Asphalt Urban GT

Asphalt Urban GT (Gameloft 2004, Nintendo DS)

Hintergrund:

Baha, wieso schreib’ ich das überhaupt? Es ist ein Arcaderacer! Da gibt’s keine Story. Ihr seid entweder irgendein Kfz.-Mechaniker Auszubildender, der seinen eigenen VW Golf bis zur Unkenntlichkeit getuned hat und nun meinte er müsste geile Straßenrennen fahren, weil er gestern erst 2 Fast 2 Furious schaute. Oder ihr seid ein reicher Geschäftsmann, der als privates Hobby gerne teure Autos kauft und damit gern durch Hong Kongs Straßen oder Kubas Hänge hinunter düst. Was immer die Story auch sein mag. Ihr wollt und müsst Rennen gewinnen. Autorennen. Illegale. Auf der Straße. Das ist total underground und cool.


(Links: Vorsicht Gegenverkehr! Die Straßen sind voll von zivilen Autos. | Rechts: Die Replays sähen besser aus, wenn die Kamera zuweilen nicht so hyperaktiv wäre.)

Illegale Straßenrennen:

Seit “The Fast And The Furious”, diesem Drecksfilm, ist es Mode ein Autorennspiel nicht mehr normales Autorennspiel sein zu lassen, sondern die Hersteller sehen sich gezwungen ein ultra hippes illegales Straßenrennen draus zu machen. Angefangen hat alles mit 2003 Need For Speed – Underground, diesem Drecksspiel. Autos durften nicht mehr Autos sein sondern mussten super getuned werden und mit hässlichen Aufklebern aus dem Katalog eines Hinterhofbeschrifters verziert werden können. Das wäre ansich gar nicht sooo schlecht, wenn es nicht zusätzlich auch noch eine Beschränkung auf Nachtfahrten und eine überwiegende Nutzung von Neonfarben gegeben hätte. Das alles geht mir einfach nicht gut rein und ich musste seit Need For Speed – Underground auf jeden Arcaderacer kotzen. So richtig heftig.

Nicht so Asphalt Urban GT.

Es findet imho eine gute Balance zwischen illegalen Straßenrennen und neonfarbener Mistscheiße. Es gibt Nachtfahrten, aber auch Fahrten bei Dämmerung oder am Tage. Die Autos können auch getuned werden, müssen aber nicht. Selbst Aufkleber kann man seinem Auto spendieren, allerdings sind das keine lamen Tribals sondern komplette Rennsportbeschriftungen inkl. coolen Streifen und Logos. So ist Asphalt Urban GT ziemlich modern aber weit entfernt von Hauptschülergames wie NFS Carbon. Ansonsten gibt’s gewohnte Kost. Die in Burnout so liebgewonnenen Turboboost sind hier auch vertreten. Anfangs hat man nur 3, kann sich aber immer wieder neue holen, in dem man besonders sick fährt (im Gegenverkehr), besonders geil driftet oder besonders sick nah an zivilen Autos vorbei braust. Das mag von Burnout geklaut sein, passt aber perfekt in’s Spiel und wurde perfekt umgesetzt.

Im Evolutionmode fährt man verschiedene Rennen und verdient damit etwas Geld um sich später für bestimmte Meisterschaften benötigte Autos zu kaufen. Es gibt Meisterschaften in denen eben nur deutsche Wägen antreten dürfen oder Meisterschaften in denen nur 4-Wheel-Drive Fahrzeuge fahren. Das sorgt für Abwechslung birgt aber auch einen entscheidenden Nachteil. Wenn ich mit einem Auto nicht so klar komme, weil es eben ein hurenlames Auto ist, was sich ganz einfach beschissen fährt (Sämtliche Aston Martins), dann macht es das Spiel unnötig schwer und man hat so gar keinen Bock auf die Meisterschaft.


