A SIMPLE LIFE
Ah-Tao ist schon über 60 Jahre als Hausmädchen im Dienst der Familie von Roger (Andy Lau). Als sie eines Tages einen Schlaganfall bekommt, entscheidet sie, nun endlich in Rente und ein Altenwohnheim zu gehen.
Sehr schönes Drama von Ann Hui, welches ohne großartigen Schmalz auskommt. Einen Plot in dem Sinne gibt es so eigentlich nicht. Wir begleiten einfach Ah Tao und Roger fast dokumentarisch dabei, wie sie mit der neuen Situation umgehen. Roger muss nun selbst im Haushalt worken und Ah Tao muss lernen, sich in dem Altenwohnheim zurecht zu finden, welches natürlich voller skuriller Gestalten ist. xD Am nicsten ist der noch fitte Onkel Kin, der sich von jedem immer 300 HKD für Nutten schnorrt. Schön auch, wie Ann Hui keine wirkliche Stellungnahme übernimmt, sondern die Geschehnisse relativ neutral zeigt. Anfangs gefällt Ah Tao das Wohnheim gar nicht und man könnte meinen, dass das alles scheiße ist, aber im Laufe des Filmes freundet sie sich damit an und gewinnt sogar den ein oder anderen neuen Freund.
Tjo und damit ein Film dieser Art funktioniert müssen die Schauspieler natürlich super geil sein. Und mit Andy Lau geht das ja eh klar und auch Deannie Yip ist wunderbar. Der Film kommt ohne großartigen Schmalzemotionen wie Tränen oder Pianomusik im Hintergrund aus, schafft es aber gerade durch die Chemie zwischen den Schauspielern und die Körpersprache viel Gefühl zu vermitteln. Der Schluss ist dann auch einfach passend und würdevoll, so dass man fast schon mit den Tränen ringt.
Musikalisch hält der Film sich bedeckt, dafür weiß die Kameraarbeit außerordentlich zu gefallen. Irgendwie wirkt alles wunderschön, stylish und trotzdem “echt”. Wirklich schön gefilmter Film mit tollen Schauspielern und ein paar lustigen, alten Trotteln im Pflegeheim.