber auch ziemliche Angst vor dem Gewitter und ist deswegen ziemlich beruhigt, als nach kurzer Zeit ein weiteres Tier in der Scheune Schutz sucht. Wegen dem lauten Gewitter und dem prasselnden Regen können sich beide weder sehen, noch riechen. Dafür entwickeln sich aber umso interessantere Gespräche zwischen den beiden, um sich gegenseitig zu beruhigen. Und überraschenderweise haben sie so einige Ähnlichkeiten und beide spüren: Sie sind Seelenverwandte. Deswegen vereinbaren sie ein Rendezvous zum gemeinsamen Picknick und Kennenlernen am nächsten Tag mit dem Codewort “Stormy Night”.

Klingt sehr homoerotisch, nicht? Ist es auch. Zwei unterschiedliche Tiere die sich gegenseitig mögen, über ihren eigenen Schatten und primitive Instinkte springen müssen uns sich sich gegenseitig vertrauen.

Doch diese geheime Freundschaft fliegt auf, und der Wolf Gav und Ziegenbock Mei bekommen von ihren Rudeln / Herden eine verbal ziemlich auf den Deckel. Gav ist sogar zum Tode verurteilt und Mei wird aus der Herde ausgeschlossen, wenn nicht… ja, wenn sie nicht ihren eigenen Clans versichern würde, sich gegenseitig auszuspionieren und auszuliefern.

Unter diesem Druck können sich beide nicht mehr unter die Augen schauen, und deswegen passiert, was passieren muss: Beide lassen ihr altes Leben hinter sich, wagen den Sprung und fliehen. Weit. Sehr weit. So weit wie alle Herumstehenden, wenn Adrian wieder Furzanfälle hat. Beide haben nur ein Ziel vor Augen: Köln. Aka die grüne Wiese hinter den großen Bergen…

Fazit:

Ja, der Film ist homoerotisch und emo. Zwei Kerle schwören sich die Freundschaft, Treue und Liebe bis ans Ende ihrer Zeit, nehmen die unüberwindlichsten Hindernisse auf sich, werden vor (ihrer) Gesellschaft gepeinigt, unterdrückt und nicht akzeptiert. Dazu kommt noch die Vegan-Komponente mit den Fleischfress-Instinkten von Gav, der diese unbedingt unterdrücken will… und sich sogar dafür hasst, im falschen Körper geboren zu sein.

Mit 105 Minuten ist er für einen Animé im guten Mittelfeld, dafür ist der Erzählstil ein wenig gemächlicher. Wenn nicht zu sagen: Mediocre. Der Ablauf birgt nicht viele Überraschungen, bis auf die Überraschung, dass eine der sich im eigenen Kopf entstandene Vermutung tatsächlich eintritt. Ebenso wurde am Anfang ein zu starker Kontrast zwischen 3D-Animationen und Zeichnungen geschaffen, welche sich später glücklicherweise verflüchtigten. Die (Hand-)Zeichnunen sind nett anzusehen, weder zu detailarm noch -reich, die Colorierung interessant gewählt, vorallem wenn es an den Farbkonturen des Fells geht. Aber. Bla. Jedes weitere (technische) Detail ist sowieso nicht von genauerem Interesse, wenn euch die Story nicht zusagt.

Und mir hat sie das wegen den sanften Dahinplätscherns der Story und der eher fragwürdigen Moral (“Lauf vor deinen Problemen weg wenn du keine Lösung siehst!”) nicht besonders, doch ich habe bekommen, was ich erwartet habe: Nette Animé-Unterhaltung für einen Abend mit süß aussehenden Charakteren.

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James Bond – Casino Royale

… er war einfach von vorne bis hinten total geiles Kino?!

Die Story lief sauber vor sich hin, war in sich nicht sonderlich auf irgendeinen Showdown aus aka wann tötet er blabla wie normal immer, aber dafür war es alles in allem umso spannender?! Alles war sehr fresh inszeniert, Bond ist total neu und menschlich einfach?! Er macht Witze, er setzt ständig Sachen in den Sand, verliebt sich und ist alles andere als kalt und cool.

Quote:
Bond: Wodka-Martini.
Barkeeper: Geschüttelt oder gerührt?
Bond: Seh ich aus, als würde mich das interessieren?!

Das ganze kino lachte xDDD fast so sehr, wie bei dem Croupier (?), der einfach mal ein Croupier der Casinos Austria ist und mit nem total breiten Wiener Slang daherkommt?! xDDD

Außerdem ist der Anfang total stylish sixties irgendwie?! das einzig lame am film ist das Titellied von Chris Cornell, welches einfach… lame ist?!

Der Film bekommt allerdings…

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Ahja, btw, die Verfolgungsjagd am Anfang ist einfach zu geil, sie ist total Parkour orientiert und man erkennt sofort, das Daniel Craig kein Brosnan Bond mehr ist.