(Links: Krass, aber wahr: Zu diesem Screenshot fiel mir rein gar nichts ein?! xD | Rechts: Die Strecken sind durchweg gelungen. Wunderschöne Farben und Stimmungen.)

Für etwas Abwechslung innerhalb der Meisterschaften sorgen dann auch noch verschiedene Arten von Rennen. Innerhalb einer Meisterschaft gibt es oft Normale Rennen, Gold-Rennen (Nach jedem Checkpoint fliegt der letzte Raus.), Duelle (Nur gegen einen Computergegner inkl. Geld verwetten) und Blitzampel-Rennen (Man muss an einer bestimmten Stelle, eine bestimmte Geschwindigkeit erreichen.). Besonders die Gold- und Blitzampel-Rennen sind schwieriger als man annehmen kann. Im Gold-Rennen kommt es nicht selten vor, das man gegen ein ziviles Auto kracht, oder der Gegner einen in die Bande rammt, und man in 0,5 Sekunden auf dem letzten Platz landet und gleich mal rausfliegt. Oder die Blitzampelrennen. Der Blitzer steht selbstverständlich nicht auf gerader Strecke, sondern hinter einer Kurve, so dass man sein Driften perfektionieren sollte, wenn man auch nur halbwegs eine Chance haben will. Wem dieser ganze Kram mit Geld verdienen und Meisterschaften fahren zu lange dauert (Es gibt immerhin 35 Meisterschaften und man spielt schon mal gut mehrere Tage.), der wählt einfach den Arcademodus und fährt entweder ein freies Rennen, direktes Rennen, Straßenrennen, Zeitrennen oder – am interessantesten – Verfolgungsjagd. In diesem Mode seid ihr die Polizei und müsst pickelgesichtige Kfz.-Mechaniker Auszubildende in ihren 3′er Golfs jagen und so fett rammen, das sie explodieren, aka außer Gefecht gesetzt werden. Das ist so ziemlich ähnlich lustig, wie im guten alten NFS – Hot Pursuit. Das beste NFS ever, nachdem 2003 die Unglückssträhne einsetzte und ein lames NFS nach dem anderen raus kam.

Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Richtig lame sind die Unfälle. Wenn man frontal auf ein entgegenkommendes Auto fährt, dann dreht man sich kurz und fährt nahezu ungebremst weiter, während ein Auto, welches in die gleiche Richtung fährt (!) dich aufhält und auf fast 50 km/h runterbremst, weil man hinter ihm einfach hängen bleibt. Das ist bisschen unlogisch, bisschen lame und hätte imho noch locker ausgebessert werden können. Egal, wie eng der Zeitplan für das Spiel war (Es war ein Launchtitel). Gut, dass ich relativ gut fuhr und so selten Probleme mit dem zivilen Verkehr hatte. Bisschen schade fand ich dann auch, dass die Autos im Evolution Mode nicht wirklich ausbalanciert sind. Ich bekam schon in der 5 Meisterschaft mit einen der schnellsten Wagen und kotzte dann, als ich die folgenden Meisterschaften mit so lamen Autos fahren musste.

Das alles war aber zu verkraften, da sich Asphalt Urban GT ansonsten echt prima spielt. Die Steuerung ist Arcadelastig, das Driften geht schnell von der Hand und beim Lenken gibt es so eine geile Neigung des Autos?! Das sah hurengeil aus und ich freute mich kurz. In vielen Reviews las ich, das die Steuerung sucken soll und unausgereift wirkt. Das kann ich irgendwie gar nicht bestätigen, da sich Asphalt Urban GT nicht wirklich anders als Ridge Racer spielt. Und das rult ja wohl bitte. Nur Idioten hassen Ridge Racer.


