ACACIA
Mi-sook (Shim Hye-jin) und Do-il (Kim Jin-keun) hätten gerne ein Kind. Sie ficken um die Wette, aber es will und will einfach nix dabei heraus kommen. Also entschließen sie sich ein Kind zu adoptieren. Im örtlichen Weisenheim werden sie in Form eines kleinen sechsjährigen Jungens fündig. Er fällt Mi-Sook auf, weil er “interessante” Bilder malt. Zuhause bei seiner neuen Familie angekommen, bemerken diese, das er sich zu Bäumen hingezogen fühlt. Der Akazienbaum im Garten hat es ihm besonders angetan und so sitzt er stundenlang davor, teilweise darauf und umarmt diesen sogar. Er lebt sich gerade in die Familie ein, als Mi-Sook unerwartet Schwanger wird. Ihr erstes eigenes Kind bekommt natürlich volle Aufmerksamkeit, was dem sechsjährigen Adoptivkind nicht so gefällt. Er verhält sich seit dem… merkwürdig.
Acacia ist ein Horrofilm aus Korea, der ausnahmsweise mal auf langhaarige asiatische Mädels verzichtet und statt dessen einen Baum in die Mitte des Geschehens stellt. Im Zusammenspiel mit dem komischen Adoptivjungen hätte sich fast so etwas wie Grusel eingestellt, wenn die Inszenierung nicht so langweilig gewesen wäre. Viele Szenen waren Handwerklich gut gemacht und gerade Anfangs hätte man den Baum fast als Bedrohung wahr genommen, aber wenn er dann im späteren Verlauf des Filmes physikalisch (!) zurück schlägt, dann wird es etwas komisch. Dabei ist die Story gar nicht so vorhersehbar, wie es die Inhaltsangabe vermuten lässt. Man ahnt was passiert sein könnte, weiß es aber nicht und am Schluss kommt es dann doch irgendwie ganz anders.
Die Cinematographie ist teilweise grandios, teilweise etwas “blass” und kann den Film dann auch nicht mehr retten. Es ist einfach langweilig. Anfangs wird er noch schön zurückhaltend erzählt, mit vielen Szenen, bei denen man sich den Rest denken muss, oder die einfach super reduziert sind, aber leider dreht das dann am Schluss komplett um und jede Kleinigkeit wird lang und breit erklärt. Das ist scheiße. Die Musik ist – typisch für eine koreanische Produktion – teilweise ziemlich grandios und bietet Ohrwürmer, aber auch hier hat man sich gegen Ende des Films irgendwie vertan und die Hauptmelodie von einem Kind lallen lassen, was zwar in Verbindung mit dem Ende Traurig sein sollte, aber leider nur bescheuert klang.
Schade, denn anhand des Covers und im Hinblick auf “Tale Of Two Sisters”, hatte ich mir etwas stylischeres erhofft. Vor allem mehr Grusel. Bis auf zwei Szenen war hier nicht viel mit Grusel.
Außen Hui, innen Pfui.