A L O N E
แฝด
Thailand 2007 | Regie: Banjong Pisanthanakun, Parkpoom Wongpoom
Pim (xD das deutsch-thailändische (?) Popsternchen Masha Wattanapanich) lebt zusammen mit ihrem Ehemann Wee (xD Vittaya Wasukraipaisan) in Südkorea. Ihr Leben verläuft seit dem Verlassen Thailands eher ruhig und ohne Zwischenfälle. Bis sie eines Tages einen Anruf aus Thailand bekommt und zurück muss. Ihre Mutter liegt nach einem Herzinfarkt im Sterben. Kaum in Thailand angekommen beschleicht sie ein ungutes Gefühl. Vor 10 Jahren noch hatte sie eine Schwester namens Ploy. Sie waren siamesische Zwillinge und Ploy starb bei dem Versuch beide zu trennen. Nur Pim überlebte und sieht nun Geister. Ihre Schwester etwa?
Das es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Vor geraumer Zeit stellte Penance die Frage in den Raum, wie man am besten Reviews schreibt. Dabei ging es unter anderem auch darum, was man nun am besten in’s Review mit rein packt. Ich dachte anfangs noch, das mich dieses Schicksal ohnehin nicht so schnell ereilen wird, aber tjo. Heute soll es soweit sein. Denn wie schreibe ich ein Review zu Alone? Schreibe ich zu wenig vom Inhalt, klingt es wie ein lamer Film. Schreibe ich zu viel ist es nicht mehr überraschend. Was tun? Ihr müsst mir also echt vertrauen, wenn ich sage, das Alone ziemlich geil ist.
Obwohl der Film ruhig anfängt, kommt er ziemlich schnell zur Sache. Pim muss wieder zurück nach Thailand, weil ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Und zurück nach Thailand will Pim eigentlich eher ungern. Denn sie weiß ganz genau, was sie erwartet. Vor 10 Jahren starb Ihre Schwester beim Versuch beide zu trennen und in Südkore konnte Pim immerhin vor der Vergangenheit etwas flüchten. Nicht so in Thailand. Das alte Elternhaus, welches etwas an das Anwesen in Tale Of Two Sisters erinnert, Ploys Klamotten, der Duft, der in der Luft liegt – einfach alles erinnert sie an Ploy. Und schnell merkt Pim und wir, das da noch jemand ist und irgendwas von Pim will. Schon ab Minute 10 werfen die Regisseure, die schon für Shutter verantwortlich waren, düstere Momente, Schockszenen und den Geist in den Raum, ohne uns groß darauf vorzubereiten. Das ist anfangs nicht weiter schlimm, da die Gruselmomente eher konventionell daher kommen. Da darf der bellende, irgendetwas vorahnende Hund genauso wenig fehlen, wie der berüchtigte Blick in den Badezimmer Spiegel. Dazwischen aber finden wir immer wieder Szenen, die man so noch nicht zu sehen bekam und einem positiv im Gedächtnis bleiben. Genau an diesem Punkt darf auch nicht zuviel verraten werden, da nichts über das jungfräuliche Schauen dieses Filmes geht. Hier hören wir am besten auf und vergeben am besten schon die Penen.
Naja fast. Über die handwerklichen Eigenschaften von Alone kann und muss ich ja noch ein Wörtchen verlieren. Die Cinematographie von Niramon Ross, welcher schon für Shutter und The Dorm die Kamera schwang, ist – mal wieder – absolut sagenhaft, insich stimmig, farblich einfach nur wundervoll und mit viel viel DOF ausgestattet. In Shutter zeichnete sich schon ab, das hier jemand am Werk ist, der sein Handwerk versteht und in The Dorm gab’s dann die Bestätigung. Der Mann kann was, der Mann schafft es normale Szenerien wie Krankenhäuser bei Tag und einem eigentlich schönen alten Anwesen ganz ohne zuviel Schwarz oder gar Nebel fürchterlich aussehen zu lassen. Besonders hervorgehoben sei hier die Szene mit der halbtoten Mutter, die einem nur durch die Änderung der Beleuchtung am Set eine Gänsehaut beschert.
Wie Augen, so werden auch gleichermaßen die Ohren verwöhnt. Für das Sounddesign war Vanilla Sky verantwortlich und es hörte sich fast so an, als hätten jene auch schon bei Shutter ihre Finger am Computer gehabt. Was hier Soundmäßig abgeht, ist Highquality eerie Musik, bzw. Geräusche, die nie Klischeehaft klingen und richtig bumsen, wenn’s sein muss. Wer diesen Film nicht laut schaut, der verpasst ca. 50 % der Atmosphäre.
Kurzum, wem Shutter schon gefiel, dem ist Alone selbstverständlich erst recht an’s Herz zu legen aber auch wem Shutter zu… sagen wir wenig neues bot, auch dem sei Alone empfohlen.