(Links: Es gibt 25 lizensierte Fahrzeuge | Rechts: JAAA! Es gibt eine Hong Kong Strecke! So geil!!! Ich wanke so derbe ab, das meine Tastatur ihren Dienst verweigern muss, da die Kontakte zukleben! GEIL GEIL GEIL! HONG KONG!!! … Ehm ja. Actually ist das die lamste Strecke und ich fahre in regelmäßigen Abständen gegen die Häuserwände. Und außerdem postete ich den Screenshot um auch mal den unteren Touchscreen zu zeigen, der überwiegend für die unnötige Map genutzt wird, oder eben, wie links zu sehen, für die Tuning Options. Das dürfte übrigens mit die längste Bildunterschrift sein, die ich jemals verfasste.)

Optik

Für mich persönlich war die Grafik mit ein Hauptgrund, warum ich das Spiel letztlich kaufte (Mal davon abgesehen, das es mittlerweile mit 16 EUR recht günstig ist!). Und ich wurde nicht enttäuscht. Asphalt Urban GT bietet bis dato (!) mit die geilste 3D Grafik auf dem DS und erst recht die geilste Grafik in einem Racer auf dem DS. Da kann kein Ridge Racer DS, Burnout oder gar NFS Most Wanted DS (Hahaha, so ein Drecksspiel!) mithalten. Die Grafik ist absolut flüssig, die Kamera wackelt bei Turboboosts geil, die Farben sind einfach super geil und die 3D Modelle der Autos sehr detailliert und im passenden Größenverhältnis zur Straße. Das Ford Concept Car “Raptor” hat sogar einen gemodelten Fahrer. Wie geil ist das bitte? Und selbst der gegnerische Verkehr ist nice gemodelled und bietet vom Feuerwehrauto, über normalen PKW bis hin zum Bus auch so ziemlich alles, was normaler Straßenverkehr auch bietet. Geil! Negativ ankreiden muss man der Engine, das die Texturen hier und da etwas grob sind, die Automodels leider nur flache Reifen haben (Das sieht man überwiegend nur bei Sprüngen) und die Crashcam, sowie Jumpcam nur in der Außenansicht vor kommt. Und nur lame Auszubildende fahren ein Rennspiel in der Außenansicht, wie wir alle wissen.

Audio

Tjo, hier hat man sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Eher mit Rum, denn anders ist es mir nicht zu erklären, wie man auf die Idee kam “rockige Sounds” für das Game zu benutzen, da die Musik ganz offensichtlich auf einem Trackerformat basiert. Nix gegen Tracker, aber Rock und Gitarren lassen sich da nur schwer zufriedenstellend umsetzen und die Jungs von Gameloft haben es bisschen vermasselt. Mal davon abgesehen, das es weder Melodien gibt noch… sonst irgendwas. Es klingt halt einfach alles super mediocre. Die Motorengeräusche sind ok, aber der zivile Verkehrt klingt beim Vorbeirauschen eher wie ein Schnarchen eurer Väter oder ein unterdrücktes Rülpsen. Dafür fiel mir ein geiler Sound auf. Der Bremssound. Sobald man abbremst, ertönt erstmal ein überaus realistisches Bremsgeräusch, das ich so noch nie (?!?!?) in einem Rennspiel hörte. Erst, wenn man sich in die Kurve legt, quietschen die Reifen mit diesem typischen Tyresqueal. Total weird, es fiel mir einfach auf. xD

Tjo, Asphalt Urban GT hat viele Mängel. Deswegen hatte ich dennoch jede Menge Spaß mit dem Titel, da er im Großen und Ganzen wirklich hervorragend funktioniert. Die Kinderkrankheiten lass ich bei dem Budgetpreis heutzutage mal locker durchgehen und freue mich schon auf Asphalt Urban GT 2, welches verspricht, eben jene Krankheiten ausgebessert zu haben. Asphalt ist das bessere Burnout auf dem DS, schneller als Ridge Racer auf dem DS und sowieso viel cooler als es NFS Most Wanted auf dem DS jemals sein wird. Arcaderacer auf dem DS? Asphalt Urban GT ist der King.

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Lustig. Die N-Gayge Version:

Noch lustiger. Die Java Version für sonstige Handies: (Geile Pixelgrafik, tho)