elend, 23.10.2006
Thor – Seireiohkiden aka The Story of Thor 2 aka Legend Of Oasis (トア ~精霊王紀伝) (SAT NTSC/US)
(Das JP Cover. Etwas lame, da die vielen Spirits auf dem Cover nur unnötig verwirren. Dafür ist der Thor Schriftzug nice.)
So traute ich mich also an das zweite RPG. Es ist allerdings mehr ein Action RPG und somit mit der wichtigste Grund, warum ich es überhaupt zockte. Neben der 2D Grafik, versteht sich. Nachdem ich es nun ca. 7 Stunden lang zockte, muss ich mich fragen, was an diesem Spiel noch RPG ist. Was macht ein RPG aus? Wenn man mit mehreren Leuten herumläuft? Ist das dann schon ein RPG? Wenn man Magic Potions anstatt Power Ups aufsammelt? Wenn man Zaubersprüche anstatt neue Waffen findet? Das Kampfsystem? Ich verstehe es noch nicht so ganz. Aber ich bin auf dem besten Wege und gewillt ein weiteres RPG auszuprobieren, wenn es mir etwas bieten kann, das mich irgendwie interessiert.
(Links: Titlescreen | Rechts: Die Heimatstadt Oasis.)
Die Story war es bei Thor 2 schon einmal nicht. Ich fasse mal zusammen: Einst tobte ein böser Krieg in der Stadt Oasis. Dieser konnte von Reharl (der gute) verhindert werden, indem selbiger mit einem goldenen Armreif Agito (der böse), welcher selbst einen silbernen Armreif hat (?), vernichtete. Oder so.
Springen wir nun ein paar Jahre vor. Es herrschte eine lange Zeit wieder Frieden in Oasis. Leon wächst in Oasis unter der Obhut seines Vaters Ordan auf. Dieser lehrt ihn, trotz Friedenszeiten, die Kampfkunst des… kämpfens. Oder so. Wir ahnen schon warum. Der Armreif (?!) ist wieder zu Leben erwacht (!?). Das kann nur bedeuten das jemand den silbernen Armreif Agitos für seine eigenen, womöglich bösen, Zwecke benutzen will. Klar, das ausgerechnet wir das verhindern müssen. Tjo.
Aufwachen bitte. Das war’s. Schon unzählige mal erlebt, gespielt und gesehen. Immerhin wird die lame Story stilgerecht im ebenfalls lamen Intro gut wiedergegeben. Aka lame halt.
(Links: Unser Zuhause. Die Räumlichkeiten indoors sind leider alle ziemlich unnötig. Man kann weder schlafen drin, noch findet sonst irgendwas interessantes da statt. | Rechts: Das Menue ist ebenfalls ziemlich unnötig. Was soll ich damit? Erstens raffe ich nix, zweitens kann ich nix einstellen oder sonstwas machen. Energie sehe ich auch im HUD des Spiels.)
Das Spiel ansich hat dann gottlob mehr zu bieten. Als aller erstes fallen einem zwei Dinge auf.
1.) Bereits getötete Gegner respawnen wieder. Und das nicht nur beim Verlassen eines Dungeons, nein bereits bei einem einfachen Screenwechsel sind sämtliche Gegner wieder vorhanden. Das ist wohl einerseits notwendig, da man viele Plätze des öfteren besucht, aber manchmal einfach nur abgrundtief nervig, wenn man die selbe Ratte nun schon zum 2352 mal vernichten muss, weil man in ihr Loch will. Ehm bitte nicht falsch verstehen. In ihre “Höhle” meinte ich natürlich.
2.) Die Spirits sind nett. Diese Spirits sind Geister / Guardian Forces / Whatever, die einem sich gern anschließen, sofern man sie in einem speziellen Dungeon, meist von einem Endgegner bewacht, befreit / hallo sagt / einlädt / vergewaltigt. Keine Ahnung, was da jeweils vor sich geht, wenn man den Boss besiegte und dann jeweils so ein Spirit zugewiesen bekommt. War der Boss böse und lies das Spirit nicht heraus? Anyway. Diese Spirits stellen jeweils ein Element dar. Erde, Feuer, Wasser, Luft und sickerweiße auch… Sound und Schatten. Somit haben sie auch ihrem Element entsprechende Spezialfähigkeiten. Das Wasserspirit kann – überraschung! – Feuer löschen und Pflanzen wieder zum Leben erwecken. Das Soundspirit zum Beispiel kann Kristalle zerspringen lassen. So helfen einem die Spirits also das komplette Spiel durch diverse Dinge für euch zu erledigen. Das ist insofern nett gemacht, da man die Spirits alle nach und nach bekommt und so nun auch Stellen im Spiel erreicht, die vorher unerreichbar waren. Nice ist auch, das man die Spirits nur an diversen “Plätzen” summonen kann. Wenn man A drückt, schießt man eine sicke Kugel Energie los, welche die Spirits heraufbeschwört. Schießt man auf einen Busch oder eine Pflanze, kommt das Spirit der Erde. Schießt man auf Wasser, kommt das Wasserteil, etc. pp. Das ist recht nice, da man so ggf. überlegen muss, wo man nun welchen Spirit herbekommt, da es z. B. nicht überall glitzernde metallene Objekte für das Spirit des Sounds gibt.
So, das war’s im Prinzip auch schon. Der Rest besteht aus rumlaufen, Schlüssel hier einsammeln, Tür da öffnen, Metallkugel hier drauf schieben, nun geöffnete Tür hier finden, etc. Wirklich schwierige Rätsel sucht man vergebens, das ist für mich aber ja kein großer Negativpunkt. Dazu kommt die Actionkomponennte mit Tritten und Schlägen, welche sickerweise auch als Combos auszuführen sind. Dazu verschiedene Waffen und Moves, die man vor allen Dingen, erst nach und nach erlernt. Da stehen überall so Obelisken rum, die einem dann Tips geben.
Was ich noch sick fand, ist ja die Tatsache, das nicht nur Gegner bei einem normalen Screenwechsel, wieder da sind, sondern auch Items. Energie z. B. Ob Energie für die Magie oder Health. Man ist praktisch unsterblich da man sich so überall wieder aufpowern kann durch ständiges Screenwechseln. Wo ist da der Sinn bitte? Von den zahlreich vertretenen Kreisen auf dem Boden, wo man saven und sich aufladen kann, ganz zu schweigen. In der Hinsicht war Story Of Thor 2 ziemlich leicht.
(Links: Natürlich dürfem im ersten Dungeon die Ratten nicht fehlen. | Rechts: Leider nicht das beste Beispiel für die dicke Grafik im Dungeon. Screenshos des Games sind rar.)
“Legend’s music, written by Sega musical genius Yuzo Koshiro, is truly amazing, and makes up for some of the game’s down time.” -Jeff Gerstman, Gamespot (Review)
Ehm, sehr geehrter Herr Gerstman. Was für eine Scheiße reden Sie da bitte? Ja, ich weiß das Yuzo Koshiro schon den ein oder anderen wirklich genialen Soundtrack gemacht hat, aber was er sich bei Story Of Thor 2 gedacht hat, ist mir ein Rätsel. Ihr könnt euch in den Videos davon überzeugen, aber die Hintergrundmusik ist nichts weiter als unterer Durchschnitt. Es ist kein Theme erkennbar, selten eine Melodie und oft besteht die Musik nur aus komischen Synthieklängen, die wohl die Athmospähre unterstreichen sollen, aber teilweise nur nerven, weil sie so unsagbar lame klingen. Und als wäre das noch nicht lame genug, hatte Herr Koshiro wohl nur Zeit für 5 Lieder, die in jedem Dungeon und so oft, wie es geht, wiederholt werden. Dazu kommt, das einfach zwischen jedem “Song” eine Pause von teilweise 2 Minuten ist, bis die Musik “wieder anfängt”. Also wirklich unter aller Kanone, imho.
Die teilweise lächerlich wirkenden Sounds tun da ihr übriges. Da hätten sie ruhig mal eine neue Sample CD ausprobieren können. Keine Ahnung, wo die die Sounds her haben. Evtl. von “Hollywoods most famous Soundeffects… for Soap Operas”.
Was bleibt ist die Grafik. Die ist komplett 2D. Komplett handgepixelt und mit viel liebe zum Detail ausgearbeitet. Von RPGs ist man ja noch häufig die sich oft wiederholende “Tiles” Grafik gewohnt. Hier hingehen wiederholt sich selten was und es gibt Abwechslung en masse. Da ist z. B. einfach mal auf einer Brücke ein kleines Stück mit anderen Steinen. Oder diverse Ränder von wegen unterscheiden sich teilweise schon im selben Screen. Also da gibt’s wirklich nix zu meckern. Die Animationen der Figuren ist auch absolut flüssig und wunderbar gezeichnet. Hurra, das nenn’ ich 2D Grafik. Einzig und allein die Perspektive ist ein Problem für mich. Man sieht alles aus einer “schräg-von-oben” (allerdings nicht Iso 3D) Ansicht, was es manchmal arg schwer macht a.) Eingänge zu entdecken (?) und b.) überhaupt zu raffen was nun oben ist, wo man runter fällt, wo es lang geht, etc.
(Links: Die sicken Statuen geben euch Tips, nachdem ihr sie mit magischer Energie beworfen habt (?) | Rechts: Das Wasser, die Fische, die Büsche, alles ist toll animiert!)
Fazit: Also ich spielte knapp 7 Stunden und sammelte 5 Spirits. Tjo. Leider hatte ich dann irgendwie keinen Bock mehr, da es immer das selbe war und sich storytechnisch nicht einmal etwas entwickelte, was mich hätte wenigstens halbwegs fesseln können. :Q In Erinnerung bleibt mir also nur die Grafik und die Tatsache, das man hätte mehr draus machen können. Machte man aber nicht, deswegen:
Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=z7F-egYmMKU – Das Intro
http://www.youtube.com/watch?v=WQ0AKuW7e48 – 13 Minuten Gameplay, inklusive Bossfight.
(Screenshots des Vorgängers auf dem Genesis.)